Abschied kommt später "Goldene Kamera" wird verschoben
06.03.2020, 18:59 Uhr
Einst ein renommierter Preis, jetzt am Ende: die "Goldene Kamera".
(Foto: picture alliance/dpa)
Über 50 Jahre wurde die "Goldene Kamera" an Show-Größen verliehen. Doch das Ende der Preisverleihung ist besiegelt. In diesem Jahr wird sie zum letzten Mal stattfinden. Eigentlich sollte in zwei Wochen Abschied gefeiert werden. Aber das Coronavirus macht auch durch diese Rechnung einen Strich.
Die für den 21. März geplante letzte Ausgabe des Fernseh- und Filmpreises "Goldene Kamera" wird wegen der Coronavirus-Epidemie verschoben. Neuer Termin im Berliner Flughafen Tempelhof ist der 12. November.
Diese Entscheidung habe man auf Grundlage der Risikobewertung von Großveranstaltungen des Robert-Koch-Instituts und der Empfehlungen des Krisenstabs der Bundesregierung getroffen, teilte die Funke Mediengruppe mit.
Gesundheit geht vor
"Wir haben uns schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden", sagte Andreas Schoo, Geschäftsführer der Funke Mediengruppe. "Angesichts der sich täglich ändernden und beschleunigenden Entwicklung mussten wir aber so handeln, denn an erster Stelle steht die Gesundheit unserer Gäste, der Partner, des Publikums sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Die "Goldene Kamera" wird seit 1994 im ZDF als TV-Gala ausgestrahlt. Es gibt den Fernseh- und Filmpreis, der mitunter aber auch Prominenten aus anderen Bereichen wie Sport oder Musik verliehen wird, seit 1966. Gegründet wurde er von der Fernsehzeitschrift "Hörzu", die bis 2014 zum Springer-Verlag gehörte. Das Ende der Preisverleihung in ihrer bisherigen Form begründet Funke mit sich ändernden Sehgewohnheiten der Zuschauer.
Gottschalk moderiert
Die finale Ausgabe der Preisverleihung soll von Thomas Gottschalk moderiert werden. Mit insgesamt vier Goldenen Kameras gehört er zu den Personen, die am häufigsten mit der Trophäe ausgezeichnet wurden.
Wegen der Coronavirus-Epidemie wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Großveranstaltungen abgesagt oder verschoben. Der Genfer Autosalon fiel ebenso aus wie die Tourismusmesse ITB in Berlin und die Leipziger Buchmesse. Auch TV-Shows wie die am 15. März geplante Sendung "Schlagerlovestory 2020" mit Florian Silbereisen in Halle an der Saale wurden auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Bei einigen anderen Events wie etwa dem Eurovision Song Contest im Mai in Rotterdam ist derzeit völlig unklar, ob sie stattfinden werden.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa