Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:15 Estland verlängert Wehrdienst auf bis zu ein Jahr +++
Estland verlängert vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine teilweise seinen Wehrdienst. Die Regierung beschließt, dass Wehrpflichtige bestimmter Spezialisierungen künftig bis zu zwölf statt wie bisher acht oder elf Monate Wehrdienst leisten müssen. "Angesichts der Notwendigkeit, neue Verteidigungsfähigkeiten in Estland zu entwickeln, ist es auch notwendig, die Ausbildung der Wehrpflichtigen zu erweitern und zu modernisieren", sagt Verteidigungsminister Hanno Pevkur.
+++ 21:00 Selenskyj trifft König Willem-Alexander +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird in Den Haag von König Willem-Alexander empfangen. Selenskyj bedankt sich für die Unterstützung der Niederlande bei der Verteidigung der Ukraine, sowie für die "persönliche Sorge des Königs und der königlichen Familie um die Ukrainer, die in den Niederlanden Zuflucht vor dem Krieg gesucht haben". Anschließend besucht Selenskyj zusammen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte einen Luftwaffenstützpunkt und trifft dort ukrainische Soldaten, die sich zur Ausbildung und Spezialisierung in den Niederlanden aufhalten.
+++ 20:47 Makeiev nennt mutmaßlichen Geheimnisverrat "sehr unglücklich" +++
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev bezeichnet den mutmaßlichen Geheimnisverrat im Zusammenhang mit einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin als "sehr unglücklich". Die Sicherheit eines Staatsoberhauptes sei etwas sehr Ernstes, so etwas sollte nicht passieren, sagt er. "Ich hoffe sehr, dass wir einen Ausweg finden." Mehr könne er dazu nicht sagen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Berliner Polizei wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat im Zusammenhang mit dem möglichen Besuch Selenskyjs ermittelt.
+++ 20:31 Kiew bestätigt Drohnen-Abschuss über der Hauptstadt +++
"Die feindliche Drohne wurde abgeschossen", erklärt der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak. Zuvor war die Luftabwehr über der ukrainischen Hauptstadt im Einsatz. Die Explosionen hörten nach etwa 15 bis 20 Minuten auf. Über der Stadt hing eine schwarze Rauchwolke in der Luft. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet von "Explosionen und Bränden" im Bezirk Solomjanskyj und warnt die Menschen vor etwaigen Drohnentrümmern.
+++ 20:17 "Ukraine ist offensichtlich noch nicht voll ausgerüstet" +++
"Wir sind in einer Eskalation", sagt Militärexperte Thiele mit Blick auf die erwartete Gegenoffensive der Ukraine. Angriffe auf russischem Boden würden auch den USA Sorgen bereiten. Die Nadelstiche deuteten zudem darauf hin, dass die Ukraine noch nicht bereit für eine größere Aktion sei, so der General a.D. bei ntv.
+++ 20:07 Luftalarm in Kiew aufgehoben +++
Nach knapp einer Stunde wird in der Region Kiew der Luftalarm wieder aufgehoben. Dieser war zuvor in der Hauptstadt und Umgebung wegen eines unbekannten Flugobjekts ausgelöst worden. Im Stadtzentrum waren Explosionen und Gewehrfeuer zu hören. Bewohner berichteten zudem von Drohnen in der Luft. Die Militärbehörden forderten die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und Schutzräume aufzusuchen. Die Flugabwehr sei im Einsatz, hieß es. Kiew und die südukrainische Hafenstadt Odessa waren erst letzte Nacht von russischen Drohnen angegriffen worden.
+++ 19:48 Kiew wird von Explosionen erschüttert +++
In Kiew fallen am Abend laut Zeugen Schüsse und es sind Explosionen zu hören. Die Behörden ordnen Luftalarm für die Hauptstadt und Umgebung an. Bewohner, die sich in Schutzräumen in Sicherheit gebracht haben, berichten, sie hätten Drohnen in der Luft gesehen. Ein AFP-Journalist beobachtet, wie die ukrainische Luftabwehr eine Drohne abzuschießen versuchte. Bereits in der vergangenen Nacht hatte Russland ukrainischen Angaben zufolge bis zu 24 Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt, von denen 18 abgeschossen wurden.
+++ 19:30 Ukraine: Russland erleidet erneut schwere Verluste bei Bachmut +++
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe in der Ostukraine fort. Einmal mehr sei Bachmut im Brennpunkt des Geschehens, berichtet der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden. "Die russischen Besatzungstruppen erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt", heißt es weiter. Die Angaben sind nicht zu überprüfen.
+++ 19:11 US-Geheimdienst hält russischen Atomwaffen-Einsatz für unwahrscheinlich +++
Der US-Geheimdienst rechnet derzeit nicht mit einem Einsatz russischer Atomwaffen im Ukraine-Krieg. "Es ist sehr unwahrscheinlich, das ist unsere aktuelle Einschätzung", sagt die Direktorin des Nationalen Geheimdienstes, Avril Haines, vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Das gelte auch für den Fall, dass Russland schwere Verluste zu verzeichnen habe.
+++ 18:46 Putin-Kritiker Kasparow wird mit Freiheitspreis geehrt +++
Der russische Regierungskritiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow wird mit dem "Freiheitspreis der Medien" ausgezeichnet. Er sei "einer der prominentesten Oppositionsaktivisten Russlands, der mit seinem mutigen Einsatz für Frieden und Demokratie sein Leben riskiert", begründet die Jury ihre Entscheidung. Die Auszeichnung werde stellvertretend an Kasparow "für alle Menschen verliehen, die für eine Zukunft Russlands in Frieden, Freiheit und Demokratie eintreten und dabei oftmals ihr Leben riskieren", heißt es weiter. Es sei keine Zeit zu feiern, betont Kasparow: "Wir haben den tragischsten Moment in der Weltgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg." Der Preis wird ihm im Rahmen des von der Weimer Media Group veranstalteten Ludwig-Erhard-Gipfels in Gmund am Tegernsee verliehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der russische Angriff betreffe nicht nur die Ukraine, sagt Kasparow. "Es ist ein globaler Kampf."
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
+++ 18:12 Oberst zu Drohnen-Vorfall am Kreml: Mord-Drohung gegen Selenskyj "muss man ernst nehmen" +++
Russland behauptet, die Ukraine habe den Kreml mit Drohnen angegriffen und droht mit Gegenmaßnahmen. Ex-Präsident Medwedew fordert sogar die "physische Eliminierung" des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Was steckt dahinter? Und wann kommt die ukrainische Frühjahrsoffensive? ntv fragt den Oberst der Reserve, Burkhard Meißner.
+++ 17:46 Bürgermeister von Odessa festgenommen +++
Der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, ist ukrainischen Behörden zufolge festgenommen worden. Der Schritt stehe im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Truchanow war 2014 zum Bürgermeister der Hafenstadt gewählt worden. Seit 2017 wird gegen ihn wegen des Vorwurfs der Untreue ermittelt. Truchanow weist die Anschuldigungen zurück. Mitten im Krieg gegen Russland hatten in den vergangenen Monaten bereits einige Korruptionsaffären für Aufsehen gesorgt. Der Druck auf Präsident Wolodymyr Selenskyj, den Kampf gegen das weit verbreitete Problem zu forcieren, war nicht zuletzt dadurch gewachsen. Ein schärferes Vorgehen gegen Korruption ist eine der Bedingungen für einen Beitritt der Ukraine zur EU.
+++ 17:19 Moskau sieht NATO, USA und Briten für Kiews Handlungen verantwortlich +++
Am Tag nach den angeblichen ukrainischen Drohnenangriffen auf den Kreml erhebt die Regierung in Moskau Vorwürfe gegen die USA, Großbritannien und die NATO. Diese seien Urheber und Drahtzieher des "Kiewer Regimes" und trügen in erster Linie die Gesamtverantwortung für dessen Handlungen, behauptet die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, bei Telegram. Am Mittwoch hatte der Kreml über einen versuchten Anschlag mit zwei Drohnen berichtet, der angeblich Präsident Wladimir Putin gegolten habe. Verantwortlich für die Ausführung machte Moskau die Ukraine. Die Ukraine weist das zurück. Internationale Militärexperten halten es für wahrscheinlich, dass der Kreml den Vorfall selbst inszeniert haben könnte.
+++ 16:43 Videos zeigen neue Drohnen-Angriffswelle in der Ukraine +++
Nach dem mutmaßlichen Attentat lässt der Kreml seinerseits eine ganze Reihe von Drohnenangriffen auf die Ukraine fliegen. Aufnahmen sollen den Einsatz von iranischen Shahed-Modellen zeigen. Kiew berichtet von zahlreichen erfolgreichen Abschüssen.
+++ 16:20 OSZE wertet Verschleppung von Kindern als Kriegsverbrechen +++
Russland hat laut einer Untersuchung im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) durch die Verschleppung von ukrainischen Kindern Kriegsverbrechen begangen. "Die genauen Zahlen bleiben zwar unklar, doch die Verbringungen in großem Maßstab werden als Tatsache weder von der Ukraine noch von Russland bestritten", schreiben drei Rechtsexpertinnen in ihrem Abschlussbericht. Darin heißt es zudem, dass Deportationen nach Russland und in russisch kontrollierte Gebiete möglicherweise auch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten seien.
+++ 15:46 Kampfjet-Lieferung ist laut Rutte nur Frage der Zeit +++
Die Niederlande beraten zurzeit mit Dänemark und Großbritannien über die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine. Die Lieferung der Kampfjets F-16 sei "kein Tabu", sagt Premier Mark Rutte in Den Haag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem belgischen Premier Alexander De Croo. Eine Einigung sei dabei noch nicht erzielt worden. Doch das sei eine Frage der Zeit, sagt Rutte. Der belgische Premier De Croo kündigt ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine an. Einzelheiten nennt er jedoch nicht.
+++ 15:31 Schröder hat keinen Anspruch auf Büro im Bundestag +++
Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat keinen Anspruch auf ein staatlich finanziertes Büro. Das Berliner Verwaltungsgericht weist eine Klage des 79-Jährigen gegen einen Beschluss des Bundestags ab. Berufung ist jedoch möglich. Der Haushaltsausschuss des Parlaments hatte Schröder rund drei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine das Büro gestrichen. Hintergrund waren Schröders seit Jahren bestehende Verbindungen nach Russland: Er gilt als persönlicher Freund von Präsident Wladimir Putin und war auch nach Kriegsbeginn noch für russische Energieunternehmen tätig. Die Abgeordneten begründeten die Streichung aber nicht damit, sondern gaben als Grund an, dass der Altkanzler "keine fortwirkende Verpflichtung aus dem Amt" mehr wahrnehme. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:26 Selenskyj hält NATO-Beitritt im Krieg für ausgeschlossen +++
Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist ein NATO-Beitritt seines Landes während des Krieges mit Russland unrealistisch. "Aber während des Krieges wollen wir eine sehr klare Botschaft, dass wir nach dem Krieg in der NATO sein werden", betont er in Den Haag. Dabei habe Kiew im Hinblick auf den Gipfel der Militärallianz im Juli "positive Botschaften" von einigen Ländern erhalten. "Wir unterstützen die NATO-Ambitionen der Ukraine", sagt der niederländische Premier Mark Rutte. Bislang hatte sich der Rechtsliberale ablehnend zu einem schnellen NATO-Beitritt der Ukraine geäußert. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 15:02 USA weisen Drohnen-Vorwurf zurück: "Herr Peskow lügt" +++
Die US-Regierung weist den Vorwurf Russlands zurück, hinter dem angeblichen Drohnen-Anschlag auf den Kreml zu stecken. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, bezeichnet den Vorwurf als "lächerlich". Im US-Fernsehen erklärt er: "Die Vereinigten Staaten hatten nichts damit zu tun. Wir wissen nicht einmal genau, was hier passiert ist." Mit Blick auf Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt Kirby: "Herr Peskow lügt." Zuvor hatte Peskow ohne Nennung von Beweisen gesagt: "Wir wissen, dass die Entscheidung über solche Handlungen und Terrorakte nicht in Kiew getroffen wird, sondern in Washington. Und Kiew führt aus, was ihnen gesagt wird." Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:45 57. Brigade feuert mit Sowjet-Flak auf russische Jets +++
Die Luftverteidigung ist für die Ukraine ein Schlüsselfaktor im Kampf gegen Moskaus Truppen. Zum Teil müssen die Soldaten mit altem Sowjet-Gerät die zahlreichen russischen Angriffe aus der Luft abwehren. ntv begleitet die 57. Brigade in ihrem ungleichen Kampf.
+++ 14:23 Dänemark erhöht seine Militärausgaben +++
Angesichts des Ukraine-Krieges investiert Dänemark in den kommenden zehn Jahren umgerechnet 5,1 Milliarden Euro zusätzlich in die militärische Verteidigung des Landes. "Die globale Sicherheitspolitik und die wirtschaftlichen Entwicklungen verlangen mehr Ressourcen, um die derzeitige Verteidigung zu betreiben", teilt das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mit. Ein Großteil der Summe soll in Ausrüstung, Gebäude, IT und Personal fließen.
+++ 13:43 Peskow: Russland prüft "Antwortmöglichkeiten" auf Drohnen-Angriff +++
Russland prüft derzeit "eine Vielzahl von Optionen", wie man auf den angeblichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml reagieren könnte, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber russischen Staatsmedien sagt. Es könnten nur "gut durchdachte Schritte diskutiert werden, die den Interessen des Landes entsprechen", so Peskow weiter.
+++ 13:13 Nach Drohnen-Vorfall: EU-Außenbeauftragter fürchtet weitere Eskalation +++
Nach dem angeblichen Drohnenangriff auf Kremlchef Wladimir Putin ist der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell besorgt. "Was uns Sorgen macht, ist, dass dies als Rechtfertigung für weitere Angriffe auf die Ukraine genutzt werden kann", sagt Borrell am Rande eines Treffens der EU-Entwicklungsminister in Brüssel. "Wir fordern Russland auf, diesen angeblichen Angriff nicht als Vorwand für eine weitere Eskalation des Krieges zu nutzen." An die EU-Staaten gerichtet sagt Borrell, das Wichtigste sei nun, die Ukraine weiterhin militärisch, politisch und wirtschaftlich zu unterstützen.
+++ 12:55 Selenskyj fordert Tribunal gegen Russland +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine strafrechtliche Verfolgung Russlands wegen des Aggressionskrieges und Kriegsverbrechen. Ohne Gerechtigkeit sei kein Friede möglich, sagt Selenskyj in Den Haag. Als Vorbild eines Tribunals nennt er die Nürnberger Prozesse gegen die deutschen Nationalsozialisten nach dem Zweiten Weltkrieg. "Ein dauerhafter Frieden ist nur möglich, wenn wir die Aggressoren auch zur Verantwortung ziehen", sagt Selenskyj. "Natürlich hätten wir alle heute lieber einen anderen Wladimir hier in Den Haag gesehen", sagt er zu Beginn seiner Rede und verwies damit auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Selenskyjs Vorname ist die ukrainische Form des Namens. Selenskyj lobt den Einsatz des Internationalen Strafgerichtshofes mit Sitz in Den Haag. Dieser hatte bereits kurz nach der russischen Invasion Ermittlungen eingeleitet und auch im März einen internationalen Haftbefehl gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen. Selenskyj zeigt sich überzeugt, dass Putin tatsächlich auch nach Den Haag vor das Gericht gebracht werde.
+++ 12:20 Russland: USA stecken hinter Drohnen über dem Kreml +++
Russland weist die Verantwortung für die über dem Kreml abgeschossenen Drohnen den USA zu. Hinter dem Vorfall stecke die Regierung in Washington, erklärt das russische Präsidialamt. Derartige Entscheidungen würden in den USA getroffen, nicht von der Regierung in Kiew.
+++ 11:49 Moskau: Russland beispielloser ukrainischer "Sabotage"-Welle ausgesetzt +++
Russland ist derzeit nach Angaben des Außenministeriums in Moskau einer beispiellosen "Sabotage"-Welle der Ukraine ausgesetzt. "Die terroristischen Aktivitäten und die Sabotage durch die ukrainischen bewaffneten Kräfte erreichen ein beispielloses Ausmaß", erklärt das Ministerium. Am Vortag hatte Moskau den Abschuss zweier ukrainischer Drohnen bekannt gegeben, die angeblich den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Visier hatten.
+++ 11:20 Kreml-Angriff wundert Experten: "Passt nicht zusammen" +++
Ein Video soll Drohnen zeigen, die über dem Kreml abgeschossen werden. Schnell dementiert Kiew eine Beteiligung an dem Angriff, während aus Russland einige Stimmen martialisch Vergeltung fordern. Für den Politologen Markus Kaim ist der Zwischenfall äußerst rätselhaft. Eine Erklärung hält er für "unwahrscheinlich".
+++ 10:45 Selenskyj will Internationalen Strafgerichtshof besuchen +++
Der in die Niederlande gereiste ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird auch den Internationalen Staatsgerichtshof in Den Haag besuchen. Das teilt das Gericht ohne nähere Angaben mit. Im März hatte der Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen ausgestellt.
+++ 10:31 Fritz: "Ukraine hat Angst vor Angriffen auf Regierungsgebäude" +++
Nach dem angeblichen Drohnen-Angriff auf den Kreml meldet sich schnell der ukrainische Präsident Selenskyj zu Wort. Der Angriff sei eine Inszenierung. ntv-Reporter Gordian Fritz und Christian Wilp ordnen die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine ein.
+++ 10:06 Gouverneur berichtet von Drohnenattacke auf russische Ölraffinerie in Rostow +++
Eine Drohne soll in der Nacht zum 4. Mai eine Ölraffinerie im russischen Gebiet Rostow angegriffen haben, schreibt der Gouverneur der Region, Vasilii Golubev, in seinem Telegramm-Kanal. Golubev zufolge wurde das Feuer, das durch die Explosion entstand, "sofort gelöscht", und der Schaden an der Infrastruktur war "unbedeutend". Die Oblast Rostow grenzt an die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk.
+++ 09:07 London: Russische Tanklager immer wieder Ziel von Angriffen +++
Britische Geheimdienste sehen in Tanklagern nahe der russisch-ukrainischen Grenze eine Schwachstelle der russischen Armee. Seit Beginn des Jahres seien diese immer wieder beschädigt worden, insbesondere jene nahe der Grenze und in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten, heißt es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Erst vor wenigen Tagen sei in der Nähe der Krim-Brücke nach einem Drohnenangriff ein Tanklager in Brand geraten. London vermutet, dass die Häufung dieser Angriffe Konsequenzen haben wird: Moskau werde vermutlich gezwungen sein, seine Logistik neu zu organisieren und den Kraftstoff besser zu schützen oder in weniger bedrohten Gebieten zu lagern, hieß es.
+++ 08:41 Ukraine: Russland hat mehr als 192.000 Einheiten verloren +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet, dass Russland seit dem Beginn seiner groß angelegten Invasion am 24. Februar letzten Jahres bereits mehr als 192.000 Soldaten in der Ukraine verloren hat. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 07:49 Kanada liefert Ukraine Minenräumgerät +++
Die erste Lieferung der von Kanada angekündigten Minenräumausrüstung im Wert von über 16 Millionen Dollar ist in der Ukraine eingetroffen. Dies teilte die kanadische Botschaft in der Ukraine mit. "Kanada liefert erstmals Minenräumgeräte an den Staatlichen Katastrophenschutz der Ukraine. Diese Fahrzeuge werden zur Räumung von Ackerland eingesetzt, um es wieder produktiv nutzen zu können und zur Wiederherstellung der Ernährungssicherheit beizutragen", heißt es in der Erklärung. Nach offiziellen Angaben sind bis zu 30 Prozent des ukrainischen Territoriums von Russen vermint.
+++ 07:15 Ukraine: Russland attackiert vermehrt mit Shahed-Drohnen +++
Die ukrainische Luftwaffe meldet, dass die russischen Streitkräfte in den frühen Morgenstunden bis zu 24 Angriffe mit Shahed-Drohnen von der Region Brjansk und der Ostküste des Asowschen Meeres aus gestartet haben. Achtzehn Drohnen werden von der ukrainischen Luftabwehr in den nördlichen, zentralen und südlichen Teilen der Ukraine abgeschossen.
+++ 06:40 Selenskyj: Greifen weder Putin noch Moskau an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dementiert eine ukrainische Beteiligung an der Drohnenattacke auf den Kreml. "Wir greifen weder Putin noch Moskau an. Wir kämpfen auf unserem Territorium. Wir verteidigen unsere Dörfer und Städte", sagt er bei einem Besuch in Finnland. Das Büro des russischen Präsidenten hatte zuvor mitgeteilt, dass die Abwehrkräfte in der Nacht zwei Drohnen abgeschossen hätten.
+++ 06:11 ISW: Drohnenanschlag auf Kreml wäre Blamage für Russland +++
Mehrere Indizien deuten darauf hin, dass der Drohnenangriff auf den Kreml am 3. Mai von Russland selbst durchgeführt und gezielt inszeniert wurde. "Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass zwei Drohnen mehrere Schichten der Luftabwehr durchdringen und direkt über dem Herzen des Kremls abgeschossen werden. Und das auf eine Weise, die spektakuläre Bilder liefert", heißt es in der Analyse des Institute for the Study of War (ISW). Sollte bei der Anzahl an Luftabwehrsystemen auf den Dächern Moskaus doch ein hochrangiges Ziel wie der Kreml-Senatspalast getroffen werden, wäre es eine "erhebliche Blamage für Russland". Ein nicht inszenierter Drohnenangriff wäre ein Überraschungsmoment gewesen, auf den Russland nicht umgehend hätte reagieren können, so der ISW. Und bislang sei es dem Kreml nicht gelungen, rechtzeitig auf andere militärische Demütigungen zu reagieren, wie beispielsweise die Niederlagen von Balaklija und Cherson.
+++ 05:34 Angeblicher Putin-Anschlag: Russland-Experte Meister vermutet Desinformations-Kampagne +++
Der Russland-Experte Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) vermutet hinter der russischen Darstellung des angeblichen Anschlags auf Putin eine Desinformations-Kampagne. "Die Ukraine soll des Staatsterrorismus bezichtigt werden", sagt Meister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Möglicherweise sollen mit diesem Vorwand eine größere Offensive auf Kiew, noch brutalere Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung oder gar ein Versuch der Tötung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerechtfertigt werden."
+++ 04:03 Tanklager brennt - Russland spricht von Drohnenangriff +++
Im Süden Russlands brennt erneut ein Tanklager nahe der Halbinsel Krim. Das Feuer sei durch einen Drohnenangriff ausgelöst worden, berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf Rettungskräfte. Getroffen wurde demnach das Tanklager einer Ölraffinerie in der Ortschaft Ilski. Schon in der letzten Nacht stand rund 50 Kilometer entfernt ein Treibstoffreservoir in Flammen, auch hier macht Russland einen Drohnenangriff verantwortlich. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 02:11 Gauck findet Schröders Kreml-Nähe "unerträglich" +++
Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck übt scharfe Kritik an Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Verbindungen zu Russland. "Wenn ich an die Figur von Gerhard Schröder denke, macht mich das traurig", sagt Gauck dem "Tagesspiegel". "Dass sich Gerhard Schröder in dieser Weise von Russland in Dienst nehmen lässt, das ist doch einfach unerträglich." Es sei für ihn "inakzeptabel, wie Schröder als Ex-Kanzler seinen Ruf und das Ansehen Deutschlands seinen Privatinteressen untergeordnet hat".
+++ 00:15 Selenskyj fährt nach Den Haag +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in den Niederlanden angekommen. Eine Maschine der niederländischen Regierung landete aus Helsinki kommend auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Der TV-Sender NOS zeigt Aufnahmen von der Landung und der Autokolonne, die mit starker Polizeibegleitung Richtung Den Haag fährt. Dort wird Selenskyj Medienberichten zufolge mit Premier Mark Rutte und Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren zusammenkommen. Außerdem soll ein Besuch beim Internationalen Strafgerichtshof auf dem Programm stehen.
+++ 23:18 Finnische Zeitung umgeht russische Zensur mit Counter-Strike +++
Eine finnische Zeitung versteckt Informationen und Berichte zum Krieg in der Ukraine in dem weltweit beliebten Online-Spiel Counter-Strike. So habe sie einen Weg gefunden, die Medienzensur in Russland zu umgehen, meldet die Zeitung "Helsingin Sanomat". Bei Counter-Strike können Spieler benutzerdefinierte Karten erstellen, die jeder herunterladen und verwenden kann. "Also bauten wir eine slawische Stadt namens Wojna, was auf russisch Krieg bedeutet", erklärt Antero Mukka, der Chefredaktuer der Zeitung. Im Untergeschoss eines der Gebäude der Stadt versteckten die Techniker von "Helsingin Sanomat" einen Raum, in dem Spieler Berichte in russischer Sprache finden können, die von den Kriegskorrespondenten der Zeitung in der Ukraine erstellt wurden. Die Wände des digitalen Raums bedeckten sie mit Artikeln und Fotos, die Ereignisse wie die Massaker in den ukrainischen Städten Butscha und Irpin dokumentieren. Es handle sich um "Informationen, die im Propaganda-Apparat des russischen Staates nicht verfügbar sind", sagte Mukka.
+++ 22:11 Selenskyj reist weiter in die Niederlande +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Medienberichten auf dem Weg in die Niederlande. Er sei mit dem niederländischen Regierungsflugzeug am Abend aus Helsinki abgeflogen, berichteten die Nachrichtenagentur ANP und der TV-Sender NOS. Es ist der erste Besuch Selenskyjs in den Niederlanden, und er war zuvor nicht angekündigt worden. Selenskyj soll den Berichten zufolge an diesem Donnerstag eine Rede halten. Die Regierung in Den Haag bestätigte die Meldungen bisher nicht. Die Niederlande haben der Ukraine bisher militärische Hilfe von rund 1,2 Milliarden Euro für ihren Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands geliefert.
+++ 21:47 Russische Streitkräfte sollen Sprengstoff im Kernkraftwerk Saporischschja angebracht haben +++
Das russische Militär hat laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) Sprengstoff im vierten Energieblock des Kernkraftwerks Saporischschja platziert. Das schreibt der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Gerashchenko auf Twitter.
+++ 21:17 Totenzahl im Gebiet Cherson steigt weiter +++
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge mindestens 19 Menschen getötet worden. Allein in der Gebietshauptstadt Cherson seien mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 47 weitere wurden verletzt. Nördlich der Stadt starben demnach drei Elektromonteure und nordöstlich ein weiterer Zivilist durch russischen Beschuss. Zuvor war von 16 Toten berichtet worden.
+++ 20:57 USA schnürt weiteres militärisches Hilfspaket mit Panzerabwehrwaffen und Raketen +++
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium mit. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem "Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung" enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.
Die Entwicklungen des Vortags lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ino/hul/AFP/dpa/rts