Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:59 Dugina-Anschlag: USA verurteilen jeden Angriff auf Zivilisten +++

Die USA erklären im Zusammenhang mit dem tödlichen Bombenanschlag auf die Tochter eines führenden russischen Nationalisten, man verurteile ohne Wenn und Aber jeden Angriff auf Zivilisten. Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington lehnt es dabei ab zu sagen, ob die US-Regierung wisse, wer für die Tötung der Politikjournalistin Darja Dugina, Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin, verantwortlich ist. Es gebe keinen Zweifel, dass Russland "gewisse Schlüsse" vorlegen werde, sagt er weiter.

+++ 23:30 USA lehnen allgemeine Visa-Sperre für Russen ab +++
Die US-Regierung weist die Forderung der Ukraine zurück, eine allgemeine Visa-Sperre für Russen zu verhängen. "Die USA würden russischen Dissidenten oder anderen, die von Menschenrechtsverletzungen bedroht sind, nicht die Wege zu Zuflucht und Sicherheit versperren wollen", sagt ein Sprecher des Außenministeriums.

+++ 22:59 Ukraine und Nachbarländer gründen "Kiewer Initiative" +++
Die Ukraine und ihre EU-Nachbarländer haben zur Stärkung ihrer regionalen Zusammenarbeit die sogenannte Kiewer Initiative gegründet. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit. Er nannte die Nachbarn Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen als Teilnehmer. Die Zusammenarbeit stehe anderen Ländern offen. Man wolle vor allem in Sicherheitsfragen kooperieren, sagte Selenskyj. "Das ist eine sehr aussichtsreiche Linie unserer Arbeit innerhalb der euro-atlantischen Ausrichtung."

+++ 22:24 Freigelassene ukrainische Soldaten berichten von "schwerer Folter" +++
Bei der Schlacht um Mariupol gefangengenommene ukrainische Soldaten werfen dem russischen Militär nach ihrer Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft schwere Misshandlungen vor. In einer Online-Pressekonferenz erklärten ehemalige Kämpfer des Asow-Regiments unter anderem von Gefangenen, denen durch Schläge Knochen gebrochen worden seien. Die Angaben der ehemaligen Soldaten können nicht unabhängig überprüft werden. Die Männer waren im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen worden. Einer der freigelassenen Soldaten sprach davon, Fälle von "schwerer Folter" beobachtet zu haben. "Sie zogen uns aus und zwangen uns, nackt in der Hocke zu sitzen. Wenn einer der Jungen den Kopf hob, schlugen sie ihn sofort", berichtete Denys Tscherpouko.

+++ 21:52 Melnyk: Putin hat "auch den Deutschen" Krieg erklärt +++
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk warnt vor nachlassendem Engagement in Deutschland gegen den russischen Krieg in der Ukraine. "Man darf diesen Krieg nicht in Vergessenheit geraten lassen, denn dieser Krieg betrifft uns alle", sagte der scheidende Botschafter bei der Eröffnung der Ausstellung "Testament von Bucha (Butscha)". Es sei verständlich, wenn in Deutschland gesagt werde, man wolle nicht in den Krieg hineingezogen werden. "Wir wollen auch nicht, dass die Deutschen Kriegspartei werden", so Melnyk. "Aber das ist nicht Ihre Wahl. Putin hat diese Wahl getroffen." Putin habe den Krieg erklärt nicht nur gegenüber der Ukraine und Menschen auf der Flucht. "Dieser Krieg wurde auch den Deutschen erklärt."

+++ 21:32 Selenskyj erhält US-Freiheitsmedaille +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll mit der amerikanischen Freiheitsmedaille 2022 ausgezeichnet werden. Wie das National Constitution Center mitteilt, wird Selenskyj bei einer Zeremonie im Oktober für seinen "heldenhaften Einsatz für die Freiheit im Angesicht der russischen Tyrannei" geehrt. "Präsident Zelensky hat das ukrainische Volk bei der Verteidigung der Freiheit gegen die russische Tyrannei mutig angeführt, und sein Mut hat Menschen auf der ganzen Welt dazu inspiriert, die liberale Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen", so Präsident und Geschäftsführer Jeffrey Rosen in einer Erklärung.

+++ 21:05 Flugabwehrsystem soll "Objekt" über der Krim abgeschossen haben +++
Auf der besetzten Krim hat ein Flugabwehrsystem ein "Objekt am Himmel" abgeschossen. Das schrieb der von Russland eingesetzt Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoshajew, auf Telegram. Demnach sei das System "in der Nähe" ausgelöst worden. Auf der Halbinsel ist es in den vergangenen zwei Wochen immer wieder zu Explosionen gekommen. Moskau beschuldigte Saboteure. Die Ukraine hat sich nicht zu den Anschlägen bekannt, aber eine Beteiligung angedeutet, wie Reuters schreibt.

+++ 20:51 Training zwischen Sirenen: Ukrainische Fußballsaison startet +++
Russlands Angriffskrieg bringt den Profifußball in der Ukraine nicht zum Erliegen. Die ukrainische Premier League beginnt morgen, die Mannschaften bereiten sich auf den Wettbewerb vor, wie "Sky News" berichtet. Der Club Schachtar Donezk hat vor dem morgigen Spiel gegen Metalist 1925 in Kiew zwischen den Sirenen der Flugzeuge trainiert. Die Mannschaft trägt seine Heimspiele wegen des Krieges seit 2014 nur in anderen Städten aus.

Die Spieler von Schachtar Donezk vor dem Freundschaftsspiel gegen AS Roma Anfang August in Rom.

Die Spieler von Schachtar Donezk vor dem Freundschaftsspiel gegen AS Roma Anfang August in Rom.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

+++ 20:25 Scholz: Dürfen nicht in Putins Falle tappen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Zusammenarbeit mit Kanada im Streit um eine Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 gelobt. "Russland versucht natürlich, die Weltgemeinschaft zu spalten. Und auch diejenigen, die sich verbündet haben, um die Ukraine zu unterstützen." Deshalb sei es wichtig, dass Kanada geholfen habe, dass die überholte Turbine wieder zurückgeliefert werden könne. "Das war eine wichtige Entscheidung. Denn sie hat entlarvt die Strategie von Putin, die darauf zielt, Verbündete zu spalten, darauf zielt, die Unterstützung für die Ukraine zu beeinträchtigen." Russland habe überall in Europa Gaslieferungen mit dem Hinweis auf technische Gründe reduziert, die es nie gegeben habe. "Und deshalb ist es wichtig, dass wir nicht in Putins Falle tappen und zusammenhalten und zusammenstehen."

+++ 19:57 Dugin ruft Russen nach Tod seiner Tochter zum Siegen auf +++
Nach dem Mord an seiner Tochter Darja ruft Alexander Dugin die Russen auf, im Sinne seiner rechtsnationalistischen und imperialistischen Ideologie zu kämpfen. "Unsere Herzen dürstet es nicht einfach nach Rache oder Vergeltung. Das wäre zu klein, nicht russisch", ließ Dugin über seinen Vertrauten, den Oligarchen Konstantin Malofejew, auf Telegram ausrichten. "Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!"

+++ 19:28 Insider: Über 90 Prozent der Gasumlage geht an zwei Unternehmen +++
Nach Reuters-Informationen entfallen mehr als 90 Prozent der 34 Milliarden Euro, die für die Gasumlage bis April 2024 anfallen, auf nur zwei Gas-Handelspartner mit Russland. Dies sind die Unternehmen Uniper und die bisherige Gazprom Germania. Nach Informationen von mit dem Vorgang vertrauten Personen bekommt Uniper alleine etwa zwei Drittel der Umlage. Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach zuvor von mehr als 50 Prozent gesprochen. An die umfirmierte Gazprom Germania, die jetzt SEFE heißt, sowie ihre Hauptvertragspartner Wingas und VNG entfielen etwa 25 Prozent. Die verbleibenden rund acht Prozent der Umlagekosten entfallen auf die übrigen acht Unternehmen.

+++ 19:08 Fast ein Drittel der Ukrainer geflüchtet +++
Seit Kriegsbeginn am 24. Februar wurden nach Angaben der Vereinten Nationen fast ein Drittel der 44 Millionen Einwohner der Ukraine aus ihrem Zuhause vertrieben. Das sei die "größte Fluchtbewegung seit Ende des Zweiten Weltkriegs", teilt die UN-Flüchtlingshilfe weiter mit. Die Menschen stünden nun angesichts des ungewissen Fortgangs des Krieges sowie der Sorge vor dem Winter vor einer "enormen Herausforderung".

+++ 18:38 Kiew äußert sich zu Moskaus Vorwurf nach Mord an Dugin-Tochter +++
Der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak hat auf den Vorwurf des russischen Sicherheitsdienstes (FSB) reagiert, ukrainische Geheimdienste seien für den Mord an der Kriegsbefürworterin Darya Dugina verantwortlich. "Russische Propaganda lebt in einer fiktionalen Welt", schreibt er auf Twitter. Eine ukrainische Frau und ihr 12-jähriges Kind seien für die Sprengung des Autos der Propagandistin Dugina verantwortlich gemacht worden. "Überraschenderweise haben sie das 'estnische Visum' nicht vor Ort gefunden", sagte er in Anspielung auf die Behauptung des FSB, die Frau sei inzwischen nach Estland geflohen.

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+++ 18:07 Bulgarien hofft in Gas-Krise auf russische Unterstützung +++
Die bulgarische Übergangsregierung will wegen der Gasknappheit in dem EU-Land Erdgas auch beim russischen Staatskonzern Gazprom kaufen. "Offensichtlich werden wir Verhandlungen mit Gazprom führen müssen", sagte Energieminister Rossen Hristow nach einer Tagung eines Krisenstabs im Energiebereich. Für September sei Bulgariens Gasbedarf voll gedeckt, für Oktober aber nur zum Teil, beschrieb Stab-Chef und Vize-Übergangsministerpräsident Hristo Aleksiew die Lage. Gazprom hatte die Lieferungen trotz eines bis Ende 2022 laufenden Vertrags eingestellt, da die damalige prowestliche Regierung in Sofia Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte.

+++ 17:44 Wegen AKW-Beschusses: Russland beantragt Sitzung des UN-Sicherheitsrats +++
Wegen der Kämpfe um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja hat Russland erneut den UN-Sicherheitsrat angerufen. Moskau beantragte in New York eine Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums für diesen Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr. Moskau begründet dies mit einem "anhaltenden Beschuss und den Angriffen von ukrainischen Kräften auf die Anlage". Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss des Geländes vor.

+++ 17:19 Putin verurteilt Mord an Dugin-Tochter - "Schändliches Verbrechen" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin nennt den Anschlag auf Dugina ein "schändliches, grausames Verbrechen". Er habe dem Leben einer "brillanten und talentierten Person mit einem wahrhaft russischen Herzen" vorzeitig ein Ende gesetzt, erklärte Putin in einer Beileidsbekundung an die Familie. "Journalistin, Gelehrte, Philosophin, Kriegskorrespondentin, sie hat den Menschen, dem Vaterland ehrlich gedient und durch Taten gezeigt, was es bedeutet, eine Patriotin Russlands zu sein", schreibt Putin. Moskaus Inlandsgeheimdienst FSB gibt der Ukraine die Schuld an dem Auftragsmord. Kiew weist das zurück.

16:45 Ukrainischer Geheimdienstchef von seiner Frau tot aufgefunden +++
Der ukrainische Geheimdienstchef Oleksandr Nakonechny ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax von seiner Frau tot in seinem Haus aufgefunden worden. Die Agentur spricht von einem mutmaßlichen Selbstmord. Demnach starb er an einer Schusswunde im Kopf. Der SBU-Leiter wohnte in Kropyvnytskyi in der Zentralukraine. Quellen der Strafverfolgungsbehörden haben die Informationen laut "Sky News" bestätigt und Einzelheiten mitgeteilt. Demnach haben die Hauptabteilung des SBU und die Ermittlungsbehörde SBI bestätigt, dass sie Ermittlungen durchführen.

+++ 16:16 Besatzer feiern "Tag der russischen Flagge" in Mariupol +++
In den besetzten ukrainischen Gebieten feiern die Russen heute den "Tag der russischen Nationalflagge". Auch im zerstörten Mariupol findet eine Zeremonie der Besatzer statt. Mit dabei: ukrainische Teenager in Uniformen einer Jugend-Militärorganisation Russlands.

+++ 15:52 Ukraine nimmt stillgelegte Zugstrecke wieder in Betrieb - "lebensnotwendig" +++
Die Ukraine nimmt zusammen mit dem Nachbarland Moldau eine stillgelegte Eisenbahnstrecke im südukrainischen Gebiet Odessa wieder in Betrieb. "Die Erneuerung dieser Route wurde vor dem Hintergrund der ständigen russischen Angriffe auf die Brücke über die Dnister-Mündung lebensnotwendig", sagte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow. Die Strecke solle vor allem der besseren Anbindung der Donauhäfen Reni und Ismajil dienen. Kiew rechne dort mit einem Warenumsatz von zehn Millionen Tonnen im Jahr. Der 22 Kilometer lange einspurige Abschnitt zwischen Basarabeasca (Moldau) und Beresyne (Ukraine) war 1999 stillgelegt worden.

+++ 15:26 Ukrainischer Armeechef gibt seltene Bilanz zu Kriegsopfern +++
Seit dem Ende Februar gestarteten russischen Angriffskrieg sind nach ukrainischen Angaben fast 9000 ukrainische Soldaten getötet worden. Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschny sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine bei einem Forum in Kiew, ukrainische Kinder bedürften besonderer Aufmerksamkeit, denn ihre Väter seien an der Front und "womöglich unter den fast 9000 getöteten Helden". Es ist eine der äußerst seltenen Aussagen der ukrainischen Regierung oder Armeespitze zu den eigenen Verlusten in dem Krieg.

+++ 15:01 EU erwägt Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten +++
Die Europäische Union prüft nach Angaben ihres Außenbeauftragten Josep Borrell eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine. Borrell sagte im nordspanischen Santander, mit diesem Thema würden sich kommende Woche die Verteidigungsminister der EU-Staaten bei einem informellen Treffen in Prag befassen. Er hoffe auf Zustimmung für den Plan. Der russische Angriffskrieg erfordere Anstrengungen der EU - "nicht nur für die materielle Versorgung, sondern auch für die Ausbildung und die Unterstützung bei der Organisation der Armee" der Ukraine. Sollten alle 27 Mitgliedstaaten zustimmen, werde es "eine große Mission" sein, so Borrell.

+++ 14:35 Russland schließt Friedensabkommen mit Ukraine aus +++
Russland erteilt einer diplomatischen Lösung zur Beendigung des Krieges mit der Ukraine eine Absage. "Ich sehe derzeit keine Möglichkeit für diplomatische Kontakte. Und je länger der Konflikt andauert, desto schwieriger wird es, eine diplomatische Lösung zu finden", sagte Gennadi Gatilow, Russlands ständiger Vertreter bei der UNO, im Gespräch mit der Financial Times. Gatilow behauptete, Moskau und Kiew seien bei den Verhandlungen im April "sehr nahe dran" gewesen, eine Einigung zur Beendigung des Konflikts zu erzielen. Jedoch hätten die USA und die NATO die Ukraine zum Verlassen der Gespräche gedrängt.

+++ 14:14 Strack-Zimmermann ist gegen generelles Visa-Verbot für Russen +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ist gegen eine generelle Einschränkung der Vergabe von EU-Visa an Russen. "Das ist nicht nur Putins Krieg. Kein Diktator dieser Welt kann so einen Krieg führen, wenn nicht ein Großteil der Bevölkerung hinter ihm steht", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Jeder Einreisewunsch müsse "individuell akribischst" geprüft werden. "Nüchtern betrachtet, sollte man allerdings den Russen, die vor Putins System entkommen wollen, eine Chance geben", so Strack-Zimmermann.

+++ 13:48 Ukraine: Russischer Krim-Tourist verrät versehentlich Militärstellung +++
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat ein russischer Tourist versehentlich die Position einer russischen Flugabwehrstellung auf der Krim verraten. "Vielleicht gehen wir zu hart mit russischen Touristen um… Manchmal können sie wirklich hilfreich sein. Wie dieser Mann, der Fotos von russischen Luftverteidigungsstellungen in der Nähe von Jewpatorija auf der besetzten Krim macht. Vielen Dank und weiter so!", schreibt die Behörde auf Twitter. Dazu veröffentlicht sie ein Foto, das einen Mann in Badehose vor einem russischen Flugabwehrsystem vom Typ S-400 zeigt. Über das Foto berichtet auch der tschechische Journalist Mark Krutov. In den vergangenen Tagen ereigneten sich um Jewpatorija mehrere Explosionen.

+++ 13:36 Moskau macht Ukraine für Anschlag auf Dugina verantwortlich +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB macht die Ukraine für den Anschlag auf die Tochter des kremlnahen Ideologen Alexander Dugin verantwortlich. Die "Ermordung" von Daria Dugina sei "von ukrainischen Spezialeinsatzkräften vorbereitet und ausgeführt worden", erklärt der Geheimdienst laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen. Dugina war am Samstagabend auf einer Autobahn bei Moskau getötet worden, nachdem laut Ermittlern ein Sprengsatz in ihrem Auto explodiert war. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:13 Berlin sieht Grenzen für Waffenlieferungen +++
Das Bundesverteidigungsministerium weist einen Vorstoß von Koalitionspolitikern zurück, der Ukraine mehr Waffen zu liefern und dafür notfalls auch eine Schwächung der Bundeswehr in Kauf zu nehmen. Angesichts der Bedrohung durch Russland könne die Bundeswehr ein solches Vorgehen nicht riskieren, sagt ein Sprecher des Ministeriums Berlin. "Wir müssen nämlich darauf gefasst sein, dass Putin jede Schwäche und auch nur temporäre Lücke in der Verteidigungsbereitschaft der NATO ausnutzen könnte", warnt er.

+++ 12:37 Kiew verbietet für drei Tage Massenversammlungen +++
Aus Furcht vor russischen Raketenangriffen am ukrainischen Unabhängigkeitstag verbietet Kiew vom 22. bis zum 25. August Massenversammlungen in der Stadt. Die Militärverwaltung der Metropole weist die Bürger auf Telegram darauf hin, Luftalarmsirenen nicht zu ignorieren. Der Unabhängigkeitstag wird am 24. August gefeiert.

+++ 12:00 Estland für weitere Sanktionen gegen Russland +++
Estlands Außenminister Urmas Reinsalu fordert weitere Sanktionen gegen Russland. "Wir müssen den Preis der Aggression für den Aggressor vor dem Winter stark erhöhen. Die bisherigen sieben Pakete haben nicht ausgereicht, um Putin unter Druck zu setzen, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden", sagt der Chefdiplomat des baltischen EU-Landes im estnischen Rundfunk. Das neue Sanktionspaket sollte aus estnischer Sicht demnach ein vollständiges Energieembargo, weitere Beschränkungen für bestimmte Warengruppen und Personen sowie einen Einreisestopp für russische Staatsbürger in die EU enthalten.

+++ 11:20 Anschlag in Moskau - Über drei Varianten wird spekuliert +++
Eine Autobombe tötet die Tochter des russischen Nationalisten Alexander Dugin in Moskau. Schnell macht das rechtsnationale Lager in Russland die Ukraine als Verantwortlichen aus. Doch es gibt im Land auch andere Spekulationen zu den Hintergründen der Tat, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet.

+++ 10:53 Litauen erwartet erste deutsche Soldaten für NATO-Brigade im September +++
In Litauen sollen Anfang September die ersten deutschen Soldaten für die geplante NATO-Brigade eintreffen. "Das vorläufige Datum ist der 8. September, aber die Dinge bewegen sich noch", sagt Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas der Agentur BNS zufolge. Eintreffen soll demnach ein "Führungslement des Hauptquartiers". Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die NATO einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Demnach sollen die dort bestehenden NATO-Gefechtsverbände auf Brigade-Niveau ausgebaut werden. Deutschland soll dabei eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen.

+++ 10:20 Ukraine: Mehr als 45.000 Kreml-Soldaten gefallen +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges 45.400 Soldaten Moskaus gefallen. Zudem habe Russland bislang 1.919 Panzer, 4.230 gepanzerte Kampffahrzeuge, 1.032 Artilleriesysteme, 198 Hubschrauber, 234 Flugzeuge, 815 Drohnen und 15 Boote verloren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

+++ 09:44 Bundeswehr-Generalinspekteur gegen Wiedereinführung der Wehrpflicht +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, spricht sich gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Die Aufgaben der Truppe hätten sich gewandelt, sagt Zorn der Mediengruppe Bayern. Ausrüstung und Bedienung des Geräts seien komplexer geworden; die Soldaten bräuchten deutlich länger, um dies zu beherrschen. Außerdem verfüge die Bundeswehr weder über das nötige Ausbildungspersonal für Wehrpflichtige noch über die Infrastruktur, "um eine kurzfristige Wiedereinführung der Wehrpflicht zu ermöglichen". Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 09:14 Explosion in Munitionsdepot in Donezk +++
Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti haben ukrainische Truppen ein russisches Munitionslager in der Nähe eines Supermarktes in der Stadt Donezk getroffen. Angaben über Tote oder Verletzte gibt es noch nicht. In den sozialen Netzwerken posten Nutzer Fotos und Videos der Explosion. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 08:33 London sieht sinkende Moral bei russischen Hilfstruppen +++
Russland kann nach britischer Einschätzung seine Hilfstruppen aus den Separatistengebieten im Donbass immer schwerer für den andauernden Krieg motivieren. Einige Kommandeure würden ihren Soldaten vermutlich finanzielle Anreize versprechen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Einige Verbände würden als unzuverlässig gelten und daher nicht mit Angriffen betraut. Das Ministerium verweist als Beispiel auf ein Video von Mitte August, in dem sich Mitglieder einer Einheit der selbst ernannten "Volksrepublik Luhansk" geweigert haben sollen, an Offensivoperationen teilzunehmen.

+++ 08:01 Beschlagnahmte russische Luxusjacht kommt unter den Hammer +++
Erstmals seit Beginn des Krieges wird eine beschlagnahmte russische Luxusjacht versteigert. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf das verantwortliche Auktionshaus. Die Jacht "Axioma" war zuvor im Besitz des russischen Geschäftsmanns Dmitry Pumpyansky, der Berichten zufolge seinen Kredit an die US-Bank JPMorgan Chase nicht zurückzahlen konnte. Das 72 Meter lange Schiff mit fünf Decks ist Medienberichten zufolge mindestens 74,5 Millionen Dollar wert. Es wurde im März in Gibraltar beschlagnahmt.

+++ 07:24 Schweden lehnt vollständiges Verbot russischer Touristenvisa ab +++
Schweden unterstützt laut Migrationsminister Anders Ygeman strenge Visabeschränkungen für russische Staatsbürger. Ein vollständiger Visa-Bann würde aber russische Dissidenten und Forscher daran hindern, in die EU zu kommen. Dies sei ein Austausch, "den wir immer noch mit Russland haben wollen", so Ygeman.

+++ 06:31 Oppositioneller macht russische Partisanen für Dugina-Attentat verantwortlich +++
Der russische Oppositionelle Ilja Ponomarjow macht eine russische Widerstandsgruppe für das tödliche Attentat auf Kreml-Propagandistin Darja Dugina verantwortlich. In einem von ihm mitgegründeten oppositionellen TV-Sender sagt der ehemalige Duma-Abgeordnete, der in Kiew im Exil lebt: "Diese Aktion wurde wie viele andere Partisanen-Aktionen, die in den letzten Monaten auf dem Territorium Russlands durchgeführt wurden, von der Nationalen Republikanischen Armee verübt." Weiter zitiert Ponomarjow ein angebliches Manifest der Gruppe: "Putin wird von uns gestürzt und vernichtet werden!" Unklar ist, ob es die Widerstandsgruppe wirklich gibt. Russland macht die Ukraine für den Anschlag verantwortlich. Kiew weist die Vorwürfe zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:05 Scholz setzt auf kanadische Rohstoffe +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will bei seinem dreitägigen Kanada-Besuch die Zusammenarbeit mit Ottawa bei der Erschließung von Rohstoffen deutlich ausbauen. "Das Land verfügt über ähnliche reiche Bodenschätze wie Russland - mit dem Unterschied, dass es eine verlässliche Demokratie ist", sagt Scholz nach seiner Ankunft in Montreal. "So eröffnen sich neue Felder der Zusammenarbeit. Insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft wollen wir eng kooperieren."

+++ 05:33 Habeck: Deutschland findet genug Flüssiggas auf Weltmarkt +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck widerspricht der Annahme, Deutschland finde nicht genug Flüssiggas auf dem Weltmarkt. Das Problem in Deutschland sei das Fehlen der Infrastruktur, um Flüssiggas (LNG) als Alternative zu russischem Gas einzusetzen, sagt Habeck im ZDF. Deshalb würden an der deutschen Küste LNG-Anladeterminals gebaut. "Aber für diese gibt es Gas." Die Firmen hätten genug Gas auf dem Weltmarkt eingekauft. "Wo kommt unser Gas her, ist gar nicht die Frage. Sondern, wie kommt das Gas ins Land", fügte er hinzu. Habeck befindet sich derzeit mit Kanzler Olaf Scholz in Kanada, wo beide eine engere Energiezusammenarbeit mit dem nordamerikanischen Land ausloten.

+++ 05:09 Kiew: Russland will angrenzenden Luftraum für einige Tage sperren +++
Laut dem ukrainischen Generalstab will Russland ab Montag in Teilen der an die Ukraine grenzenden Gebiete Woronesch und Belgorod sowie in einigen Bereichen des etwas weiter im Landesinneren gelegenen Gebiets Lipezk den Luftraum für einige Tage sperren. Von russischer Seite gab es dafür keine Bestätigung. Bereits seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar sind in Südrussland allerdings zahlreiche Flughäfen - teils in beliebten Sommerferienorten - ohnehin gesperrt.

+++ 04:33 Ukraine-Botschafter Melnyk verlässt Deutschland am 14. Oktober +++
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wird nach fast acht Amtsjahren am 14. Oktober Deutschland verlassen. "Am 15. Oktober muss ich bereits in Kyjiw (Kiew) sein, um - wie es aussieht - einen neuen Posten im Außenministerium einzunehmen", so Melnyk. Außenministers Dmytro Kuleba habe bereits vorgeschlagen, dass er (Melnyk) einer von mehreren Vizeaußenministern wird. Darüber müsse die Regierung aber noch entscheiden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Melnyk Mitte Juli von seinem Posten abberufen.

+++ 01:58 Selenskyj warnt Moskau vor Gerichtsverhandlung gegen Kämpfer an Unabhängigkeitstag +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt Russland davor, Soldaten seines Landes anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages vor Gericht zu stellen. "Das wird die Grenze sein, ab der keine Verhandlungen mehr möglich sind", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Er verwies auf Medienberichte, wonach es zeitgleich mit dem Unabhängigkeitstag am Mittwoch eine öffentliche russische Gerichtsverhandlung für Kämpfer geben könnte, die während der Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gefangen genommen worden waren. Es gebe Berichte über entsprechende Vorbereitungen Russlands.

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+++ 00:41 Unionspolitiker wollen Touristenvisa an Russen verbieten +++
Führende Unionspolitiker verlangen, die Vergabe von Schengen-Visa an Staatsangehörige der Russischen Föderation untersagen. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz. Die Rechtsexpertin sagte dem Blatt: "Die Bundesregierung sollte sich nicht wieder gegen unsere europäischen Partner stellen: Urlaubs-Visa für Russen müssen gestoppt werden. Urlaubsziele dürfen in Putins Russland nicht länger Paris und Porto, sondern Pjöngjang und Peking heißen. Es geht darum, auch der russischen Bevölkerung klare Zeichen zu setzen."

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+++ 23:38 Schwesig: Frage der Öffnung von Nord Stream 2 stellt sich nicht +++
Aus Sicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig steht eine Öffnung der Ostseepipeline Nord Stream 2 nicht zur Debatte. "Diese Frage stellt sich nicht, die hat die Bundesregierung klar beantwortet", sagt die SPD-Politikerin im ZDF zu dem Vorschlag des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki. Dieser hatte gefordert, Nord Stream 2 zu öffnen, "um unsere Gasspeicher für den Winter zu füllen". Der Vorstoß war auch in seiner eigenen Partei auf Ablehnung gestoßen.

+++ 23:07 Selenskyj verleiht Orden an Fußball-Legende und Zugschaffner +++
Rund ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn zeichnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrere Landsleute für ihre besonderen Verdienste aus. Den Orden "Nationale Legende der Ukraine" erhielt unter anderem Fußball-Legende Andrij Schewtschenko, der seine Berühmtheit nutze, um der Ukraine zu helfen, teilte Selenskyj auf Telegram mit. Zu den Geehrten zählt außerdem ein Zugschaffner, der fliehende Menschen aus besonders umkämpften Gebieten brachte und dessen Frau bei einer der Fahrten getötet wurde.

+++ 22:13 "Objekte" beschäftigen russische Flugabwehr auf der Krim +++
Über der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist laut Behördenangaben erneut ein ukrainischer Angriffsversuch abgewehrt worden. Die russische Flugabwehr habe "Objekte" getroffen, die im Anflug auf den Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol gewesen seien, schreibt der Verwaltungschef der Stadt, Michail Raswoschajew, auf Telegram. Bereits am gestrigen Samstag gab es in Sewastopol eine Explosion, nachdem russischen Angaben zufolge eine Drohne am Generalstab der Schwarzmeerflotte von der Luftabwehr abgeschossen worden war. Auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim kam es zuletzt immer wieder zu teils schweren Explosionen, darunter in einem Munitionslager.

Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, jpe/kst/dpa/rts/AFP

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