Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:28 Getöteter Kriegsgefangener erhält ukrainischen Ehrentitel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ehrt einen ukrainischen Scharfschützen, der in russischer Kriegsgefangenschaft mutmaßlich hingerichtet wurde, posthum mit dem Titel "Held der Ukraine". Der 42-Jährige sei "ein Mann, an den man sich für immer erinnern" werde, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Video mit dem unbewaffneten Mann, der nach Äußerung des Spruchs "Ruhm der Ukraine" mit mehreren Schüssen getötet worden war, sorgte international für Entsetzen. Nach ukrainischen Angaben ist die Identität des Mannes nun durch Analysen endgültig geklärt.
+++ 22:15 Selenskyj telefoniert mit Pavel und bespricht Situation an der Front +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem neuen tschechischen Präsidenten Petr Pavel telefoniert. Neben überbrachten Glückwünschen zum Amtsantritt besprach Selenskyj mit Pavel auch die Frontsituation in der Ukraine, wie aus einem Tweet des ukrainischen Präsidenten hervorgeht. Auch sei es in dem Gespräch um die Integration der Ukraine in die EU gegangen.
+++ 21:29 Selenskyj: Über 1100 russische Soldaten in einer Woche in Bachmut getötet +++
Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine weiterhin sehr hohe Verluste. In weniger als einer Woche seien mehr als 1100 Russen in der Nähe von Bachmut im Kampf gegen ukrainische Truppen gestorben, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Zudem seien 1500 russische Soldaten so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft.
+++ 20:48 Verteidigungsministerium der Ukraine: "Der Frühling ist wieder da" +++
Wenn das Eis schmilzt, ist auf dem Schlachtfeld in der Ukraine für beide Kriegsparteien das Vorankommen erschwert. Dies könnte nunmehr der Fall sein. Denn das ukrainische Verteidigungsministerium teilt eine Videoaufnahme, welche äußerst schlammige Bodenverhältnisse zeigt, und schreibt: "Der Frühling ist wieder da."
+++ 19:41 Identität des auf Video getöteten ukrainischen Kriegsgefangenen geklärt +++
Laut ukrainischen Behörden ist die Identität des Mannes geklärt, der nach ihrer Ansicht als Kriegsgefangener auf Video vom Gegner getötet wurde. Der Clip ging um die Welt. Darauf zu sehen ist, wie der Mann in einem Waldabschnitt in einem kleinen Graben steht und eine Zigarette raucht. Während die Kamera auf ihn gerichtet ist, bläst der ukrainische Soldat Rauch aus und sagt die Worte "Slava Ukraini", was so viel heißt wie "Ruhm der Ukraine". Ein vor allem seit dem Angriff durch Russland oft verwendeter Slogan, um die Verbundenheit mit dem Heimatland und die Verachtung für die russischen Besatzer zum Ausdruck zu bringen. Nachdem der ukrainische Soldat die Worte gesagt hat, wird unmittelbar das Feuer auf ihn eröffnet. Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, es handle sich um einen Mann namens Oleksandr Matsiyevsky, heißt es in einem Beitrag des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.
+++ 18:39 Ischinger: Friedensprozess für Ukraine vorbereiten +++
Der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich dafür ausgesprochen, Rahmenbedingungen für Friedensverhandlungen Russlands und der Ukraine vorzubereiten. "Außer Waffenlieferungen und finanzieller Unterstützungsleistungen müssen wir dem anwachsenden kritischen Fragenchor in den USA genauso wie bei uns in Deutschland Perspektiven anbieten", schrieb er in einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel". Ischinger fordert eine internationale politisch-strategische Kontaktgruppe neben der Ramstein-Gruppe, welche die westliche Waffenhilfe für die Ukraine koordiniert. Sie könne "zu gegebener Zeit den Nukleus oder zumindest Teil einer Vermittlungsgruppe bilden", käme es zu Verhandlungen. Den engsten Kern sollten dabei die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland bilden.
+++ 18:22 Schweizer Präsident verteidigt Ausfuhrverbot für Schweizer Waffen an die Ukraine +++
Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset hat das Verbot der Lieferung von Schweizer Waffen an die Ukraine verteidigt. "Schweizer Waffen dürfen nicht in Kriegen zum Einsatz kommen", sagte Berset der Wochenzeitung "NZZ am Sonntag". Die Position der Schweizer Regierung hierzu sei "klar" und entspreche auch seiner persönlichen Haltung.
+++ 17:42 Briten zeigen Fähigkeiten der Kampfpanzer, die geliefert werden sollen +++
Das britische Verteidigungsministerium teilt ein Video von Challenger 2-Panzern und kündigt die Entsendung eines Geschwaders in die Ukraine an. Vermutlich handelt es sich dabei um die Lieferung von 14 Panzern, welche der britische Premier Rishi Sunak bereits im Januar für die anstehenden Wochen versprochen hatte.
+++ 17:06 In Moldau protestieren Tausende wegen hoher Gaspreise - und auch gegen Ausweitung des Kriegs +++
In der früheren Sowjetrepublik Moldau haben Tausende Menschen gegen die proeuropäische Regierung und hohe Gaspreise demonstriert. Medien in der Hauptstadt Chisinau berichten am Sonntag von Handgreiflichkeiten zwischen Protestierenden und der Polizei. Es gab mehr als 50 Festnahmen, wie die Polizei mitteilte. Viele Moldauer klagen, dass sie ihre Gasrechnungen und Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen können. Die Kundgebungsteilnehmer forderten die Regierung auf, die Gas-Rechnungen "für die Wintermonate zu bezahlen", wie eine Oppositionspolitikerin berichtet. Zudem seien sie dagegen, dass sich der Krieg in der benachbarten Ukraine auf Moldau ausweite. "Wir sind das Volk", riefen die Demonstranten. Sie werfen der vom Westen unterstützten Regierung Planlosigkeit vor. Die Armut hat laut Experten massiv zugenommen. Präsidentin Maia Sandu hatte Russland vorgeworfen, die Lage im Land gezielt zu destabilisieren und einen Umsturz herbeiführen zu wollen. Unter der von der EU und den USA gestützten Sandu wandte sich Moldau stärker von Russland ab, von dessen Gaslieferungen es abhängig ist. Das völlig verarmte Agrarland Moldau ist als Nachbar von EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine traditionell hin- und hergerissen zwischen dem Westen und Russland.
+++ 16:25 Trotz Munitionsmangels schwere Kämpfe in Bachmut +++
Im Osten der Ukraine klagen nach monatelangen schweren Kämpfen inzwischen beide Kriegsparteien über fehlende Munition. In der Schlacht um die weitgehend zerstörte Stadt Bachmut rufen die russischen Angreifer um die Söldnertruppe Wagner ebenso nach Nachschub wie die Verteidiger. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wandte sich mit der Bitte um Munition am Wochenende direkt an Deutschland. Allen Klagen zum Trotz gingen die Gefechte in unverminderter Härte weiter. Der Osten von Bachmut ist nach Einschätzung britischer Experten inzwischen größtenteils unter Kontrolle der Russen. Kiew will die Stadt aber nicht aufgeben. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj drängte in einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley auf neue Munition und Technik.
+++ 15:35 Polizei in Moldau deckt pro-russisches Netzwerk im Land auf +++
In der an die Ukraine angrenzenden Republik Moldau hat die Polizei nach eigenen Angaben ein von Russland gesteuertes Netzwerk enttarnt, das die Destabilisierung des osteuropäischen Staats zum Ziel gehabt haben soll. Nach Razzien am gestrigen Samstagabend seien 25 Männer befragt und sieben festgenommen worden, erklärte Polizeichef Viorel Cernauteanu heute. In den vergangenen Wochen hatte die Partei des aus dem Land geflohenen pro-russischen Oligarchen Ilhan Shor mehrere Demonstrationen gegen die pro-westliche Regierung Moldaus organisiert. Die USA warnten am Freitag vor gezielten Destabilisierungsversuchen aus Moskau. Die nun entdeckte Gruppe bestehe aus Menschen, die "aus Russland mit einer ganz bestimmten Aufgabe" gekommen seien, sagte Polizeichef Cernauteanu.
+++ 14:40 Schmyhal würdigt Kanadas Einfuhrverbot russischer Stahl- und Aluminiumprodukte +++
Nach dem Einfuhrverbot Kanadas von russischen Aluminium- und Stahlprodukten hat sich der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal dankbar gezeigt. "Die Beseitigung der Fähigkeit Russlands, den Krieg zu finanzieren, ist einer der Schritte zum Sieg der Ukraine", schreibt der Politiker in einem Tweet. Zudem drückt er seine Hoffnung aus, dass andere Länder mit ähnlichen Entscheidungen nachziehen. Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland hatte das Einfuhrverbot mit einer deutlichen Botschaft in Richtung der Kriegsparteien verbunden: "Die Ukraine kann und muss diesen Krieg gewinnen. Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um die Einnahmen, mit denen Putins illegale und barbarische Invasion der Ukraine finanziert wird, abzuschneiden oder zu begrenzen."
+++ 14:00 Kreml: Bisher keine Gespräche über Verlängerung des Getreideabkommens +++
Das russische Außenministerium erklärt, dass Moskau bisher nicht an Verhandlungen über die Verlängerung des Schwarzmeergetreideabkommens teilgenommen habe. "Es hat keine Verhandlungen zu diesem Thema gegeben, insbesondere nicht mit Beteiligung russischer Vertreter", sagt die Sprecherin des Ministeriums, Maria Zakharova. Die nächste Gesprächsrunde über die Verlängerung des Abkommens werde am 13. März in Genf zwischen der russischen Delegation und der obersten UN-Handelsbeauftragten Rebeca Grynspan stattfinden.
+++ 13:28 Junge Ukrainerin berichtet von russischer Gefangenschaft +++
Alina Panina ist eine der wenigen Frauen, die im Frühjahr 2022 wochenlang im umkämpften Asow-Stahlwerk im ukrainischen Mariupol ausharren. Schließlich wird auch die Grenzschützerin von den Russen gefangengenommen. Im ntv-Gespräch erzählt die 26-Jährige von der Zeit im Stahlwerk, der Gefangenschaft und ihrer Hoffnung.
+++ 12:59 ISW: Russische Offensive in Bachmut kommt nicht voran +++
Die russischen Angriffe in der ukrainischen Stadt Bachmut sind nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War festgefahren. Es gebe keine Hinweise auf ein weiteres Vordringen, teilt das ISW mit. Nach Angaben des Sprechers der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhij Tscherewaty, habe es binnen 24 Stunden 23 Gefechte in der Stadt gegeben. Russische Truppen dringen auf Bachmut seit August vor. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums kontrollieren sie inzwischen den Ostteil der Stadt weitestgehend. Die Front verläuft demnach entlang des Flusses Bachmutka, der mitten durch die Stadt fließt.
+++ 12:21 Türkei geht von Verlängerung des Getreideabkommens aus +++
Die Türkei zeigt sich zuversichtlich, dass das Abkommen über den Export von Getreide über das Schwarze Meer verlängert wird. Russland und die Ukraine gingen die Sache positiv an und "wir glauben, dass dies zu einem positiven Ergebnis führen wird", sagt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. "Wir sind der Überzeugung, dass die Laufzeit am 18. März verlängert wird."
+++ 11:45 Britischer Geheimdienst: Osten Russlands erleidet "extrem schwere Verluste" +++
Die russische Führung schirmt nach Ansicht der britischen Regierung die Bewohner großer Städte weitgehend von den Folgen des Kriegs in der Ukraine ab. In einem Bericht des Verteidigungsministeriums heißt es, Russlands reichste Städte Moskau und St. Petersburg blieben verhältnismäßig verschont von den "extrem schweren Verlusten". Aus vielen östlichen Regionen sei die Zahl der getöteten Soldaten wohl mehr als 30 Mal so hoch wie in Moskau. Davon seien besonders ethnische Minderheiten betroffen. Beispielsweise gehörten in der Stadt Astrachan 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen.
+++ 11:04 Ist die Verteidigung von Bachmut militärisch sinnvoll? +++
Sollte die Ukraine das heftig umkämpfte Bachmut im Osten des Landes aufgeben? Und würde eine mögliche Lieferung von Kampfflugzeugen westlicher Staaten an die Ukraine einen Kriegseintritt bedeuten? Oberst a.D. Ralph Thiele schätzt die Situation ein.
+++ 10:18 Heizungs- und Stromversorgung in Kiew wiederhergestellt +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew funktioniert die Heizungs- und Stromversorgung nach einem russischen Angriff mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinschal (Dolch) nach Angaben der Behörden wieder. "Strom und Wasser fließen wieder in allen Stadtteilen. Die Infrastruktur der Stadt arbeitet im normalen Zustand", berichtet die Militärverwaltung. "Kiew hielt stand. Die Hauptstadt zerbricht nicht!" Zuvor hatte Bürgermeister Vitali Klitschko bereits gesagt, das Heizungssystem sei komplett wiederhergestellt.
+++ 09:35 Schweiz verschrottet funktionierende Raketen +++
Die Schweizer Armee verschrottet offenbar funktionierende Abwehrsysteme, die ukrainische Soldaten gebrauchen könnten. Das berichtet die "NZZ am Sonntag", die eine Anfrage an den Bundesbetrieb Armasuisse gestellt hatte. Dieser teilte daraufhin mit, dass bereits eine erste Tranche an sogenannten Rapier-Raketen zerlegt worden sei. Die Schweiz hatte in den 80er Jahren 60 solcher Waffensysteme gekauft, 2007 modernisiert und dazu 2.000 Lenkwaffen beschafft. Da die Schweizer Armee das Material Ende 2022 außer Dienst gestellt hat, sollen die Waffen nun demontiert und entsorgt werden. "Die Raketen sind alt, aber sie sind auch nicht völlig veraltet", sagt Peter Schneider, ehemaliger Chefredakteur der "Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift" gegenüber der "NZZ am Sonntag". Gemäß Schneider hätten die Ukrainer die Rapier zum Schutz ziviler Infrastruktur nutzen können.
+++ 08:43 Norwegen stellt der Ukraine zusätzliche Luftabwehrsysteme zur Verfügung +++
Norwegen will der Ukraine weitere Luftabwehrsysteme zur Verfügung stellen. Das teilt der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram mit. Zudem wolle sein Land die Ukraine in den nächsten fünf Jahren mit 7,5 Milliarden Dollar unterstützen. "Die von Norwegen zur Verfügung gestellte High-Tech-Hilfe trägt bereits erfolgreich zum Schutz der Zivilbevölkerung der Ukraine bei", sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. "Insbesondere bei der Abwehr des jüngsten massiven Raketenangriffs auf kritische Infrastruktureinrichtungen am 9. März. Unsere Luftabwehrsoldaten haben sie erfolgreich eingesetzt."
+++ 07:52 Ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Stefanischyna: "Es wird kompliziert für uns, Widerstand zu leisten" +++
Die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna räumt in der französischen Zeitung "Journal du Dimanche" ein, es werde "kompliziert für uns, Widerstand zu leisten". Sie verweist aber auf Moskaus Verluste. "Wir schätzen, dass die russische Armee seit vergangenem Jahr schon 150.000 Männer in ihren Militäroffensiven auf unserem Boden verloren hat. Die Menschenmasse ihrer Infanterie ist eine erschreckende Waffe, sie scheint in Umfang und Zeit unerschöpflich zu sein", fügt Stefanischyna hinzu. Die Angaben sind nicht von unabhängiger Seite zu prüfen.
+++ 07:34 Ukraine bereitet sich auf eine Gegenoffensive vor +++
Der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, erklärt, der erbitterte Kampf um Bachmut in der Ostukraine trage dazu bei, Zeit für die Vorbereitung einer Gegenoffensive gegen die russische Armee zu gewinnen. Unterdessen befinden sich die Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner nach Angaben ihres Chefs bereits in der Nähe des Stadtzentrums von Bachmut. "Die wahren Helden sind jetzt die Verteidiger, die die Ostfront auf ihren Schultern tragen", erklärt Syrskyj. Das Verteidigungsministerium in Kiew gibt an, dass die ukrainischen Soldaten am Vortag "mehr als 100 feindliche Angriffe" entlang der östlichen Front abgewehrt hätten.
+++ 07:09 Schaden für die Ukraine: Selenskyj sanktioniert 280 Unternehmen und 120 Personen +++
In seiner Videobotschaft informiert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj über ein neues von ihm unterzeichnetes Dekret über Sanktionen gegen mehr als 280 Unternehmen und 120 Personen. Diese hätten mithilfe von Glücksspielgeschäften der Ukraine geschadet und aus dem Staat Mittel abgezogen, die dann russischen Strukturen zugeflossen seien. Die Kanäle, durch die Milliarden abgeflossen seien, wurden demnach geschlossen. Selenskyj nennt keine Details. Sein Dekret enthält die Namen von im postsowjetischen Raum aktiven Buchmachern.
+++ 06:32 Kuleba: Munitionsmangel ist Problem "Nummer eins" +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba fordert von Deutschland eine schnelle Ausweitung der Munitionslieferungen. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" bezeichnet der Minister den Mangel an Munition als Problem "Nummer eins" im Kampf gegen die russischen Besatzer. "Deutschland könnte wirklich mehr bei der Munition helfen. Mit Artillerie-Munition."
+++ 06:00 Landkreistag fordert mehr Hilfen für Flüchtlingsunterbringung +++
Angesichts der zuletzt gestiegenen Zahlen von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Ländern fordert der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, dringend mehr Hilfe von Bund und Ländern für die Unterbringung von geflüchteten Menschen. "Geprüft werden sollte, ob Bund und Länder gemeinsam Unterkunftsmöglichkeiten finanzieren können, die vorrangig für Zwecke des Katastrophen- beziehungsweise Zivilschutzes errichtet werden", sagt Sager dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Diese könnten in der aktuellen Situation für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden. Auch nationale Ankunftszentren in der Verantwortung des Bundes sollten nach seinen Worten in Erwägung gezogen werden. Parallel müssten die Länder ihre Erstaufnahmekapazitäten ausbauen und sicherstellen, dass Asylsuchende ohne Bleibeperspektive nicht auf die kommunale Ebene weiterverteilt würden.
+++ 05:09 Kuleba bittet Deutschland um Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten +++
Kuleba macht in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" deutlich, dass er nicht in naher Zukunft mit der Lieferung westlicher Kampfjets an sein Land rechnet: "Deshalb weisen wir darauf hin, dass die Ausbildung der ukrainischen Piloten auf den westlichen Jets jetzt beginnen sollte, damit wir, wenn die Entscheidung über die Bereitstellung von Flugzeugen getroffen wird, keine Zeit verschwenden". Er appellierte an Deutschland, sich dem Beispiel anderer Länder anzuschließen, "unsere Piloten auszubilden". Das wäre "eine klare Botschaft des politischen Engagements".
+++ 03:03 Bundeswehr will neue Panzerhaubitzen anschaffen +++
Die Bundeswehr will Artilleriegeschütze vom Typ "Panzerhaubitze 2000" nachkaufen. Wie die "Bild am Sonntag" vorab berichtet, soll der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung am 29. März den Nachkauf beschließen. Dem Blatt zufolge sollen zehn "Panzerhaubitze 2000" für 154,7 Millionen Euro bestellt und eine Kauf-Option für 18 weitere Geschütze abgeschlossen werden. Die Bundeswehr hatte vor zehn Monaten 14 ihrer Panzerhaubitzen an die Ukraine abgegeben.
+++ 01:46 Demonstrierende in Tschechien fordern Stopp von Waffenlieferungen +++
Tausende Menschen haben sich auf dem Prager Wenzelsplatz zu einer Demonstration unter dem Slogan "Tschechien gegen Armut" versammelt. Zum Ende der Kundgebung drängte ein Teil der Protestierenden zum Gebäude des Nationalmuseums. In Sprechchören verlangten sie, die dort aufgehängte ukrainische Fahne durch eine tschechische zu ersetzen. Zu den Forderungen der Organisatoren gehörten Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise sowie ein Ende der tschechischen Waffenlieferungen in die Ukraine. Tschechiens Regierung solle im Ukraine-Konflikt eine Vermittlerrolle übernehmen und Friedensgespräche in Prag anregen. Die Hilfe für die Ukraine solle zwar fortgesetzt werden, sich aber auf humanitäre statt militärische Hilfe beschränken.
+++ 00:30 Kuleba: Jeder Soldat im Schützengraben will mehr Frieden als Demonstranten am Brandenburger Tor +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hält die von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte Berliner Demonstration für Friedensverhandlungen mit Russland für heuchlerisch. "Diese Leute müssen ehrlich sein. Anstatt unter dem Slogan "Stoppt den Krieg durch Waffenlieferungen" zu werben, sollten sie schreiben, was sie wirklich meinen: "Lasst die Russen Ukrainer töten, foltern und vergewaltigen." Denn wenn wir keine Waffen haben, um uns zu verteidigen, wird genau das passieren", sagt er der "Bild am Sonntag". Weiter sagt Kuleba: "Ich versichere Ihnen, dass jeder einzelne Ukrainer, selbst der Soldat im Schützengraben, der den russischen Soldaten tötet, der ihn in diesem Moment angreift, mehr Frieden will als der friedfertigste Demonstrant am Brandenburger Tor."
+++ 23:16 Ukraine: Russland verliert in Bachmut über 500 Soldaten an einem Tag +++
Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine sehr hohe Verluste. In den vergangenen 24 Stunden seien 221 russen getötet und 314 verwundet worden, sagt ein Sprecher des ukrainischen Militärs im parlamentarischen Fernsehkanal. Die russischen Truppen hätten in dem Zeitraum 16 Angriffe unternommen. Es sei zu 23 Zusammenstößen gekommen. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft, die Zahl der ukrainischen Verluste nennt der Sprecher nicht.
+++ 22:10 Brand in Büro von russischem Sender Spas in Moskau +++
Ein Feuer ist im Moskauer Büro des russischen TV-Senders Spas ausgebrochen. Der "Kyiv Independent" und mehrere Medien berichten darüber unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur TASS. Dem Portal "Nexta" zufolge wurde der Brand gelöscht. Es habe keine Verletzten gegeben. Details zur Brandursache sind bislang nicht bekannt. Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine war mehrmals über ungewöhnliche Brände oder Vorfälle in Russland berichtet worden. Ob hier ein solcher Verdacht besteht, ist aber bislang unklar.
+++ 21:35 Selenskyj: Russland steht als "Synonym für Terror" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue "brutale Terrorangriffe" Russlands gegen Städte und Gemeinden in dem Land beklagt. Tag und Nacht gebe es diese Attacken, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. "Raketen und Artillerie, Drohnen und Mörser - der bösartige Staat nutzt eine Vielfalt an Waffen mit dem einen Ziel, Leben zu zerstören und nichts Menschliches zurückzulassen", sagte Selenskyj. "Ruinen, Schutt, Einschlaglöcher am Boden sind das Selbstporträt Russlands, das es dort malt, wo Leben ohne Russland existiert", sagte der Staatschef. Das Land stehe für das Böse. "Es ist zu einem Synonym für Terror geworden und wird ein Beispiel sein für Niederlage und gerechte Bestrafung für seinen Terror. Der Kreml kann die Bestrafung nicht stoppen."
+++ 20:48 Tausende protestieren in Prag gegen Regierung und auch gegen Militärhilfe für die Ukraine +++
Tausende Menschen haben in Prag gegen die tschechische Regierung protestiert. Unter dem Titel "Tschechien gegen die Armut" demonstrierten sie am heutigen Samstag gegen die hohe Inflation und forderten die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Petr Fiala zum Rücktritt auf. Die Teilnehmer kritisierten auch die NATO und forderten einen sofortigen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine. Die Protestaktion organisiert hatte die neue außerparlamentarische PRO-Partei. "Wir haben uns heute hier versammelt, um gegen die Armut Stellung zu beziehen", sagte deren Vorsitzender Jindrich Rajchl auf dem Prager Wenzelsplatz. Er wünsche sich eine Regierung, die sich "zuerst um die Interessen tschechischer Bürger kümmert". Gegner von Fialas Regierung werfen ihr vor, sich mehr um die Ukraine als um das eigene Land zu kümmern.
+++ 20:16 Russische Reservisten fordern von Putin Hilfe gegen eigene Kommandeure +++
In einem neuen Videoappell haben russische Reservisten im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine Missstände in der Truppe beklagt und Kremlchef Wladimir Putin um Hilfe gerufen. Als Oberkommandierender der Streitkräfte solle sich Putin darum kümmern, dass die Kommandeure ihre Arbeit machten, sagte ein vermummter Sprecher in der am Samstag aufgenommenen und im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Videobotschaft. Insgesamt sind ein Dutzend Uniformierte auf dem Video zu sehen - ebenfalls ohne erkennbare Gesichter. Der Sprecher der Gruppe beklagt fehlende Ausrüstung und mangelnde Führung durch die Befehlshaber. "Wir wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die mit einer solchen Bitte auftreten", sagte der Mann "im Gebiet Donezk". Putins solle sich nicht auf dem Papier, sondern vor Ort um die Lage kümmern, verlangt er. Der russische Sprecher beklagt, es fehle an Ausrüstung, darunter etwa an Nachtsichtgeräten, um die Gefechtsaufgaben zu erfüllen. Die Kommandeure würden einfach das Dekret des Präsidenten ignorieren und unvorbereitete Einheiten in den Sturmtrupps einzusetzen, beklagte der Mann. Sie würden vorgeschickt, während die Soldaten hinten blieben. "Die Führung unseres Regiments führt keinen Dialog mit uns, schüchtert uns ein und droht uns mit Inhaftierung, wenn wir uns den Kampfhandlungen verweigern und nicht an die erste Frontlinie vorrücken."
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, hny/ino/AFP/dpa/rts/DJ