Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:57 Selenskyj: Bau weitreichender Raketen macht Fortschritte +++
Die Ukraine macht Fortschritte bei der Entwicklung und dem Bau eigener weitreichender Raketen. "Unser Raketenprogramm hat eine gute Dynamik und auch wenn die Aufgabe schwer ist, aber allmählich nähern wir uns der Möglichkeit, unsere Raketen einzusetzen und uns nicht nur auf die Raketen zu verlassen, die unsere Partner liefern", sagt der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Das Raketenprogramm der Ukraine startet nicht bei null. Die Republik war bereits in der Sowjetzeit Hauptstandort für die sowjetische Raketenproduktion. Nach dem russischen Einmarsch 2022 hat Kiew eigenen Angaben nach das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte "Moskwa" mit Raketen aus eigener Produktion versenkt. Diese sollen bereits eine Reichweite von knapp 300 Kilometern haben. Selenskyj will diese Reichweite nun aber noch einmal deutlich erhöhen, damit Kiew neben Drohnen auch Raketen zum Beschuss tief im russischen Hinterland liegender Militärobjekte nutzen kann. Bislang hat allerdings Moskau diesbezüglich noch deutliche Vorteile.
+++ 22:02 Russland legt Grundlage für Verbot aller ausländischen Organisationen im Land +++
Das russische Parlament, die Staatsduma, hat die Grundlage für ein Verbot aller ausländischen Organisationen im Land gelegt. Das in zweiter und abschließender dritter Lesung verabschiedete Gesetz sieht vor, auch Organisationen, die direkt von fremden Staaten gegründet wurden, als "unerwünscht" einstufen und damit verbieten zu können. Damit sei eine Gesetzeslücke gegen westliche Einflussnahme in Russland geschlossen worden, argumentierten die Parlamentarier. Bisher hätten nur Nichtregierungsorganisationen verboten werden können. Von diesen hat Russland in den vergangenen Jahren - vor allem seit Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine - schon knapp 200 verboten. Dazu gehören zum Beispiel WWF und Greenpeace:
+++ 21:29 "Produktives Gespräch" - Ukraine macht weiter Druck auf die USA +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat laut eigenen Angaben auf X heute ein "produktives Gespräch" mit seinem amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin geführt. "Wir haben die jüngsten Entwicklungen an der Front und dringende Bedürfnisse auf dem Schlachtfeld erörtert. Ich habe noch einmal die Bedeutung und Dringlichkeit der Aufhebung des Verbots von Langstreckenbeschuss hervorgehoben. Die Ukraine muss das Recht haben, die Flugplätze des Feindes zu zerstören, von denen aus die Kampfjets ukrainische Städte und kritische Infrastrukturen bombardieren."
+++ 20:50 Satellitenbilder zeigen: Russland platziert weitere Barrieren im Wasser vor der Krim-Brücke +++
Russland verstärkt laut Satellitenbildern seine Anstrengungen, die Krim-Brücke vor ukrainischen Kamikaze-Seedrohnen zu schützen. Nachdem im Juni bereits die ersten Barrieren im Wasser vor dem Bauwerk platziert wurden, sind es laut dem Analysten Brady Africk nun schon mehr als 30 Lastkähne, die schützend vor der Brücke stehen. Ein Beamter des ukrainischen Militärgeheimdienstes hatte im April im Gespräch mit dem "Guardian" verlauten lassen, dass ein dritter Anschlag auf die Krim-Brücke geplant ist. "Wir werden es in der ersten Hälfte des Jahres 2024 schaffen", gab sich der Beamte zuversichtlich. Dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Dennoch steht das Bauwerk wegen seiner Bedeutung als Nachschubweg weiter im Fokus.
+++ 20:15 "Wichtiges Treffen" - Vertreter des kleinsten Staates der Welt zu Besuch bei Selenskyj in Kiew +++
Auch Repräsentanten des kleinsten Staates der Erde haben dem ukrainischen Präsidenten einen Besuch in schwierigen Zeiten abgestattet. "Ich hatte ein wichtiges Treffen mit dem Staatssekretär des Heiligen Stuhls, Kardinal Pietro Parolin", schreibt Selenskyj in einem Beitrag auf X. "Wir haben über die Folgen der russischen Aggression gegen die Ukraine, den anhaltenden Terror aus der Luft, die schwierige humanitäre Lage und die Ergebnisse unseres Treffens mit Papst Franziskus im Juni in Italien gesprochen. Wir konzentrierten uns insbesondere auf die Beschlüsse des ersten Friedensgipfels und die Rolle des Vatikans bei der Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens für die Ukraine."
+++ 19:29 Ukraine meldet erfolgreichen Treffer in der Region der Krim-Brücke +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf den russischen Hafen Kawkas in der Region Krasnodar eine für militärische Zwecke genutzte Fähre erheblich beschädigt (Eintrag von 14:24 Uhr). Der ukrainische Generalstab teilt auf Telegram mit, es handele sich um die Fähre "Slawianin", die letzte Eisenbahnfähre Russlands in der Region. Russland habe diese Fähre "zum Transport von Eisenbahnwaggons, Fahrzeugen und Containern für militärische Zwecke" genutzt. Krasnodar liegt am Schwarzen Meer, von dort führt die Krim-Brücke (auch Kertsch-Brücke genannt) zur bereits 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Diese ist für das russische Militär zur Versorgung der eigenen Truppen und für Angriffe auf Ziele in der Ukraine von großer Bedeutung.
+++ 19:12 Wegen der Ukraine: Slowakei erhält erstmals F-16-Kampfflugzeuge - weitere sollen folgen +++
Weil die Slowakei vergangenes Jahr in einer hochumstrittenen Lieferung 13 MiG-29 an die Ukraine übergibt, bestellt das Land als Ausgleich 14 Maschinen des Typ F-16. Zwei von ihnen sind jetzt vor Ort angekommen:
+++ 18:53 Russischer Journalist Sygar in Abwesenheit zu mehrjähriger Haft verurteilt +++
Ein Gericht in Moskau hat heute den russischen Journalisten Michail Sygar in Abwesenheit zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Falschinformationen über die russische Armee verbreitet haben soll. Die Anklage gegen Sygar geht auf einen Instagram-Beitrag zurück, den er im April 2022 verfasst hatte und in dem er mutmaßlich von russischen Streitkräften in der ukrainischen Stadt Butscha begangene Kriegsverbrechen beschrieb. Sygar hatte nach Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine im Februar 2022 Russland verlassen. Er werde in eine Strafkolonie überstellt, sollte er in sein Heimatland zurückkehren, teilt das Gericht mit. Der 43-jährige Sygar ist ehemaliger Chefredakteur von Doschd, einem unabhängigen russischsprachigen Rundfunksender, und Autor mehrerer Bücher über Russland.
+++ 18:20 "2025 wäre sehr hart" - Ukraine sieht große Probleme bei Trump-Sieg aufziehen - aber nur eine gewisse Zeit +++
Was passiert, wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahl in den USA gewinnt? In Kiew setzt man sich naturgemäß mit dieser Frage auseinander. Dem "Time"-Magazin sagt ein hochrangiger Beamter: "Die ersten acht oder zehn Monate, im Grunde das ganze Jahr 2025, wären sehr hart." Der Republikaner würde wahrscheinlich die Hilfe für die Ukraine drastisch kürzen und Selenskyj drängen, ein Friedensabkommen zu akzeptieren, das stark zugunsten Russlands ausfallen würde. Wie frühere US-Präsidenten könnte Trump auch versuchen, zu Beginn seiner Amtszeit die Beziehungen zu Wladimir Putin neu zu gestalten. "Aber mit der Zeit wird er sehen, dass Putin nicht vertrauenswürdig ist", so der ukrainische Beamte. Trump würde schließlich erkennen, "dass Putin sich nicht im Geringsten um Trump und seine Agenda kümmert. Dann könnten wir anfangen, einige Vorteile von Trump zu sehen. Er wird nicht von Putin ausgenutzt werden wollen."
+++ 17:44 Ukraine schickt Tausende Häftlinge an die Front +++
Laut Roman Kostenko, Sekretär des Ausschusses für nationale Sicherheit im ukrainischen Parlament, dienen Tausende verurteilte Straftäter in den Reihen der ukrainischen Armee. "Es gibt bereits 3.800 Verurteilte in den Streitkräften. Die meisten von ihnen haben gerade ihre Ausbildung abgeschlossen. Einige von ihnen sind jedoch bereits verwundet oder getötet worden", teilt Kostenko dem Medium Ukrainska Prawda mit. Die Nachfrage unter den Häftlingen sei zurückgegangen, da die Mehrheit sich bereits zum Wehrdienst gemeldet habe. Kostenko geht davon aus, dass die Streitkräfte in der Lage sein werden, etwa 5.000 Sträflinge zu mobilisieren.
+++ 17:02 Moskau öffnet Portemonnaie: Hohe Prämie soll Hauptstadt-Bewohner in Kriegseinsatz locken +++
Die russische Hauptstadt Moskau will mehr Freiwillige für den Kriegseinsatz in der Ukraine anlocken und eine Prämie von 1,9 Millionen Rubel (rund 20.000 Euro) als Einmalzahlung bei Vertragsabschluss gewähren. Nach Darstellung von Bürgermeister Sergej Sobjanin sollen daneben alle bisherigen Sonderzahlungen für die aus der Hauptstadt an die Front entsendeten Soldaten erhalten bleiben. Im ersten Jahr kämen dann insgesamt 5,2 Millionen Rubel (mehr als 54.000 Euro) Jahreseinkommen zusammen. Das ist ein Vielfaches des russischen Durchschnittsverdienstes. Die russischen Regionen hoben zuletzt vielfach die Prämien für die Unterzeichnung eines Freiwilligenvertrags massiv an, um noch mehr Soldaten für den Krieg anzuwerben. Damit soll eine neue Teilmobilmachung umgangen werden.
+++ 16:24 Bisher unbekannter Fall: Deutscher in Russland inhaftiert - drastische Strafe droht +++
In Russland ist ein Anwalt mit deutscher und russischer Staatsbürgerschaft wegen "Hochverrats" festgenommen worden. Die Untersuchungshaft für German M. sei verlängert worden, teilte ein Gericht im Moskauer Stadtteil Lefortowo mit. Zuvor war über diesen Fall offiziell und auch in Staatsmedien nichts verkündet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete nun, dass German M. bereits im Mai in St. Petersburg festgenommen worden sei. Es handele sich bei ihm um einen Anwalt, der Russen bei Anträgen für Aufenthaltserlaubnisse in europäischen Ländern geholfen habe. Nach seiner Festnahme sei er nach Moskau gebracht worden und sitze derzeit im Lefortowo-Gefängnis ein. Das Gefängnis ist für seine äußerst schlechten Zustände bekannt.
+++ 15:42 Pilot soll überlebt haben: Ukraine zeigt Abschuss von Su25-Kampfflugzeug +++
Zwei Maschinen im Tiefflug über einem Feld, eine Rakete und kurz darauf ein Feuerball: Aufnahmen aus der Ostukraine sollen den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges des Typs Su25 festhalten. Diese Fliegerart wird auch von den ukrainischen Streitkräften verwendet:
+++ 15:02 Ungarn und Slowakei eskalieren Öl-Streit mit der Ukraine +++
Neue Sanktionen der Ukraine gegen den russischen Ölkonzern Lukoil sorgen in der EU für Ärger. Die Europäische Kommission teilt in Brüssel mit, dass sie einen Beschwerdebrief der Außenminister Ungarns und der Slowakei erhalten habe. Darin geht es demnach um negative Auswirkungen der Kiewer Entscheidung, den Transport von Lukoil-Öl über ukrainisches Staatsgebiet zu verbieten. Ungarn und die Slowakei werfen der Ukraine seit Tagen vor, mit der Einschränkung des Öltransits gegen ein Assoziierungsabkommen mit der EU zu verstoßen. In diesem ist festgehalten, dass der Transit von Energiegütern nicht behindert werden darf. Unklar ist nach Angaben aus EU-Kreisen aber, ob die Maßnahme der Ukraine nicht als sicherheitsrelevant und damit als legitim eingestuft werden könnte.
+++ 14:24 Russland: Ukraine greift Ziele auf der Krim an +++
Die Ukraine hat nach russischen Angaben erneut Ziele auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim sowie in russischen Grenzgebieten mit Drohnen angegriffen. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Geheimdienste berichtet, wurden bei einem Angriff auf eine Fähre im Schwarzmeerhafen der nahe der Krim gelegenen Stadt Kawkas mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt. Der Gouverneur der südwestrussischen Region Krasnodar teilt mit, Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten den dadurch ausgelösten Brand unter Kontrolle gebracht. Der Hafen von Kawkas liegt in der Straße von Kertsch, welche die Krim mit dem Staatsgebiet Russlands verbindet. Er ist zwölf Kilometer von der gleichnamigen Brücke entfernt, die Russland mit der 2014 annektierten Halbinsel Krim verbindet.
+++ 13:53 Washington beobachtet verstärkte russisch-chinesische Militär-Zusammenarbeit +++
Die USA warnen vor einer verstärkten Kooperation von China und Russland in der Arktis. Washington beobachte eine zunehmende Zusammenarbeit beider Großmächte in der strategisch wichtigen Region, sagt Vize-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks. Sie verweist darauf, dass China "ein wichtiger Geldgeber für die russische Energieausbeutung in der Arktis" sei. Es gebe zudem eine verstärkte militärische Zusammenarbeit beider Länder, in deren Zuge Russland und China "gemeinsame Übungen vor der Küste Alaskas ausführen", so Hicks.
+++ 13:08 Russland will weiteres Dorf eingenommen haben +++
Die russischen Truppen nimmt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das ostukrainische Dorf Iwano-Darjiwka ein. Die Ortschaft liegt in der Region Donezk, die zusammen mit Luhansk den industriell geprägten Donbass bildet. Russland hatte zuletzt mehrfach ein Vorrücken in der Ostukraine gemeldet.
+++ 12:22 Kreml nennt EU-Finanzierung der Ukraine mit russischen Zinsen Diebstahl +++
Russland will juristisch dagegen vorgehen, dass die EU mit Zinsen aus eingefrorenem russischen Vermögen Militärhilfe für die Ukraine finanziert. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnet die Pläne als Diebstahl. "Dieses Geld ist nicht nur im Wesentlichen gestohlen, sondern wird auch für den Kauf von Waffen ausgegeben." Russland werde die strafrechtliche Verfolgung derjenigen Personen prüfen, die an der Entscheidungsfindung und der Umsetzung dieser Entscheidungen beteiligt seien. "Denn dies ist ein direkter Verstoß gegen das Völkerrecht, es ist eine Verletzung der Eigentumsrechte." Russland führt seit 2014 einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine und hat sich vier ukrainische Regionen sowie die Halbinsel Krim einverleibt.
+++ 11:23 Generalinspekteur warnt: In spätestens acht Jahren russischer Angriff auf NATO möglich +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, sieht in der militärischen Aufrüstung Russlands eine wachsende Gefahr. "Wir beobachten, dass die russische Armee Richtung Westen ausgerichtet wird", sagte Breuer der "Sächsischen Zeitung". In fünf bis acht Jahren seien Moskaus Streitkräfte materiell und personell so ausgerüstet, dass ein Angriff auf NATO-Gebiet möglich wäre. Er nannte eigene Analysen, Hinweise von Geheimdiensten und verbündeten Streitkräften sowie Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin als Grundlage für die Einschätzungen. "Die russische Armee stockt Jahr für Jahr um 1.000 bis 1.500 zusätzliche Panzer auf. Die fünf größten europäischen NATO-Mitgliedsstaaten haben gerade mal die Hälfte davon im Bestand", sagte Breuer. Die Bundeswehr verfüge über etwa 300 Kampfpanzer.
+++ 10:30 Kreml hat noch mehr Möglichkeiten, "jeden strafrechtlich zu verfolgen" +++
Moskau erleichtert einmal mehr Repressionen gegen die gebeutelten Oppositionellen. So veröffentlichte das russische Innenministerium am Montag den Entwurf einer neuen russischen Strategie zur Terrorismusbekämpfung, wie das Institute for the Study of War herausstellt. Diese lege die rechtliche Definitionen für "Russophobie" und "Fremdenfeindlichkeit" fest und ändere die Definitionen von "Radikalismus", "Extremismusbekämpfung" und "Subjekten der Extremismusbekämpfung". "Diese frisch geänderten rechtlichen Definitionen erweitern die Möglichkeiten des Kreml, jeden strafrechtlich zu verfolgen, der sich dem Kreml widersetzt", analysiert der Thinktank. Mit "einer Reihe nebulöser und weit gefasster Definitionen" sollten internationale Akteure diskreditiert sowie die Selbstzensur im Inland gefördert werden.
+++ 09:47 Angriff auf Krasnodar: Fähre beschädigt, ein Toter +++
Bei einem Drohnenangriff auf einen Hafen in der südrussischen Stadt Krasnodar östlich der Halbinsel Krim kommt nach Behördenangaben ein Mensch ums Leben. Bei der Attacke sei auch eine Fähre beschädigt worden, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Region mit. Der Hafen Kawkas liegt am westlichen Ende der Oblast Krasnodar zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer. Eine direkte Grenze zur Ukraine hat die Region nicht, sie ist aber über eine Brücke mit der von Russland annektierten Halbinsel Krim verbunden.
+++ 09:05 Wenn Soldaten Handys mit Lokalisierungsfunktionen nutzen: Duma plant Haftstrafen +++
Nach dem Willen des russischen Parlaments sollen Soldaten, die in Kampfgebieten Handys mit Lokalisierungsfunktionen benutzen, bis zu zehn Tage in Haft genommen werden. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur TASS. Der Gebrauch der Mobiltelefone soll als schweres Disziplinarvergehen eingestuft werden. Vergangenes Jahr wurden fast hundert Soldaten in der von Russland kontrollierten Region Donezk getötet, als es dem ukrainischen Militär gelang, anhand der Handydaten ihre Unterbringung in einer Berufsschule ausfindig zu machen.
+++ 08:20 Wichtige Infrastruktur im Nordosten der Ukraine zerstört +++
Durch russische Luftangriffe werden nach ukrainischen Angaben wichtige Infrastruktureinrichtungen in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben, teilt die Militärverwaltung der Region bei Telegram mit. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe werden sieben der acht Drohnen, die Russland über Nacht abgefeuert hatte, zerstört.
+++ 07:43 Deutscher soll hingerichtet werden - Appell an belarussische Behörden +++
Mehrere Menschenrechtsorganisationen rufen die Behörden in Belarus auf, die Hinrichtung eines zum Tode verurteilten Deutschen zu stoppen. Das Todesurteil sei besonders alarmierend, weil es vor belarussischen Gerichten zahlreiche und systematische Verstöße gegen das Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und einen fairen Prozess gebe, teilt die Nichregierungsorganisation Libereco in Berlin mit. Der Deutsche wurde nach Angaben des Außenministeriums in Minsk wegen Terrorismus und Söldnertums verurteilt. Das Urteil ist laut Staatsmedien in Minsk bereits rechtskräftig, weil kein Einspruch eingelegt worden sei. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören auch belarussische Organisationen, die im Exil im Ausland arbeiten, darunter die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Gruppe Wjasna.
+++ 06:55 Die Ukraine fahndet nach Mörder von Politikerin +++
Im Westen der Ukraine dauert die Fahndung nach dem Mörder der umstrittenen Politikerin Iryna Farion an. Gesucht wird ein etwa 20-jähriger hagerer Mann, der zwischen 1,70 und 1,80 groß ist. Auf den Fahndungsbildern ist das Gesicht des mutmaßlichen Täters durch einen Schlapphut und eine Sonnenbrille kaum zu erkennen. Farion, die am Freitag vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet worden war, wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der westukrainischen Metropole Lwiw beigesetzt. Bekannt wurde die Sprachwissenschaftlerin vor allem durch ihre harsche Kritik an russischsprachigen Ukrainern, für die sie keinen Platz im Lande sah. "Alle Versionen werden untersucht, einschließlich jener, die nach Russland führt", sagte kürzlich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
+++ 05:57 Ersatz für MiG-29: Erste F-16-Kampfjets treffen in der Slowakei ein +++
Zwei neue F-16-Kampfjets treffen in der Slowakei ein, die der Ukraine geschenkten sowjetischen Flugzeuge ersetzen. Dies gibt Lockheed Martin, das die Flugzeuge herstellt, bekannt. Weitere 12 F-16 werden bis Ende des Jahres im Land sein, heißt es. Die Slowakei unterzeichnete den Vertrag für die 14 Flugzeuge einem Medienbericht zufolge bereits im Jahr 2018, aber die Lieferung wurde durch die COVID-Pandemie verzögert. Die Slowakei hat der Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion 13 MiG-29-Kampfjets geschenkt, da sie für die Verteidigungsbedürfnisse des Landes "unbrauchbar" waren, aber für die Kiewer Piloten immer noch effektiv sein würden.
+++ 04:59 Russland fängt 15 ukrainische Drohnen über Krim ab +++
Die russische Luftabwehr fängt nach eigenen Angaben in der Nähe der Hafenstadt Sewastopol mehr als 15 ukrainische Drohnen ab. "Es wurden keine Objekte in der Stadt beschädigt", teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Michail Raswoschajew, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
+++ 03:05 Erstes eingefrorenes russisches Vermögen soll im August an Kiew gehen +++
Der Spitzendiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, kündigt an, dass die Ukraine voraussichtlich Anfang August die erste Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten erhalten wird. Mit den vorgesehenen Mitteln wird der "Erwerb von vorrangiger militärischer Ausrüstung" finanziert, darunter Luftabwehr, Artilleriesysteme und Munition. Die EU-Botschafter hatten sich am 8. Mai darauf geeinigt, die unerwarteten Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Finanzierung des Wiederaufbaus und des Verteidigungsbedarfs der Ukraine zu verwenden. Laut früheren Gesprächen soll Kiew jedes Jahr etwa 3 Milliarden Euro (3,2 Milliarden Dollar) erhalten.
+++ 01:22 Usbeke soll ukrainische Teenager in Warschau niedergestochen haben +++
Die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza berichtet, dass zwei 15-jährige Jungen im Warschauer Bródno-Park von einem 26-jährigen Mann niedergestochen worden seien. Polnischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Angreifer um einen Usbeken. Er soll einen Rucksack getragen haben, der zu einem Lieferdienst gehört. Das Motiv für die Messerstiche ist unklar. Die beiden Teenager werden derzeit im Krankenhaus behandelt, wie es konkret um ihren Gesundheitszustand bestellt ist, ist offen. Sie sollen Wunden an den Armen und am Bauch erlitten haben.
+++ 23:41 Lettland schickt der Ukraine Hunderte Drohnen +++
Lettland sendet eine weitere Lieferung von Drohnen als Hilfe für die Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Verteidigungsminister Andris Spruds spricht auf X von 500 Coptern, die im Rahmen der "Drohnen-Koalition" in die Ukraine geschickt werden. Auf einem dazugehörigen Bild sind mehrere mit Kartons bestückte Europaletten zu sehen. Um welche Art von Drohnen es sich handelt, wird nicht mitgeteilt.
+++ 22:01 Ukraine: Besetztes Stadion von Schachtar Donezk inspiziert - dann gelingt spektakuläre HIMARS-Attacke +++
Die 79. Separate Luftlandebrigade der Ukraine meldet einen erfolgreichen Angriff mit dem US-Mehrfachraketenwerfersystem HIMARS. Einer Mitteilung in sozialen Netzwerken zufolge war eine Drohnen-Aufklärungseinheit dabei, die Donbass-Arena in der von Russland besetzten ukrainischen Großstadt Donezk zu inspizieren. Dabei handelt es sich um das moderne Stadion des bekannten Fußballclubs Schachtar Donezk, der seit 2014 aufgrund des Krieges nicht mehr dort spielen kann. Bei dem Aufklärungsflug sei den ukrainischen Soldaten in der Nähe ein russisches Tor-Flugabwehrsystem aufgefallen. Ein Video zeigt, wie dieses in eine Art Garage gefahren wird. Anschließend gelingt wohl der HIMARS-Treffer und zerstört das Flugabwehrsystem mitsamt seiner Unterkunft.
+++ 21:27 Selenskyj kündigt weitere Sicherheitsabkommen an +++
In ihrem Bemühen nach internationaler Unterstützung und Stärkung ihrer Sicherheit bereitet die Ukraine weitere Sicherheitsabkommen mit ihren Unterstützern vor. Ohne konkrete Namen von Staaten zu nennen, spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft von vier neuen Abkommen. "Wir werden in naher Zukunft mit den Verhandlungen beginnen und müssen die Dokumente relativ schnell zur Unterzeichnung vorbereiten", sagt er. Dabei gehe es um Verteidigungsunterstützung, Finanzen und humanitäre Zusammenarbeit. Dann hätte man fast 30 solcher Abkommen mit Partnern geschlossen. Zu den bisher bedeutendsten Sicherheitsvereinbarungen der Ukraine zählen die Abkommen mit der EU, Deutschland, Frankreich, den USA und Polen. Das allererste Abkommen unterzeichnete die Ukraine mit Großbritannien zu Jahresbeginn.
+++ 20:41 Satellitenbilder belegen erfolgreichen ukrainischen Angriff auf russischen Militärflugplatz +++
Vor Kurzem hat die Ukraine den russischen Militärflugplatz Millerowo in der Region Rostow mit Drohnen angegriffen. Hochauflösende Satellitenbilder des Dienstes "Planet", die der Radio-Liberty-Journalist Mark Krutov veröffentlicht hat, belegen die Schäden. "Der Wartungshangar ist vollständig zerstört, während eines der Treibstoffdepots nur teilweise beschädigt ist", schreibt Krutov auf X zu den dazugehörigen Aufnahmen:
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, rog/ghö/als/AFP/rts/AP/dpa