Spekulationen um Jackson-Tod Ermittlungen wegen Totschlags
15.07.2009, 09:57 UhrImmer stärker verdichten sich die Hinweise darauf, dass Popstar Michael Jackson eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Im Zentrum der Ermittlungen steht dabei sein Arzt, Conrad Murray: Inzwischen gebe es "reichlich starke Beweise" dafür, dass er Jackson das Narkotikum verabreicht habe, das letztendlich tödlich war, berichtet eine Promi-Website.
Die Polizei von Los Angeles ermittelt nach dem plötzlichen Tod Michael Jacksons inzwischen wegen Totschlags. Einem Bericht der für gewöhnlich gut unterrichteten Website TMZ.com zufolge konzentrieren sich die Ermittlungen dabei auf den Arzt des Popstars, Conrad Murray.
Wie die Promi-Website unter Berufung auf "mehrere Quellen" bei den Strafverfolgungsbehörden berichtete, deutet die Beweislage darauf hin, dass das Anästhetikum Propofol die Hauptursache von Jacksons Tod war. Das Mittel darf normalerweise nur in Krankenhäusern verabreicht werden; nach Jacksons Tod waren jedoch Ampullen des Narkotikums in der Villa des Sängers gefunden worden.
Geschwister stellten Jackson zur Rede
Es gebe nun "reichlich starke Beweise" dafür, dass Murray derjenige gewesen sei, der Jackson den Wirkstoff verabreicht habe, berichtete die Seite. Der Anwalt des 51-jährigen Arztes wollte weder bestätigen noch dementieren, ob sein Mandant Jackson das Mittel verabreicht habe, berichtete die Seite. Laut TMZ.com führte die Polizei von Los Angeles über den Fall Jackson bereits mehrere informelle Gespräche mit der Staatsanwaltschaft.

Fans am Stern von Michael Jackson auf dem Walk of Fame in Hollywood (Bild vom 14. Juli)
(Foto: REUTERS)
Die Geschwister des verstorbenen Popstars hatten den Sänger wegen seines Medikamentkonsums offenbar bereits zur Rede gestellt. Beunruhigt von Berichten über die Abhängigkeit ihres Bruders von verschreibungspflichtigen Medikamenten habe er den Sänger mit seinen Geschwistern in dessen Neverland-Ranch aufgesucht, sagte Tito Jackson dem "Daily Mirror". Mit seinen Schwestern Janet, Rebbie und La Toya sowie seinen Brüdern Jackie und Randy seien sie regelrecht in die Villa hineingestürmt und hätten Michael zur Rede gestellt.
Jackson: Bin nicht abhängig von Medikamenten
Der Star habe ihnen jedoch versichert, dass die Berichte über seine Medikamentenabhängigkeit unwahr seien, sagte Tito Jackson der Zeitung. "Er sagte uns, wir hätten überreagiert." Demnach versicherte auch ein Arzt des Popstars den Geschwistern, dass Jackson nicht abhängig von Medikamenten sei. In dem Bericht wird keine Angabe zu dem Zeitpunkt der Unterredung gemacht.
Neben Murray konzentrieren sich die Ermittlungen auch auf den langjährigen Hautarzt von Michael Jackson, Arnold Klein. Laut einem Bericht der "Los Angeles Times" haben Gerichtsmediziner den Hautarzt erneut dazu aufgefordert, wichtige Unterlagen aus der Krankenakte des Sängers herauszugeben. "Weitere medizinische Aufzeichnungen" seien für die Ermittlung der Todesumstände des Popstars notwendig, sagte Craig Harvey von der Gerichtsmedizin der Zeitung. Zuvor hieß es, dass Klein der Aufforderung nach Herausgabe aller Unterlagen über seinen Patienten bisher nur teilweise nachgekommen sei.
Noch keine Entscheidung zu den Kindern

Die Kinder sind jetzt bei Katherine Jackson, der Mutter Michael Jacksons.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Unterdessen geht das Tauziehen um die drei Kinder des Popstars weiter. Am Dienstag teilte der Anwalt von Jacksons Ex-Frau Debbie Rowe dem US-Sender CNN mit, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Einen Bericht der "New York Post", Rowe habe ihre Rechte an den beiden älteren Kindern Prince (12) und Paris (11) für rund vier Millionen Dollar (2,9 Millionen Euro) an Jacksons Mutter Katherine "verkauft", ist nach den Worten von Rowes Anwalt Eric George "total falsch". Die Zeitung hatte sich auf einen Vertrauten der Familie berufen. "Ms. Rowe hat nicht und wird auch keine weiteren finanziellen Mittel annehmen, als der zwischen ihr und Michael Jackson vor vielen Jahren vereinbarte Ehegattenunterhalt", sagte George.
Beide Seiten verhandelten miteinander, um das Problem "privat und freundschaftlich" zu lösen, teilte ein Anwalt der Jackson-Familie in der vergangenen Woche mit. In Presseberichten hieß es, Katherine Jackson (79) und Debbie Rowe (50) stünden kurz vor einer Einigung. Demnach soll die Großmutter die drei Kinder großziehen und Rowe, die Mutter der beiden älteren Kinder, könne die Kinder regelmäßig sehen. Eine gerichtliche Anhörung zur Entscheidung über das dauerhafte Sorgerecht für die Kinder war auf Wunsch der beiden Frauen vom 13. auf den 20. Juli verlegt worden.
In Obhut der Großmutter
Seit Jacksons Tod am 25. Juni sind die drei Kinder Prince (12), Paris (11) und Blanket (7) in der Obhut ihrer Großmutter. Rowe hat nach Angaben ihres Anwalts noch keine letzte Entscheidung über die Sorgerechtsangelegenheit getroffen. Über die Mutter des jüngsten Kindes ist nichts bekannt.
In seinem Testament gibt Jackson seiner Mutter Katherine das Sorgerecht für die Kinder. Als mögliche Ziehmutter benannte er auch die US-Sängerin Diana Ross (65), mit der er gut befreundet war. Rowe wird in dem Testament vom 7. Juli 2002 nicht bedacht.
Quelle: ntv.de, kkl/AFP/dpa