Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:24 Selenskyj zeichnet Bayraktar-Schöpfer aus - und vereinbart Zusammenarbeit +++
Der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj trifft sich mit Haluk Bayraktar, CEO des türkischen Unternehmens Baykar. Dabei geht es um die weitere Zusammenarbeit der Ukraine mit dem Unternehmen zur Stärkung der Verteidigungskapazitäten der ukrainischen Streitkräfte. Es werden auch Einzelheiten des Baus eines Baykar-Werks in der Ukraine und die Herstellung neuer Produkte unter Verwendung ukrainischer Teile beraten. Selenskyj würdigt den Beitrag von Haluk Bayraktar und seinem Unternehmen zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte und überreicht ihm den Verdienstorden erster Klasse. Die gleichnamige Bayraktar-Drohne hat besonders zu Beginn des Krieges viele russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört.
+++ 23:32 Kurz vor der Gegenoffensive: ukrainische Soldaten singen Nationalhymne +++
Nachdem die Gegenoffensive der Ukraine in der Region Charkiw mit großem Tempo anläuft, können nach übereinstimmenden Berichten zahlreiche Ortschaften zurückerobert werden. In sozialen Medien taucht nun ein Video auf, das ukrainische Soldaten beim Singen der Nationalhymne zeigt. Es soll kurze Zeit vor dem Beginn der Gegenoffensive entstanden sein.
+++ 22:44 Selenskyj spricht von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen +++
Die ukrainische Armee hat dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge mehr als 30 Siedlungen in der Region Charkiw zurückerobert. Zudem setzten die Kiewer Streitkräfte im Rahmen einer Gegenoffensive ihre Operationen in mehreren Gebieten erfolgreich fort, sagt das Staatsoberhaupt in seiner täglichen Videoansprache.
+++ 22:14 Ukraine bittet Westen um Dutzende weitere Mehrfachraketensysteme +++
Die Ukraine bittet ihre Partner um 50 bis 80 weitere Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS), wie Präsidentenberater Mychajlo Podoljak mitteilt. Der Westen hat der Ukraine bislang mehrere verschiedene solcher Systeme geliefert. Eines davon ist das deutsche "MARS", Abkürzung für Mittleres Artillerieraketensystem. Es kann Flugkörper unterschiedlicher Wirkungsweise verschießen, etwa gelenkte Raketen mit GPS-System oder Minenausstoßraketen zum Sperren von Geländeabschnitten. Die Abschussbatterien mit einer Kampfbeladung von zwölf Raketen sind auf Kettenfahrzeuge montiert, die eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometer pro Stunde entwickeln können. Die Reichweite der Geschosse liegt teilweise bei mehr als 100 Kilometern.
+++ 21:38 Selenskyj: Türkischer Drohnenhersteller baut Fabrik in Ukraine +++
Die TB2-Drohne des türkischen Rüstungsunternehmens Baykar ist in der Ukraine sehr beliebt. Sie trug zur Zerstörung zahlreicher russischer Artilleriesysteme und gepanzerter Fahrzeuge bei. Nun plant Baykar dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge den Bau einer Fabrik für Drohnen in der Ukraine. "Wir haben die Einzelheiten der Konstruktion einer Baykar-Fabrik in der Ukraine und die Produktion neuer Waren unter Verwendung ukrainischer Komponenten besprochen", schreibt Selenskyj in einem Online-Beitrag nach einem Treffen mit dem Chef des Konzerns.
+++ 21:11 Weltbank und EU: Ukraines Wiederaufbau könnte 350 Milliarden Euro kosten+++
Der Wiederaufbau der Ukraine nach der russischen Invasion könnte fast 350 Milliarden Dollar kosten. Das geht aus einem Bericht der Weltbank, der ukrainischen Regierung und der EU-Kommission hervor. Die russische Invasion habe der Ukraine bis zum 1. Juni direkte Schäden in Höhe von 97 Milliarden Dollar zugefügt. Dazu kämen 252 Milliarden Dollar an Verlusten durch die Unterbrechung der Wirtschaftsströme und der Produktion sowie durch zusätzliche Ausgaben im Zusammenhang mit dem Krieg. Zudem habe die Vertreibung eines Drittels aller Ukrainer die Armutsquote des Landes von zwei Prozent vor dem Krieg auf 21 Prozent ansteigen lassen. Für den 25. Oktober ist eine G7-Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine geplant.
+++ 20:35 Ukraines Naftogaz verklagt Gazprom - in Zürich +++
Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat den russischen Gaskonzern Gazprom wegen weggefallener Transitgebühren verklagt. "Wir fordern von Gazprom, in vollem Umfang zu bezahlen", schreibt Naftogaz-Chef Jurij Witrenko bei Facebook. Das russische Unternehmen habe seit Mai seinen Transit reduziert und daher weniger überwiesen. Der 2019 unterzeichnete Vertrag sehe jedoch in einer Klausel eine Mindesttransitmenge vor. Diese müsse unabhängig vom realen physischen Transport bezahlt werden. Der Gerichtsstandort ist Zürich. 2019 erstritt Naftogaz in einem ähnlichen Fall bereits umgerechnet über drei Milliarden Euro von Gazprom. Trotz des laufenden russischen Angriffskrieges hat die Ukraine seit dem 24. Februar über 12,4 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas in Richtung Westen transportiert. Im Mai wurde der Erdgastransit über das von Russland besetzte Gebiet Luhansk eingestellt.
+++ 20:02 Deutsche Unternehmen haben 3200 Hilfsanträge wegen Energiekrise gestellt +++
Mehr als 3200 Anträge haben 586 Firmen seit Mitte Juli an die Bundesregierung gestellt, um Zuschüsse zu den wegen des Ukraine-Krieges gestiegenen Energiekosten zu erhalten. Pro Fördermonat können Firmen einen Antrag stellen. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Julia Klöckner hervor. Die Anfrage bezieht sich auf Zuschüsse aus dem sogenannten Energiekostendämpfungsprogramm, mit dem die Bundesregierung besonders energie- und handelsintensive Unternehmen vor der Pleite bewahren will. Bislang seien 24 Anträge von 4 Unternehmen genehmigt worden. Ablehnungen habe es bislang keine gegeben.
+++ 19:32 Russischer Verwalter in Charkiw: Ukraine rückt schnell vor +++
Ein von Russland eingesetzter Verwalter in der Region Charkiw berichtet von einem "sehr scharfen und schnellen" Vorstoß der Ukraine. "Der Feind wird so weit wie möglich aufgehalten, aber mehrere Siedlungen sind bereits unter die Kontrolle bewaffneter ukrainischer Verbände geraten", sagt Witali Gantschew in einem Livestream des staatlichen Fernsehens. Gantschew berichtete zuvor von Evakuierungen in der Region.
+++ 18:55 USA verhängt Sanktionen wegen an Russland gelieferten Drohnen +++
Die USA verhängen Sanktionen gegen ein iranisches Unternehmen, das an der Lieferung unbemannter Drohnen nach Russland beteiligt gewesen sein soll. Das in Teheran ansässige Unternehmen habe den Transport nach Russland koordiniert, heißt es in einer Mitteilung des US-Finanzministeriums. US-Informationen deuteten darauf hin, dass die iranischen Drohnen für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vorgesehen waren. Russland treffe "immer verzweifeltere Entscheidungen, um seinen ungerechtfertigten Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen". Die USA seien entschlossen, "den Iran und diejenigen, die Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen, zur Verantwortung zu ziehen".
+++ 18:29 IAEA: Besetztes AKW hat noch Strom für zehn Tage +++
Die Lage im umkämpften ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja wird schwieriger. Die Anlage habe keine externe Stromversorgung mehr für die Kühlung von Reaktorkernen und Atommüll, berichten Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, die sich im besetzten AKW befinden. Ohne Strom sei das Kraftwerk auf Dieselgeneratoren angewiesen, deren Treibstoff reiche derzeit noch für zehn Tage. Der ukrainische Kraftwerksbetreiber erwäge die Abschaltung des letzten Reaktorblocks, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi. Wegen der zunehmenden Kampfhandlungen sei es unwahrscheinlich, dass eine verlässliche Stromversorgung wieder hergestellt werden könne: "Die Situation ist untragbar, und sie wird immer prekärer." Grossi fordert eine entmilitarisierte Zone rund um das AKW.
+++ 17:58 Merz: Deutschland muss mehr Waffen liefern +++
CDU-Chef Friedrich Merz fordert die Bundesregierung auf, der Ukraine mehr Waffen zu liefern. "Mit FDP und Grünen zusammen hätte ich eine Exportgenehmigung für 100 Marder-Schützenpanzer für die Ukraine erteilt", sagt Merz auf dem CDU-Bundesparteitag. Zu Kritikern der Waffenlieferungen sagt er: "Wenn Russland die Waffen schweigen lässt, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine die Waffen niederlegt, ist die territoriale Souveränität des Landes zu Ende - das ist der Unterschied."
+++ 17:36 EU zahlt weitere Milliarden Euro Hilfskredite an die Ukraine +++
Die Europäische Union zahlt der Ukraine in den kommenden Wochen weitere fünf Milliarden Euro an Hilfskrediten aus. Das gibt Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel bekannt. Deutschland gebe darüber hinaus eine Milliarde Euro an direktem Zuschuss an die Ukraine, und er hoffe, dass andere Länder diesem Beispiel folgten, sagte der Kanzler. Mit den fünf Milliarden Euro soll der von Russland angegriffene Staat seine Ausgaben decken können. Die Summe ist Teil eines insgesamt neun Milliarden Euro schweren Pakets, welches im Mai angekündigt wurde. Die erste Milliarde wurde im August ausbezahlt. Laut tschechischem Finanzministerium soll nun noch entschieden werden, wie sich die restlichen drei Milliarden Euro auf Kredite und Zuschüsse aufteilen sollen. Tschechien hat die EU-Ratspräsidentschaft inne.
+++ 17:18 Russland evakuiert drei Städte in Region Charkiw +++
Die Städte Isjum, Kupjansk und Welykyj Burluk in der ukrainischen Region Charkiw werden nach russischen Angaben evakuiert. Das von Russland gehaltene Gebiet sei durch die ukrainische Gegenoffensive bedroht, sagt der russische Beamte Witali Gantschew im staatlichen Fernsehen.
+++ 17:04 Raketen treffen Charkiws Zentrum, Kindergarten brennt +++
Bei einem Raketenangriff auf das Stadtzentrum von Charkiw seien zehn Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder, schreibt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, auf Telegram. Raketen seien in einer Schule und einem Kunstzentrum für Kinder eingeschlagen, teilt Ihor Terechow, der Bürgermeister der zweitgrößten ukrainischen Stadt, ebenfalls auf Telegram mit. Auch Wohnhäuser seien getroffen worden. Ein Kindergarten stehe nach dem Angriff in Flammen.
+++ 16:33 Einwohner Balaklijas heißen ukrainische Soldaten unter Tränen willkommen +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündet, dass ukrainische Truppen die besetzte Stadt Balaklija im Osten des Landes zurückerobert hätten. Russland dementiert das jedoch. Ein Video zeigt, wie Einwohner der Stadt ukrainischen Soldaten vor Glück weinend in die Arme fallen und für deren Einsatz danken.
+++ 16:12 Verletzter Soldat nach Spezialbehandlung vor Rückkehr in die Ukraine +++
Nach einer medizinischen Behandlung im Ruhrgebiet kehrt der ukrainische Berufssoldat Aleksandr Shepieliev in wenigen Tagen in seine Heimat zurück. "Ich freue mich darauf, bald wieder nach Hause zu kommen und meine Familie und vielleicht auch meine Kameraden wiederzusehen", sagt der 21 Jahre alte Armee-Offizier in Bochum. Am 8. April war der junge Leutnant bei einem russischen Bombenangriff in Rubischne schwer verletzt worden. Zwölf Mal wurde er in der Ukraine operiert. Schließlich kam der Soldat vor drei Monaten gemeinsam mit 30 verletzten Landsleuten nach Nordrhein-Westfalen, wo sie auf verschiedene Krankenhäuser verteilt wurden.
+++ 15:44 General a.D. zu Ukraine-Erfolgen: "Russen haben militärische Eskalations-Dominanz" +++
Den ukrainischen Truppen gelingen punktuelle Vorstöße durch die russische Front im Osten des Landes. Der frühere Bundeswehr-General Erich Vad sieht darin jedoch noch lange keine Wende im Krieg. Die Gesamtlage hätten die Russen fest im Griff. Auch die Lieferung komplexerer Waffen würde daran wenig ändern.
+++ 15:10 Foto zeigt ukrainische Soldaten vor Kupjansk - wohl 70 Kilometer weiter vorgestoßen +++
Nach der gestern gemeldeten Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Balaklija südöstlich von Charkiw sind die ukrainischen Truppen offenbar bereits bis an die rund 70 Kilometer weiter östlich liegende Stadt Kupjansk vorgestoßen. In den sozialen Medien kursiert ein Foto, das vier Soldaten zeigt, die mit der ukrainischen Flagge vor einem Kupjansk-Ortseingangsschild posieren. Nach Recherchen des ntv-Verifizierungsteams entstand das Bild am südlichen Ortseingang, rund fünf Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt. Kupjansk zählte vor dem Krieg rund 30.000 Einwohner, die Stadt steht seit dem 27. Februar unter russischer Besatzung. Die russische Staatsgrenze liegt etwa 50 Kilometer entfernt.
+++ 14:35 Vertreter Russlands in Charkiw räumt Erfolg der Ukraine ein +++
Der Leiter der russischen Militärverwaltung in den besetzten Gebieten der ostukrainischen Region Charkiw, Witali Gantschew, räumt einen Erfolg der ukrainischen Offensive ein. "Allein die Tatsache, dass unsere Verteidigung durchbrochen wird, ist bereits ein bedeutender Sieg für die ukrainischen Streitkräfte", sagt er dem russischen Staatsfernsehen. Gebiete östlich der gleichnamigen Stadt sind unter russischer Kontrolle, gleichwohl ist es Russland bislang nicht gelungen, die zweitgrößte Stadt der Ukraine einzunehmen.
+++ 14:20 IAEA fordert von Russland Ende aller Aktionen an Kernkraftwerken +++
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA verlangt laut einem Resolutionsentwurf von Russland, alle Aktionen in den Atomanlagen in der Ukraine einzustellen. Das geht aus einem Entwurf für die Sitzung des IAEA-Gouverneursrates kommende Woche hervor. Dem Papier zufolge bedauert das aus 35 Nationen bestehende Gremium "die anhaltenden gewaltsamen Aktionen der Russischen Föderation gegen Atomanlagen in der Ukraine". Dies schließe die anhaltende Präsenz russischer Streitkräfte und des Personals der russischen Atomaufsicht Rosatom im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ein. Russland sei aufgefordert, dies unverzüglich zu beenden.
+++ 13:50 NATO: Krieg geht in kritische Phase +++
Nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg geht der Ukraine-Krieg in eine "kritische Phase". Ukrainische Streitkräfte seien dank der Unterstützung aus NATO-Staaten zuletzt in der Lage gewesen, Moskaus Offensive im Donbass zu stoppen und Territorium zurückzuerobern, erklärt der Norweger bei einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken. Zugleich würden aber nun die Einheit und die Solidarität des Westens auf die Probe gestellt. Als Grund nannte Stoltenberg die Probleme bei der Energieversorgung und die steigenden Lebenshaltungskosten. Seiner Ansicht nach ist es jetzt wichtig, dass diese Kriegsfolgen nicht zu einem nachlassenden Engagement für die Ukraine führen.
+++ 13:29 Russische Geheimdienste könnten verstärkt Reisende aus Deutschland anwerben +++
Der Bundesverfassungsschutz befüchtet einem Bericht zufolge, dass russische Geheimdienste Russlandreisende zunehmend als Informanten anwerben wollen. Deutsche Staatsbürger könnten künftig "härter und rücksichtsloser" durch russische Agenten "bearbeitet" werden, heißt es dem "Spiegel" zufolge in einer internen Analyse der Spionageabwehr. Ziel sei es, die Reisenden als "menschliche Quellen" zu gewinnen. Dabei könnten Spione auch Erpressungsmaterial einsetzen oder ihre Zielpersonen in Drucksituationen bringen, um sie zur Kooperation zu zwingen. Besonders Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen Deutschlands stehen der Analyse zufolge im Fokus der russischen Dienste.
+++ 13:20 Russland schickt militärische Verstärkung nach Charkiw +++
Die russische Armee schickt als Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen zur Verstärkung in die Region Charkiw. Das melden russische Nachrichtenagenturen mit Verweis auf Bilder des Verteidigungsministeriums. Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region, Vitali Gantschew, sagte im Fernsehen, es gebe "heftige Kämpfe" in der Nähe der Stadt Balaklija, deren Rückeroberung die Ukraine am Donnerstag vermeldet hatte.
+++ 13:14 US-Verteidigungsminister nennt ukrainische Erfolge ermutigend +++
Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin macht die Ukraine bei ihrer laufenden Gegenoffensive Fortschritte. "Wir sehen jetzt Erfolge in Cherson, wir sehen einen gewissen Erfolg in Charkiw - und das ist sehr, sehr ermutigend", sagt der Ex-General am Rande eines Besuchs in Prag. Zur Frage, warum die USA den Ukrainern keine Raketen mit noch größerer Reichweite als die vorhandenen HIMARS-Raketen lieferten, antwortet Austin ausweichend. "Wir bleiben engagiert und stellen sicher, dass wir ihnen geben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein", so der 69-Jährige.
+++ 13:07 Wiederaufbau erfordert Hunderte Milliarden +++
Der Krieg in der Ukraine hat allein in den ersten etwas mehr als drei Monaten einen Schaden von rund 96,4 Milliarde Euro verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und der Europäischen Kommission hervor. Als Grundlage für die Berechnungen wurde der Zeitraum bis zum 1. Juni herangezogen. Die am stärksten betroffenen Sektoren sind demnach der Wohnungsbau, das Transportwesen sowie der Handel und die Industrie. Als am stärksten beschädigt gelten die Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw. Die in diesem Zeitraum durch den Krieg entstandenen finanziellen Verluste werden mit umgerechnet rund 250 Milliarden Euro angegeben. Der hohe Betrag kommt zustande, weil die Verluste in einem Sektor andere Sektoren beeinflussen.
+++ 12:53 EU setzt Visa-Erleichterungen für Russen aus +++
Russische Bürger profitieren ab Montag nicht mehr von einer erleichterten Visa-Vergabe für Reisen nach Deutschland und in andere Staaten des Schengen-Raums. Der Rat der EU-Staaten nimmt den Vorschlag der Europäischen Kommission an, das Abkommen zwischen EU und Russland komplett auszusetzen. Nach früheren Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell wird der Schritt dafür sorgen, dass die Zahl der neuen Visa für Russen signifikant sinkt. Insbesondere schutzbedürftige Menschen sollten aber weiter ein Visum bekommen können.
+++ 12:33 Putin will mit Erdogan Getreideabkommen nachverhandeln +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wird laut dem russischen Präsidialamt in der kommenden Woche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die Umsetzung des Getreideabkommens besprechen. Ein Treffen der beiden Präsidenten ist in Usbekistan geplant. Putin und Erdogan hatten die von den Vereinten Nationen und auch der Türkei vermittelte Vereinbarung kritisiert. Putin zufolge wurden Russland und ärmere Länder betrogen. Deshalb strebe er vor einer möglichen Verlängerung im November Änderungen an. Eine Verlängerung hänge davon ab, dass die Vereinbarungen erfüllt würden, erklärt das Außenministerium in Moskau der Nachrichtenagentur RIA zufolge.
+++ 12:19 Blinken traf in Kiew auch Minenspürhund Patron +++
Bei seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat US-Außenminister Antony Blinken in einem Kinderkrankenhaus den berühmt gewordenen Minenspürhund Patron kennengelernt. Das berichtet das ukrainische Medium "Ukrainska Pravda".
+++ 12:00 Ukraine berichtet von Angriff auf Krankenhaus +++
Bei einem russischen Luftangriff ist nach ukrainischen Angaben ein Krankenhaus in der nordöstlichen Region Sumy getroffen worden. Das Gebäude sei am Morgen zerstört und mehrere Menschen seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region, Dmytro Schwyzkji, bei Telegram mit. Das Krankenhaus befinde sich im Bezirk Welyka Pysariwka, der an Russland grenze. Der Luftangriff sei über die Staatsgrenze hinweg gestartet worden. Die russische Regierung bestreitet immer wieder, dass zivile Ziele anvisiert werden.
+++ 11:36 Russland verwehrt Zugang zu Kriegsgefangenen - Belege für Folter +++
Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) verwehrt Russland den Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen. Zudem gebe es Belege für Folter, sagt Matilda Bogner, Leiterin des UN-Einsatzes zur Beobachtung der Menschenrechtslage in der Ukraine. "Die Russische Föderation hat keinen Zugang zu Kriegsgefangenen gewährt, die auf ihrem Territorium oder in Gebieten unter ihrer Besatzung festgehalten werden", erläutert Bogner vor Journalisten in Genf. "Dies ist umso besorgniserregender, als wir dokumentiert haben, dass Kriegsgefangene im Machtbereich der Russischen Föderation, die von den Streitkräften der Russischen Föderation oder von ihr nahestehenden bewaffneten Gruppen festgehalten werden, gefoltert und misshandelt wurden." Russland bestreitet Folter oder andere Misshandlungen von Kriegsgefangenen.
+++ 11:18 London: Belarus hat nur begrenzte Offensivkapazitäten +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügen die belarussischen Streitkräfte nur über begrenzte Offensivkapazitäten. Es sei unwahrscheinlich, dass sie Truppen in die Ukraine entsandt haben, meldet das britische Verteidigungsministerium. Belarus hatte am Donnerstag Militärübungen gestartet, auch an der Grenze zu Polen.
+++ 10:48 Polens Regierungschef trifft in Kiew ein +++
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist in Kiew eingetroffen, wie der "Kyiv Independent" unter Berufung auf einen polnischen Regierungssprecher meldet. Geplant ist eine Reihe von Treffen. Wichtige Themen in Zusammenhang mit der geopolitischen Situation würden besprochen, darunter Energie und militärische Sicherheit.
+++ 10:24 Ukraine meldet weitere Geländegewinne +++
Im Zuge ihrer Gegenoffensive meldet die Ukraine weitere Geländegewinne im Süden und Osten. Das ukrainische Militär teilt mit, in der Nähe der Großstadt Charkiw im Osten versuchten russische Truppen, verletzte Soldaten und beschädigte militärische Ausrüstung wegzubringen. Dies gehe bei den Dörfern Wilchuwatka und Borodojarkse südöstlich von Charkiw vonstatten. Gestern Abend hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache erklärt, die ukrainischen Streitkräfte hätten "Dutzende Ortschaften befreit" und seit dem 1. September im Osten und Süden ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.
+++ 09:56 In Russland starten Regionalwahlen - Kriegsgegner unter Druck +++
In mehr als 80 russischen Regionen hat die Abstimmung über örtliche Parlamente und Gouverneure begonnen. Die Vorbereitung war von einem beispiellosen Druck gegenüber der Opposition geprägt. Kandidaten, die sich offen gegen den Krieg aussprachen, wurden von vornherein von der Abstimmung ausgeschlossen. Die Wahl erstreckt sich über drei Tage und wird teilweise auch online durchgeführt, Kritiker sehen hier ein weiteres Mittel zur Manipulation der Ergebnisse.
+++ 09:35 Ungarn lehnt Preisdeckel auf russisches Gas ab +++
Ungarn spricht sich klar gegen einen Preisdeckel auf russisches Gas aus. Dies sei gegen europäische und ungarische Interessen, sagt der ungarische Außenminister, Peter Szijjarto, in einem Facebook-Video vor dem Sondertreffen der EU-Energieminister zu den explodierenden Energiepreisen. Ein Preisdeckel würde zu einem sofortigen Stopp russischer Energielieferungen führen. Ungarn ist besonders abhängig von russischen Öl- und Gaslieferungen.
+++ 08:56 ISW rechnet mit Rückeroberung von Kupjansk innerhalb von drei Tagen +++
Die ukrainischen Streitkräfte werden wahrscheinlich innerhalb von drei Tagen die Stadt Kupjansk in der Region Charkiw einnehmen, prognostiziert die US-Denkfabrik Institute of the Study of War (ISW). Die russischen Stellungen in der Region seien weiteren Vorstößen der Ukrainer ausgesetzt.
+++ 08:15 Ukraine meldet bislang 51.900 russische Gefallene +++
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland seit Kriegsbeginn 51.900 Soldaten in der Ukraine verloren, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Außerdem zählten unter anderem 2.122 Panzer, 306 Mehrfachraketen, 159 Luftabwehrsysteme, 239 Flugzeuge, 211 Hubschrauber, 884 Drohnen und 15 Boote zu den Verlusten. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 07:33 Vier weitere Getreideschiffe sollen auslaufen +++
Aus ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer sollen nach Angaben der Vereinten Nationen im Laufe des Tages vier weitere Schiffe mit Mais, Gerste und Raps auslaufen. Die Zielhäfen liegen in Ägypten, Griechenland, Rumänien und China. Seit Anfang August habe die Ukraine bereits 2,37 Millionen Tonnen Getreide ausgeführt. Seit damals gilt eine von den UN und der Türkei mit Moskau und Kiew ausgehandelte Vereinbarung, die die monatelange Blockade ukrainischer Häfen aufhebt.
+++ 06:48 Russland verkauft China Gas zum halben Preis +++
Russland verkauft China bis Dezember mehrere LNG-Lieferungen zu fast der Hälfte des Spotpreises. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Händler. Trotzdem lohnt sich der Verkauf demnach, da die Preise am Weltmarkt so stark gestiegen sind.
+++ 06:04 USA verhängen Sanktionen gegen iranischen Drohnen-Lieferanten +++
Die USA haben Sanktionen gegen einen iranischen Lieferanten von Kampfdrohnen an Russland verhängt. Wie das Finanzministerium in Washington mitteilt, wurde die in Teheran ansässige Firma Safiran Airport Services auf eine US-Sanktionsliste gesetzt. Washington hatte zuvor unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, dass Russland im Iran unbemannte Drohnen für seinen Krieg in der Ukraine kaufen wolle. Washington warnte zudem Firmen anderer Länder vor einer Unterstützung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
+++ 05:03 Ukraine fordert 300 Milliarden Dollar von Russland +++
Die Ukraine strebt einen internationalen Vertrag an, um von Russland mehr als 300 Milliarden Dollar Kriegsentschädigung zu erhalten. "Wir wollen eine Kompensation für alle Schäden, die Russland in der Ukraine durch seinen Angriffskrieg verursacht hat", forderte der ukrainische Justizminister Denys Maliuska laut einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dazu brauche die Ukraine auch den Zugriff auf die Reserven der russischen Zentralbank in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar, die bereits in den G-7-Staaten eingefroren seien. Zudem sollten ausländische Vermögenswerte russischer Staatsunternehmen wie Gazprom oder Rosneft in einen Entschädigungsfonds fließen. Auch das Geld von Auslandskonten russischer Oligarchen und deren Vermögen solle zu Entschädigungszahlungen herangezogen werden.
+++ 04:14 Greenpeace blockiert russische Gaslieferung +++
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben die Ankunft einer Gaslieferung aus Russland an einem Flüssiggas-Terminal in Schweden blockiert. Das Greenpeace-Segelboot "Witness" und Aktivisten in Kajaks hinderten den in den Niederlanden registrierten LNG-Tanker "Coral Energy" am Anlegen und Entladen der Gaslieferung, wie der Terminal-Eigentümer und Greenpeace mitteilten. Die Aktivisten forderten die schwedische Regierung auf, ihre Importe von russischem Gas sofort zu stoppen. Sie entrollten Transparente mit der Aufschrift "Stoppt die Finanzierung von Putins Krieg" und "Stoppt den russischen Handel mit fossilen Brennstoffen". Dass Schweden mehr als sechs Monate nach Putins "blutiger Invasion in der Ukraine" immer noch russisches Gas importiere, sei "inakzeptabel", erklärte Greenpeace-Kampagnenleiterin Karolina Carlsson.
+++ 03:33 "Sehr früh, aber" Blinken sieht ukrainische Fortschritte im Kampf gegen Russland +++
US-Außenminister Antony Blinken hat sich zum Abschluss seines Überraschungsbesuchs in Kiew positiv zur ukrainischen Gegenoffensive geäußert. "Es ist noch sehr früh, aber wir sehen deutliche und echte Fortschritte vor Ort, insbesondere in der Gegend von Cherson, aber auch einige interessante Entwicklungen im Donbass im Osten", sagte Blinken vor Journalisten. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Rückeroberung von einem mehr als 1000 Quadratkilometer umfassenden Gebiet seit dem 1. September gemeldet (siehe Eintrag von 23:51 Uhr).
+++ 02:47 Buschmann und ukrainischer Justizminister besprechen zusätzliche deutsche Hilfe +++
Bundesjustizminister Marco Buschmann trifft mit seinem ukrainischen Amtskollegen Denys Maliuska zusammen. Der FDP-Politiker verurteilt den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und sichert in den Gesprächen weitere Hilfen Deutschlands zu. "Wir werden auch weiterhin die Ukraine militärisch, aber auch politisch, finanziell und humanitär unterstützen", betont Buschmann nach dem Treffen. "Wir haben in Europa Sanktionspakete vereinbart, die historisch einmalig sind." Man arbeite derzeit "mit Hochdruck" an weiteren gesetzlichen Maßnahmen zur Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland.
+++ 02:01 USA widersprechen Putins Kritik an Getreideexporten +++
Die USA sehen keine Hinweise dafür, dass die von den UN vermittelte Einigung zwischen der Ukraine und Russland auf Getreideexporte nicht eingehalten wird. Es gebe keine Anzeichen dafür, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte kritisiert, die Getreideexporte gingen nicht an arme Länder und hatte die Abmachung infrage gestellt.
+++ 01:19 Russland spricht von Vergeltung für Visa-Einschränkungen der EU +++
Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums kündigt Vergeltung für die Visa-Einschränkungen der Europäischen Union an. Allerdings werde man das Land nicht komplett zur EU verschließen, sagt sie. An erster Stelle stünden die Interessen Russlands und des russischen Volkes.
+++ 00:35 Polen kauft 96 US-amerikanische Kampfhubschrauber +++
Polen plant zur weiteren Verstärkung seiner Armee, eine größere Anzahl von Militärhelikoptern aus US-amerikanischer Produktion zu beschaffen. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak gibt bekannt, dass Warschau eine Anfrage an die USA für den Erwerb von 96 Apache-Kampfhubschraubern gestellt habe. Neben den Helikoptern werde Polen auch einen Technologietransfer erhalten, schreibt er auf Twitter. Nähere Angaben dazu macht er nicht. Nach einem Bericht der polnischen Agentur PAP sollen die ersten Helikopter an eine Armee-Einheit gehen, die mit Abrams-Kampfpanzern aus den USA ausgerüstet sei. Zusammen bilden die beiden Waffensystem eine "unaufhaltsame Kraft", sagt Blaszczak demnach am Rande eines Treffens der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Militärstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein.
+++ 23:51 Selenskyj: Haben 1000 Quadratkilometer von den Russen zurückerobert +++
Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj seit Anfang September mehr als 1000 Quadratkilometer von den russischen Invasoren zurückerobert. Diese Zahl nannte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Im Rahmen laufender Verteidigungsoperationen haben unsere Helden bereits Dutzende von Siedlungen befreit", sagte er ohne weitere Details. Früher am Abend hatte der Präsident die Eroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw bestätigt. Er traf sich am Donnerstag in Kiew zum wiederholten Mal seit Anfang September mit seiner Militärführung. Bei ihren Gegenoffensiven nach einem halben Jahr Krieg rücken die Ukrainer im Gebiet Charkiw im Osten und im Gebiet Cherson im Süden vor.
+++ 23:06 Fünf Milliarden Euro: EU berät über Hilfsgelder - und Übergewinnsteuer +++
Die Finanzminister der Europäischen Union beraten ab Freitag in Prag über weitere Unterstützung für die Ukraine. Bei dem zweitägigen informellen Treffen geht es um eine neue Hilfstranche in Höhe von fünf Milliarden Euro. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte der Regierung in Kiew die Kredite am Mittwoch in Aussicht gestellt. Am Rande des Finanzministertreffens dürfte es auch um eine sogenannte Übergewinnabgabe für Energiekonzerne gehen, die besonders von den massiv gestiegenen Preisen im Ukraine-Krieg profitieren.
+++ 22:25 Landkreise sperren sich gegen Flüchtlingsaufnahme aus Italien - Grund: viele Ukraine-Flüchtlinge +++
Der Deutsche Landkreistag will vorerst nicht, dass das Bundesinnenministerium die freiwillige Aufnahme weiterer Asylbewerber aus Italien und anderen EU-Außengrenzstaaten zusagt. "Bereits jetzt zeichnet sich in vielen Landkreisen erneut eine Unterbringung in Turnhallen und ähnlichen Behelfsunterkünften ab", sagt der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, Reinhard Sager, nach Beratungen des Präsidiums im brandenburgischen Neuhardenberg. Grund ist die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine und ein Anstieg der Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge aus anderen Staaten, die untergebracht werden müssen. Der Landkreistag fordert, der Bund sollte über die für die Unterbringungen der Ukraine-Flüchtlinge hinaus gemachten Zusagen rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres die Unterkunftskosten sämtlicher anerkannter Flüchtlinge komplett übernehmen.
+++ 22:06 Arbeitsminister Heil: Nicht vergessen, wer der Gegner ist +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ruft zum Zusammenhalt in Deutschland angesichts der Folgen des russischen Kriegs in der Ukraine auch im Herbst und Winter auf. Nicht vergessen werden dürfe, wer der Gegner sei, sagt Heil in den Haushaltsberatungen im Bundestag. "Er sitzt in Moskau, er will unsere Gesellschaft spalten, er will uns verunsichern", so Heil mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin. Putin setze Energie als Waffe ein. Wegen der hohen Energiepreise und den daraus entstehenden Belastungen habe die Regierung Entlastungspakete im Umfang von fast 100 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. "Es geht darum, die gesamte Gesellschaft im Blick zu haben und dafür zu sorgen, dass diese Gesellschaft nicht durch Putins Krieg zerrissen wird", sagt Heil. Auch im Herbst und Winter werde die Kurzarbeit als Brücke dienen, wenn Unternehmen unter Druck gerieten. So werde am kommenden Mittwoch im Bundeskabinett die angekündigte Verlängerung des bereits wegen der Corona-Pandemie vereinfachten Zugangs zur Kurzarbeit beschlossen.
+++ 21:52 Umbildung des UN-Sicherheitsrats? USA für vernünftige Vorschläge offen +++
Die USA zeigen sich offen für eine Umbildung des UN-Sicherheitsrates. Hintergrund ist eine langjährige teilweise Blockade des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen - und dies insbesondere nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. "Wir sollten einen Konsens über vernünftige und glaubwürdige Vorschläge zur Erweiterung der Mitgliedschaft im Sicherheitsrat erzielen", sagt die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei einer Grundsatzrede zur Zukunft der Vereinten Nationen in San Francisco. Die USA wollten "die Bemühungen um eine Reform des UN-Sicherheitsrates vorantreiben." Der UN-Sicherheitsrat besteht aus 15 Ländern, er wird aber von den fünf ständigen Mitgliedern - USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien - und deren Vetorecht dominiert. Die zehn übrigen Staaten wechseln alle zwei Jahre. Die Zusammensetzung des Rates spiegelt die globalen Kräfteverhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg wieder. Seit Beginn des Ukraine-Krieges zeigt sich immer wieder, wie dysfunktional das Gremium ist, da eine Vetomacht jede Entscheidung blockieren kann. Immer wieder wurden deshalb Forderungen laut, Russland auszuschließen - was faktisch jedoch nicht möglich ist.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, rpe/uzh/chl/tsi/rts/AFP/dpa