Jauch beendet Millionenjagd Grillkönig Hotte und die Polygamie
14.08.2017, 23:52 Uhr
Günther Jauchs Jagd auf 2,5 Millionen Euro geht mit duften Kandidaten zu Ende. "Grillkönig" Hotte bezaubert mit Goldkettchen und 4,5-Tonnen-Smoker. Der Hetero-Chef des Homo-Jecken-Vereins wird unfreiwillig zum kleinen Helden.
Blicken wir der Wahrheit ins Gesicht: Der Höchstgewinn von 2,5 Millionen Euro bei "500 – Die Quiz-Arena" dürfte auf ewig pure Theorie bleiben. Kein Kandidat hat es auch nur ansatzweise in die Nähe der dafür nötigen, titelgebenden Fragenzahl geschafft. Dafür hat RTL mit kleinen Regeländerungen im Vergleich zum letzten Sommer mehr Schwung in den "Wer wird Millionär?"-Sommerlochfüller gebracht. Und in der letzten Ausgabe am Montagabend sorgten einige witzige Kandidaten für einen netten Ausklang. Insbesondere Grillmeister Horst "Hotte" Krawutschke hätte man gern länger zugeschaut.
Umweltzone? Manipulierte Diesel-Abgaswerte? Für den Inhaber eines Grillcaterings aus Kisdorf in Schleswig-Holstein sind das alles Kinkerlitzchen. Der Goldkettchen-Träger und Brusthaar-Entblößer fährt einen Pick-up Dodge Ram, schließlich muss der neue Mega-Smoker aus Texas bewegt werden. Das 8,90 Meter lange Ungetüm bringt stolze 4,5 Tonnen auf die Waage. Kandidatin Theresa Hübner erwies sich im direkte Vergleich da leider eher als Kugelgrill und wurde von Krawutschke bereits nach 22 Fragen rausgeworfen. Die freie Journalistin aus Köln war einfach zu aufgeregt, lag einmal aber goldrichtig. Bei dem Fremdwort für den Glauben an einen einzigen Gott wusste sie die korrekte Antwort "Monotheismus". "Ich wollte erst Polygamie sagen", räumte Hübner ein.
Grill statt Schlafzimmer
Sie hatte ihrerseits den Überhangskandidaten Marcus Flegel nach nur 17 Fragen den Garaus gemacht. Insgesamt bekleckerten sich nahezu alle Kandidaten und Herausforderer in dieser Abschiedsausgabe nicht gerade mit Ruhm. Krawutschke aber startete souverän und unterhielt mit Schlagfertigkeit. "Sind Sie nicht schon mal bei mir in der Sendung gewesen?", fragte Jauch den Kandidaten. Tatsächlich hatte der vor ziemlich genau fünf Jahren bei "Wer wird Millionär?" 32.000 Euro gewonnen. Seine Frau hatte sich ein neues Schlafzimmer gewünscht. Stattdessen wurde der Gewinn für einen neuen Grill ausgegeben. "Scheidung läuft?", fragte Jauch. "Sie kann sich auch gern bewerben, wenn sie will", entgegnete der Grillkönig trocken. "Da muss ich Prioritäten setzen."
Leider wurde der Schleswig-Holsteiner in der ersten Buzzer-Runde Opfer der neuen, flotten Spielregeln. Erst wusste Herausforderin Christine Taubert eine richtige Antwort, dann verlegte er die Ermordung John F. Kennedys von Dallas nach New York und schließlich war Taubert wieder schneller am Buzzer. Schon hatte Krawutschke drei X auf der Wand stehen und war wie schon seine beiden Vorgänger mit null Euro raus. Dieses Schicksal hätte auch Taubert gedroht, denn das Ende der letzten "500"-Folge stand unmittelbar bevor. Dann aber war ihr Herausforderer René Sellmer (übrigens der erste heterosexuelle erste Vorsitzender der Rosa Jecken Krefeld) so nett, sich buchstäblich in letzter Sekunde in der Buzzer-Runde raus zu kegeln. Die Personalreferentin aus Stuttgart durfte somit ihre bis dahin erspielten 7000 Euro behalten.
"Sie haben 22 von 500 Fragen überstanden", verabschiedete Jauch die Kandidatin und fasste damit das kleine Dilemma der Show irgendwie sehr akkurat zusammen. "Wer wird Millionär?" startet am nächsten Montag mit einem Zocker-Spezial in seine 40. Staffel. "Das wird richtig spannend werden", freute sich Jauch. Und schob rasch hinterher: "Auch spannend werden." In der Spezialausgabe winkt übrigens ein Gewinn von zwei Millionen Euro.
Quelle: ntv.de