Festnahme im Auftrag des FBI Prager Polizei fasst russischen Hacker
19.10.2016, 13:40 Uhr
Die US-Sicherheitsbehörden vermuten, dass Russland hinter den Hackerangriffen steckt, um den Wahlkampf zu manipulieren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit Wochen werden die US-Sicherheitsbehörden nicht Müde zu betonen, Russland torpediere mit Hackerangriffen die Präsidentschaftswahl. In Zusammenarbeit mit Tschechien kommt es in Prag zum Zugriff.
Bei einem gemeinsamen Einsatz mit der US-Bundespolizei FBI hat die tschechische Polizei in Prag einen Russen unter dem Verdacht der Cyberkriminalität gegen die USA festgenommen. Die tschechische Polizei teilte mit, der russische Staatsbürger in einem Hotel im Zentrum der tschechischen Hauptstadt gefasst worden, wo er mit seiner Freundin übernachtet habe. Dem Verdächtigen werde vorgeworfen, Hackerangriffe auf Ziele in den USA ausgeführt zu haben.
Wann genau er festgenommen wurde und um wen es sich handelte, wurde nicht mitgeteilt. Der Mann leistete demnach bei seiner Festnahme keinen Widerstand. Im Polizeigewahrsam erlitt er einen Zusammenbruch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die tschechischen Behörden würden sich nun alsbald mit seiner möglichen Auslieferung an die USA beschäftigen, hieß es weiter.
Die USA hatten Russland in den vergangenen Wochen mehrfach beschuldigt, mit Hackerangriffen die Präsidentschaftswahl beeinflussen zu wollen. Unter anderem landeten Tausende E-Mails des demokratischen Parteivorstands bei Wikileaks - mutmaßlich um Hillary Clinton zu schaden. Ecuador soll aus diesem Grund Wikileaks-Gründer Julian Assange, der in ecuadorianischen Botschaft lebt, den Internetzugang gekappt haben.
Russland weist die Vorwürfe vehement zurück. Ob der Festgenommene mit den jüngsten Hackerangriffen in Verbindung steht, ist unklar.
Quelle: ntv.de, chr/AFP