Unterhaltung

Abrechnung mit Scorsese Für Holland sind Superheldenfilme Kunst

Echte Kunst oder nur Kunstsinn? Über den ästhetischen Wert von Spiderman-Filmen sind die Meinungen geteilt.

Echte Kunst oder nur Kunstsinn? Über den ästhetischen Wert von Spiderman-Filmen sind die Meinungen geteilt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Tom Holland feiert als Spiderman derzeit große Erfolge. Dass Meisterregisseur Scorsese Blockbustern rundheraus den Kunst-Status abspricht, beschäftigt den 25-Jährigen offenbar sehr. Und so bricht er eine Lanze für das Superhelden-Genre und schildert den enorm hohen Erfolgsdruck.

US-Regisseur Martin Scorsese betrachtet Superheldenfilme nicht als "Kino". Obwohl diese Aussage schon zwei Jahre alt ist, arbeitet sich Spider-Man-Darsteller Tom Holland nun daran ab. Im Interview mit "The Hollywood Reporter" wirft der 25-Jährige dem Meisterfilmmacher Ignoranz vor. "Er weiß nicht, wie es ist, weil er nie einen gemacht hat", argumentiert Holland.

Er selbst habe sowohl Marvel-Filme als auch solche gedreht, "die in der Welt der Oscars im Gespräch waren". "Der einzig wirkliche Unterschied ist, dass einer sehr viel teurer ist als der andere." Wie ein Schauspieler seine "Figur forme und wie der Regisseur den Bogen der Geschichte und die Figuren herausarbeitet - das ist alles gleich, nur auf einem anderen Level". Für ihn sei das Drehen von Superheldenfilmen deshalb durchaus "echte Kunst".

"Mit Talent und Kunstsinn gemacht"

Der Druck, der auf Darstellern in Superhelden-Blockbustern laste, zu denen auch hochgelobte Stars wie Benedict Cumberbatch und Scarlett Johansson gehören, ist laut dem 25-Jährigen jedoch weitaus höher als in anderen Genres. Warum? "Wenn man diese Filme macht, egal ob gut oder schlecht, weiß man, dass sie Millionen von Menschen sehen werden", erklärt Holland. Kleine Indie-Filme hingegen sähe schlicht niemand, wenn sie schlecht seien. "Das bringt also unterschiedliche Druck-Level mit sich."

Martin Scorsese hatte Superheldenfilme 2019 im Gespräch mit "Empire" als "Themenparks" bezeichnet. "Es ist nicht das Kino, wo menschliche Wesen versuchen, einem anderen menschlichen Wesen emotionale, psychologische Erlebnisse zu vermitteln", erklärte der Regisseur von "Taxi Driver", "Goodfellas" oder "The Irishman". Einen Monat später relativierte er seinen Standpunkt jedoch in einem Meinungsbeitrag in der "New York Times". "Viele Filmreihen sind von Menschen mit beachtlichem Talent und Kunstsinn gemacht", schrieb der 79-Jährige. Die Tatsache, dass er selbst kein Interesse an solchen Blockbustern habe, sei lediglich "eine Frage persönlichen Geschmacks und Temperaments".

Quelle: ntv.de, mau/spot

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