Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:58 Prorussische Hacker legen deutsches Vergabeportal lahm +++

Prorussische Hacker haben laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" die Webseite des Deutschen Vergabeportals des Bundes fast eine Woche lang lahmgelegt. Seit heute Nachmittag ist das Portal wieder online. Sicherheitsexperten machen die Hackergruppe "NoName057(16)" für die Störung verantwortlich. Die Gruppe hatte sich zuvor bereits mit Angriffen auf kritische Infrastruktur, Behörden und Unternehmen in westlichen Ländern einen Namen gemacht. Bei den aktuellen Attacken handelte es sich um sogenannte DDoS-Attacken. Dabei überfluten die Angreifer die Webseiten von gekaperten Rechnern aus mit so vielen Zugriffen, dass die Server der Last nicht standhalten.

+++ 21:14 Selenskyj: Gaza-Entwicklung ist "starkes Momentum für Frieden in der Welt" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in den Entwicklungen im Nahen Osten ein "starkes Momentum für Frieden in der Welt". Das erklärte er in einer Video-Ansprache, die er auf der Plattform X veröffentlichte. "Es gibt nun eine sehr starke Bewegung hin zum Frieden in der Welt – nach den Vereinbarungen, die im Nahen Osten getroffen wurden", so Selenskyj. In Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fügte er hinzu: "Dies zeigt, dass auch Russland durchaus unter Druck gesetzt werden kann, seine Aggression zu beenden. Russland bleibt die Hauptquelle globaler Instabilität – die globale Quelle von Krieg. Diese Quelle muss gestoppt werden. Und wir wissen, wie."

+++ 20:39 Klingbeil: Übernehmen bei Ukraine und Gaza Verantwortung +++
Finanzminister Lars Klingbeil hat vor der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds betont, dass Deutschland in der von Russland angegriffenen Ukraine weiterhin Verantwortung übernimmt. "Wir müssen die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine für die nächsten Jahre finanziell absichern", sagt der Vizekanzler vor dem Abflug nach Washington. "Gleichzeitig müssen wir gemeinsam mit den USA den Druck auf Putin massiv erhöhen, seinen brutalen Angriffskrieg zu beenden." Zugleich stellte Klingbeil deutsche Unterstützung für den Wiederaufbau im Gazastreifen in Aussicht. Wichtig sei nun, dass humanitäre Hilfe schnell und umfassend in die Region gelange und der Wiederaufbau beginne. "Deutschland wird sich hier gemeinsam mit Partnern engagieren", erklärte der SPD-Vorsitzende. Während sich andere Länder abschotteten, setze Deutschland auf internationale Zusammenarbeit.

+++ 20:04 Bericht: Öldepot auf Krim brennt noch immer +++
Russlands größtes Öldepot auf der besetzten Krim brennt einen Tag nach dem Angriff ukrainischer Drohnen weiterhin. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal "The Kyiv Independent" berichten lokale Medien von einer riesigen Rauchsäule, die aus mehr als 25 Kilometern Entfernung noch immer sichtbar sei. Demnach hatten Drohnen die Anlage in der Stadt Feodosia am Montag angegriffen und einen großflächigen Brand ausgelöst. In sozialen Medien veröffentlichte Videos sollen zeigen, dass die russischen Besatzungsbehörden die Lage noch immer nicht unter Kontrolle haben.

+++ 19:19 EU warnt USA: Russische Aggression "schlecht fürs Geschäft" +++
Der EU-Wirtschaftskommissar, Valdis Dombrovskis, hat die USA ausdrücklich vor den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges gewarnt. "Russlands Krieg in der Ukraine schadet den US-Unternehmen", zitiert der britische Nachrichtensender Sky News den EU-Politiker. Amerikanische Firmen hätten massiv in Europa investiert und ihre Gewinne würden durch die Unsicherheit, die Moskaus Aggression schaffe, beeinträchtigt. Putins Angriffe seien nicht nur abscheuliche Verbrechen, sondern auch schlecht fürs Geschäft. "Dies ist ein entscheidender Aspekt, den die US-Außenpolitiker im Auge behalten sollten", so Dombrovskis.

+++ 18:35 Kiews Armeechef: "Todeszone" an Front jetzt zehn Kilometer breit +++
Der verstärkte Einsatz von Kampfdrohnen im Ukraine-Krieg soll die sogenannte "Todeszone" an der Front auf rund zehn Kilometer ausgeweitet haben. Das teilt der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi auf Facebook mit. Dadurch werde besonders die Evakuierung verwundeter Soldaten in der Nähe der Front erschwert. Die Todeszone bezeichnet Frontbereiche, in denen die häufig eingesetzten Drohnen Angriffe durchführen können. Syrskyi betont auf Facebook: "In der aktuellen Phase des Krieges werden die Realitäten des Schlachtfelds durch Kampfdrohnen bestimmt, und die 'Todeszone' erstreckt sich nun auf bis zu zehn Kilometer."

+++ 17:55 AfD-Politiker verteidigt geplante Russland-Reise +++
AfD-Politiker Markus Frohnmaier wehrt sich vehement gegen Kritik an seiner geplanten Russland-Reise. Vorwürfe, er könne geheime Informationen preisgeben oder gar Landesverrat begehen, weise er entschieden zurück, sagt Frohnmaier der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin allein den Interessen Deutschlands verpflichtet, habe diese schon in der Vergangenheit stets gewahrt und werde dies auch künftig gegenüber jeder ausländischen Macht tun – auch gegenüber Russland." Eine Reise nach Russland sei unter den aktuellen Umständen "zweifellos politisch sensibel", räumte er ein. Aber die Empörung der politischen Konkurrenz wirke künstlich. Zuvor hatte es unter anderem aus der CSU scharfe Kritik gegeben.

+++ 17:20 Selenskyj bürgert Bürgermeister von Odessa aus +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Medienberichten zufolge den Bürgermeister der Hafenstadt Odessa, Hennadij Truchanow, ausgebürgert. "Ebenso wurde das Vorhandensein einer russischen Staatsbürgerschaft bei mehreren Personen bestätigt, entsprechende Entscheidungen zu ihnen wurden vorbereitet. Das Dekret wurde unterzeichnet", teilt Selenskyj bei Telegram nach einer Sitzung mit Geheimdienstchef Wassyl Maljuk mit, ohne Namen zu nennen. Truchanow könnte sogar eine Abschiebung drohen. Im staatlichen einheitlichen Nachrichtenprogramm wurde daraufhin auf Basis von Quellen im Präsidentenbüro bestätigt, dass dies Truchanow betrifft. Truchanow selbst weist den Vorwurf - wie schon zuvor - zurück. "Ich habe nie einen russischen Pass besessen", sagt er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach Bekanntwerden des Entzugs der ukrainischen Staatsbürgerschaft. Truchanow will dagegen klagen und verweist auf eine geheimdienstliche Überprüfung seiner Person im Jahr 2022. Mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit ist das gewählte Stadtoberhaupt auch praktisch seines Amtes enthoben. Selenskyj leitet gemäß einer Antwort auf eine Petition parallel dazu die Schaffung einer Militärverwaltung für die strategisch wichtige Hafenstadt ein.

Truchanow, der Russland immer wieder wegen der vielen Angriffe auf Odessa verurteilte, ist seit 2014 Bürgermeister der Millionenstadt.

Truchanow, der Russland immer wieder wegen der vielen Angriffe auf Odessa verurteilte, ist seit 2014 Bürgermeister der Millionenstadt.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrinform)

+++ 16:47 Russische Truppen nehmen Siedlung bei Dobropillja ein +++
Beim Vormarsch in Richtung Dobropillja nördlich von Pokrowsk haben russische Truppen offenbar die Siedlung Doroschnoje eingenommen. Dem aktuellen Lagebericht des Institute for the Study of War (ISW) zufolge, zeigen geolokalisierte Aufnahmen außerdem, dass die russische Armee auch beim beinahe vollständig eingeschlossenen Ort Mychajliwka östlich von Pokrowsk Geländegewinne erzielen konnte – wenn auch nur geringe. Auch auf die Kleinstadt Nowopawliwka ist die Armee weiter vorgerückt, sowohl von Osten als auch von Südosten. Die ukrainischen Streitkräfte melden unterdessen die teilweise Rückeroberung des Ortes Stepowe im Westen der Region Saporischschja. Aufnahmen belegen zudem, dass sie die Angreifer vor der Stadt Kostjantyniwka stellenweise zurückgedrängt haben.

+++ 16:12 USA können der Ukraine offenbar nur 20 bis 50 Tomahawk-Raketen liefern +++
Die USA können der Ukraine offenbar nur eine begrenzte Anzahl von Tomahawk-Marschflugkörpern zur Verfügung stellen - zwischen 20 und 50 Einheiten, wie die Financial Times unter Berufung auf das Center for a New American Security berichtet. Die Raketen sollen ukrainische Langstreckendrohnen und selbst entwickelte Marschflugkörper ergänzen, bieten laut Analystin Stacie Pettyjohn aber nur eine "begrenzte Fähigkeit" und reichen nicht aus, um anhaltende, tiefgreifende Angriffe auf russisches Gebiet durchzuführen. Insgesamt verfügt das US-Militär nach Schätzungen von Experten über rund 4150 Tomahawks; im Jahr 2022 wurden lediglich 200 Stück nachgekauft, von denen bereits mehr als 120 verbraucht sind. US-Präsident Donald Trump will am Freitag in Washington den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, um unter anderem über die Lieferung von Tomahawks zu beraten.

+++ 15:40 UNO bestätigt russischen Angriff auf Hilfskonvoi in der Ukraine +++
Die russischen Streitkräfte haben nach UN-Angaben einen Hilfskonvoi der Vereinten Nationen im Süden der Ukraine angegriffen. Vier Lastwagen mit Hilfsgütern, "die klar als Eigentum der UNO gekennzeichnet waren", seien in Biloserka in der Region Cherson nahe der Front von russischen Drohnen und Artillerie beschossen worden, erklären die Vereinten Nationen. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bezeichnet den Angriff als "eine weitere brutale Verletzung des Völkerrechts", die Moskaus "völlige Missachtung des Lebens von Zivilisten und seiner internationalen Verpflichtungen" unter Beweis stelle. "Solche Angriffe sind völlig inakzeptabel. Humanitäre Helfer sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt und dürfen niemals angegriffen werden", erklärte der für die Ukraine zuständige humanitäre UN-Koordinator Matthias Schmale. Zwei Lastwagen des Welternährungsprogramms (WFP) seien bei dem Angriff beschädigt worden.

Der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, veröffentlichte bei Telegram ein Foto, das einen brennenden Lastwagen mit WFP-Logo zeigt.

Der Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, veröffentlichte bei Telegram ein Foto, das einen brennenden Lastwagen mit WFP-Logo zeigt.

(Foto: Telegram/olexandrprokudin)

+++ 15:02 Russischer Oligarch schielt auf Seltene Erden in Ukraine +++
Der milliardenschwere russische Oligarch Wladimir Potanin liebäugelt mit dem Abbau Seltener Erden und verweist dabei auch auf Vorkommen in den besetzten ukrainischen Gebieten. Der Chef und Anteilseigner des russischen Bergbauriesen Nornickel sagte, die Vorräte in Russland und den von Russland besetzten Gebieten im Osten der Ukraine seien nur unzureichend erkundet. "Viele geologische Studien und ihre Ergebnisse sind nach dem Ende der Sowjetunion verloren gegangen." Dies müsse wieder geändert werden. "Wir erwägen das und arbeiten daran." Es blieb zunächst offen, ob Nornickel dabei eingebunden ist. Präsident Wladimir Putin hat den USA angeboten, Seltene Erden in Russland gemeinsam zu erkunden. Potanin sagte, russische Firmen bräuchten dafür Partner. "Weil dies komplexe Projekte sind, wäre technologische Unterstützung von mehreren Partnern vorteilhaft für uns."

Treffen im Kreml: Wladimir Potanin (l.) spricht mit Wladimir Putin über Umwelt- und Sozialthemen.

Treffen im Kreml: Wladimir Potanin (l.) spricht mit Wladimir Putin über Umwelt- und Sozialthemen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

+++ 14:38 Russland soll Georgien mehr als 253 Millionen Euro zahlen +++
Russland muss nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) mehr als 253 Millionen Euro Entschädigung an Georgien zahlen. Hintergrund ist Russlands Vorgehen hinsichtlich der Grenzlinien zwischen den von Georgien kontrollierten Gebieten und den von Russland unterstützten Regionen Abchasien und Südossetien nach dem Kaukasuskrieg im Jahr 2008, wie das Gericht in Straßburg mitteilt. Nach dem Krieg erkannte Moskau die Regionen als unabhängige Staaten an und stationierte dort tausende Soldaten. Es habe ein System aus Verletzungen der Europäischen Menschenrechtskonvention gegeben, etwa durch übermäßigen Gewalteinsatz, rechtswidrige Inhaftierungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, teilt der EGMR mit. Unter dieser Verfestigung der Grenzlinien hätten mehr als 29.000 Menschen gelitten.

+++ 13:58 FSB leitet Strafverfahren gegen bekannte Kriegsgegner ein +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB eröffnet ein Ermittlungsverfahren gegen bekannte Kremlkritiker im Exil. Einer Mitteilung zufolge wird 23 Mitgliedern des sogenannten Anti-Kriegskomitees Russlands die Bildung einer terroristischen Vereinigung und gewaltsame Machtübernahme vorgeworfen. Neben dem Ex-Chef des Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski (Siehe Eintrag um 10:09 Uhr), sind unter den Beschuldigten auch Wladimir Kara-Mursa, der bei einem Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland und Belarus im vergangenen Jahr freikam, sowie der Ex-Schachweltmeister Gari Kasparow und die Politologin Jekaterina Schulman. Das Anti-Kriegskomitee Russlands wurde kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 gegründet. Die Organisation kommentiert das nun eröffnete Ermittlungsverfahren mit ironischem Unterton: "Offensichtlich ist in Russland die ungewöhnlichste "terroristische Organisation" der Welt entstanden", heißt es auf Telegram. Man stelle sich vor: Politologen, Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Geschäftsleute würden beschuldigt, gewaltsam die Macht an sich zu reißen und eine terroristische Vereinigung zu gründen.

+++ 13:37 Bericht: Russland steigert Exporte von sanktioniertem LNG +++
Eine von den USA sanktionierte Flüssigerdgasanlage in der arktischen Region Russlands treibt ihre Brennstofflieferungen anscheinend voran. Das meldet Bloomberg und verweist auf Schiffsverfolgungsdaten zur Exportanlage Arctic LNG 2. Moskau versuche, westliche Restriktionen zu umgehen und US-Präsident Donald Trump auf die Probe zu stellen, heißt es in dem Bericht. Die Anlage wurde 2023 nach der russischen Invasion der Ukraine von der US-Regierung unter Präsident Joe Biden mit Sanktionen belegt. Laut Bloomberg scheint sie seit Ende Juni ihre zehnte Lieferung zu verladen. Bislang wurden frühere Ladungen an einen einzigen Hafen im Süden Chinas oder an ein Lager im Fernen Osten Russlands geliefert. Während sich der Handelsstreit zwischen Washington und Peking in den letzten Tagen erneut verschärft hat, haben die USA bisher davon abgesehen, die Maßnahmen gegen sanktioniertes russisches LNG zu verschärfen, wie Bloomberg schreibt.

+++ 12:58 Russe prahlt mit Militär-Hightech - und verrät Standort +++
Mit einem modernen Störsender wollen russische Soldaten offenbar ukrainische Drohnenangriffe in Belgorod abwehren. Siegessicher ob der neuen Technik prahlt ein Soldat in einem Video: "Jetzt haben wir gut lachen". In einem zweiten Video brennt der Truck mit der Anlage - denn auch die Ukrainer sehen das Prahl-Video.

+++ 12:30 Putin will telefonieren +++
Der Kreml begrüßt die Absicht von US-Präsident Donald Trump, sich nach der Waffenruhe in Gaza auf eine Friedenslösung für die Ukraine zu konzentrieren. Russland sei weiterhin offen für Gespräche, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Man hoffe, dass die USA ihren Einfluss auf die Ukraine für ein Friedensabkommen geltend machen könnten. Bei der staatlichen Nachrichtenagentur Tass heißt es zudem auf Telegram, Staatschef Wladimir Putin werde mehrere internationale Telefonate führen. Zudem wird Peskow mit dem Worten zitiert, die Russische Föderation werde ihre Interessen auf die eine oder andere Weise durchsetzen und die Ziele der Militäroperation erreichen.

+++ 11:59 Russische Soldaten sollen auf Hilfstransport gefeuert haben +++
Russische Truppen sollen in der ukrainischen Region Cherson gezielt einen Hilfstransport mit Drohnen und Artillerie angegriffen haben. Das wirft ihnen Gouverneur Alexander Prokudin vor. "Vier weiße Fahrzeuge mit Kennzeichnung - keine militärische Ausrüstung, sondern Autos, die Hilfsgüter für die Menschen transportierten", schreibt er bei Telegram. Prokudin spricht von Fahrzeugen des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha). Der Angriff sei am Morgen in Bilozerka passiert, sagt er. Ihm zufolge brannte ein Fahrzeug aus, ein weiteres wurde schwer beschädigt, die anderen konnten dem Angriff entkommen. Wie durch ein Wunder sei niemand verletzt worden, doch mehrere Tonnen an humanitären Hilfsgütern seien vernichtet, so Prokudin.

+++ 11:36 Ukraine von fast Hundert Drohnen attackiert +++
Die Ukraine ist letzte Nacht nach Angaben des Militärs von 96 russischen Drohnen angegriffen worden. Davon seien 69 Drohnen abgewehrt worden, die restlichen 27 Drohnen seien eingeschlagen, erklärten die Luftstreitkräfte. Das russische Verteidigungsministerium spricht von 40 ukrainischen Drohnen, die in der Nacht abgefangen und zerstört worden seien- fast die Hälfe davon über der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod. Moskau macht nur Angaben zu Abschüssen, aber keine zu möglichen Einschlägen.

+++ 10:53 Was steckt hinter Russlands neuem Reservisten-Plan? +++
Die russische Armee verliert offenbar mehr Soldaten, als sie nachholen kann. Noch, meint ntv-Korrespondent Rainer Munz, sei das zwar keine Notsituation - aber Moskau bereitet eine weitreichende Gegenmaßnahme zumindest vor. Derweil macht sich die Ukraine Hoffnung auf eine "mächtige Waffe".

+++ 10:09 Russland wirft Kreml-Kritiker Chodorkowski Umsturzpläne vor +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wirft dem im Exil lebenden Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski Umsturzpläne vor und hat ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Er wird der Gründung einer "terroristischen Vereinigung" beschuldigt, um gewaltsam die Macht an sich zu reißen, wie der FSB mitteilt. Chodorkowski, einst der reichste Mann Russlands, saß zehn Jahre lang wegen Betrugsvorwürfen im Gefängnis. Er selbst und viele westliche Staaten bezeichneten die Anklage als politisch motiviert. 2013 wurde Chodorkowski begnadigt und verließ Russland. Seitdem unterstützt er mehrere Gruppen, die sich gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stellen.

+++ 09:41 Bericht: Russen erobern Dorf im Gebiet Dnipropetrowsk +++
Die russischen Truppen haben laut dem ukrainischen Open-Source-Projekt Deepstatemap das Dorf Ternove in der Region Dnipropetrowsk besetzt. Ternove grenzt an die Oblast Donezk. Zudem seien russische Truppen in der Nähe von Shandryholove in der Oblast Donezk vorgerückt, schreiben die Analysten.

+++ 09:06 Russland regelt Einsatz von Reservisten wohl neu +++
Eine Gesetzesänderung in Russland könnte dafür sorgen, dass die aktive Reserve auch zum Kämpfen in der Ukraine eingesetzt werden kann. Die Kommission für Gesetzgebungstätigkeit des russischen Ministerkabinetts habe am Montag einen entsprechenden Änderungsentwurf des Verteidigungsministeriums gebilligt, schreibt die Washingtoner Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in einer Analyse. Demnach erklärte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Andrej Kartapolow, das Gesetz werde es dem Kreml ermöglichen, Reservisten außerhalb des russischen Territoriums einzusetzen, darunter auch in den ukrainischen Oblasten Sumy und Charkiw. Wie die Denkfabrik schreibt, würde zudem ermöglicht, Reservisten für besondere Aufgaben in bewaffneten Konflikten und bei Terrorismusbekämpfungsoperationen zu mobilisieren. Laut der ISW-Einschätzung stellt der Änderungsentwurf eine bedeutende Wende im russischen Recht dar, das derzeit den Einsatz von Reservisten ohne offizielle Mobilmachung oder formelle Kriegserklärung verbietet. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:32 Wadephul: Ende des Gaza-Kriegs könnte Signalwirkung für Ukraine-Krieg haben +++
Ein Ende des Gaza-Kriegs könnte nach Ansicht von Bundesaußenminister Johann Wadephul auch eine Signalwirkung für den Ukraine-Krieg haben. "Auch da bin ich vorsichtig zuversichtlich", sagt Wadephul im ZDF. Die US-Regierung von Präsident Donald Trump solle ermutigt werden, den Blick auf den nächsten Kriegsschauplatz zu werfen. Es gehe darum zu zeigen, dass es möglich sei, einen Konflikt nach dem anderen zu lösen. Jetzt gehe es um den Krieg Russlands gegen die Ukraine. "Ich glaube, dass der amerikanische Präsident den Willen hat, das zu machen." Russland sei nun in einer entscheidenden Situation. Es gebe die Möglichkeit, dass die Ukraine weitere Waffenlieferungen erhalte, wenn Russland nicht zu Verhandlungen bereit sei. Dies sollte man verbinden mit einer ausdrücklichen Einladung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, endlich zu verhandeln. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 08:04 MI5 warnt britische Politiker vor Spionageaktivitäten +++
Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 warnt Politiker und ihre Mitarbeiter, dass sie ins Visier von Spionen aus China, Russland und dem Iran geraten sind, die darauf abzielen, die britische Demokratie zu untergraben. Die Warnung gehört zu neuen Leitlinien, die am Montag für Personen veröffentlicht wurden, die in der britischen Politik tätig sind. Gewarnt wird vor Versuchen von Spionen, den Betroffenen etwa durch Erpressung oder Phishing-Angriffe Informationen zu entlocken, langfristige und enge Beziehungen zu ihnen aufzubauen oder Spenden zu leisten, um ihre Entscheidungen zu beeinflussen. Der MI5 fordert Politiker auf, "ungewöhnliche soziale Interaktionen" im Auge zu behalten, darunter häufige Bitten um private Treffen, und bei "offenkundiger Schmeichelei" vorsichtig zu sein.

+++ 07:49 Verletzte und Brände durch nächtliche Angriffe +++
Zwei Männer wurden gestern Abend bei einem Luftangriff verletzt, wie die Region Dnipropetrowsk in der südöstlichen Ukraine mitteilt. Es habe einen Bombenangriff im Bezirk Synelnykowe gegeben. Dabei sei auch Infrastruktur zerstört worden. Auch die zentralukrainische Region Kirowohrad ist in der Nacht Ziel von russischen Angriffen gewesen. Laut dem Staatlichen Notdienst der Ukraine wurden kritische Infrastruktureinrichtungen in den Orten Dolynska und Novoprazka beschädigt, es brachen mehrere Brände aus, fünf Ortschaften sind ohne Strom. Opfer wurden bisher nicht gemeldet.

+++ 07:12 Trump "will mit Tomahawks Putin beeindrucken" +++
Der vorläufige Frieden im Nahen Osten nährt die Hoffnung, dass auch in der Ukraine bald die Waffen schweigen könnten - wieder durch den Einfluss der US-Regierung. Unter welchen Bedingungen das gelingen könnte, legt Sicherheitsexperte Joachim Krause dar.

+++ 06:50 Friedenspreisträger Karl Schlögel: "Ich schau nicht weg, wenn ein Volk überfallen wird" +++
Der Historiker Karl Schlögel, der am Sonntag mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird, glaubt, dass der Ausgang des Kriegs in der Ukraine weiter offen ist. "An der Front gibt es, trotz der gigantischen Opfer der Russen nur marginale Geländegewinne. Eigentlich ist die russische Strategie an der Front gescheitert. Das ändert aber nichts an der existentiellen Bedrohung der Ukraine", sagt er dem "Tagesspiegel". Europa trage für den Ausgang des Kriegs nach wie vor große Verantwortung: "Es heißt entweder zur Ukraine zu stehen oder sie preiszugeben. Die russische Seite will die Kapitulation, sonst nichts", sagt Schlögel. Sein Engagement für das Selbstverteidigungsrecht und den Friedenspreis sieht er dabei nicht als Widerspruch: "Als Historiker bin ich auch Zeitgenosse, der nicht wegschaut, wenn ein Volk überfallen wird", sagt er. "Es war der bewaffnete Widerstand, der Hitlers Regime zu Fall brachte - auch das kann man aus der Geschichte lernen."

+++ 06:18 Trump bestätigt Treffen mit Selenskyj am Freitag in Washington +++
US-Präsident Donald Trump bestätigt ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Auf die Frage einer Journalistin, ob er Selenskyj am Freitag im Weißen Haus empfangen werde, antwortet Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One: "Ich denke ja." Selenskyj hatte zuvor verkündet, er werde im Laufe der Woche zu einem Treffen mit Trump nach Washington reisen. Als "Hauptthema des Besuchs" nennt Selenskyj auf Telegram "Flugabwehr und unsere Fähigkeiten für weitreichende Angriffe, um Druck auf Russland für Frieden auszuüben".

+++ 05:42 Vier Verletzte nach Angriff auf Charkiw - 30.000 Haushalte ohne Strom +++
Bei einem russischen Bombenangriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw ist nach Angaben lokaler Behörden in der Nacht die Stromversorgung für 30.000 Kunden ausgefallen. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, sagt im örtlichen Fernsehen, die Bomben hätten Stromleitungen getroffen und ein Krankenhaus beschädigt. Vier Menschen seien dabei verletzt worden.

+++ 04:44 Wegen US-Sanktionen: Russland steigert Exporte nach Venezuela +++
Washingtons Handelspolitik drängt Russland und Venezuela zu einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Inzwischen hat Russland die USA als Venezuelas wichtigsten Naphtha-Lieferanten überholt, berichtet Ukrinform mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Bloomberg. Venezuela benötigt Naphtha, ein Produkt, das als Verdünnungsmittel verwendet werden kann, um sein teerartiges Rohöl zu verdünnen und den Ölfluss durch Pipelines aufrechtzuerhalten, damit es in Länder wie China, einen seiner Hauptabnehmer, exportiert werden kann, heißt es in dem Bericht. Demnach sanken die Naphtha-Lieferungen der USA zwischen März und Oktober auf null, während die Lieferungen aus Russland im gleichen Zeitraum insgesamt mehr als sieben Millionen Barrel betrugen. Die Lieferungen, die im August rund 49.000 Barrel pro Tag und im September 69.000 Barrel pro Tag entsprachen, stellen die erste verzeichnete Welle von Naphtha-Lieferungen von Moskau nach Caracas seit fast sechs Jahren dar.

+++ 03:49 Trump sieht Schlüsselrolle für Erdogan im Ukraine-Krieg +++
Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump könnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Beendigung des Ukraine-Kriegs eine Schlüsselrolle spielen. Dies bestätigt Trump vor Journalisten an Bord der Air Force One auf dem Rückflug in die USA.

+++ 02:43 Kallas in Kiew: EU verspricht weitere 100 Millionen Winterhilfe +++
Die Europäische Union arbeitet daran, der Ukraine für die Winterzeit zusätzliche 100 Millionen Euro an Hilfe zukommen zu lassen. Das sagt die EU-Außenbeauftragte Katja Kallas bei ihrem Besuch in Kiew. Die EU habe bereits zuvor 800 Millionen Euro für die Winterhilfe mobilisiert. "Nun arbeiten wir an zusätzlichen 100 Millionen Euro für Generatoren, Unterkünfte und Winterausrüstung", betont sie laut Ukrainka Pravda. Kallas fügt hinzu, dass Russland derzeit versuche, seine Versäumnisse auf dem Schlachtfeld durch "Terrorangriffe auf die zivile und ukrainische Energieinfrastruktur" zu kompensieren.

+++ 01:38 Umfrage: Mehrheit für Wiedereinführung der Wehrpflicht +++
Kurz vor Beginn der Bundestagsberatungen über den neuen Wehrdienst spricht sich eine Mehrheit der Bürger in einer Forsa-Umfrage für die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland aus. In der Befragung im Auftrag von "Stern" und RTL plädieren 54 Prozent für einen verpflichtenden Dienst bei der Bundeswehr. 41 Prozent sind dagegen, fünf Prozent äußern keine Meinung. Der größte Zuspruch kommt demnach aus der Wählerschaft der Union. 74 Prozent ihrer Wähler sind den Angaben zufolge für eine Rückkehr zur Wehrpflicht. Aber auch 58 Prozent der SPD-Anhänger fänden einen solchen Schritt richtig. Für die Umfrage wurden am 9. und 10. Oktober 1008 Menschen befragt, sie ist laut "Stern" repräsentativ. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 00:25 Selenskyj hofft auf Treffen mit Trump am Freitag +++
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj wird nach eigenen Angaben im Verlauf der Woche zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington reisen. Schwerpunkt seines Besuchs sei die Stärkung der ukrainischen Luftabwehr, sagt Selenskyj während eines Besuchs der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Kiew. Er hoffe, dass er Trump am Freitag treffen könne. Dabei wolle er über eine Reihe von Maßnahmen diskutieren, die er dem US-Präsidenten vorschlagen werde. Weitere Details nennt er nicht.

+++ 22:54 Teile von Großstadt Charkiw nach russischem Angriff im Dunkeln +++
Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw fällt laut Bürgermeister Ihor Terechow in drei von insgesamt neun Stadtteilen teilweise der Strom aus. Russische Truppen greifen die Stadt demnach mit gelenkten Bomben an. Getroffen wird auch eine medizinische Einrichtung, teilt Terechow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Charkiw ist nur etwas mehr als 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

+++ 22:09 Schweden stellt Sabotage-Ermittlungen zu Ostsee-Kabel ein +++
Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt ihre Sabotage-Ermittlungen zur Beschädigung eines Kommunikationskabels in den Tiefen der Ostsee ein. Der Anker eines verdächtigten Schiffes habe das Kabel zwischen Schweden und Lettland zwar beschädigt, das sei aber nicht absichtlich passiert, erklärte der zuständige Staatsanwalt Mats Ljungqvist. "Die Untersuchung zeigt deutlich, dass der Kabelbruch durch eine Kombination aus rauen Wetterbedingungen, technischen Mängeln und mutmaßlich mangelhafter Seemannschaft auf dem betroffenen Schiff verursachte wurde", bekräftigte Ljungqvist. Er hatte ähnliche Angaben zu dem Fall bereits vor einiger Zeit gemacht. Die Untersuchung habe ergeben, dass es sich um einen Unfall handle, machte er nun fest. Die schwedischen Voruntersuchungen gegen den Frachter werden daher nun formal eingestellt. Rund um die Jahreswende waren immer wieder Schäden an unterseeischen Kabeln und Leitungen in der Ostsee gemeldet worden, bei denen Schiffe der sogenannten russischen Schattenflotte in Verdacht geraten waren. In den aufsehenerregenden Fällen stand häufiger die Vermutung schwerer Sabotage mit Hilfe von Schiffsankern im Raum, auch im Fall des Datenkabels zwischen Schweden und Lettland, an dem am 26. Januar ein Schaden entdeckt worden war.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, joh/mau/lno/dpa/rts/AFP

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