Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:16 Kiew: Gespräche mit USA über ATACMS-Lieferung gehen voran +++
In den Gesprächen mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS an Kiew gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj Bewegung. Es gehe vorwärts und er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte er dem US-Sender CNN in einem Interview. Es sei militärisch sehr wichtig, auch damit die Gegenoffensive nicht stoppe. Er werde erneut mit US-Präsident Biden darüber sprechen. ATACMS sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern vom US-Hersteller Lockheed Martin, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden.
+++ 22:30 Selenskyj: Vormarsch im Süden und Bewegung im Osten +++
Die ukrainischen Truppen sind bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Soldaten nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche an der Südfront vorgerückt. Auch im Osten in der Nähe von Bachmut gebe es Bewegung, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "In den letzten sieben Tagen haben wir einen Vorstoß im (südlichen) Tawrija-Sektor gemacht. Es gibt Bewegung im Bachhmut-Sektor. Ja, es gibt Bewegung."
+++ 21:56 Russische Botschaft: Finnland nicht mit russischen Autos besuchen +++
Die russische Botschaft in Finnland empfiehlt russischen Staatsbürgern, nicht mit Fahrzeugen nach Finnland einzureisen, die russische Nummernschilder tragen. "Unter Berücksichtigung der möglichen Risiken empfehlen wir russischen Bürgern, nicht mit Autos mit russischen Kennzeichen nach Finnland zu reisen", zitiert die Tageszeitung Wedomosti den Pressedienst der Botschaft. Offenbar befürchten die russischen Behörden die Beschlagnahmung solcher Fahrzeuge aufgrund bestehender Sanktionen. Im Sommer soll der deutsche Zoll laut Medienberichten mehrere Fahrzeuge mit russischen Nummernschildern beschlagnahmt haben.
+++ 21:30 Amtsinhaber Sobjanin führt bei Moskauer Bürgermeisterwahlen +++
Amtsinhaber Sergej Sobjanin führt offiziellen Angaben zufolge bei der Wahl zum Moskauer Bürgermeister deutlich. Sobjanin habe bei der Online-Abstimmung mehr als zwei Millionen Stimmen erhalten, teilt Artjom Kostyrko, ein ranghoher Beamter der Moskauer Stadtverwaltung, russischen Agenturen zufolge mit. Zweiter bei der elektronischen Stimmabgabe wurde demnach der Enkel des Kommunistenführer Andrej Sjuganow, Leonid Sjuganow, mit etwas mehr als 200.000 Stimmen. Die Wahl zum Moskauer Bürgermeister war eine der Gouverneurswahlen, die der Kreml mitten im Krieg als Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im kommenden Jahr abhalten ließ.
+++ 20:55 Kiew macht Russland für Tod humanitärer Helfer verantwortlich +++
Die Ukraine macht Russland für den Tod von zwei humanitären Helfern aus Spanien und Kanada im Osten des Landes verantwortlich. Das Verteidigungsministerium in Kiew erklärt, russische Soldaten hätten die Spanierin Emma Igual und den Kanadier Anthony Ihnat getötet, die beide für die Hilfsorganisation Road to Relief gearbeitet hatten. Zwei weitere Helfer aus Deutschland wurden demnach bei dem Vorfall nahe der umkämpften Stadt Bachmut verletzt. Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärt, der Tod der beiden Helfer sei ein "schmerzhafter, irreparabler Verlust".
+++ 20:14 Steinmeier verteidigt Waffenlieferungen +++
Zu Beginn eines Internationalen Friedenstreffens in Berlin rechtfertigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Waffenlieferungen an die Ukraine. Steinmeier spricht zwar von einem Dilemma für Christen wie ihn selbst. Doch sagt er auch: "Wenn die Ukraine ihre Verteidigung einstellt, dann ist das das Ende der Ukraine. Und das ist der Grund, warum wir Europäer und auch wir Deutsche die Ukraine unterstützen – auch mit Waffen." Mit seinem "Vernichtungsfeldzug" wolle Putin die Werte zerstören, auf denen Europa gründe. "Sich dagegenzustellen, das ist für uns Europäer eine der Lehren aus der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Diese Lehre (...) heißt: 'Nie wieder!'", sagt Steinmeier.
+++ 19:43 Moskau: Putin-Partei liegt in den besetzten Gebieten vorne +++
Die Partei Geeintes Russland von Präsident Putin gewinnt nach ersten offiziellen Zahlen die von Russland abgehaltenen Regional- und Kommunalwahlen in vier besetzten ukrainischen Regionen. Das teilt die russische Wahlkommission auf ihrer Webseite mit. Unabhängige Wahlbeobachter waren nicht zugelassen. Gewählt werden durften nur Parteien, die auch im russischen Parlament sitzen. Experten sprechen von Scheinwahlen. Russland ließ im vergangenen September in den besetzten ukrainischen Gebieten Scheinreferenden durchführen. Damit sollte der "Beitritt" der vier Bezirke Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja legitimiert werden.
+++ 19:02 Bericht: Putin traut nicht mal seinen Personenschützern +++
Die Sorgen von Wladimir Putin um seine eigene Sicherheit gehen laut einem Medienbericht so weit, dass er nicht einmal seinem eigenen Sicherheitspersonal vertraut. Das sagt ein ehemaliger Mitarbeiter des russischen Schutzdienstes (FSO) im Gespräch mit dem unabhängigen russischen Fernsehsender Dozhd. In dem Interview erzählt der frühere FSO-Beamte Vitalii Brizhatyi, der mittlerweile mit seiner Familie in Ecuador lebt, dass das Sicherheitspersonal oftmals nicht über Putins genauen Aufenthaltsort informiert ist. Als Beispiel führt er Putins Besuch auf der besetzten Halbinsel Krim an. Die Ankunft des Kremlchefs sei gleichzeitig an zwei Flughäfen angekündigt worden, die beide mehr als 100 Kilometer voneinander entfernt liegen. Putin hätte sich möglicherweise aber für ein ganz anderes Transportmittel entschieden. "Das zeigt, wie sehr Putin um sein Leben fürchtet", so Brizhatyi.
+++ 18:08 Bericht: Russland baut Basen entlang der finnischen Grenze aus +++
Laut Satellitenbildern, die von Finnlands öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Yle verbreitet werden, hat Russland damit begonnen, seine Militärstützpunkte an der finnischen Grenze aufzurüsten. Demnach zeigen die Aufnahmen den Bau neuer Hallen für die Lagerung und Wartung von Militärfahrzeugen im Militärdepot in Petrosawodsk und auf dem Militärstützpunkt Alakurtti. Dies seien die ersten sichtbaren Anzeichen dafür, dass Russland nach vielen Jahren der Inaktivität damit begonnen habe, in seine Grenzstützpunkte zu investieren, berichtet Yle. Die Verbesserungen könnten mit der Absicht Russlands zusammenhängen, vom Stützpunkt Petrosawodsk aus Ausrüstung an die Front in der Ukraine zu liefern, mutmaßt ein pensionierter finnischer Major gegenüber Yle.
+++ 17:12 Kiew: Kontrollieren Stellungen am östlichen Dnipro-Ufer +++
Ukrainische Truppen kontrollieren nach eigenen Angaben Stellungen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro. Das Gebiet wird von der russischen Armee besetzt gehalten. "Ja, es gibt Positionen, es gibt gewisse Konsolidierungen, aber die Entwicklung der Ereignisse erfordert noch Geheimhaltung", sagt eine Sprecherin der südlichen Verteidigungskräfte der ukrainischen Armee laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. "Sobald wir von einer sichereren Situation für unsere Soldaten sprechen können, werden wir Sie auf jeden Fall informieren."
+++ 16:38 Auswärtige Amt: Deutscher bei Bachmut verletzt +++
In der Nähe der Stadt Bachmut ist ein Deutscher beim Beschuss eines Autos verletzt worden. Das bestätigt das Auswärtige Amt. "Der Fall eines verletzten deutschen Staatsangehörigen ist uns bekannt", heißt es der Behörde. Nach Angaben der spanischen Regierung wurde dabei auch die spanische humanitäre Helferin Emma Igual getötet. Zuvor hatte die spanische Zeitung "El Mundo" berichtet, in dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet worden. Der Deutsche und ein Schwede seien schwer verletzt.
+++ 16:05 Budanow: Russland kopiert ukrainische Militärtaktiken +++
Laut dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, versucht sich Russland an die ukrainischen Militärtaktiken anzupassen. "Was Kreativität und Flexibilität angeht, haben wir immer noch die Nase vorn", sagte Budanow am Samstagabend auf dem Europäischen Strategieforum Jalta in Kiew. "Aber sie passen sich an, sie versuchen, ihre Taktik zu ändern, die Art und Weise, wie sie Kräfte einsetzen." Budanow fügte an: "Sie sind auf den Masseneinsatz von Drohnen umgestiegen, vor dem Krieg haben sie einfach nicht verstanden, wie wichtig sie sind, jetzt passen sie sich an und kopieren uns oft."
+++ 15:24 Medien: "General Armageddon" wird Chef der GUS-Luftabwehr +++
Der russische General Sergei Surowikin, Spitzname "General Armageddon", ist Medienberichten zufolge zum Leiter des Koordinierungsausschusses für Luftverteidigungsfragen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ernannt worden. Die regierungstreue russische Nachrichtenplattform EADaily berichtet darüber mit Berufung auf den Rat der GUS-Verteidigungsminister. Die Entscheidung soll demnach einstimmig gefallen sein. Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten von Wagner-Chef Prigoschin. Nach dem Söldneraufstand verschwand Surowikin von der Bildfläche. Am Dienstag tauchte ein erstes Bild des verschollenen Generals auf.
+++ 14:55 Rumänien richtet wegen Drohnenangriff Protestnote an Moskau +++
Die rumänische Regierung richtet nach russischen Drohnenangriffen auf die ukrainisch-rumänische Grenzregion an der Donau eine Protestnote an Moskau. "Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten, Iulian Fota, forderte die russische Seite nachdrücklich auf, Maßnahmen gegen die ukrainische Bevölkerung und Infrastruktur einzustellen, einschließlich solcher, die in irgendeiner Weise die Sicherheit der rumänischen Bürger in der Region gefährden würden", zitieren rumänische Medien eine Pressemitteilung des Außenministeriums. Rumänien hat zuletzt den Fund von Drohnenbruchteilen in der Nähe des Dorfs Plauru bestätigt. Das Donau-Dorf liegt unmittelbar gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil, der in den vergangenen Tagen mehrfach von Russland angegriffen worden ist.
+++ 14:26 Lawrow kritisiert UN-Initiative für neues Getreideabkommen +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bezeichnet die Initiative von UN-Generalsekretär António Guterres für eine Wiederbelebung des Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide als "unrealistisch". Beim Lesen des Briefes entstehe der Eindruck, dass sich Guterres von einer interessierten Seite instrumentalisieren lasse, sagt Lawrow in Neu Delhi am Rande G20-Gipfels.
+++ 14:01 UN: Russland setzt Folter "organisiert" ein +++
Folter und unmenschliche Behandlung ukrainischer Zivilisten und Kriegsgefangener durch die russischen Behörden könnten nicht als Unfall gewertet werden, sondern seien ein organisierter Teil staatlicher Politik, sagt Alice Jill Edwards, UN-Sonderberichterstatterin zu Folter und andere grausame, inhumane und entwürdigende Behandlungen oder Bestrafungen, bei einer Pressekonferenz in Kiew. Ihr zufolge nimmt die Zahl der Zeugenaussagen über Folter und andere Arten unmenschlicher Behandlung von Zivilisten und Kriegsgefangenen durch Vertreter der russischen Behörden ständig zu.
+++ 13:44 Ukraine: Weitere Geländegewinne bei Robotyne +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 1,5 Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne im Süden zurückerobert. "Die Russen klammern sich an jeden Meter unserer ukrainischen Erde (...) Die Streitkräfte der Ukraine versuchen jedoch, die Versorgung der russischen Armee so schwierig wie möglich zu machen, und in bestimmten Gebieten trägt dies Früchte", zitiert das ukrainische Nachrichtenportal RBC den für den Frontabschnitt zuständigen Militärsprecher, Olexander Schtupun.
In der Ostukraine soll die russische Armee derweil ihre Angriffe weiterhin fortsetzen. Bei Marjinka im Gebiet Donezk hätten ukrainischen Soldaten laut Schtupun etwa 15 feindliche Angriffsversuche abgewehrt. Auch in der Region Charkiw unternahmen die Russen nach Angaben der ukrainischen Behörden einen gescheiterten Vorstoß nahe der Ortschaft Berestowe. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs fanden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als 30 Gefechte statt.
+++ 13:22 Munz: Medium sieht "Kapitulation des Westens vor Putin" +++
Bundeskanzler Scholz feiert eine deutliche Niederlage des Westens beim G20-Gipfel fälschlicherweise als Sieg. So jedenfalls nehmen es Beobachter in Russland wahr, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau berichtet. Der Kreml werde sich gar bestärkt fühlen, seinen Krieg weiterzuführen.
+++ 13:03 Ukraine rückt im Süden "mehr als einen Kilometer" vor +++
Die ukrainische Armee hat an der Front im Süden nach eigenen Angaben leichte Geländegewinne erzielt. "Wir kommen voran! In der Region Tawrija sind die Streitkräfte mehr als einen Kilometer vorgerückt", erklärt der ukrainische General Oleksandr Tarnawskyji in seinem täglichen Lagebericht. Tarnawskyji leitet die ukrainische Gegenoffensive in der Region.
+++ 12:31 Spanierin in der Ukraine getötet +++
In der Ukraine ist nach Angaben der spanischen Regierung eine spanische humanitäre Helferin in der Nähe der Stadt Bachmut durch Beschuss getötet worden. "Ein Fahrzeug ist von einem Geschoss getroffen worden, in dem die spanische Bürgerin unterwegs war, die dort für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitete und humanitäre Hilfe in der Ukraine leistete. Wir haben eine mündliche Bestätigung, dass sie getötet wurde", sagt Außenminister José Manuel Albares am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi.
Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtet, bei der getöteten Spanierin handele es sich um die 32-jährige Emma Igual, Leiterin der NGO Road to Relief. In dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet sowie ein Deutscher und ein Schwede schwer verletzt worden. Die Verletzten hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt. Die Gruppe humanitärer Helfer sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern.
+++ 12:19 Milley: Noch 30 bis 45 Tage, dann wird es schlammig +++
US-Generalstabschef Mark Milley hält es für zu früh, um die Sommeroffensive der Ukraine zu bewerten. Im Interview mit der BBC sagt Milley, die vor drei Monaten begonnene Offensive sei langsamer gelaufen, als die Planer erwartet hatten. "Aber das ist der Unterschied zwischen dem, was Clausewitz den Krieg auf dem Papier nannte, und dem echten Krieg." Es bleibe noch eine Zeit von "wahrscheinlich etwa 30 bis 45 Tagen", bevor das Wetter größere Offensivaktionen unmöglich mache. "Dann kommt der Regen. Es wird sehr schlammig. An diesem Punkt wird es sehr schwer zu manövrieren sein, und dann kommt der tiefe Winter. Dann werden wir sehen, wohin sich die Dinge entwickeln." Zumindest habe die Ukraine einen Teilerfolg erreicht, "und das ist wichtig". Derzeit sei es "viel zu früh, um zu sagen, dass diese Offensive gescheitert ist oder nicht gescheitert ist".
+++ 12:06 Lawrow freut sich, weil Russland nicht erwähnt wird +++
Russlands Außenminister Lawrow wertet den G20-Gipfel in Indien als diplomatischen "Erfolg" seines Landes. Moskau habe "die Versuche des Westens, die Themensetzung des Gipfels zu 'ukrainisieren'", verhindern können, sagt Lawrow in Neu-Delhi. In der gemeinsamen Abschlusserklärung der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer werde Russland "überhaupt nicht erwähnt", betont der Minister.
+++ 11:36 Scholz lobt G20-Beschluss als "großen Erfolg" +++
Nach dem G20-Gipfel in Indien bezeichnet Bundeskanzler Olaf Scholz die gemeinsam beschlossene Erklärung der Gruppe als "wichtig". Der Beschluss zeige, "dass die G20 Gewicht haben", sagt er im ntv-Interview. Scholz macht deutlich, dass er es als Erfolg ansieht, dass es überhaupt zu einer gemeinsamen Gipfelerklärung gekommen ist - zur G20 gehören auch Russland und China. Es sei "ein großer Erfolg, dass wir das so weit gebracht haben, dass es doch zu einer Entscheidung gekommen ist", so Scholz.
Angesprochen auf seine Augenklappe sagt der Kanzler, die Wunde darunter verheile immer schneller. "Ich glaube, dass ich die Klappe irgendwann nächste Woche absetzen kann." Die anderen Staats- und Regierungschefs hätten sehr freundlich reagiert. "Alle haben sich danach erkundigt, wie es passiert ist, und mir beste Genesung gewünscht. Alle hatten davon auch schon gehört, denn das ist ja dann doch weltweit irgendwie wahrgenommen worden, dass ich jetzt eine kurze Zeit mit Augenklappe durch die Gegend laufe."
+++ 10:51 Sharma: Ukraine reagiert "kritisch bis wütend" auf G20 +++
Die G20 ringen sich zu einem Statement gegen den "Krieg in der Ukraine" durch, verurteilen aber nicht den "Angriff Russlands". Teilnehmer, wie etwa Kanzler Scholz, sehen das als Erfolg. In der Ukraine fühlt man sich von den westlichen Partnern hingegen nahezu verraten, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet.
+++ 10:37 Südkorea sagt Ukraine Milliardenhilfe zu +++
Südkorea hat der Ukraine nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap langfristige Hilfen über zwei Milliarden Dollar zugesagt. Yonhap beruft sich auf Aussagen von Präsident Yoon Suk Yeol beim G20-Gipfel in Neu-Delhi. Das Geld solle ab 2025 bereitgestellt werden - zusätzlich zu den für das kommende Jahr zugesicherten 300 Millionen Dollar.
+++ 10:02 In Brasilien droht Putin keine Festnahme, sagt Lula +++
Trotz eines internationalen Haftbefehls droht Putin bei einem möglichen Besuch in Brasilien keine Festnahme. "Wenn ich der Präsident Brasiliens bin und wenn er nach Brasilien kommt, wird er auf keinen Fall verhaftet", sagt der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva dem indischen Nachrichtenportal Firstpost am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi. "Wir mögen Frieden und wir behandeln Menschen gerne gut. Ich glaube also, Putin kann sicher nach Brasilien reisen", so Lula. Am G20-Gipfel in Indien nahm Putin nicht teil, obwohl Indien - anders als Brasilien - dem Internationalen Strafgerichtshof nicht beigetreten ist.
+++ 09:38 Rumänien bestellt russischen Botschafter ein +++
Das rumänische Außenministerium hat einem Medienbericht zufolge den russischen Botschafter nach dem Fund neuer Trümmer einer Drohne einbestellt. In dem NATO-Land waren am Samstag zum zweiten Mal binnen einer Woche Teile von Drohnen gefunden worden. Sie ähneln denen, die vom russischen Militär eingesetzt werden, wie die Website Agerpres berichtet. Präsident Klaus Iohannis zufolge deutet dies darauf hin, dass eine inakzeptable Verletzung des rumänischen Luftraums stattgefunden habe. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte die russischen Angriffe in Grenznähe "destabilisierend" - auch wenn es keine Anzeichen dafür gebe, dass Russland absichtlich ein NATO-Land treffen wollte. Zuletzt hatte Russland verstärkt die ukrainische Donau-Hafenstadt Ismajil nahe der Grenze zu Rumänien mit Raketen und Drohnen attackiert.
+++ 09:07 Ukrainischer Generalstab warnt vor Teilnahme an "Wahlen" +++
Der ukrainische Generalstab fordert die Einwohner der von Russland besetzten Gebiete auf, sich nicht an den dortigen Regionalwahlen zu beteiligen. Die Besatzer würden die Wahlen zur Erfassung von Mobilisierungsreserven nutzen, schreibt der Generalstab auf seiner Facebook-Seite. Ohnehin seien die weitaus meisten Kandidaten bei den Wahlen nur Marionetten der Besatzungsmacht. "Das Kommando der Verteidigungskräfte der Ukraine fordert dringend dazu auf, die Teilnahme an solchen pseudodemokratischen Maßnahmen zu ignorieren und die Einberufung in die Besatzungsarmee zu vermeiden", so der Generalstab.
+++ 08:49 Freiwillige sollen russischen Luftwaffenstützpunkt sichern +++
Im nordwestrussischen Oblast Pskow, nahe der estnischen Grenze, hat der örtliche Gouverneur freiwillige Sicherheitspatrouillen organisiert, um Drohnenangriffe auf den dortigen Luftwaffenstützpunkt Kresty zu verhindern. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Update. Die Initiative sei erfolgt, nachdem Drohnen am 29. August Schaden an Transportflugzeugen angerichtet hatten.
Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge wurden die Angriffe auf den Luftwaffenstützpunkt aufgrund der begrenzten Reichweite der verwendeten Drohnen "mit ziemlicher Sicherheit" innerhalb Russlands gestartet. Der Einsatz von Freiwilligen in Pskow deute höchstwahrscheinlich auf einen Mangel an ausgebildetem Sicherheitspersonal in Russland hin, so der Bericht weiter.
+++ 08:02 ISW: Ukraine macht "bestätigte Vorstöße" im Osten +++
Die Ukraine habe "bestätigte Vorstöße" im Gebiet an der Grenze der beiden Bezirke Donezk und Saporischschja sowie im westlichen Saporischschja gemacht, schreibt das Institute for the Study of War in seinem jüngsten Bericht. Zudem gebe es Vorstöße nach ukrainischen Angaben südlich von Bachmut. Auch ein russischer Blogger habe behauptet, dass die ukrainische Armee die russischen Besatzer zum Rückzug aus Andrijiwka, einer Ortschaft neun Kilometer südwestlich von Bachmut, gezwungen hätten.
+++ 07:08 Russland: Haben Schnellboote nahe Schlangeninsel zerstört +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Schwarzen Meer mehrere ukrainische Marineboote und Drohnen mit Zielrichtung Krim zerstört. Flugzeuge der Schwarzmeerflotte hätten nordöstlich der Schlangeninsel drei militärische Schnellboote vom US-Typ Willard Sea Force mit Besatzung vernichtet, teilt das Ministerium mit. Die Boote seien in Richtung Halbinsel Krim unterwegs gewesen. Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Flugabwehr in der Nacht auch Angriffe mit acht Drohnen nahe der Krim-Küste abgewehrt habe. Überprüfbar sind diese Angaben nicht.
+++ 06:01 Mehr als zwei Dutzend Drohnen über Kiew zerstört +++
Die ukrainische Luftverteidigung zerstört während der nächtlichen russischen Drohnenangriffe mehr als zwei Dutzend Drohnen über Kiew. Das berichtet die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Die im Iran hergestellten Shahed-Drohnen seien "in Gruppen und aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt eingedrungen". Der Luftverteidigung sei es gelungen, mehr als zwei Dutzend Drohnen zu zerstören. Bürgermeister Klitschko zufolge gingen Drohnentrümmer in mindestens vier Stadtbezirken nieder. Berichten zufolge wurde eine Person im Bezirk Podilskyi verletzt.
+++ 04:50 Russland meldet Abschuss von Drohnen nahe der Krim +++
Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff über dem Schwarzen Meer in der Nähe der Halbinsel Krim abgewehrt. Acht von der Ukraine aus gestartete unbemannte Fluggeräte seien zerstört worden, teilt das Ministerium mit. In der Erklärung auf Telegram gibt es keine Hinweise auf Schäden oder Verletzte.
+++ 03:05 Klitschko: "Drohnen fliegen immer noch auf Kiew zu!" +++
Russland greift Kiew wieder mit Drohnen an. "Die Luftabwehrkräfte arbeiten an den Angriffen", teilt die Behörde über Telegram mit."Drohnen fliegen immer noch auf Kiew zu!", schreibt auch Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Vorläufigen Informationen zufolge gäbe es einen Verletzten. Drohnentrümmer seien auf drei Bezirke gefallen, die ein Feuer in der Nähe eines Parks entfachten und Straßen getroffen hätten, fügt Klitschko hinzu. Mindestens fünf Explosionen seien am frühen Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu hören gewesen, berichten Zeugen.
+++ 01:36 90 Prozent der Ukrainer glauben an einen Sieg über Russland +++
90 Prozent der Menschen in der Ukraine glauben einer Umfrage zufolge daran, dass ihre Armee das gesamte Gebiet der Ukraine zurückerobern kann, nur sechs Prozent glauben das nicht. Das hat ein Umfrageinstitut in der Ukraine (Democratic Initiatives Foundation) für die "Bild am Sonntag" ermittelt. Alle Befragten leben in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten. Demnach wollen 83 Prozent der Befragten eine weitere Gegenoffensive im nächsten Jahr, wenn die Ukraine in diesem Jahr nicht genügend Erfolge erzielt. 30 Prozent antworten auf die Frage, ob sie direkte Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland befürworten, um den Krieg zu beenden, mit Ja. 63 Prozent lehnen das ab.
+++ 23:46 Geheimdienstchef: Ukraine greift in Russland vor allem militärische Ziele an +++
Die ukrainischen Angriffe auf russischem Staatsgebiet richten sich nach Angaben von Geheimdienstchef Kyrylo Budanow hauptsächlich gegen militärische Ziele. Bei allen Zielen handele es sich um "Unternehmen aus dem militärisch-industriellen Komplex", sagt Budanow. Dies sei, was "uns von den Russen unterscheidet". Kürzlich sei etwa ein Standort angegriffen worden, an dem Chips für russische Iskander-Raketen hergestellt würden.
+++ 22:43 Neuer ukrainischer Verteidigungsminister fordert mehr schwere Waffen +++
Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov fordert die westlichen Unterstützer Kiews auf, seinem Land schnell mehr schwere Waffen zu liefern. "Wir sind dankbar für die geleistete Unterstützung", sagt Umerow auf einer Konferenz in Kiew in einer Rede. "Wir brauchen mehr schwere Waffen", fügt er hinzu. "Wir brauchen sie heute. Wir brauchen sie jetzt."
+++ 21:57 Kiews Geheimdienstchef: Gegenoffensive wird auch bei Kälte und Nässe weitergehen +++
Die Gegenoffensive der Ukraine gegen die russischen Streitkräfte wird auch beim Einsetzen des kälteren Wetters fortgesetzt, sagte Kiews Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. "Die Kampfhandlungen werden auf die eine oder andere Weise fortgesetzt. Bei Kälte, Nässe und Schlamm ist es schwieriger zu kämpfen. Die Kämpfe werden weitergehen. Die Gegenoffensive wird weitergehen", sagte Budanow. Die Ukraine startete diesen Sommer eine Gegenoffensive, die innerhalb von drei Monaten mehr als ein Dutzend Dörfer im Süden und Osten zurückerobert hat, die jedoch durch riesige Minenfelder und stark verschanzte russische Streitkräfte erschwert wurde.
+++ 21:26 Pistorius ruft zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ruft bei der Eröffnungszeremonie der Invictus Games in Düsseldorf zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf. "Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine zu unterstützen, solange es auch dauert", sagte Pistorius unter dem Beifall von 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. In den nächsten sieben Tagen finden in Düsseldorf die vom britischen Prinzen Harry begründeten paralympischen Sportfestivals für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten statt. Die Athletinnen und Athleten der Invictus Games seien beeindruckende Vorbilder, so Pistorius. "Ihr seid der Beweis dafür, dass es immer einen Weg nach vorn gibt." Sie zeigten auch, dass verletzte Soldatinnen und Soldaten nicht allein gelassen würden.
Quelle: ntv.de, jpe/hvo/dpa/rts/AFP