"Die Höhle der Löwen" "Heuchelei" bringt Georg Kofler in Rage
24.09.2019, 22:45 Uhr
Über "SIRPLUS" not amused: Georg Kofler.
(Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer)
Wer einen Löwen mit "scheinheiligen Geschäftsmodellen" reizt, der muss sich warm anziehen. Diesmal ist es Georg Kofler, der aus der Haut fährt und mit der So-geht's-nicht!-Keule wild um sich schlägt.
Die Löwenhöhle ist kein Kuschelzoo. Wer sich als Gründer vor den offenen Augen und Ohren der "Die Höhle der Löwen"-Investoren als Produkt-Revoluzzer präsentiert, der sollte auch seine Hausaufgaben gemacht haben. Die Vergangenheit hat gezeigt: Mit leeren Worten, unfertigen Ideen und goldenen Luftschlössern macht man sich in Deutschlands berühmtestem TV-Raubtierkäfig keine Freunde.
Waren es in den vergangenen Jahren Frank Thelen, Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer, die hin und wieder mal die Zähne fletschten, setzt diesmal Georg Kofler ein dickes Bis-hierhin-und-nicht-weiter-Ausrufezeichen.
Kofler auf der Palme
Eben noch den Tränen nahe und Feuer und Flamme für eine Instant-Food-Revolution aus der Schweiz mitsamt aufwühlender Lebensgeschichte ("La Ribollita"), haut es den Manager, Unternehmer und Social-Media-Experten kurz darauf beinahe aus dem Sessel. Der Grund: der Auftritt der beiden selbsternannten "Weltverbesserer" Raphael Fellmer und Martin Schott.
Die "SIRPLUS"-Gründer Martin Schott (l.) und Raphael Fellmer bekommen ihr Fett weg.
(Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer)
Zunächst läuft noch alles in geordneten Bahnen. "SIRPLUS"-Kopf Raphael verschafft sich mit schockierenden Fakten schnell Gehör: "Jährlich landet die Hälfte aller in Deutschland produzierten Lebensmittel in der Tonne", so der Jungunternehmer.
In ihren "Rettermärkten" und dem eigenen Online-Shop verkaufen Raphael und Martin bereits abgelaufene und optisch nicht ganz so schicke Lebensmittel, die aber noch verwertbar sind - natürlich zu Schnäppchenpreisen. Was auf den ersten Blick sehr nobel klingt und den beiden "SIRPLUS"-Gründern imaginäre Heiligenscheine auf die Häupter setzt, bringt jedoch einen Georg Kofler in Windeseile auf die Palme.
"Obergierige Kapitalisten"
Innerhalb von Sekunden verwandelt sich der eben noch freundlich dreinblickende Investor in einen Gift und Galle spuckenden Wutredner, vor dem selbst ein Uli Hoeneß kuschen würde. Vor allem die astronomisch hohe Firmenbewertung (11 Millionen Euro) sorgt für Zündstoff. Von wegen "Weltretter", poltert der Löwe. Der vor fünf Jahren noch als "Geldverweigerer" und "Mülltaucher" um die Häuser ziehende Raphael wird von Georg zum "obergierigen Kapitalisten"-Ritter geschlagen.
Die Verteidigung der beiden "SIRPLUS"-Gründer zerbröselt wie ein drei Jahre alter Butterkeks. Statt einer satten Investition, die den Traum von Umsatzzahlen im dreistelligen Millionenbereich weiter nähren würde, gibt es vom sich immer weiter in Rage redenden Georg Kofler eine Breitseite nach der anderen. Mit hochrotem Kopf schwingt der Investor die Verbalpeitsche und prangert "Heuchelei", "Moralapostel-Gewäsch" und "unglaubwürdige Attitüde" an.
Was zu viel ist, ist zu viel
Es sind denkwürdige Minuten in der Löwenhöhle. Passend zur Wutrede von Klima-Floh Greta Thunberg werden bei kundigen TV-Experten viele Erinnerungen geweckt. Die Gesichter von Giovanni Trapattoni und Rudi Völler sind plötzlich wieder präsent. Der "Strunz", der "Waldi", die "obergierigen Kapitalisten": Ja, was zu viel ist, ist zu viel.
Georg Kofler jedenfalls hat die Faxen dicke. Hier und heute helfen auch keine Nagelfeilen ("Mia Mia"), kein Babykopfkissen ("Medibino") und keine Hilfe-App für überforderte Studenten ("deineStudienfinanzierung") weiter.
Nils Glagau, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Frank Thelen dürfen sich diesmal über drei fair untereinander aufgeteilte Deals freuen ("La Ribollita", "Mia Mia", "deineStudienfinanzierung"). Georg Kofler hingegen geht leer aus. Enttäuscht? Nicht wirklich. Trotz der heutigen Deal-Pleite huscht dem Vorzeige-Manager mit der ansteckenden Grundeuphorie immer wieder ein kurzes Gewinnerlächeln über die Lippen. Ein satter Tritt in den "Heuchler"-Allerwertesten ist schließlich auch nicht ohne.
Die Folge wird am Freitag, den 27. September, um 20.15 Uhr auf n-tv wiederholt
Quelle: ntv.de