Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:00 Neuer deutscher Botschafter Thoms in Kiew eingetroffen +++

Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine, Heiko Thoms, hat sein Amt offiziell angetreten. Der 57-jährige Diplomat wurde vom stellvertretenden ukrainischen Außenminister Jewhen Perebyinis empfangen und übergab sein Beglaubigungsschreiben, wie das ukrainische Außenministerium am Abend mitteilte. Perebyinis unterstrich Deutschlands führende Rolle in Europa sowie bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Der frühere Finanzstaatssekretär Thoms verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Europäischen Union, der Nato und den Vereinten Nationen. Er folgt auf Martin Jäger, der neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) wurde.

+++ 22:07 Russland wirft Dänemark Kriegsvorbereitung vor +++
Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen (siehe Liveticker-Eintrag von 16:40 Uhr). Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, schreibt in einer auf Telegram veröffentlichten Erklärung angesichts der Pläne von "schierem Wahnsinn". Weiter schreibt er: "Niemand, nirgendwo, zu keiner Zeit hat jemals daran gedacht, eine Atommacht öffentlich zu bedrohen. Diese Äußerungen werden zweifellos berücksichtigt werden." Russland müsse fortan "davon ausgehen, dass Dänemark nicht nur die Möglichkeit einer direkten militärischen Konfrontation mit Russland in Betracht zieht, sondern sich auch auf ein solches Szenario vorbereitet". Regierungschefin Frederiksen wertet die Aussagen Barbins wiederum als Drohung an ihr Land. "Russland versucht, Europa und die Nato einzuschüchtern, damit sie unsere Bevölkerung und unsere Grenzen nicht verteidigen", sagt Frederiksen in einem Interview mit dem dänischen Sender DR und fügt an: "Natürlich lassen wir uns davon nicht einschüchtern."

+++ 21:25 Kampf um Pokrowsk: Beide Kriegsparteien melden eigene Erfolge +++
Die Streitkräfte Russlands und der Ukraine stellen die aktuellen Kampfhandlungen um Pokrowsk widersprüchlich dar. Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow spricht von Geländegewinnen rund um die seit Monaten umkämpfte Stadt im Osten der Ukraine. Ukrainische Militärquellen melden hingegen die Einkesselung größerer russischer Einheiten, deren Kapitulation demnach bald erwartet wird. Eine unabhängige Verifizierung der Lage ist nicht möglich. Gerassimow erklärt, die russischen Truppen rückten "praktisch in allen Richtungen" vor, während die Ukraine versuche, den Vormarsch "erfolglos und ohne Rücksicht auf Verluste" zu stoppen. Kiew meldete 117 Gefechte entlang der Frontlinie, ohne dass sich die Frontpositionen wesentlich verändert hätten.

+++ 20:44 Brandanschlag auch in Leipzig: Litauen deckt Netzwerk russischer Paket-Bomber auf +++
In Litauen haben die Justizbehörden ein Netzwerk von Personen aufgedeckt, die Brandanschläge in verschiedenen europäischen Ländern geplant und organisiert haben sollen. Laut Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius wurden die Pakete mit selbstgebauten Sprengsätzen im Auftrag des russischen Geheimdienstes verschickt - versteckt in Massagekissen und Kosmetiktuben. Ein Paket fing im DHL-Logistikzentrum Leipzig Feuer, ein weiteres detonierte in einem DPD-Lkw in Polen, ein drittes in einem DHL-Lager in Birmingham. Ein viertes Paket löste aufgrund eines technischen Defekts nicht aus. Wie viele Personen festgenommen wurden, ist nicht bekannt. Insgesamt werden 15 Personen der Organisation und Durchführung der Anschläge verdächtigt. Gegen drei Verdächtige wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Die Ermittler stellten bei mehr als 30 Durchsuchungen in Litauen, Polen, Lettland und Estland weitere Brandsätze sicher. Die Behörden gehen davon aus, dass die Sprengladungen für weitere Anschläge geplant waren.

+++ 20:13 Nawrocki bringt Stationierung von Atomwaffen in Polen ins Gespräch +++
Polens Präsident Karol Nawrocki erklärt, dass er sein Land gerne in die nukleare Teilhabe einbezogen sähe - und setzt dabei auf Frankreich. In einem Interview mit dem französischen Nachrichtensender LCI sagte er auf die Frage, ob er darauf setze, dass französische Atomwaffen in Polen stationiert werden könnten: "Als Präsident der Republik Polen finde ich, dass Polen an der nuklearen Teilhabe teilnehmen sollte. Das Land sollte über eigene nukleare, energiepolitische, zivile und militärische Kapazitäten verfügen. Die Partnerschaft zwischen Polen und Frankreich basiert genau darauf." Er sei bereit, alles zu tun, um seinem Land Sicherheitsgarantien zu sichern.

+++ 19:40 Selenskyj hofft auf Treffen mit Trump nächste Woche +++
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj reist nächste Woche nach New York zur 80. UN-Generalversammlung. Kiew setzt dabei vor allem auf ein hochrangiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump. US-Außenminister Marco Rubio erklärt, das Treffen sei möglich: "Wir würden die Chance begrüßen, ein Treffen zwischen unseren Präsidenten in New York zu arrangieren." Selenskyj will auf der UN-Woche außerdem internationale Unterstützung für die Ukraine sichern und die Folgen der russischen Invasion thematisieren, darunter die Deportation ukrainischer Kinder. Das letzte persönliche Treffen mit Trump fand im August im Weißen Haus statt, kurz nach Trumps Gespräch mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

+++ 18:58 Kriegsgegner? Vize-Stabschef des Kremls tritt zurück +++
Der stellvertretende Stabschef der Präsidialverwaltung Russlands, Dmitri Kosak, hat nach Angaben mehrerer Medien seinen Rücktritt eingereicht. Laut "RBK" erfolgte der Schritt auf eigenen Wunsch - Kosak prüfe demnach einen Wechsel in die Wirtschaft. Der enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin war seit den 1990er-Jahren Teil seines Machtzirkels, unter anderem als Vize-Ministerpräsident und zuletzt seit 2020 als stellvertretender Stabschef des Kremls. Die "New York Times" berichtete Anfang August unter Berufung auf Quellen, dass Kosak 2022 Putin geraten habe, nicht in die Ukraine einzumarschieren. Im Jahr 2025 habe er dem russischen Präsidenten zudem vorgeschlagen, die Kämpfe einzustellen und Friedensverhandlungen aufzunehmen. Er sei der einzige hochrangige Beamte aus dem Umfeld Putins, der offen über seine Ablehnung des Krieges spreche, hieß es im Bericht. Allerding habe er diese Kritik nicht öffentlich geäußert.

+++ 18:38 Ukraine hat Gasreserven für vierten Kriegswinter noch nicht zusammen +++
Die Ukraine hat Experten zufolge ihre Gasreserven für den vierten Kriegswinter noch nicht zusammen. Mit Vorräten von rund elf Milliarden Kubikmetern (bcm) Gas sei für rund 80 Prozent des zu erwartenden Bedarfs vorgesorgt, sagt Jurii Boiko, Aufsichtsrat des staatlichen Netzbetreibers Ukrenergo. Die ukrainische Energie-Beratungsfirma ExPro beziffert die Reserven auf zwölf bcm und 90 Prozent des Zielwerts. Den Experten zufolge muss der Rest noch aus heimischer Produktion kommen oder in Europa zugekauft werden. Das dürfte das Land nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters eine halbe bis eine Milliarde Dollar kosten. Es könnte allerdings auch noch deutlich teurer werden, wenn weitere Infrastruktur beschädigt werde, so Boiko. Russland greift fast täglich Energie-Infrastruktur an, wodurch die ukrainischen Produktionskapazitäten deutlich dezimiert wurden.

+++ 17:59 Selenskyj: Erhalten Patriot- und Himars-Raketen aus den USA +++
Die Ukraine erhält Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge von den USA Raketen für westliche Luftabwehrsysteme. Die Geschosse für die Systeme Patriot und Himars seien Bestandteil der ersten US-Waffenlieferungen im Rahmen des sogenannten PURL-Finanzierungsmechanismus, sagt Selenskyj mit Blick auf den Fonds "Priority Ukraine Requirements List" (PURL). Damit soll die Beschaffung von Rüstungsgütern aus den USA von anderen Verbündeten der Ukraine finanziert werden. "Wir haben von unseren Partnern speziell für PURL mehr als zwei Milliarden Dollar erhalten", sagt Selenskyj. Mit den ersten Mitteln würden definitiv Patriot- und Himars-Raketen finanziert. Für Oktober erwarte er weitere 3,5 bis 3,6 Milliarden Dollar, so Selenskyj.

+++ 17:26 Russische Drohne oder Abwehrrakete? Polen ermittelt zur Ursache von Schaden an Haus +++
Nach der Beschädigung eines Hauses durch ein Geschoss während des Eindringens von rund 20 russischen Drohnen in den polnischen Luftraum in der vergangenen Woche wird untersucht, ob der Schaden durch eine russische Drohne oder eine polnische Rakete verursacht wurde. Nach Angaben aus polnischen Justizkreisen ist eine Untersuchung im Gange. Polnische Medien hatten zuvor berichtet, dass das Haus in der Ortschaft Wyryki durch eine von einem F-16-Kampfflugzeug der polnischen Armee abgefeuerte Rakete getroffen worden sei. Polens Regierungschef Donald Tusk verweist auf die Schuld Moskaus. "Die gesamte Verantwortung für die Schäden am Haus in Wyryki liegt bei den Urhebern der Drohnenprovokation, also bei Russland", schreibt Tusk auf X. "Alle Umstände des Vorfalls werden nach Abschluss der Untersuchung von den zuständigen Stellen der Öffentlichkeit, der Regierung und dem Präsidenten mitgeteilt", fügt er hinzu.

+++ 16:40 Dänemark kündigt Kauf von Langstrecken-Präzisionswaffen an +++
Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen. Die Beschaffung der Waffen sei ein "Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik", sagt Regierungschefin Mette Frederiksen. Russland werde auf Jahre hinaus die Sicherheit in Dänemark und ganz Europa bedrohen. Mit dem Kauf der Langstrecken-Präzisionswaffen solle eine "glaubwürdige Abschreckung" erreicht werden, sagt Frederiksen. Die dänische Armee solle in die Lage versetzt werden, "Ziele in großer Entfernung zu treffen und beispielsweise die Bedrohung durch feindliche Raketen zu neutralisieren". Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erklärt, Dänemark plane den Kauf von Drohnen oder Raketen, die einige Nato-Verbündete bereits besitzen oder gerade anschaffen. Sein Ministerium werde nun prüfen, welche Waffen für die Bedürfnisse des Landes am besten geeignet seien.

+++ 16:10 Polen drängt auf schnelleres Ende von russischen Energieimporten +++
Polen fordert die EU-Staaten auf, spätestens bis Ende 2026 keine russische Energie mehr zu beziehen. Ursprünglich war ein Ausstieg bis 2028 vorgesehen. "Ich appelliere an Sie, sich auf das gemeinsame Ziel zu einigen, bis Ende 2026 vollständig aus den Importen von russischem Rohöl auszusteigen", schreibt Energieminister Milosz Motyka an seine Kollegen. Hintergrund sei auch die jüngste Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohne. Polen bietet den EU-Partnern Unterstützung beim Umstieg auf alternative Lieferungen an - etwa über US-Flüssiggas, das bereits über Polen in die Ukraine fließt.

+++ 15:43 Kiew: Russische Soldaten beginnen Abzug aus Belarus +++
Nach den gemeinsamen Militärübungen "Sapad-2025" vom 12. bis 16. September haben russische Einheiten damit begonnen, die Übungsplätze in Belarus zu verlassen. Das teilt der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes, Andrii Demtschenko, mit. Die Truppenbewegungen würden überwacht, betont er. "Ich kann jetzt nicht sagen, dass sie Belarus komplett verlassen haben, aber ich hoffe, dass sie sich in die richtige Richtung bewegen." In diesem Jahr seien deutlich weniger russische Soldaten in Belarus stationiert gewesen als 2021.

+++ 15:13 Reisner ordnet neue Waffen ein: "Ukraine erzielt erstmals messbare Ergebnisse" +++
Neben dem Marschflugkörper Flamingo kommt bei den jüngsten ukrainischen Angriffen auch ein von Deutschland mitfinanzierter Drohnentyp zum Einsatz. Markus Reisner, Oberst im österreichischen Bundesheer, ordnet die Wirkung der neuen Waffen militärisch ein.

+++ 14:39 EU-Außenbeauftragte Kallas warnt Indien vor Zusammenarbeit mit Russland +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt Indien vor einer engeren Zusammenarbeit mit Russland. "Indiens Teilnahme an russischen Militärübungen und sein Kauf von russischem Öl" könnten dem Abschluss eines geplanten Handelsabkommens zwischen der EU und Indien im Weg stehen, sagt Kallas in Brüssel. Die EU-Kommission hatte als Ziel ausgegeben, das Abkommen mit Indien bis Jahresende abzuschließen. "In unserer Partnerschaft geht es nicht nur um Handel, sondern auch um die Verteidigung einer regelbasierten internationalen Ordnung", sagt Kallas weiter. Zugleich mache sich die EU "keine Illusionen" - Russland und Indien hätten eine lange gemeinsame Geschichte, sodass eine vollständige Entkopplung Indiens von Russland schwierig sei.

+++ 14:05 Gouverneur: Ein Toter bei russischem Angriff auf Charkiw +++
Bei russischem Artilleriebeschuss auf das ukrainische Dorf Slatine in der Region Charkiw ist ein Mann getötet worden. Das teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, auf Telegram mit. "Der 73-jährige Einwohner befand sich in seiner Garage im eigenen Hof, als die russische Armee den Ort angriff", so Synegubow. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

+++ 13:33 Kiew: Polen schutzlos bei massiver Drohnenattacke Russlands +++
Europa ist nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj derzeit nicht für einen Krieg mit Russland gerüstet. Dies habe der jüngste Vorfall mit russischen Drohnen über Polen gezeigt, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Sender Sky. "Sie (die Polen) können ihre Bevölkerung nicht schützen, wenn es einen massiven Angriff gibt", sagt Selenskyj. Der ukrainische Staatschef verglich dabei den Vorfall in Polen mit dem bislang massivsten russischen Angriff auf die Ukraine. Die Ukrainer hätten mehr als 700 der über 800 von Russland eingesetzten Flugobjekte abgewehrt. Polen sei es hingegen nur gelungen, 4 der 19 Drohnen abzuschießen, die in den Luftraum des Landes eingedrungen seien - und dabei hätten sie es noch nicht einmal mit Marschflugkörpern und Raketen zu tun bekommen. Seine Worte seien nicht als Affront gegen Warschau gemeint, so Selenskyj. "Sie sind nicht im Krieg, daher ist es klar, dass sie nicht gerüstet sind für solche Sachen."

+++ 13:10 EU-Parlament eröffnet dauerhaft Vertretung in Kiew +++
Das Europaparlament eröffnet dauerhaft ein Verbindungsbüro in Kiew. Damit soll das Parlament Präsenz zeigen, den Austausch mit der Ukraine vertiefen und "jeden Tag an Ihrer Seite arbeiten", sagt EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bei einer Rede im ukrainischen Parlament. "Wir sind hier bei Euch, und wir werden hier bleiben", sagt sie. "Wir gehen davon aus, dass das 19. Sanktionspaket sehr bald verabschiedet wird." Man werde sich schneller von russischem Gas und russischem Öl lösen und gegen eine noch immer operierende Schattenflotte vorgehen, so die Malteserin. In ihrer Rede vor dem ukrainischen Parlament, der Werchowna Rada in Kiew, sichert Metsola der Ukraine zukünftig weiter Unterstützung zu. Die EU werde die Ukraine weiter durch humanitäre Hilfe, durch Waffenlieferungen, durch EU-Sanktionen gegen Russland, aber auch durch Diplomatie unterstützen, so Metsola. Bei ihrem Besuch in Kiew zündet die EU-Parlamentspräsidentin eine Kerze an der "Wand der Erinnerung an diejenigen, die für die Ukraine gestorben sind" an.

+++ 12:35 Lettland: Mann wegen Spionage für Russland festgenommen +++
Lettische Sicherheitsbehörden haben eine Person wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Dies teilt die Sicherheitspolizei des EU- und Nato-Landes in Riga mit. Der Mann soll demnach vorsätzlich Informationen über Militärobjekte in Lettland gesammelt und an russische Spezialdienste übergeben haben - darunter etwa Standorte, Pläne und Sicherheitsmaßnahmen. Auch soll der Festgenommene Informationen über den Bau neuer Militäranlagen, Übungen und die Präsenz von Truppen anderer Nato-Staaten in bestimmten lettischen Militärobjekten an die Geheimdienste des benachbarten Russlands weitergegeben haben.

+++ 11:44 Russischer Militärexperte: Ukrainer graben unterirdisches Netzwerk unter Konstantinowka +++
Das ukrainische Militär soll unter einem Wohngebiet in der ukrainischen Stadt Kostjantyniwka in der Region Donezk ein befestigtes Netzwerk unterirdischer Verbindungen geschaffen haben. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den russischen Militärexperten Witali Kisseljow. Die Ukrainer graben "sich tief in das Zentrum von Konstantinowka ein. Sie verwandeln" das Gebiet "praktisch in eine unterirdische Stadt", sagt Kisseljow laut Tass. Darin sieht der Militärexperte den Versuch der Ukrainer, "die Stadt bis zum Frühjahr zu halten". Derzeit sind die russischen Truppen nur wenige Kilometer von Kostjantyniwka entfernt.

+++ 11:23 Witwe: Russischer Oppositionsführer Nawalny laut Laboranalysen "vergiftet" +++
Der 2024 in einem Straflager gestorbene russische Oppositionsführer Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Witwe "vergiftet" worden. "Zwei Labore in zwei Ländern sind unabhängig voneinander zu dem Schluss gekommen, dass Alexej vergiftet wurde", schreibt Julia Nawalnaja am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Die Analyse beruhe auf "biologischen Proben", die nach seinem Tod heimlich entnommen worden seien.

+++ 11:15 Ukraine: Stromausfälle durch russischen Drohnengriff in Kirowohrad +++
Ein russischer Drohnenangriff hat in der Nacht in der zentralukrainischen Region Kirowohrad Behördenangaben zufolge Stromausfälle und Störungen im Bahnverkehr verursacht. 45 Städte und Ortschaften seien teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten worden, teilt Regionalgouverneur Andrij Raikowytsch mit. Auch einige Wohnhäuser seien beschädigt worden. Verletzte gibt es den Rettungsdiensten zufolge nicht. Vize-Ministerpräsident Oleksij Kuleba zufolge zielte der Angriff auf Umspannwerke, die das Schienennetz mit Strom versorgen. Russlands Ziel sei es, den Personen- und Güterverkehr zum Erliegen zu bringen und so die Bevölkerung und die ukrainische Wirtschaft unter Druck zu setzen. Die staatliche Bahngesellschaft setzt laut Kuleba mehr als 20 Reservelokomotiven ein.

+++ 10:41 Ukrainischer Geheimdienst meldet Abschuss Dutzender russischer Aufklärungsdrohnen +++
Die ukrainischen Streitkräfte melden eine Reihe von erfolgreichen Operationen gegen die russische Luftaufklärung. Eine Spezialeinheit des Militärnachrichtendienstes der Ukraine (GUR) hat in der Region Sumy zahlreiche russische Drohnen zerstört. Das teilt der GUR mit. Die Spezialeinheit Nexus soll den Angaben des Geheimdienstes zufolge auf die Neutralisierung feindlicher Drohnen spezialisiert sein. In den sozialen Medien veröffentlicht der GUR dazu ein Video. Die Aufnahmen sollen zeigen, wie die Nexus-Einheit in den vergangenen zwei Wochen Dutzende russische Aufklärungsdrohnen an der Front zerstört. "Die Operationen unterstreichen die wachsende Fähigkeit der Ukraine, der russischen Luftaufklärung entgegenzuwirken", schreibt das ukrainische Militärportal Defence Express über die Aufnahmen.

+++ 10:14 Russland will Satelliteninternet nach Starlink-Vorbild starten +++
Russland will nach eigenen Angaben in Kürze ein eigenes Satelliteninternet nach dem Vorbild des Starlink-Systems des US-Unternehmers Elon Musk starten. Dies kündigt der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Bakanow, laut staatlichen Nachrichtenagenturen an. Der von Musks Firma SpaceX betriebene Dienst Starlink bietet Internet über ein Netz von Satelliten an. Er wird vor allem in abgelegenen Gebieten, aber auch in Konfliktzonen genutzt. Auch die von Russland angegriffene Ukraine nutzt Starlink.

+++ 09:52 Russlands Drohnenangriffe belasten ukrainische Bahn +++
Russland hat in der Nacht erneut Objekte der ukrainischen Bahn mit Drohnen attackiert und beschädigt. "Wegen einer umfassenden feindlichen Attacke auf Umspannwerke haben wir Verspätungen bei Zügen in Richtung Odessa und Dnipro", teilt die ukrainische Eisenbahn auf Telegram mit. Es seien Dieselloks aus der Reserve aktiviert worden, um feststeckende Züge wieder in Bewegung zu setzen. Bahnchef Olexander Perzowskyj spricht von einer "weiteren Nacht mit einem weiteren komplexen Angriff auf die Eisenbahn". Die Bahn in der Ukraine ist strategisch wichtig - auch für die Verteidigung des Landes.

+++ 09:22 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 1.097.450 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1020. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem 5 Panzer, 36 Artilleriesysteme und 360 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 11.189 Panzer, 32.846 Artilleriesysteme, 1217 Flugabwehrsysteme und 422 Flugzeuge, 341 Hubschrauber, 50.079 Drohnen, 28 Schiffe sowie ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen - wobei das auch nur Mindestwerte sind.

+++ 08:46 Ukraine: Russische KAB-Bombe schlägt in Cherson ein +++
Russen haben das ukrainische Dorf Darjiwka mit einer KAB-Präzisionsbombe angegriffen. Das teilt Oleksandr Prokudin, der Gouverneur der Region Cherson, auf Telegram mit. Bei dem Angriff wurden drei Frauen und ein dreijähriges Mädchen verletzt. Die vier Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

+++ 08:05 Munz: Moskaus "Problem scheint massiv zu sein" +++
Die Ukraine intensiviert ihre Angriffe auf Russlands Ölindustrie. "Das lähmt die Transportwege, das lähmt auch die Speicherplätze", erklärt ntv-Korrespondent Rainer Munz in Moskau. Mit Blick auf das Sapad-Manöver hebt der Russlandkenner den Auftritt Putins hervor.

+++ 07:17 Militärblogger: Nahe Pokrowsk könnte es zu Massenkapitulationen der Russen kommen +++
Der proukrainische Militärblogger Igor Sushko prognostiziert in den nächsten Tagen Massenkapitulationen russischer Soldaten in der Nähe von Pokrowsk. Auf seinem X-Account postet er ein Bild eines Frontabschnittes und schreibt dazu: "Ukraine: Hunderte russische Soldaten sind in zwei Taschen an der Ostfront nördlich von Pokrowsk eingekesselt." Das russische Kommando lehne die Rückzugbitte der Soldaten ab. Laut Sushko könnte es in den kommenden Tagen zu einer Massenkapitulation kommen. Denn "die ukrainische Gegenoffensive droht", so der ukrainische Blogger auf X.

+++ 06:44 ISW: Russen rücken in Charkiw, Donezk und Saporischschja vor +++
Die russischen Streitkräfte sind an verschiedenen Stellungen an der Front in der Ukraine vorgerückt. Das schreiben die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrem jüngsten Bericht. Die Analysten des ISW beziehen sich in ihrem Bericht auf geolokalisiertes Bild- und Filmmaterial der vergangenen Tage. Demnach sollen Russen im Osten der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw sowie im Osten der Region Saporischschja vorgestoßen sein. Zudem sollen russische Streitkräfte in strategisch wichtige Gebiete zwischen Kostjantyniwka und Druschkiwka in der Region Donezk vorgerückt sein.

+++ 06:00 Russisches Verteidigungsministerium meldet erfolgreiche Angriffe auf Sumy, Charkiw, Donezk und Saporischschja +++
Das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass seine Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden weiterhin in mehreren Richtungen, darunter Sumy, Charkiw, Donezk und Saporischschja, erfolgreiche Angriffe auf das ukrainische Militär durchgeführt hätten. Die russische Armee habe Treibstoffdepots, Logistikzentren mit westlichen Waffenlieferungen sowie Lager- und Abschussstellen für Langstrecken-Drohnen der ukrainischen Streitkräfte zerstört, so das Ministerium.

+++ 04:57 IAEA: Erneut Beschuss nahe AKW Saporischschja +++
Nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Beschuss gegeben. "Es wurden zwar keine Opfer oder Sachschäden gemeldet, aber der Vorfall unterstreicht einmal mehr die ständigen Gefahren für die nukleare Sicherheit", sagt IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Das IAEA-Team vor Ort habe Einschläge gehört und Rauch an drei Stellen beobachtet, teilt die Behörde mit. Die Granaten seien rund 400 Meter von einem Dieseltanklager entfernt außerhalb des Geländes eingeschlagen.

+++ 03:13 Selenskyj warnt vor Ausweitung des Krieges +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt Europa vor einer Ausweitung des Krieges durch Russland auch über sein Land hinaus. "Es ist entscheidend, dass Europa wirklich versteht: Wenn es um Russland geht, geht es nicht um den einen oder anderen Nachbarn, sondern um alle", erklärt der Präsident in seiner abendlichen Videoansprache. "Andernfalls wird Russland seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und den Krieg nur ausweiten - und zwar nicht unbedingt nur gegen die Ukraine." Der Krieg bleibe einzig und allein der Krieg von Russland und von Kremlchef Wladimir Putin, so Selenskyj. Man erwarte, dass die Welt daraus ihre Schlüsse ziehe - vor allem nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen in Polens Luftraum.

+++ 01:26 Selenskyj kündigt höhere Lehrergehälter und Stipendien an +++
Trotz des Krieges mit Russland kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj höhere Lehrergehälter und Stipendien für das kommende Jahr an. "Ich habe die Anweisung gegeben, alle sozialen Verpflichtungen unseres Staates maximal einzuhalten und die Unterstützung für die Leute zu erhöhen", sagt der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Tags zuvor hatte die ukrainische Regierung ihren Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 fertiggestellt. Dieser sieht ein Defizit von 18,4 Prozent der Wirtschaftsleistung oder umgerechnet etwa 40,5 Milliarden Euro vor. Die Ausgaben steigen umgerechnet um 8,5 Milliarden Euro. Dabei sind für Verteidigungszwecke umgerechnet knapp 3,5 Milliarden Euro mehr vorgesehen.

+++ 23:32 Lettland liefert Ukraine weitere Transportpanzer +++
Lettland leistet der Ukraine erneut Militärhilfe. Das baltische EU- und Nato-Land hat weitere Transport-Panzer vom Typ Patria 6x6 an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Das teilt das Verteidigungsministerium in Riga mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Lettland will in diesem Jahr insgesamt 42 Transport-Panzer an die Ukraine liefern, die in einer Produktionsstätte des finnischen Herstellers Patria in dem Baltenstaat produziert werden. 15 davon waren bereits von Regierungschefin Evika Silina im Juli bei einem Besuch in Kiew übergeben worden.

+++ 22:26 Von der Leyen sagt Trump schnellere Abkehr von russischem Öl und Gas zu +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den wirtschaftlichen Druck auf Russland erhöhen. Nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump kündigt von der Leyen auf X an, die Kommission werde einen beschleunigten Ausstieg aus Importen von Gas und Öl aus Russland vorschlagen. "Russlands Kriegswirtschaft, die durch Einnahmen aus fossilen Brennstoffen gestützt wird, finanziert das Blutvergießen in der Ukraine", beklagt die EU-Kommissionspräsidentin auf X.

+++ 21:55 Selenskyj nach Angriffen: "Nur Putin ist an diesen Morden interessiert" +++
Nach weiteren russischen Angriffen in der Ukraine fordert Selenskyj die Welt auf, Schlussfolgerungen zu ziehen: "Der russische Terror geht jeden Tag weiter und jeden Tag lehnen die Russen die Möglichkeit ab, diesen Krieg zu beenden", beklagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache auf X. "Wir in der Ukraine haben alle Vorschläge der USA und Präsident Trumps zur Beendigung dieser Angriffe und Tötungen positiv aufgenommen", betont der ukrainische Präsident und sagt mit Blick auf Drohnenangriffe wie in Charkiw: "Nur Putin ist an diesen Morden interessiert. Dieser Krieg ist Tag für Tag sein Krieg - der Krieg Russlands allein." Europa müsse sich vor einer Ausweitung des Krieges durch Russland schützen.

+++ 21:25 Putin: 100.000 Soldaten an Militärmanöver von Russland und Belarus beteiligt +++
An dem gemeinsamen Militärmanöver von Russland und Belarus haben sich nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin "100.000 Soldaten" beteiligt. "Heute führen wir den letzten Teil der strategischen Übung Sapad 2025 aus", verkündet Putin im russischen Staatsfernsehen bei einem Besuch eines Übungsgeländes in Mulino in der russischen Region Nischni Nowgorod. Dabei trug der russische Präsident eine Armeeuniform - was äußerst selten vorkommt. Zum Bündnis zwischen Russland und Belarus erklärt Putin, dass die Übungen darauf abzielten, "potenzielle Aggressionen gegen den Unionsstaat" abzuwehren.

Russische Staatsmedien berichten, dass sich an dem Manöver auch weitere Verbündete Russlands beteiligten, darunter Iran und Indien.

Russische Staatsmedien berichten, dass sich an dem Manöver auch weitere Verbündete Russlands beteiligten, darunter Iran und Indien.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

+++ 21:05 UN-Generalsekretär Guterres erwartet keinen baldigen Ukraine-Frieden +++
UN-Generalsekretär Antonio Guterres sieht nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin vor einem Monat keine Impulse für ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. "Ich bin nicht optimistisch, was kurzfristige Fortschritte im Friedensprozess in der Ukraine angeht", sagt Guterres in New York. Die Positionen seien gegenwärtig weitgehend unvereinbar: Die Ukraine wolle ihre territoriale Integrität bewahren, Russland dagegen große Landesteile besetzt halten. "Ich befürchte daher, dass dieser Krieg zumindest noch eine Weile andauern wird", so die Einschätzung von Guterres.

+++ 20:45 Haus in Wyryki laut Medienbericht von polnischer Rakete beschädigt +++
Bei dem Objekt, das letzte Woche in ein Haus in Wyryki in der Region Lublin einschlug, handelt es sich laut dem polnischen Magazin Rzeczpospolita um eine Rakete eines polnischen F-16-Kampfjets. Der Vorfall habe sich demnach im Rahmen einer Verteidigungsoperation des Militärs als Reaktion auf das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum ereignet. Das Nationale Sicherheitsbüro teilt mit, dass Präsident Karol Nawrocki von der Regierung detaillierte Erklärungen zu dem Vorfall einfordere. Das polnische Verteidigungsministerium bestätigt den Medienbericht bisher nicht.

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Quelle: ntv.de, uzh/rwe/ino/dpa/rts/AFP

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