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"With A Little Help From My Friends" Joe Cocker ist tot

Seine Stimme kennt jeder Rockfan: Joe Cocker zählte über Jahrzehnte zu den prägnantesten Sängern von Rock und Blues. Seine lange Karriere war von großen Erfolgen, aber auch von Alkohol- und Drogensucht geprägt. Nun stirbt er mit 70 Jahren.

Der britische Blues- und Rocksänger Joe Cocker ist tot. Der Musiker sei in der Nacht zu Montag im Alter von 70 Jahren gestorben, hieß es in einem Schreiben seines Agenten Barrie Marshall, das der Sender BBC auf Twitter verbreitete. "Er war ohne Zweifel die größte Rock- und Soulstimme, die Großbritannien je hervorbrachte", schrieb sein Agent. "Niemand, der ihn jemals live erlebt hat, wird ihn jemals vergessen."

Seine Plattenfirma Sony Music bestätigte Medienberichte, wonach Joe Cocker den Kampf gegen den Lungenkrebs verlor. "Sein Erfolg begann 1964 und hält bis heute an", heißt es in dem Statement. "Joe hat fast 40 Alben geschaffen und ist massiv um die Welt getourt." Er starb im US-Bundesstaat Colorado, wo er mit seiner Frau auf einer abgelegenen Ranch lebte. Er hatte zudem eine Stieftochter und zwei Enkel.

Der im britischen Sheffield geborene Musiker war mehr als 40 Jahre lang eine der prägnantesten Stimmen für Rock und Blues. Er war bekannt für seine Reibeisenstimme und seine eigenwillige Körpersprache auf der Bühne. Cocker hatte erst vor kurzem ein neues Album für das kommende Jahr angekündigt.

"Unchain My Heart"

Zu seinen größten Hits zählt sein Cover des Beatles-Hits "With A Little Help From My Friends", mit dem er erstmals die Topposition der Charts erreichte. Er präsentierte das Lied auch bei seinem legendären Auftritt auf dem Woodstock-Festival 1969. Weitere bekannte Songs von ihm sind die Rockballade "Unchain My Heart" sowie "You Are So Beautiful" und "Up Where We Belong".

Berühmte Kollegen zeigten sich bestürzt. "Ruhe in Frieden, mein guter Freund", schrieb der kanadische Musiker Bryan Adams bei Twitter. "Du warst einer der besten Rocksänger aller Zeiten." Ex-Beatle Ringo Starr trauerte ebenfalls. "Goodbye und Gottes Segen für Joe Cocker von einem seiner Freunde. Friede und Liebe", schrieb er bei Twitter. Paul McCartney betonte in einer Mitteilung dem Sender iTV zufolge: "Er war ein toller Kerl, ein großartiger Kerl, der der Welt so viel gebracht hat, und wir werden ihn alle vermissen."

Cocker arbeitete ursprünglich als Gasintallateur. Jedoch spielte er seit seinem 15. Lebensjahr auch in Bands mit. Mitte der 60er Jahre machte er die Musik zu seinem Hauptberuf. Mit seinem Woodstock-Auftritt wurde er weltweit bekannt.

Drogen- und Alkoholexzesse

Nach dem Aufstieg zum Weltstar stürzte er allerdings zunächst tief ab. Die 1970er Jahre waren für Cocker von Drogen- und Alkoholexzessen gezeichnet. "Drogen gab es überall und ich stürzte mich darauf. Und wenn du erst mal in dieser Abwärtsspirale bist, dann ist es schwierig, da wieder rauszukommen. Ich brauchte Jahre, das zu schaffen", sagte er einst.

Erst seine Frau Pam Baker habe ihm geholfen, sein Leben zu ändern. "Sie machte mir klar, dass die Leute mich immer noch singen hören wollten", sagte Cocker einst. Mit seinem Comeback in den 1980er Jahren landet Cocker Hits wie "When The Night Comes", "N'Oubliez jamais" und das Duett "Up Where We Belong" mit Jennifer Warnes, für das er 1983 einen Grammy Award bekam.

2007 wurde Cocker von der britischen Queen Elizabeth II. zum Offizier des Order of the British Empire ernannt. In den letzten Jahren gelang Cocker ein vielbeachtetes Comeback mit seinem Album "Hard Knocks" aus dem Jahr 2010. Sein letztes Album zu Lebzeiten hatte er 2012 unter dem Titel "Fire It Up" herausgebracht.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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