Große Töne, nichts dahinter Fler ist nicht zu Hause
25.09.2019, 12:02 Uhr
Ließ seine Audienz platzen: Fler.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit seinem respektlosen Auftritt während einer Polizeikontrolle sorgt Rapper Fler für jede Menge Wirbel. Via Twitter fordert er im Anschluss Kritiker auf, ihm ihre Meinung direkt ins Gesicht zu sagen - und postet dazu Uhrzeit und Adresse. Doch der Musiker zieht den Schwanz ein.
Aufmerksamkeit ist Fler angesichts des Videos, das ihn in einer Polizeikontrolle zeigt und das am Dienstag viral ging, gewiss. Ob die Beleidigungen und Beschimpfungen der Beamten allerdings tatsächlich eine gelungene PR-Aktion des Rappers für sein kommendes Album waren, ist gleichwohl fraglich. Zumindest in den sozialen Netzwerken kassierte Fler viel Kritik, Spott und Häme für sein Auftreten gegenüber den Polizisten.
Das Handy-Video, das von Flers Begleiterin aufgenommen wurde und auf wundersame Weise den Weg ins Netz fand, dokumentiert, wie der Sänger nach einer Verkehrskontrolle ausrastet. Vor allem auf einen Polizisten schießt er sich dabei ein. Immer wieder tituliert er ihn als "Fanboy", "Schwanz" oder "Lappen". Doch auch einer Kollegin des Ordnungshüters droht er: "Ich trete deinen Kopf weg."
"Alle Internet-Eier hier"
Dass die Reaktionen auf sein Verhalten nicht unbedingt positiv ausfallen, hat wohl auch Fler mitgeschnitten. Jedenfalls ließ er sich am Dienstagabend auf seinem Twitter-Kanal zu einer fragwürdigen Ansage hinreißen. "Alle Internet-Eier hier", schrieb der 37-Jährige, der eigentlich Patrick Losensky heißt, wohl in Richtung seiner Kritiker. Und er ergänzte: "Meinung direkt in mein Gesicht bitte ab morgen, 12 Uhr in der Billy-Wilder-Promenade 42."
Bei dem genannten Ort handelte es sich um eine Adresse im Berliner Stadtteil Lichterfelde, die auch als Wohnadresse des Rappers gilt. Wer sie am Mittwochmorgen bei Google Maps eintippte, entdeckte dort den Eintrag einer angeblichen "Fanboy GmbH". Wer diesen veranlasst hat, ist unklar. Ebenso unklar war, was genau die Besucher zu dem von Fler avisierten Zeitpunkt an der Adresse erwarten sollte.
Die Auflösung ist jedoch äußerst banal. Die Antwort lautet: nichts. So stieß ein RTL-Team, das zu fraglicher Zeit an Ort und Stelle darauf wartete, ob es wirklich zu einer Konfrontation des Rappers mit seinen Kritikern kommen würde, auf verschlossene Türen. Trotz mehrmaligen Klingelns öffnete niemand. Die TV-Crew begnügte sich deshalb mit dem Dreh von ein paar Außenaufnahmen und zog wieder von dannen.
Anscheinend hatte Fler dann doch den Mund ein wenig zu voll genommen. Schon im Vorfeld hatte ein Twitter-Nutzer gescherzt: "Und dann machst wieder nicht auf. Danke, lass mal." Er sollte Recht behalten.
Quelle: ntv.de, vpr