Unterhaltung

"Politik geht alle an" Friedel appelliert an stille Mehrheit

 "Schwarz-Weiß-Denken hilft nicht weiter", sagt Christian Friedel.

"Schwarz-Weiß-Denken hilft nicht weiter", sagt Christian Friedel.

(Foto: picture alliance/dpa)

In "Babylon Berlin" ist Christian Friedel momentan wöchentlich im TV zu sehen - in Dresden sollte man ihn bald auf der Straße sehen können. Zum viertel Pegida-Jahrestag stellt der Schauspieler eines klar: Auch Künstler müssen Gesicht zeigen.

In den aktuellen gesellschaftlichen Debatten in Deutschland müssen nach Ansicht von Schauspieler Christian Friedel ("Babylon Berlin") auch mehr Künstler Gesicht zeigen. "Sich zu positionieren ist wichtiger denn je", sagte er in Dresden. Friedel äußerte sich auch mit Blick auf den vierten Jahrestag des Aufkommens der Pegida-Bewegung, den deren Aktivisten am Wochenende feiern wollten. "Schwarz-Weiß-Denken hilft nicht weiter." Er halte aber auch nichts von Panik. "Ein Großteil der Bevölkerung ist weder AfD noch rechts, da muss man vorsichtig sein mit Bezichtigungen."

Der gebürtige Magdeburger war zwischen 2009 und 2013 festes Ensemble-Mitglied am Staatsschauspielhaus Dresden und spielt seitdem als Gast bei verschiedenen Produktionen des Theaters mit. Zur Zeit ist er auch häufig auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses zu sehen. Friedel ist außerdem Teil der Dresdner Band "Woods Of Birnam", die Anfang Oktober ihr drittes Album veröffentlichte.

Friedel appellierte, dass viel mehr Menschen auf die Straße gehen und ein anderes Bild von Sachsen zeigen sollten. Es sei höchste Zeit, dass sich die bisher "schweigende Mehrheit" zeigt. "Da sind auch Künstler in der Pflicht, zu motivieren und zu inspirieren." Wichtig sei Dialog. "Politik geht alle an, zu viel Bequemlichkeit führt zu nichts." Nötig sei eine ehrliche Selbstbetrachtung. "Deutschland ist im Vergleich zu anderen ein sehr freiheitlich denkendes offenes Land, in dem es sich gut leben lässt."

Für die, die aus Protest die Demokratie abschaffen wollen und sich "damit ins eigene Fleisch schneiden", hat der 39-Jährige kein Verständnis. Sie sollten die Parteiprogramme anschauen, statt sich von Populisten einfangen zu lassen. "Die Menschen unterschätzen den Rechtsruck, aber auch ihre eigene Stimme und deren Gewicht", sagte Frieder und warnte: "Wir sind drauf und dran, unsere Kultur von innen zerstören zu lassen und nicht durch die Migration."

Quelle: ntv.de, agr/dpa

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