Modemacher erntet Shitstorm Erkennen Sie hier ein Hakenkreuz?
09.09.2015, 15:23 Uhr
Das Modelabel Valentino wollte Schuhe präsentieren, doch Instagram-Nutzer erkannten in dem Bild ein Nazi-Symbol.
(Foto: Instagram/valentino)
Eigentlich will das Modehaus Valentino nur neue Stiefeletten für den Herbst vorstellen, extra auf Rosen gebettet hat man die Treter. Das zeigt ein Instagram-Foto. Statt Applaus hagelt es dafür aber nur Kritik. Viele erkennen in dem Bild ein Nazi-Symbol.
Manchmal liegen Modemacher so richtig daneben - und damit sind gar nicht unbedingt ihre Designs gemeint. Auf dem Instagram-Account des Luxuslabels Valentino wurde ein Bild mit 4,6 Millionen Abonnenten geteilt, das Schuhe aus der Herbstkollektion zeigt: vier schwarze Stiefeletten mit Blümchenmuster, gebettet auf Rosen. "Manche Schuhe verdienen ein Bett aus Rosen", lautete die Bildunterschrift.

Mittlerweile ist das umstrittene Schuh-Bild, das hier noch unten rechts zu sehen ist, von der Instagram-Seite von Valentino entfernt.
(Foto: Instagram/valentino)
Was dem Fotografen dabei offensichtlich nicht aufgefallen ist: Die Schuhe waren so arrangiert, dass sie an ein Hakenkreuz erinnerten - jedenfalls bei genauem Hinsehen. Und kaum hatte ein Instagram-Nutzer das bemerkt, schienen die negativen Kommentare unter dem Bild nicht abzureißen.
"Eine Nazi-Flagge? Ernsthaft?!??", schrieb etwa ein Nutzer. Ein anderer wies außerdem auf die unglückliche Farbwahl hin: "Also, nette Schuhe, aber muss es eine Swastika in Schwarz und Rot sein? Jemand muss das doch gesehen haben, bevor das Foto gemacht wurde oder wenigstens bevor es online gestellt wurde."
KZ-Shirt und Sklaven-Werbung
Auf Nachfrage des Portals "Metro" ließ Valentino mitteilen, man habe das Bild so nicht gedeutet, respektiere jedoch die Kommentare und habe niemanden kränken wollen. Das umstrittene Bild entfernte das Modehaus sowohl von seinem Instagram- als auch von seinem Twitter-Account.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Modeindustrie mit ihrer Bildsprache für Diskussionsstoff sorgt. Die Modekette Zara nahm 2014 ihr "Sheriff"-Shirt für Kinder aus dem Programm: Der gelbe Stern auf gestreiftem Grund erinnerte viele an die Kleidung von KZ-Häftlingen. Im Dezember des gleichen Jahres warb Ralph Lauren mit dem Bild eines amerikanischen Ureinwohners in westlicher Kleidung. Daraufhin wurde das Unternehmen für eine Ästhetik der Angleichung kritisiert.
Erst im Juni veröffentlichte J. Crew eine Zeitschriftenanzeige mit einem schwarzen Model und den Worten "We Own Them" (Sie gehören uns). Das Label stellte später klar, dass damit die Streifen auf der Kleidung des Mannes gemeint waren, doch das Image der Marke nahm Schaden.
Quelle: ntv.de, ame