Mitglied der Rolling Stones Schlagzeuger Charlie Watts gestorben
24.08.2021, 18:43 Uhr
Ehemann, Vater, Großvater und "einer der größten Schlagzeuger seiner Generation": Charlie Watts.
(Foto: picture alliance / Chris Tuite/imageSPACE/MediaPunc)
"Einer der großartigsten Schlagzeuger seiner Generation" ist tot: Charlie Watts ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Der Drummer gab bei den Rolling Stones nicht nur den Takt vor, sondern schweißte die legendäre Band jahrzehntelang zusammen.
Der Schlagzeuger der legendären Rockband The Rolling Stones, Charlie Watts, ist tot. Watts sei im Kreis seiner Familie mit 80 Jahren friedlich in einem Londoner Krankenhaus gestorben, wie sein Agent Bernard Doherty unter anderem der britischen Nachrichtenagentur PA mitteilte. "Charlie war ein geschätzter Ehemann, Vater und Großvater und als Mitglied der Rolling Stones auch einer der großartigsten Schlagzeuger seiner Generation", hieß es in dem Statement vom Abend.
Bereits Anfang August war bekannt geworden, dass die Rolling Stones bei der ab Ende September geplanten Fortsetzung ihrer USA-Tournee auf ihren Schlagzeuger würden verzichten müssen. Seinerzeit hieß es, Watts habe eine medizinische Behandlung hinter sich, weshalb es "unwahrscheinlich" sei, dass er für diese Konzerte zur Verfügung stehe.
Der Sprecher betonte damals zugleich, dass die medizinische Behandlung "komplett erfolgreich" verlaufen sei. Doch seien die Ärzte in dieser Woche zu dem Schluss gelangt, dass Watts "jetzt angemessene Ruhe und Genesung braucht". Zur Art der Behandlung machte der Sprecher keine Angaben. Watts war im Jahr 2004 erfolgreich wegen Kehlkopfkrebs behandelt worden.
Geboren am 2. Juni 1941 in Nordlondon, entdeckte der Drummer schon früh seine Liebe zu Jazz und Blues. Er bastelte sich aus einem alten Banjo sein erstes Schlagzeug - es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere mit diversen Jazz-Formationen und eben den Rolling Stones.
Einer der bestgekleideten Rockstars
Watts kam ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazu. Die Entscheidung machte sich bezahlt, musikalisch und finanziell. Die Stones hätten eben das Glück und das Geld gehabt, viel Zeit im Studio verbringen zu können, sagte er dem britischen "Telegraph" ein halbes Jahrhundert später - und sie hätten daher viel ausprobieren können.
Rolling Stones 2002: Charlie Watts, Mick Jagger, Ron Wood und Keith Richards (v.l.)
(Foto: picture alliance / empics)
Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Doch im Gegensatz zu Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied er das Rampenlicht. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die Stones zusammen - nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.
In den 1980ern trank Watts viel und nahm Drogen. 2004 überstand der einst starke Raucher eine Kehlkopfkrebserkrankung. Seit 1964 war Watts mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine erwachsene Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde.
Doch das Rockerleben ließ ihn nicht los: Nach jeder Tour versuche er, sich zurückzuziehen, gestand er der "Times" mit 75. Keith Richards frage ihn, was er dann tun werde. "Ich weiß nicht, Rasenmähen? Also setze ich mich nicht zur Ruhe."
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP