Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:43 EU: China soll Russland vom Abzug aus der Ukraine überzeugen +++

Die Europäische Union fordert Peking auf, auf einen Rückzug Russlands aus der Ukraine hinzuwirken. Die EU erwarte von China, dass es an einem "sofortigen und bedingungslosen Abzug aller russischer Streitkräfte und der gesamten Militärausrüstung" vom gesamten Gebiet der Ukraine arbeite, teilt das Büro des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel mit. Zuvor hatte Borrells Stellvertreter, Enrique Mora, den chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, zu Gesprächen über eine politische Lösung im Ukraine-Krieg empfangen. Am Freitag wird Li im Rahmen seiner Europareise zu einem Besuch in Moskau erwartet.

+++ 22:46 Selenskyj fordert seine Truppen auf, mehr Kriegsgefangene zu nehmen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj ruft seine Truppen auf, mehr russische Soldaten gefangen zu nehmen. "Jeder an der Front sollte daran denken: Je mehr russische Kriegsgefangene wir nehmen, desto mehr unserer Leute werden zurückkehren", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er begrüßt einen Gefangenenaustausch am Donnerstag, bei dem 106 ukrainische Militärangehörige von der russischen Seite übergeben worden seien. Sie hätten im Gebiet der inzwischen fast völlig zerstörten Stadt Bachmut gekämpft, so Selenskyj. Darunter seien acht Offiziere. Viele der zurückgekehrten Militärs hätten zuvor als vermisst gegolten.

+++ 22:15 US-Generalstabschef: F-16-Kampfjets keine "Wunderwaffen" +++
Die der Ukraine in Aussicht gestellten F-16-Kampfjets sind nach den Worten von US-Generalstabschef Mark Milley keine "Wunderwaffen". "Manchmal werden bestimmte Dinge mit dem Etikett versehen, dass dies oder jenes die Wunderwaffe sein wird. Es gibt keine Wunderwaffen", sagte Milley nach Video-Beratungen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land. Die Kampfjets des US-Typs F-16 seien dies nicht - und andere Waffen auch nicht.

+++ 21:42 Bericht: Staatsanwälte in den Niederlanden beschlagnahmen Land von Putins Ex-Schwiegersohn +++
Niederländische Staatsanwälte haben laut einer Recherche des "Guardian" und den zwei Medienorganisationen "Project" und "Follow the money" ein Grundstück in der Nähe von Amsterdam beschlagnahmt, das dem ehemaligen Schwiegersohn von Wladimir Putin gehört. Das Grundstück in Duivendrecht laufe auf den Namen Jorrit Faassen, einem niederländischen Geschäftsmann, der mit Maria Woronzowa, der älteren Tochter des russischen Präsidenten, verheiratet war. Dem Bericht zufolge geht aus einem Eintrag im niederländischen Grundbuch hervor, dass das Grundstück am 12. Mai von der Staatsanwaltschaft wegen Finanz-, Wirtschafts- und Umweltdelikten beschlagnahmt wurde. Die Behörde ist für die Durchsetzung der Einhaltung der Sanktionen verantwortlich. Aus niederländischen Katasterunterlagen gehe hervor, dass das Grundstück im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung beschlagnahmt wurde.

+++ 21:18 Transporteur für russisches Öl: Lloyd's kassiert Zertifizierung für indische Tanker-Firma +++
Der Schiffdienstleister Lloyd's Register kündigt an, ab dem 3. Juni die Zertifizierung für 21 Schiffe des indischen Unternehmens Gatik Ship Management zurückzuziehen. In einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters wird auf die Sanktionen zum Handel mit russischem Öl verwiesen. Eine Gatik-Stellungnahme liegt nicht vor. Die Firma ist seit dem Beginn des Krieges zu einem wichtigen Transporteur für russisches Öl geworden. Konzerne wie Lloyd's bieten Dienste wie Seetauglichkeitsprüfungen und Zertifizierungen an, die für den Abschluss von Versicherungen und das Einlaufen in Häfen notwendig sind.

+++ 20:50 Russland: Zwei US-Bomber über Ostsee abgefangen +++
Russland hat nach eigenen Angaben durch die Entsendung zweier Kampfjets zwei US-Bomber an der "Verletzung" der russischen Staatsgrenze über der Ostsee gehindert. Das Verteidigungsministerium im Moskau teilte mit, es habe die Maschinen vom Typ Su-27 und Su-35 losgeschickt und "die Luftziele als zwei strategische B-1B-Bomber der US-Luftwaffe" identifiziert. "Die Verletzung der Staatsgrenze wurde verhindert", erklärte das Ministerium. Nach dem Einsatz seien die russischen Kampfflugzeuge "sicher zu ihrem Luftwaffenstützpunkt zurückgekehrt". Nach Angaben Moskaus handelt es sich bereits um den zweiten Vorfall dieser Art in nur einer Woche. Am Dienstag soll demnach ein russischer Kampfjet zwei Bomber der US-Luftwaffe über der Ostsee abgefangen haben.

+++ 20:28 Prigoschin: Wagner hat 20.000 Mann in Bachmut verloren +++
Die russische Söldnergruppe Wagner hat ihrem Chef Jewgeni Prigoschin zufolge bei der Einnahme von Bachmut 20.000 Kämpfer verloren. Prigoschin gab die Zahl der Toten in einem Video bekannt, in dem er in Kampfausrüstung neben einem beschädigten Gebäude zu sehen ist. Laut Experten dürfte die Zahl höher liegen.

+++ 20:00 Ukraine-Infanteristen schildern "Hölle" bei Perwomajske +++
Als die russischen Streitkräfte versuchen, ihre Stellung zu stürmen, beginnt für die ukrainischen Infanteristen der 59. Brigade nahe Perwomajske ein Martyrium. Drei Tage sollen sie unter heftigstem Beschuss wach geblieben sein. Am Ende gelingt ihnen der Sieg.

+++ 19:34 EU fordert von China konstruktive Rolle bei Friedensgesprächen +++
Die Europäische Kommission fordert nach einem Treffen des chinesischen Sondergesandten für die Ukraine, Li Hui, und einem hochrangingen EU-Diplomaten die Volksrepublik auf, bei den Friedensverhandlungen eine konstruktive Rolle zu spielen. China müsse sich als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats die Prinzipien der territorialen Integrität und Unabhängigkeit in Erinnerung rufen, heißt es in einer Stellungnahme der Europäischen Union (EU). Die chinesischen Bemühungen um eine Schlichtung haben bislang keine erkennbaren Fortschritte gemacht. Li Hui will nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche Russland am Freitag besuchen.

+++ 18:59 Russische Partisanen behaupten "zurück im Mutterland" zu sein +++
Das Russische Freiwilligenkorps, das erklärt hat, auf der Seite der Ukraine zu kämpfen, postete auf Telegram ein Video und darin wird behauptet, dass ihre Mitglieder am heutigen 25. Mai erneut in russisches Territorium eingedrungen seien. Laut "Kyiv Independent" sieht es so aus, als ob sie vor einer russischen Poststelle stehen. Demnach zeigt ein Schild auf dem Gebäude an, dass die Anti-Kreml-Kämpfer sich in Glotovo befinden. Dem Namen eines Dorfes in der russischen Region Belgorod. Glotovo liegt etwa fünf Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt. Sie befänden sich "zurück im Mutterland". Das Videomaterial auf Telegram wurde bisher nicht unabhängig geprüft.

+++ 18:28 Moskau: Deutschland, Dänemark und Schweden fahren Verschleierungstaktik bei Nord-Stream-Ermittlungen +++
Acht Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgaspipelines hat Moskau aus Protest gegen den bisherigen Ermittlungsverlauf die Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens einberufen. Das Außenministerium in Moskau erklärte heute, mit dem Schritt wolle Russland seinen "scharfen Protest gegen die bisher vollkommen fehlenden Ergebnisse der Ermittlungen" ausdrücken, die "angeblich" von den nationalen Behörden der drei Staaten geführt würden. Zudem sei es "inakzeptabel", dass deutsche, dänische und schwedische Behörden in der Angelegenheit "jeglichen Austausch" mit Russland vermieden, kritisierte das russische Außenministerium. In der Erklärung nach der Einberufung der Botschafter warf das russische Außenministerium den drei Ländern nun vor, nicht an der "Ermittlung der wahren Umstände der Sabotage" interessiert zu sein. Die Behörden der drei Staaten verzögerten stattdessen ihre Anstrengungen und versuchten, "die Spuren und die wahren Schuldigen dieses Verbrechens" zu verschleiern.

+++ 18:00 Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen +++
Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt. Damals sagte er in einem Fernsehinterview, er habe mit seinem belarussischen Kollegen Lukaschenko vereinbart, dass Russland und Belarus nun "Dasselbe tun" wie die USA auf dem Gebiet ihrer Verbündeten. Das seit 1994 von Lukaschenko regierte Belarus grenzt nicht nur an Russland und die Ukraine, sondern auch an die EU-Mitgliedstaaten Polen und Litauen.

+++ 17:47 Bundeswehr-Arzt zu Kriegsverletzungen: "Nach 45 Minuten ist Hälfte der Patienten tot" +++
"Mit einer klassischen Kriegsverletzung sind 50 Prozent der Patienten ohne Behandlung innerhalb von 45 Minuten tot", sagt Oberstarzt Prof. Benedikt Friemert. Bei ntv spricht der Bundeswehr-Mediziner über die Probleme der Sanitäter in der Ukraine und die Versorgung Kriegsverletzter in Deutschland.

+++ 17:18 Finnland schickt Flugabwehrwaffen und Munition in die Ukraine +++
Die finnische Regierung wird der Ukraine zusätzliche militärische Ausrüstung, einschließlich Flugabwehrwaffen und Munition, im Gesamtwert von 109 Millionen Euro zur Verfügung stellen. "Aus operationellen Gründen und um die sichere Lieferung der Hilfe zu gewährleisten, werden keine weiteren Einzelheiten über den genauen Inhalt, die Methode oder den Zeitplan der Hilfe bekannt gegeben", erklärte die Regierung.

+++ 16:59 Russland weist fünf schwedische Diplomaten aus +++
Russland weist nach Angaben des Außenministeriums in Moskau fünf schwedische Diplomaten aus. Außerdem müsse das schwedische Generalkonsulat in St. Petersburg ab 1. September seinen Betrieb einstellen, teilte das Ministerium mit. Botschafterin Malena Mård sei über die Ausweisung informiert worden. Die Maßnahmen seien die Antwort auf die Ausweisung von fünf russischen Diplomaten in Schweden Ende April, hieß es. Moskau bewertete die Ausweisung seiner Diplomaten als "offen feindlichen Schritt vonseiten Stockholms", der die ohnehin schlechten bilateralen Beziehungen weiter belastet habe. Es gebe eine "russenfeindliche Kampagne" in Schweden, hieß es weiter. Die schwedische Regierung bedauerte den russischen Schritt.

+++ 16:25 Bericht über ukrainischen Angriff auf russisches Kriegsschiff – wirklich kein Schaden? +++
Anton Herashchenko, ein ehemaliger Minister und Berater des ukrainischen Innenministeriums, hat einen unbestätigten Videoclip geteilt, der gestern einen Drohnenangriff auf das russische Marineschiff "Iwan Churs" zeigen soll. Russland behauptete am Vortag, es habe drei unbemannte Wasserfahrzeuge, auch Drohnenschiffe genannt, zerstört. Diese hatten laut russischen Angaben am frühen Mittwochmorgen vergeblich versucht, das Aufklärungsschiff im Schwarzen Meer anzugreifen. Das Video scheint jedoch zu zeigen, dass mindestens eines der Drohnenschiffe extrem nahe an die "Iwan Churs" herangekommen ist, obwohl unklar bleibt, ob überhaupt ein Schaden entstanden ist. Der Angriff ereignete sich russischen Angaben zufolge als das Schiff "Aufgaben zum sicheren Betrieb der Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream ausführte." Die Türkei äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall.

+++ 15:57 Russische Staatsanwälte: Deutsche Kriegsverbrechen bei Moskau 1941/42 waren Völkermord +++
Russische Staatsanwälte fordern die Anerkennung deutscher Kriegsverbrechen in der Region Moskau als Völkermord. Die Vergehen in dem Gebiet im Zweiten Weltkrieg hätten zudem einen Schaden von 6,4 Billionen Rubel (etwa 75 Milliarden Euro) verursacht, erklärten sie heute vor einem Moskauer Regionalgericht. Dieses möge die "bekannten sowie die neu enthüllten Verbrechen der deutschen, faschistischen Invasoren als Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Völkermord am sowjetischen Volk einstufen". Dies beziehe sich auf die Region Moskau und die Zeit von Oktober 1941 bis Januar 1942. Deutsche Truppen hatten damals versucht Moskau einzunehmen, waren jedoch im russischen Winter zurückgeschlagen worden. Den Staatsanwälten zufolge starben 26.000 Menschen in der Region. Sowjetbürger seien gefoltert, beraubt, vertrieben und als Zwangsarbeiter verschleppt worden. Unklar ist, ob das Ziel nun Reparationsforderungen an Deutschland sind und wann das Gericht entscheidet. Im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland auf einem Tiefpunkt angelangt.

+++ 15:26 EU: Mehr als 200 Milliarden Euro von Russlands Zentralbank blockiert +++
Wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sind in der EU derzeit Vermögenswerte und Reserven der russischen Zentralbank im Wert von mehr als 200 Milliarden Euro blockiert. Diese Zahl ergebe sich aus Meldungen aus den Mitgliedstaaten an die EU-Kommission, sagte ein Sprecher der Behörde in Brüssel. Die Blockade der Vermögenswerte der russischen Zentralbank ist Folge von im vergangenen Jahr erlassenen Sanktionen. So wurden alle Transaktionen im Zusammenhang mit der Verwaltung von Reserven und Vermögenswerten der russischen Zentralbank untersagt. Infolgedessen hat die russische Zentralbank keinen Zugang mehr zu ihren bei Zentralbanken und privaten Institutionen in der EU verwahrten Vermögenswerten.

+++ 14:53 Kiew: Russlands Streitkräfte haben in Bachmut übernommen - Wagner-Söldner noch vor Ort +++
Russlands reguläre Armee hat die Wagner-Streitkräfte in den Vororten von Bachmut ersetzt, aber Söldner bleiben immer noch in der Stadt, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar. "In Bachmuts Außenbezirken hat der Feind Wagner-Einheiten durch reguläre Streitkräfte ersetzt. In der Stadt selbst bleiben Wagner-Kämpfer", schrieb Maliar auf Telegram. Serhiy Cherevatyi, ein Sprecher des östlichen Militärkommandos der Ukraine, sagte, die Zahl der russischen Angriffe in der Region sei in den letzten drei Tagen zurückgegangen. "Wir können auf jeden Fall einen Rückgang der Angriffe feststellen, und möglicherweise hängt dies mit ihrer Umgruppierung zusammen. Es ist klar, dass wir schwere Verluste verursacht haben, und sie brauchen dies (um sich neu zu gruppieren)", sagte er. Früher am selben Tag sagte Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, seine Kämpfer hätten damit begonnen, Bachmut in Richtung hinterer Lager zu verlassen, um sich "auszuruhen und umzuschulen". Er sagte, sie würden sich vor dem 1. Juni aus der Stadt zurückziehen.

+++ 14:21 Galten als vermisst: 106 ukrainische Soldaten durch Austausch wieder frei +++
Die Ukraine hat im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland die Freilassung von 106 gefangenen Soldaten sichergestellt, sagte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Soldaten, darunter acht Offiziere, wurden im Kampf in der zerstörten östlichen Stadt Bachmut gefangen genommen. Laut Russland wurde diese von ihnen erobert, doch ukrainische Streitkräfte halten eigenen Angaben zufolge noch einen kleinen Stützpunkt. "Jeder von ihnen ist ein Held unseres Staates. Viele von denen, die wir aus der Gefangenschaft zurückbringen, galten als vermisst. Die Angehörigen dieser Menschen haben eine schwere Zeit durchgemacht", sagte der hochrangige Beamte Andriy Yermak. Über die Truppen, die Russland im Gegenzug von der Ukraine erhielt, gab es keine unmittelbaren Informationen.

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+++ 13:59 Kreml wirft Ukraine versuchten Anschlag auf Kernkraftwerke vor +++
Der Kreml wirft der Ukraine Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor. "Tatsächlich halten die feindseligen Handlungen des Kiewer Regimes gegen unser Land an", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Damit kommentiert er Meldungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über die Festnahme zweier Männer, die angeblich Hochspannungsleitungen zu Atomkraftwerken sprengen und damit die Nuklearanlagen außer Betrieb setzen wollten. Nach Angaben des FSB gab es einen Sabotageversuch bereits vor dem 9. Mai, an dem Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begeht. Die Täter hätten versucht, rund 30 Hochspannungsleitungen zu sprengen, die zu Kernkraftwerken im Leningrader Gebiet um St. Petersburg und im Gebiet Twer 350 Kilometer nördlich von Moskau führten.

+++ 13:31 Selenskyj-Berater: Gegenoffensive läuft schon seit Tagen +++
Die seit langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. "Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen", sagt er in einem Interview des italienischen Fernsehens. "Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen." Zugleich bestreitet Podoljak, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. "Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen."

+++ 13:03 EU verlängert Zollabkommen mit der Ukraine +++
Zölle auf Importe aus der Ukraine werden ein weiteres Jahr ausgesetzt. Die EU-Staaten stimmen einer entsprechenden Verlängerung der Handelsmaßnahmen zu. Sie würden der Ukraine helfen, stabile Handelsbeziehungen mit der EU aufrechtzuerhalten und ihre Wirtschaft unter sehr schwierigen Bedingungen am Laufen zu halten, heißt es in einer Mitteilung. Die Erleichterungen für die Ukraine waren Mitte vergangenen Jahres als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg eingeführt worden. Sie sollen nun bis Juni 2024 aufrecht erhalten werden. Über die Verlängerung gab es kontroverse Debatten, da östliche EU-Länder wie Bulgarien, Ungarn und Polen sich über einen deutlichen Zuwachs an Futter- und Lebensmittelimporten aus der Ukraine in ihre Länder beklagt hatten.

+++ 12:23 Sicherheitsbedenken: Moskau sagt prestigeträchtige Ausstellung ab +++
Erstmals seit 30 Jahren lässt Russland Medienberichten zufolge seine Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS in diesem Jahr ausfallen. Die seit 1993 alle zwei Jahre nahe Moskau geplante Schau solle wegen Sicherheitsbedenken verschoben werden, berichtet die Zeitung "Kommersant". Zuvor hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass gemeldet, dass sie im kommenden Jahr nachgeholt werden solle. Ursprünglich sollte die MAKS vom 25. bis 30. Juli abgehalten werden. In den vergangenen Jahren nutzte Russland die Ausstellung etwa zur Präsentation seiner neuesten Kampfjets und -hubschrauber. Präsident Wladimir Putin war regelmäßiger Gast der Veranstaltung.

+++ 11:41 Munz: Kreml braucht einen Sündenbock +++
Der Wagner-Chef erklärt in einem Interview, Russland habe mit dem Angriff auf die Ukraine das Gegenteil von den anvisierten Zielen erreicht. Dem Kreml drohe eine Revolution vom eigenen Volk. Was hinter den drastischen Aussagen stecken könnte, erläutert Russland-Experte Rainer Munz.

+++ 10:57 Russische Partisanen kündigen weitere Überfälle an +++
Die Region Belgorod war Anfang der Woche Schauplatz von Gefechten zwischen aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern und der russischen Armee. Der Kommandeur des Russischen Freiwilligenkorps (DRK), Denis Kapustin, reklamiert den Überfall auf die Region für sich. Nun kündigt er weitere Aktionen auf russischem Territorium an. "Ich denke, dass Sie uns auf dieser Seite wiedersehen werden", sagt Kapustin laut CNN zu Reportern. Kapustin zufolge sei der Angriff Anfang der Woche ein Erfolg gewesen. Seiner Einheit sei es gelungen, "einige Waffen", darunter einen Schützenpanzer, zu beschlagnahmen und Gefangene zu machen. Russische Behauptungen über schwere Verluste seiner Einheit dementiert er.

+++ 10:02 Moskau und Minsk unterzeichnen Dokument für Atomwaffen-Stationierung +++
Russland treibt die angekündigte Stationierung taktischer Atomwaffen im Nachbarland Belarus voran. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten ein Dokument zu der Stationierung, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. "Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite, sagt Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Zudem warf er dem Westen vor, einen "unerklärten Krieg" gegen Russland und Belarus zu führen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im März eine Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Der Bau eines Lagers für die Atomwaffen sollte den damaligen Angaben zufolge bis Juli abgeschlossen sein.

+++ 09:27 Prigoschin: Gruppe Wagner startet Abzug aus Bachmut +++
Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Das sagt Prigoschin in einem Video. Prigoschin hatte kürzlich den Abzug seiner Söldner aus der Stadt vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er Bachmut für vollständig erobert erklärt hatte. Die Wagner-Söldner sollen demnach dann von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen Bachmut vollständig eingenommen haben.

+++ 09:14 Kiew: Alle Drohnenangriffe in der Nacht abgewehrt +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben alle russischen Drohnenangriffe in der Nacht abgewehrt. "Ein hundertprozentiges Resultat. 36 von 36", schreibt der Kommandierende der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, auf seinem Telegram-Kanal. Er lobt die Flugabwehr für ihre Arbeit. In der Nacht hatte Russland erneut zahlreiche Drohnen losgeschickt. Angaben aus Kiew zufolge handelte es sich dabei um Shahed-Drohnen iranischer Bauart.

+++ 08:41 FSB meldet Festnahme angeblicher Saboteure +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB meldet die Festnahme von ukrainischen "Saboteuren". Eine Gruppe des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes habe Anfang Mai versucht, etwa 30 Stromleitungen der Atomkraftwerke Leningrad und Kalinin zu sprengen, heißt es in einer von russischen Nachrichtenagenturen zitierten Erklärung des FSB. Ziel sei es gewesen, die Abschaltung der Reaktoren zu bewirken.

+++ 08:07 Weichert: "Russland gruppiert im großen Stil Truppen um" +++
Die Ukraine verzeichnet große Truppenbewegungen der russischen Streitkräfte. Hinter dem Schritt könnten Vorbereitungen auf eine ukrainische Gegenoffensive stecken. ntv-Korrespondent Jürgen Weichert berichtet.

+++ 07:36 Besatzungschef: Mehrere Drohnen über Sewastopol abgeschossen +++
Russische Einheiten haben in der vergangenen Nacht über der besetzten Stadt Sewastopol auf der Krim mehrere Drohnen abgeschossen. Das teilt der Besatzungschef der Stadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram mit. Demnach sollen Einheiten der Schwarzmeerflotte zwei Drohnen mit Kleinwaffen abgeschossen haben, während "mehrere andere Drohnen" von Spezialisten für elektronische Kriegsführung vom Himmel geholt worden seien.

+++ 06:55 Ukraine meldet 28 Gefechte im Osten +++
Die russischen Streitkräfte konzentrieren ihre Angriffe nach ukrainischen Angaben weiterhin auf die Städte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka im Donbass. "An den angegebenen Frontabschnitten kam es zu 28 Gefechten", heißt es im morgendlichen Lagebericht des Generalstabs in Kiew. Dabei habe Moskau 400 Soldaten verloren. Zudem zählt der Generalstab 30 russische Luftangriffe in den vergangenen 24 Stunden.

+++ 06:03 Bericht: Südkorea liefert über die USA Munition an die Ukraine +++
Südkorea rückt einem Zeitungsbericht zufolge von ihrer bisherigen Haltung ab und liefert nun doch Munition für die Ukraine. Die Regierung in Seoul habe mit Washington eine "vertrauliche Vereinbarung" getroffen, Artilleriegeschosse zunächst in die USA zu überführen, von wo aus sie dann an die Ukraine geliefert werden, berichtet das "Wall Street Journal". Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Jeon Ha-kyu, bestätigt, dass es Gespräche mit dem Pentagon über Munitionsexporte gegeben habe. Der WSJ-Bericht enthalte jedoch "ungenaue Teile". Er lehnt es ab, Einzelheiten zu nennen. Südkorea ist ein wichtiger Hersteller von Artilleriegeschossen. Bislang lieferte das Land unter Verweis auf die Beziehungen zu Russland keine tödlichen Waffen an die Ukraine.

+++ 05:06 Massive Luftangriffe auf Kiew und andere Städte +++
In zahlreichen Gebieten der Ukraine wird in der Nacht erneut Luftalarm ausgelöst, unter anderem in Charkiw in der Ostukraine und in Tscherniwzi im Westen des Landes. Auch in der Umgebung der Hauptstadt Kiew ist die Luftabwehr aktiv. "Kiew erneut aus der Luft angegriffen", schreibt der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, bei Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert. "Der Angriff war massiv", so Popko weiter. Russland greife "in mehreren Wellen" an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. " Es seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört.

+++ 02:38 Moskau: Berichte über Brand am Verteidigungsministerium falsch +++
Der russische Katastrophenschutz weist Berichte über einen Brand am Gebäude des Verteidigungsministeriums in Moskau zurück. Die Löschmannschaften hätten kein Feuer entdeckt, zitiert die Nachrichtenagentur Tass einen Sprecher des Katastrophenschutzes. Die staatliche Agentur hatte zuvor unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste von einem Feuer auf einem Balkon des Gebäudes berichtet. In online kursierenden Videos ist Rauch an dem Gebäude zu sehen.

+++ 01:33 Selenskyj appelliert an den Iran +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert den Iran auf, die Lieferung tödlicher Drohnen an Russland zu überdenken. "Welchen Nutzen hat der Iran von einem solchen zynischen Töten? Durch russische Hände, aber mit euren Waffen, euren Waffen ... Eure Schaheds, die jede Nacht die Ukraine terrorisieren, bedeuten nur, dass das iranische Volk immer tiefer in die dunkle Seite der Geschichte getrieben wird", sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. "Die einfache Frage lautet: Welches Interesse haben Sie daran, ein Komplize des russischen Terrors zu sein?" Der Iran bestritt zunächst, die Schahed-Drohnen an Russland geliefert zu haben, erklärte aber später, vor Beginn des Konflikts eine kleine Anzahl davon zur Verfügung gestellt zu haben. Ukrainischen Angaben zufolge haben die Luftabwehrsysteme bislang zwischen 900 bis 1160 der Kamikaze-Drohnen abgeschossen.

+++ 23:45 Selenskyj: Lieferung von F-16 wird Signal für Russlands Niederlage +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verbindet große Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern.

+++ 22:18 NYT: Ukraine könnte hinter Drohnen-Angriff auf den Kreml stecken +++
Nach einem Bericht der "New York Times" könnte der Drohnenangriff auf den Kreml in Moskau Anfang Mai von militärischen oder geheimdienstlichen Spezialeinheiten der Ukraine eingefädelt worden sein. Zu dieser Einschätzung kommen US-Behörden laut der Zeitung teilweise durch abgefangene Mitteilungen. Die US-Geheimdienste wüssten jedoch nicht, welche Einheiten verantwortlich sein könnten und ob der ukrainische Präsident Selenskyj oder seine Spitzenbeamten davon gewusst haben. Die Geheimdienstler halten es demnach für eher unwahrscheinlich, dass die ukrainische Regierung den Drohnenangriff genehmigt hat. Die "New York Times" beruft sich auf Angaben von US-Beamten. Dem Bericht nach soll die Biden-Regierung besorgt sein, dass Russland wegen Attacken wie jene auf den Kreml die USA beschuldigt und den Krieg über die Ukraine hinaus ausweitet.

+++ 21:39 Kiew: Truppen rücken bei Bachmut langsam vor - Russen tauschen wohl Einheiten aus +++
Laut Hanna Maliar, stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, gelingt es Kiews Truppen bei Bachmut "allmählich vorzurücken", wie sie bei Telegram schreibt. Zudem würden die ukrainischen Verteidiger einen Teil eines Bezirks im Südwesten der Stadt nach wie vor kontrollieren. Die russische Seite hat zuletzt behauptet, Bachmut komplett eingenommen zu haben. Laut Maliar sind die Angriffe in der Stadt weniger geworden. "Der Feind wechselt seine Einheiten aus", schreibt sie zur Begründung. Zudem würden die russischen Streitkräfte versuchen, Flanken zu verstärken. Außerhalb von Bachmut haben die ukrainischen Truppen zuletzt Erfolge verzeichnet, während in der Stadt immer mehr die Kreml-Truppen die Oberhand gewinnen.


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Quelle: ntv.de, jpe/ysc/dpa/rts/AFP

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