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Bei Einzelkritik denkt man natürlich nur an das eine: Fußball.
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Aber da decken wir nach der Niederlage gegen die Schweiz mal lieber den Mantel des Schweigens drüber ...
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... und wenden uns dem anderen großen Ereignis des Wochenendes zu: dem Eurovision Song Contest, kurz ESC.
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Die Veranstaltung in Baku gewinnt die Schwedin Loreen. Als das Ergebnis - noch vor Ende der Punktevergabe - feststeht ...
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... kann die Sängerin endlich mal zeigen, dass sie auch Emotionen hat.
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Schließlich ist die eigentliche Präsentation des Siegertitels "Euphoria" doch eher zurückhaltend, ...
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... sieht man mal von dem Tänzer ab.
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Aber der mysteriösen Darbietung kann sich offenbar kaum jemand in Europa entziehen. Und so landet Loreen auf dem ersten Platz, ...
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... vor den russischen Omas, die sogar Kekse ...
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... und eine Lichtshow mitbringen, ...
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... und Serbien.
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Auch Roman Lob kann sich am Ende so richtig über Platz acht freuen, ...
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... nachdem es lange nicht so gut aussieht.
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Aber die sehr zurückhaltende Darbietung von "Standing Still" kommt in einigen Ländern doch ziemlich gut an.
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Bei Romans Mutti sowieso.
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Andere Beiträge können dagegen nicht ganz so begeistern, ob nun die dänische Kapitänsmütze, ...
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... oder der norwegische letzte Platz.
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Deshalb an dieser Stelle die Einzelkritik der 26 Auftritte.
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Der Schmachtopa von der britischen Insel startet den Wettbewerb: Für seine 76 Jahre hat Engelbert Humperdinck immer noch ganz schön viel Schmelz in der Stimme.
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Er tritt ganz in Schwarz auf, zeigt große Gesten und wenig Kokolores. "Love Will Set You Free" eben.
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Auch die Jungs aus Ungarn sind ganz in Schwarz - richtiger Schwung kommt bei "Sound Of Our Hearts" aber nicht auf.
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Compact Disco ist irgendwie Depeche Mode für Arme.
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Dann kommt Albanien. Eine Stimme wie eine Schleifhexe, eine Frisur wie ein Wischmopp - ein bisschen wie Björk.
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Rona Nishliu polarisiert mit ihrem Sirenensong "Suus". Schrecklich, aber irgendwie auch schrecklich-schön.
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"Love Is Blind" singt Donny Montell für Litauen, und reißt sich die Glitter-besetzte Augenbinde vom Kopf.
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Aber irgendwie nimmt man dem Kleinen im Konfirmanden-Anzug die große Pose nicht ab. Bei seinen Tanzeinlagen stellt sich die Frage: Hat er Juckepulver in der Hose?
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Sitzt da Katja Epstein? Nein, das ist Maya Sar für Bosnien-Herzegowina in einem Kleid aus dem Theaterfundus, Abteilung "Böse Stiefmutter".
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Die Ballade "Korake Ti Znam" ist aber schön - und sie singt in ihrer Landessprache.
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Zum Frühstück haben sie Hänsel und Gretel verspeist, jetzt als Abendessen backen die Golden Girls aus Russland Plätzchen auf der Bühne?
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Die uralten Omas aus Russland, heiß gehandelte Favoriten, sind da! Sie treffen keinen Ton, aber machen Spaß. Die Buranowskije Babuschki singen "Party For Everybody". Ihr Auftritt ist auch wirklich eine Party. Die Älteste ist 86. Rekord beim Eurovision Song Contest.
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Eisblauer Start, feuerrotes Finale: Greta Salóme & Jónsi fahren aus Island ganz schön was auf und setzen voll auf Gänsehautstimmung.
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Starker Song - aber das Lächeln der blonden Isländerin wirkt doch etwas arg aufgesetzt. Dafür fiedelt sie schön.
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"La la la la la la la la la la..." Ein typischer Grand-Prix-Einheitsbrei, den Ivi Adamou aus Zypern da präsentiert.
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"La La Love" wollen wir nicht wieder hören.
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Frankreich hat schon fünfmal den ESC gewonnen, allerdings zuletzt 1977. Anggun, die in Indonesien geboren wurde, singt den sehr clubtauglichen Popsong "Echo (You And I)".
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Sie trägt ein Kleid von Gaultier. Die halbnackten Männer lenken bestimmt viele ab.
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Mit Italien hat das zwar wenig zu tun, trotzdem ein starker Titel, den Nina Zilli da singt.
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"L'Amore è Femmina (Out Of Love)" klingt wie ein Bond-Titel aus den 60ern.
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Aber warum trägt sie ein Kleid aus Alufolie?
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Der estnische Nachwuchs-Tenor Ott Lepland presst die Augen zusammen. Dazu lässig gekleidet in schwarzer Weste über weißem T-Shirt - der Herr will mit Charme punkten.
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Passt aber zu seiner schwermütigen Ballade "Kuula".
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Kapuzenpulli, Straßengang-Choreographie und böser Blick: Irgendwie könnte man Angst bekommen, wenn der Norweger Tooji nicht so ein lieber Bub' wäre.
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Sein Song "Stay" klingt ein bisschen nach 90er-Jahre-Discobesuch.
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Diese 32-Jährige hat also die undankbare Aufgabe der Titelverteidigung für Aserbaidschan, nach dem Sieg von Ell & Nikki mit "Running Scared" im vergangenen Jahr.
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Sabina Babajewa singt die Soul-Ballade "When The Music Dies". Ihre weiße Weste, äh, das weiße Kleid färbt sich ganz wundersam. Das Gesicht wirkt arg puppenhaft.
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"Así, así" - die rumänische Gruppe Mandinga singt Spanisch und Englisch und hat einen quietsch-roten Dudelsack mitgebracht.
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Ein bisschen sehr viel Ibiza, aber der Latino-Pop vom Schwarzen Meer geht ins Blut. "Zaleilah"!
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Ein richtig schönes Lied, dass die ehemalige dänische Straßenmusikerin Soluna Samay da singt. Aber muss das bescheuerte Kapitäns-Outfit sein?
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Wirklich Soluna, You "Should've Known Better".
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Ein Lied aus dem Shopping-Center - in echt.
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Eleftheria Eleftheriou aus Griechenland wurde mit "Aphrodisiac" von Athenern beim Einkaufsbummel als ESC-Kandidatin gewählt.
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Achtung - Griechen-Krisen-Kalauer: Das hätten die sich auch sparen können.
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"Euphoria" heißt der schwedische Beitrag.
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Euphorisch wirkt die Sängerin so gar nicht. Loreen könnte, wenn sie blaue Haut hätte, in "Avatar" mitwirken.
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Dieses Pseudo-Düstere, kombiniert mit DJ-Bobo-Beat, bleibt im Ohr hängen.
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Das macht vom ersten Takt an Laune: Der Türke Can Bonomo nimmt sich und den Contest wohl nicht so ganz ernst. "Love Me Back" ist eine wilde Pop-Jazz-Ethno-Oriental-Mischung.
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Und dieses Schiff aus Umhängen wird der Hammer beim nächsten Kindergeburtstag. Irritierend sind nur die Seepferdchen im Hintergrund.
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Ihr Outfit erinnert an eine griechische Statue - und dazu fuchtelt Pastora Soler aus Spanien kräftig mit den Armen.
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Große Geste eben - "Quédate Conmigo (Stay With Me)" ist eine schmachtvolle Pop-Ballade. Am Ende wird aber doch etwas zu dick aufgetragen.
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Graue Kappe, schwarzes Hemd über weißem Shirt, das Brust-Tattoo lugt heraus, der Welpenblick funktioniert.
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Roman Lob legt mit "Standing Still" einen zurückgenommenen, überzeugenden Auftritt hin - ganz anders als der übliche ESC-Partyzirkus.
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Immerhin gibt es viel Unterstützung in der Heimat.
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Kurt Calleja aus dem kleinen Grand-Prix-verrückten Inselstaat Malta singt "This Is The Night". Ein Dance-Titel und Ohrwurm.
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Wie bei Island fragt man sich angesichts der wenigen Einwohner: War bald nicht jeder Malteser schon mal beim ESC auf der Bühne?
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Wetten, dass Kaliopi aus Mazedonien jede Menge Punkte aus den Nachbarländern bekommt? Nein, nicht wegen ostmafiöser Verbindungen, wie böse Zungen immer wieder behaupten, …
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… sondern weil die Diva in ganz Ex-Jugoslawien ein Star ist, deswegen - und wegen ihrer schönen Rockballade "Crno I Belo".
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Déja-vu! Die Flummi-Twins sind wieder da. Statt "Lipstick" (Platz acht in Düsseldorf) singen Jedward diesmal "Waterline". Nach wie vor hyperaktiv und zappelig, in der Frisur haben sie diesmal etwas weniger Beton als 2011 - statt hochgestellt, sind die Haare diesmal nach vorne gestylt.
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Der Auftritt ist stark. Sie sehen aus wie der Blechmann aus "Der Zauberer von Oz". Und sie machen sich sogar nass!
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Schon wieder Geigen auf der Bühne. Und Eurovisions-Veteran Zeljko Joksimovic aus Serbien - für ihn soll es der letzte Solo-Auftritt beim Song Contest sein.
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Von seinem Lied "Nije Ljubav Stvar" bleibt nicht viel hängen.
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Fiinaalee, oho! Ach nee, die Fußball-EM beginnt ja erst in zwei Wochen. Gaitana macht mit ihrem fetzigen "Be My Guest" aber schon mal Lust auf Fanmeilen-Gegröle oder eben einen EM-Besuch in der Ukraine - ...
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... auch wenn es da mit der Demokratie ebenfalls nicht zum Besten steht.
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Ein bisschen Polka, ein bisschen Straßenmusik, ein bisschen Balkan-Swing: Pasha Parfeny aus Moldau macht mit "Lautar" Laune - auch wenn er wie ein "Bierkutscher" (Moderator Peter Urban) aussieht.
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Aber warum bewegen sich die Tänzerinnen so komisch abgehackt - gibt's Probleme mit der Hüfte?
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Danach waren die Zuschauer gefragt, um den besten Song und die beste Darbietung zu wählen.
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Das Ergebnis ist bekannt: Loreen aus Schweden holt das gläserne Mikrofon. (Text: mli/dpa)
Wischmop, Alufolie und knappe Kleider Die ESC-Teilnehmer in der Einzelkritik
Keine Überraschung bei der Wahl in Aserbaidschan: Die Favoritin siegt mit klarem Vorsprung. Die Rede ist natürlich vom Eurovision Song Contest und Loreen aus Schweden. Aber was gibt es sonst noch neben der Siegerin, den russischen Omas und Roman Lob? Die Veranstaltung schwankt zwischen einem britischen Urgestein, einer Wischmop-Frisur, Disco aus den 90ern und Seemännern und -frauen. Und Jedward machen sich so richtig nass.
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