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"Die Zeitmaschine" und "Die Vögel" Rod Taylor ist tot

Rod Taylor ist seiner wohl berühmtesten Rolle in "Die Zeitmaschine".

Rod Taylor ist seiner wohl berühmtesten Rolle in "Die Zeitmaschine".

(Foto: imago stock&people)

Sein markantes Gesicht ist aus Komödien, Actionfilmen und Western bekannt. Rod Taylor gehörte zwar nicht zur ersten Hollywood-Garde, doch er spielte einige bemerkenswerte Rollen: für Hitchcock, für Tarantino und als Zeitreisender.

Eine schiefe Nase, ein australischer Akzent - Rod Taylor war in den 1950er-Jahren nicht gerade aus dem Holz geschnitzt, aus dem Hollywood-Filmstars gemacht sind. Er schaffte es trotzdem: Die verwegene Haartolle, der tiefgründige Blick, das schüchterne Lächeln machten ihn in den 60er Jahren zum Sex-Symbol. Mit 84 Jahren ist Taylor nun am Mittwoch in Los Angeles gestorben.

Taylor gelang es, in Alfred Hitchcocks Thriller "Die Vögel" als Anwalt Mitch Brenner, der unter der Fuchtel seiner herrschsüchtigen Mutter stand, das gewisse Etwas auszustrahlen. Es wurde eine seiner besten von insgesamt etwa 50 Rollen.

Für Hitchcock stand Taylor 1963 in "Die Vögel" vor der Kamera.

Für Hitchcock stand Taylor 1963 in "Die Vögel" vor der Kamera.

(Foto: imago stock&people)

Über seine Ankunft in Hollywood berichtete der einstige Amateurboxer vor Jahren amüsiert so: "Sie erwarteten wohl eine Kreuzung aus Marlon Brando und Rock Hudson. Als ich aber in meinem engen Anzug aus dem Flugzeug stieg, sind den Vertretern des Filmstudios erstmal die Gesichtszüge entgleist. Ich dachte: Toll, die mögen mich nicht. Also bleibe ich!"

Taylor, am 11. Januar 1930 in Sydney geboren, fand in Hollywood schnell seine Nische, zunächst als Nebendarsteller in romantischen Komödien wie "Mädchen ohne Mitgift" (1956) oder "Immer die verflixten Frauen" (1959). Mit der "Zeitmaschine" nach H.G. Wells gelang ihm dann als zeitreisender Erfinder George 1960 der Durchbruch.

Doris Day und Tarantino

Im US-Spionagefilm "36 Stunden" (1964) gab er den deutschen Psychiater Gerber, der versucht, einen amerikanischen Geheimdienstoffizier (James Garner) über die Invasionspläne der Alliierten 1944 in der Normandie auszuhorchen. Es kamen Hauptrollen im Filmen mit Doris Day, er spielte an der Seite von Jane Fonda und John Wayne, immer öfter auch Action- und Westernwerke.

Mit Rollen in "Outlaws" oder "Starship Osiris" kam er später jedoch nicht mehr an die früheren Erfolge heran. Taylor wirkte dafür in den 80er Jahren in der TV-Serie "Falcon Crest" mit. Er hatte sich schon von der Schauspielerei zurückgezogen, als ihm Quentin Tarantino schließlich die Rolle des britischen Premierministers Winston Churchill in "Inglourious Basterds" (2009) anbot. In dem für acht Oscars nominierten Weltkriegsdrama spielte Taylor an der Seite von Stars wie Brad Pitt und Christoph Waltz.

"Mein Dad liebte seine Arbeit. Schauspieler zu sein, war seine Leidenschaft - er sagte, ohne könne er nicht leben", wurde seine Tochter Felicia Taylor nun in US-Medien zitiert. Taylor selbst hat aber dem "guten alten Hollywood" nicht nachgeweint, auch als die Hauptrollen ausblieben. "Irgendwann ist man halt auf dem absteigenden Ast, und es gibt jede Menge junger, gut aussehender Schauspieler, die deinen Platz einnehmen können", sagte er 1987. "Und die jungen Stars machen gute Filme. Ich denke nie: Das hätte ich besser gekonnt."

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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