Wer die Liebe im Fernsehen sucht, der muss damit rechnen, einen unterhaltsamen Haufen potenzieller Kuschelpartner vorgesetzt zu bekommen. "Die Bachelorette" darf aus 20 Kerlen wählen - einer ist seltsamer als der andere.

Sie ist nicht blond, sie ist auch nicht besonders groß - kein Typ Gazelle eben. Alisa ist mehr Typ süße Maus. Mit einem Lächeln, was eher ein Grinsen ist und ziemlich jeden ziemlich schnell umhaut. Bei der Wahl der Bachelorette hat RTL alles richtig gemacht. Als die 20 Kandidaten der Dating-Show vor einer portugiesischen Villa auflaufen, um den Preis des bevorstehenden Hahnenkampfes zu begutachten, sind sie sich einig. Die 27-jährige Lehrerin ist voll ihr Typ - "premium deluxe", um es mit den Worten eines Verehrers zu sagen.

"Mein Name ist Alisa und ich bin hier, weil ich die Liebe meines Lebens finden will", sagt die Bachelorette gleich zu Beginn ihrer Show. Wieso sie das ausgerechnet im Fernsehen tut, sagt sie nicht. Überhaupt hat sie sich das mit dem Casten des Partners vielleicht nicht so genau überlegt. Im August beginnt sie, an einer neuen Schule zu arbeiten. Berliner Kinder haben ja bekanntlich auch TV-Geräte.

"Wir sind alle keine 15 mehr!"

Der Zuschauer darf jetzt dabei zusehen, wie die Kandidaten ihre Villa inspizieren. Das ist ein bisschen wie bei "Germany's Next Topmodel". Und auch wenn einer von ihnen recht schnell versucht klarzustellen: "Wir sind alle keine 15 mehr!": Es endet doch wie bei einem Haufen junger Mädchen vor allem in Gegacker, Zimmerkloppereien und dem Zementieren erster Feindbilder.

So bezaubernd die Bachelorette, so kurios die Auswahl an Männern, mit denen sie den Balztanz in Erwägung ziehen kann. Polizist Philipp kann auf Händen laufen, das ist doch schon mal was. Dafür will Deniz ihr so dringend tief in die Augen gucken, dass irgendeine liebe Freundin in der Heimat hoffentlich das Namensschild an Alisas Haustür überklebt, bevor die Meute aus Portugal zurückkehrt. Namensvetter Dennis ist mit eingebildeten übernatürlichen Kräften vergleichbar verstörend.

Alexander züchtet unter den Achseln kleine Planschbecken und zeigt dem Kameramann, wie er sich den Daumen wegzaubert. Lars, ein nach eigenen Angaben "sehr, sehr crazy Typ", gesteht, zuweilen mal in den Fettnapf zu latschen und kann damit nur seinen bunt gemusterten Comic-Anzug meinen. Im Pool schwimmt auch Matthias, der mit rosafarbenen Söckchen in weißen Loafers aufläuft. Aber immerhin zitiert er Beckenbauer - welche Frau wünscht sich das nicht?

"Wie so 'ne kleine Prinzessin"

Unter den Rosenkavalieren findet sich ein Saunaassistent und einer, der vor dem ersten Treffen mit der Bachelorette Kekse gegessen hat - viele Kekse. "Sie hat mir hinterher geblickt", haucht Stefan verzückt und man möchte ihm sagen: Hasenschnurps, das tut die bei jedem. Die datet ja auch 20 Kerle gleichzeitig.

Es ist der erste Abend, die Gespräche sind belanglos. Als die 20 Herren antreten, um 17 aus sich machen zu lassen, haben einige von ihnen schon ganz rote Näschen von all den hochprozentigen Drinks, mit denen sie die Wartezeiten überbrücken konnten. Ganz schön angespannt jetzt hier die Stimmung, findet Alisa. Ob sie sich jetzt noch immer fühlt "wie so 'ne kleine Prinzessin"?

Für den richtigen Mann an ihrer Seite würde die Bachelorette schon mal die Umzugskisten packen. Passt, schließlich wünscht sie sich einen Partner, der ihr den Weg weist. In Liebesdingen fragt sie trotzdem Mama. Sie mag Papierrosen lieber als Schokoschmetterlinge, aber jetzt werden erstmal richtige Blümchen verteilt. Müde Männeräuglein warten artig auf ein wenig Egostreichelei. "Auch Männer können sich mal über so 'ne Blume freuen", verrät Paul Jahnke. Der Ex-Bachelor ist wieder dabei. Nur nennt er sich dieses Mal Gordon. Oder gehört diese Gelmatte über dem Zahnpasta-Grinsen etwa einem anderen? Verwirrend.

"Die Bachelorette" läuft immer mittwochs um 20.15 Uhr bei RTL

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