Unterhaltung

"Er ist ein Monster" J.J. Abrams über Harvey Weinstein

Hat nur positive Erfahrungen mit Harvey Weinstein gemacht: Blake Lively.

Hat nur positive Erfahrungen mit Harvey Weinstein gemacht: Blake Lively.

(Foto: imago/E-PRESS PHOTO.com)

Manche Informationen sind neu, einige müssen noch verarbeitet werden, andere haben genug davon, weiterhin zu schweigen: "Star Wars"-Regisseur J.J. Abrams zum Beispiel, der will kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Auch Blake Lively sucht nach Lösungen.

J.J. Abrams findet das Ganze ekelhaft ...

J.J. Abrams findet das Ganze ekelhaft ...

(Foto: dpa)

Eine Gala ist wahrscheinlich nicht der richtige Ort, um über Harvey Weinstein - und die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, der Nötigung, der Belästigung und der Vergewaltigung gegen ihn - zu sprechen. Das dachten sich offenbar viele Hollywood-Stars, die bei der beliebten "Hammer Museum's Gala in the Garden" am Wochenende lieber schwiegen und feierten. Ein paar wenige wollten mit dem Branchenblatt "The Hollywood Reporter" aber doch sprechen - darunter Regie-Star J.J. Abrams, Schauspielerin Emmy Rossum und ihr Mann Sam Esmail.

Emmy Rossum und ihr Mann Sam Esmail

Emmy Rossum und ihr Mann Sam Esmail

(Foto: imago/Starface)

"Jemand hat mir erst vor Kurzem gesagt, dass er es leid sei, Leute darüber reden zu hören, wie ekelhaft das Ganze ist", erzählt Abrams. Weinstein soll in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder sexuell übergriffig geworden sein - unter seinen Opfern auch Schauspielstars wie Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie oder Rose McGowan. "Ich glaube, dass man gar nicht genug darüber reden kann, wie teuflisch abstoßend sein Machtmissbrauch war. Er ist ein Monster", erklärt Abrams weiter. Die Gala sei seiner Meinung nach für alle diejenigen, die gegen solche Monster kämpften.

Manche haben's gewusst ...

"Wir alle verarbeiten die Sache noch", meinte dagegen Rossum. "Manche Informationen sind für uns alle neu; manche von uns scheinen davon gewusst zu haben." Manche? Die Übergriffe des Filmmoguls und die allgemeine Casting-Couch-Kultur Hollywoods gelten wohl als die am schlechtesten gehüteten Geheimnisse der Traumfabrik.

Laut Esmail müsse in allen Belangen viel für Frauen in Hollywood getan werden. "Die Dinge, die passieren, sind verachtenswert und haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen - und schon gar nicht in unserer Industrie", erklärt der "Mr. Robot"-Schöpfer. Im Filmgeschäft würden besonders Frauen oft sexualisiert oder es werde verlangt, dass sie sich verletzlich geben, doch an das Thema müsse man mit mehr Sensibilität herangehen, "und nicht mit weniger".

In der US-Moningshow "Good Morning America" sprach auch Blake Lively über das Thema. Man müsse anerkennen, dass es nun nicht nur um Hollywood gehe, sondern dass das alles seit "Anbeginn der Zeit" Frauen auf der ganzen Welt passiere. Nur jetzt sprächen die Menschen endlich darüber. Einfach nur zu sagen, dass man in Solidarität mit den Opfern stehe, sei jedoch nicht genug. Eine konkrete Lösung bietet Lively gleichzeitig nicht. Sie selbst habe mit Weinstein auch nur positive Erfahrungen gemacht, aber das zeige, "dass man nicht immer mitbekommt, was hinter verschlossenen Türen passiert".

Quelle: ntv.de, soe/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen