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Tripolis am frühen Morgen. Seit mehr als 24 Stunden wird in den Straßen der libyschen Hauptstadt gekämpft. Die Lage bleibt unübersichtlich.
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Tripolis am frühen Morgen. Seit mehr als 24 Stunden wird in den Straßen der libyschen Hauptstadt gekämpft. Die Lage bleibt unübersichtlich.

Nach dem Sturm auf Tripolis brennt auch im libyischen Machtzentrum das Symbol des verhassten Regimes: die grüne Fahne.
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Nach dem Sturm auf Tripolis brennt auch im libyischen Machtzentrum das Symbol des verhassten Regimes: die grüne Fahne.

Weite Teile der Stadt befinden sich in Händen der Aufständischen. Doch wo Muammar al-Gaddafi steckt, wissen sie nicht. So lange sie ihn nicht haben, schwebt seine bloße Existenz wie eine Drohung über der Stadt.
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Weite Teile der Stadt befinden sich in Händen der Aufständischen. Doch wo Muammar al-Gaddafi steckt, wissen sie nicht. So lange sie ihn nicht haben, schwebt seine bloße Existenz wie eine Drohung über der Stadt.

Die Kampfhandlungen im Herzen der Millionenstadt dauern mit unverminderter Härte an. In einzelnen Vierteln schlägt den Rebellen wütender Widerstand entgegen. Sicher ist ihr Sieg nicht.
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Die Kampfhandlungen im Herzen der Millionenstadt dauern mit unverminderter Härte an. In einzelnen Vierteln schlägt den Rebellen wütender Widerstand entgegen. Sicher ist ihr Sieg nicht.

Aus dem Hinterhalt drohen regimetreue Heckenschützen. Immer flackern heftige Gefechte auf.
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Aus dem Hinterhalt drohen regimetreue Heckenschützen. Immer flackern heftige Gefechte auf.

Die Kämpfer des Nationalen Übergangsrats der oppositionellen Kräfte schießen wild und ungezielt zurück.
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Die Kämpfer des Nationalen Übergangsrats der oppositionellen Kräfte schießen wild und ungezielt zurück.

In der Innenstadt der Metropole mit rund 1,8 Millionen Einwohnern kommen großkalibrige Waffen zum Einsatz. Beide Seiten feuern mit Raketenwerfern, Mörsern und den berüchtigten, auf Pickups montierten Luftabwehrgeschützen, die das Gesicht dieses Krieges prägen.
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In der Innenstadt der Metropole mit rund 1,8 Millionen Einwohnern kommen großkalibrige Waffen zum Einsatz. Beide Seiten feuern mit Raketenwerfern, Mörsern und den berüchtigten, auf Pickups montierten Luftabwehrgeschützen, die das Gesicht dieses Krieges prägen.

Im Inneren des Hotels Rixos bleibt den dort eingeschlossenen Journalisten nichts anderes übrig, als zu warten und auf den Gefechtslärm zu lauschen.
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Im Inneren des Hotels Rixos bleibt den dort eingeschlossenen Journalisten nichts anderes übrig, als zu warten und auf den Gefechtslärm zu lauschen.

Die ausländischen Medienvertreter befinden sich in einer höchst unangenehmen Lage: Ihr vom Regime zugewiesener Aufenthaltsort zählt zu den letzten Widerstandsnestern der Gaddafi-treuen Truppen.
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Die ausländischen Medienvertreter befinden sich in einer höchst unangenehmen Lage: Ihr vom Regime zugewiesener Aufenthaltsort zählt zu den letzten Widerstandsnestern der Gaddafi-treuen Truppen.

In der Nacht bekommen sie plötzlich etwas zu tun: Vertreter der Gaddafi-treuen Truppen bringen mehrere Reporter zu einem streng bewachten Gebäudekomplex im Stadtteil Bab el Asisija, unweit des Hotels.
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In der Nacht bekommen sie plötzlich etwas zu tun: Vertreter der Gaddafi-treuen Truppen bringen mehrere Reporter zu einem streng bewachten Gebäudekomplex im Stadtteil Bab el Asisija, unweit des Hotels.

Dort, vor der Residenz von Muammar al-Gaddafi, bietet sich ihnen ein verblüffendes Schauspiel: Aus einem nur leicht gepanzerten Fahrzeug entsteigt Saif al-Islam Gaddafi, der prominenteste Sohn des langjährigen Despoten.
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Dort, vor der Residenz von Muammar al-Gaddafi, bietet sich ihnen ein verblüffendes Schauspiel: Aus einem nur leicht gepanzerten Fahrzeug entsteigt Saif al-Islam Gaddafi, der prominenteste Sohn des langjährigen Despoten.

Saif al-Islam kann sich offenbar weitgehend frei in der Hauptstadt bewegen. Tags zuvor hatten die Aufständischen noch seine Gefangennahme bejubelt. Ein Sprecher des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag hatte die Festnahme bestätigt.
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Saif al-Islam kann sich offenbar weitgehend frei in der Hauptstadt bewegen. Tags zuvor hatten die Aufständischen noch seine Gefangennahme bejubelt. Ein Sprecher des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag hatte die Festnahme bestätigt.

Sein Auftritt kann als gelungener Propaganda-Coup des Regimes gelten. Vor den Augen der Welt beweist er, dass Gaddafi noch einige Fäden in der Hand hält - und sich das Blatt trotz der scheinbar aussichtslosen Lage doch noch einmal wenden könnte.
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Sein Auftritt kann als gelungener Propaganda-Coup des Regimes gelten. Vor den Augen der Welt beweist er, dass Gaddafi noch einige Fäden in der Hand hält - und sich das Blatt trotz der scheinbar aussichtslosen Lage doch noch einmal wenden könnte.

"Ich bin gekommen, um die Lügen zu widerlegen", erklärt der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Libyer in einer kurzen Ansprache vor Journalisten und jubelnden Anhängern.
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"Ich bin gekommen, um die Lügen zu widerlegen", erklärt der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Libyer in einer kurzen Ansprache vor Journalisten und jubelnden Anhängern.

Gaddafis Sohn tritt im olivgrünen T-Shirt und Tarnhosen auf, sein Bart ist gewachsen und zeigt graue Stellen.
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Gaddafis Sohn tritt im olivgrünen T-Shirt und Tarnhosen auf, sein Bart ist gewachsen und zeigt graue Stellen.

"Tripolis ist unter unserer Kontrolle. Alle können beruhigt sein. Alles läuft gut in Tripolis", verkündet er.
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"Tripolis ist unter unserer Kontrolle. Alle können beruhigt sein. Alles läuft gut in Tripolis", verkündet er.

Demonstrativ zeigt er immer wieder das Siegeszeichen. Ein Schusswaffe befindet sich in Griffweite.
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Demonstrativ zeigt er immer wieder das Siegeszeichen. Ein Schusswaffe befindet sich in Griffweite.

Seine Anhänger jubeln. In ihren Gesichtern ist die Anspannung der letzten Tage zu erkennen.
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Seine Anhänger jubeln. In ihren Gesichtern ist die Anspannung der letzten Tage zu erkennen.

Es sind nicht die gefürchteten Elitetruppen, die den Auftritt des Gaddafi-Sohnes absichern.
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Es sind nicht die gefürchteten Elitetruppen, die den Auftritt des Gaddafi-Sohnes absichern.

Im Licht der Kameras tauchen vor der Residenz auch bewaffnete Jugendliche auf, die sich äußerlich - in ihren Uniformteilen und der leichten Bewaffnung - kaum von den Aufständischen unterscheiden.
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Im Licht der Kameras tauchen vor der Residenz auch bewaffnete Jugendliche auf, die sich äußerlich - in ihren Uniformteilen und der leichten Bewaffnung - kaum von den Aufständischen unterscheiden.

Ist das Gaddafis letztes Aufgebot? Die Rebellen hätten bei ihrem Sturm auf Gaddafis Residenz schwere Verluste erlitten, erklärt Saif al-Islam.
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Ist das Gaddafis letztes Aufgebot? Die Rebellen hätten bei ihrem Sturm auf Gaddafis Residenz schwere Verluste erlitten, erklärt Saif al-Islam.

Bis zum Sturm auf Tripolis galt er als möglicher Nachfolger seines Vaters. In den vergangenen Wochen war er wiederholt als dessen Sprachrohr aufgetreten.
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Bis zum Sturm auf Tripolis galt er als möglicher Nachfolger seines Vaters. In den vergangenen Wochen war er wiederholt als dessen Sprachrohr aufgetreten.

Der Haftbefehl gegen ihn und seinen Vater lautet auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (Hier ein Archivbild von März 2011.)
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Der Haftbefehl gegen ihn und seinen Vater lautet auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (Hier ein Archivbild von März 2011.)

Sein nächtlicher Auftritt ist ein schwerer Rückschlag für die Rebellen ...
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Sein nächtlicher Auftritt ist ein schwerer Rückschlag für die Rebellen ...

... und dürfte den Widerstand der verbliebenen Gaddafi-Getreuen stärken.
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... und dürfte den Widerstand der verbliebenen Gaddafi-Getreuen stärken.

Nach wenigen Minuten ist die Vorstellung beendet. Angaben zum Aufenthaltsort seines Vaters macht Saif al-Islam nicht.
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Nach wenigen Minuten ist die Vorstellung beendet. Angaben zum Aufenthaltsort seines Vaters macht Saif al-Islam nicht.

Auf die Frage eines BBC-Korrespondenten, ob sich Gaddafi selbst noch in der Haupstadt und in Sicherheit befinde, sagt er nur: "Selbstverständlich."
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Auf die Frage eines BBC-Korrespondenten, ob sich Gaddafi selbst noch in der Haupstadt und in Sicherheit befinde, sagt er nur: "Selbstverständlich."

Nach ein paar letzten einpeitschenden Worten an seine Anhänger verschwindet Saif al-Islam mit seinem geschützen Konvoi in der Dunkelheit des nächtlichen Tripolis.
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Nach ein paar letzten einpeitschenden Worten an seine Anhänger verschwindet Saif al-Islam mit seinem geschützen Konvoi in der Dunkelheit des nächtlichen Tripolis.

Die regimetreuen Kräfte bereiten sich auf weitere Kämpfe vor.
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Die regimetreuen Kräfte bereiten sich auf weitere Kämpfe vor.

Die Rebellen erhalten unterdessen Unterstützung aus Misrata und anderen lang umkämpften Städten. Aus dem Osten des Landes rollt Verstärkung heran.
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Die Rebellen erhalten unterdessen Unterstützung aus Misrata und anderen lang umkämpften Städten. Aus dem Osten des Landes rollt Verstärkung heran.

Widersprüchliche Berichte gibt es auch um einen weiteren Sohn des Diktators: Der von libyschen Rebellen unter Hausarrest gestellte Gaddafi-Sohn Mohammed soll einem Fernsehbericht zufolge von Truppen des Regimes befreit worden sein.
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Widersprüchliche Berichte gibt es auch um einen weiteren Sohn des Diktators: Der von libyschen Rebellen unter Hausarrest gestellte Gaddafi-Sohn Mohammed soll einem Fernsehbericht zufolge von Truppen des Regimes befreit worden sein.

Regierungseinheiten seien dem am Vortag in seinem Haus in Tripolis umstellten Mohammed al-Gaddafi zur Hilfe gekommen, berichtet der arabische Sender "Al-Arabija" unter Berufung auf Rebellenkreise in Bengasi.
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Regierungseinheiten seien dem am Vortag in seinem Haus in Tripolis umstellten Mohammed al-Gaddafi zur Hilfe gekommen, berichtet der arabische Sender "Al-Arabija" unter Berufung auf Rebellenkreise in Bengasi.

Der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates Mustafa Abdul Dschalil hatte am Vortag erklärt, Mohammed al-Gaddafi sei festgesetzt worden. "Er wird in seinem Haus bleiben und ich garantiere für seine Sicherheit", sagte er.
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Der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates Mustafa Abdul Dschalil hatte am Vortag erklärt, Mohammed al-Gaddafi sei festgesetzt worden. "Er wird in seinem Haus bleiben und ich garantiere für seine Sicherheit", sagte er.

Der Gaddafi-Sohn Mohammed hatte am Vortag in einem Telefoninterview des Fernsehsenders "Al-Dschasira" gesagt, eine Gruppe von Rebellen habe sein Haus umstellt.
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Der Gaddafi-Sohn Mohammed hatte am Vortag in einem Telefoninterview des Fernsehsenders "Al-Dschasira" gesagt, eine Gruppe von Rebellen habe sein Haus umstellt.

Während des Gesprächs mit Mohammed al-Gaddafi war Gewehrfeuer zu hören, danach brach der Telefonkontakt ab.
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Während des Gesprächs mit Mohammed al-Gaddafi war Gewehrfeuer zu hören, danach brach der Telefonkontakt ab.

Unklar ist derzeit der Aufenthaltsort von Al-Saadi al-Gaddafi, einem weiteren Sohn des selbst ernannten "Revolutionsführers".
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Unklar ist derzeit der Aufenthaltsort von Al-Saadi al-Gaddafi, einem weiteren Sohn des selbst ernannten "Revolutionsführers".

Auch al-Saadi haben die Rebellen nach eigenen Angaben gefangen genommen.
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Auch al-Saadi haben die Rebellen nach eigenen Angaben gefangen genommen.

Über seinen Verbleib gibt es bisher keine Informationen.
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Über seinen Verbleib gibt es bisher keine Informationen.

Der Kampf um die Zukunft Libyens geht weiter. (Text Martin Morcinek / Quellen: AFP/rts)
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Der Kampf um die Zukunft Libyens geht weiter. (Text Martin Morcinek / Quellen: AFP/rts)

Dienstag, 23. August 2011

Häuserkampf in Tripolis Gaddafi-Sohn narrt die Rebellen

Mit einem nächtlichen Auftritt im umkämpften Tripolis gelingt dem Sohn des libyschen Diktators ein taktischer Propaganda-Sieg in der Schlacht um die Hauptstadt. Anders als von den Rebellen behauptet kann sich Saif al-Islam Gaddafi frei bewegen. Der Krieg um die Zukunft Libyens geht weiter.
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