Lars Eidinger im grünen Strumpf Künstler demonstrieren gegen Einsparungen
13.11.2024, 15:33 Uhr Artikel anhören
Hätten Sie ihn erkannt? Lars Eidinger grün bestrumpft beim Rezitieren von Shakespeare.
(Foto: picture alliance/dpa)
Lars Eidinger, Axel Prahl und weitere bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler protestieren in Berlin gegen die Kürzungspläne im Kulturetat. Vor dem Brandenburger Tor warnen sie mit teils aufsehenerregenden Auftritten vor den verheerenden Konsequenzen der Einsparungen.
Schauspieler wie Lars Eidinger, Axel Prahl und Katharina Thalbach haben mit der Berliner Kulturszene gegen drohende Einsparungen im Kulturetat der Hauptstadt protestiert. An der Demonstration des Aktionsbündnisses #BerlinIstKultur vor dem Brandenburger Tor beteiligten sich zahlreiche Kulturinstitutionen der Stadt, darunter Theater, Ballett und Clubs.
Die Polizei zählte laut eigenen Angaben zwischenzeitlich 1000 Teilnehmer. Eidinger spielte einen Auszug aus Shakespeares "Hamlet" und trug dabei eine grüne strumpfartige Maske. Er sagte, damit wolle er zeigen, wie es ist, wenn Schauspieler nicht mehr da wären.
Thalbach zitiert Weizsäcker
"Ich glaube, man sollte sich schon fragen, welchen Nutzen so eine Einsparung hat - entgegen sozusagen der Konsequenz, die es für uns hätte", sagte Eidinger. Für viele Kultureinrichtungen bedeuteten die drohenden Kürzungen die Insolvenz. Auch viele Clubs bangen um ihre Zukunft, wie die Clubcommission Berlin mitgeteilt hatte.
Neben Reden gab es etwa auch Auftritte von Chören und Tänzern. Thalbach zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit einer Rede, wonach Kultur kein Luxus sei, das Grips-Theater spielte ein Lied aus dem Großstadtmusical "Linie 1".
Bis zu zehn Prozent weniger Geld für Kunst und Kultur
Seit Monaten schwört die schwarz-rote Koalition die Stadt auf milliardenschwere Einsparungen im Jahr 2025 ein. Momentan wird darüber beraten. Die Kulturszene befürchtet, mit bis zu zehn Prozent weniger Geld auskommen zu müssen. Bereits im Oktober wurde mit einem Aktionstag vor drastischen Konsequenzen gewarnt.
Und so zeigt man sich also weiterhin entschlossen, gegen die Sparpläne zu mobilisieren und hofft, damit ein Umdenken in der Politik anstoßen zu können. Für Künstlerinnen und Künstler wie für viele Berlinerinnen und Berliner ist Kultur nämlich nicht nur ein reines Freizeitangebot, sondern prägt das Lebensgefühl und die Identität der Stadt maßgeblich mit. Kommenden Dienstag ist dementsprechend ein Konzert gegen die Sparpläne geplant.
Quelle: ntv.de, nan/dpa