"Hat mich gerettet" Michaela Schaffrath dankt dem Dschungelcamp
29.07.2022, 16:25 Uhr
Verdient ihr Geld heute vor allem am Theater: Michaela Schaffrath.
(Foto: picture alliance / Eventpress)
14 Jahre ist es her, dass Michaela Schaffrath ins RTL-Dschungelcamp gezogen ist. Ihre Teilnahme an dem Format bereut sie noch immer nicht, wie sie nun in einem Interview offenbart. Auf ihre einstige Porno-Karriere hingegen wird sie nicht mehr so gerne angesprochen.
Schauspielerin Julia Biedermann, Schlagerbarde Bata Illic oder Ex-Fußballer Eike Immel - das waren nur einige der Mitcamper, mit denen Michaela Schaffrath 2008 bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" um die Dschungelkrone wetteiferte. Den Thron eroberte sie am Ende zwar nicht, den bestieg stattdessen Sänger Ross Antony. Doch immerhin zur Zweitplatzierten hat es Schaffrath seinerzeit gebracht.
Das ist allerdings wohl nicht der Hauptgrund, weshalb sie noch heute für ihre Teilnahme an der RTL-Show dankbar ist, wie nun aus einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" mit ihr hervorgeht. Hauptthema des Gesprächs ist das Geld. So räumt Schaffrath nicht nur ein, einige Jahre nach der Jahrtausendwende restlos pleite gewesen zu sein, sondern auch: "Meine finanzielle Rettung aber war das Dschungelcamp."
Schaffrath stellt klar: "Ich bin da nicht hin, um mich selbst zu finden oder eins mit der Natur zu sein. Ich lache mich immer kaputt, wenn ich das höre. Will ich campen, dann mache ich Urlaub. Aber doch nicht mit irgendwelchen wildfremden Menschen und mit 28 Kameras."
"Völliger Schwachsinn"
Wie hoch ihre Gage damals war, dürfe sie "natürlich immer noch nicht sagen", so die 51-Jährige. "Aber es hat gereicht, um wieder auf die Füße zu kommen."

Ihre Porno-Vergangenheit hat sie schon lange hinter sich gelassen.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Weniger euphorisch ist Schaffrath, als im Interview ihre Porno-Vergangenheit zur Sprache kommt. "Mich ermüden Fragen in diese Richtung. Ich habe alle schon beantwortet, und nicht nur einmal", erklärt sie und fügt an: "Es ist völliger Schwachsinn, sich auf zwei Jahre seines Lebens reduzieren zu lassen. Das lasse ich nicht mehr zu."
Die ehemalige Kinderkrankenschwester arbeitete ab 1997 in der Erotikbranche. Zwischen 1999 und 2001 wirkte sie unter dem Pseudonym Gina Wild in einer Reihe von Pornofilmen mit und stieg zu einer der bekanntesten deutschen Darstellerinnen des Genres auf.
"Manche würden das dämlich nennen"
Darauf, dass die Menschen heute nicht mehr als erstes an ihre Porno-Vergangenheit dächten, sei sie "sehr stolz", erklärt Schaffrath. "Aber es war ein langer, harter Weg", sagt sie und versichert: "Mit meiner Vergangenheit verdiene ich gar nichts mehr, keinen Cent. Mit meinem Ausstieg habe ich alle Rechte abgetreten."
Auch das bereue sie nicht, wenngleich sie im Internet-Zeitalter mit ihren alten Pornos sicher auch heute noch Geld verdienen könnte, so Schaffrath. "Ich finde es scheinheilig, damit nichts mehr zu tun haben zu wollen - und sich auf der anderen Seite die Taschen damit vollzumachen. Manche würden das vielleicht dämlich nennen, aber ich denke eben so."
Schaffrath scheint auf diese Einnahmen auch nicht zwingend angewiesen zu sein. Heute verdient sie ihr Geld unter anderem als Moderatorin, Synchronsprecherin und Schauspielerin, vor allem am Theater. Zu ihrer finanziellen Situation erklärt sie: "Mittlerweile kann ich auch mal Jobs ablehnen, die mich nicht weiterbringen. Vor zehn Jahren wäre das undenkbar gewesen. Da hätte ich für einen Job alles stehen und liegen lassen, auch mein Privatleben." In dem ist sie übrigens nach zwei gescheiterten Ehen bereits seit 2013 wieder glücklich vergeben - an den Fotografen Carlos Anthonyo.
Quelle: ntv.de, vpr