RTL/ntv-Trendbarometer SPD fällt auf Tiefpunkt, AfD hält 21 Prozent
05.09.2023, 14:15 Uhr Artikel anhören
Mit einem Punkt Verlust fallen die Sozialdemokraten auf einen neuen Tiefstwert seit der letzten Bundestagswahl. Für die Union und CDU-Chef Merz geht es leicht nach oben. Neben der hohen Zustimmung für die AfD muss die Regierenden vor allem sorgen, was die Wähler über die Ampel denken.
Die SPD fällt auf das niedrigste Umfrageergebnis seit ihrer Wahl zur stärksten Partei im Deutschen Bundestag. Im RTL/ntv-Trendbarometer liegen die Sozialdemokraten mit nur noch 16 Prozent auf Platz drei - ein Punkt weniger als in der Vorwoche und deutlich hinter der AfD, die ihren Bestwert von 21 Prozent die dritte Woche in Folge verteidigt. Grüne und FDP können bei ihren schwachen Werten nicht zulegen. Auch die tief gespaltene Linkspartei liegt unverändert unterhalb der Fünf-Prozent-Marke. Die Union kann im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt zulegen.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 27 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 21 Prozent (10,3 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 14 Prozent (14,8 Prozent), FDP 7 Prozent (11,5 Prozent), Linke 4 Prozent (4,9 Prozent). Für sonstige Parteien würden sich 11 Prozent der Wählerinnen und Wähler entscheiden (8,7 Prozent).
Im direkten Vergleich würden mit weiter 21 Prozent die meisten Befragten Olaf Scholz zum Kanzler wählen. Oppositionsführer und CDU-Chef Friedrich Merz kann aber aufholen. Er legt um einen Punkt auf 20 Prozent zu und auch Vize-Kanzler Robert Habeck von den Grünen gewinnt einen Punkt hinzu und kommt im direkten Vergleich der drei Politiker auf 16 Prozent. Würde anstelle von Habeck die derzeitige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für die Grünen ins Rennen um die Kanzlerschaft gehen, käme sie auf 17 Prozent der Stimmen. In diesem Szenario liegen Scholz und Merz gleichauf bei 22 Prozent, weil Merz im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt zulegen kann.
Bei der Frage, welche Partei die Probleme Deutschlands am ehesten lösen kann, erhalten CDU und CSU mit 12 Prozent die meisten Stimmen, einen Punkt mehr als in der Vorwoche. Die Grünen gewinnen ebenfalls einen Punkt und kommen nun auf 9 Prozent - gleichauf mit der unverändert rangierenden SPD. Ebenfalls unverändert: Die AfD mit 7 Prozent und die FDP mit 3 Prozent. "Keine Partei" nennen 58 Prozent der Befragten, zwei Punkte weniger als in der Vorwoche.
Als wichtigste Themen nannten die Befragten in der vergangenen Woche die Bundesregierung mit 41 Prozent, den Krieg in der Ukraine mit 35 Prozent sowie Energie und Energiepreise mit 26 Prozent. Das Thema Klima und Umwelt beschäftigte 14 Prozent der Befragten, die Affäre um den bayerischen Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger trieb dagegen nur 9 Prozent der Befragten um.
Das Umfrageinstitut Forsa klopfte mit zusätzlichen Fragen das Bild ab, das die Menschen von der Regierung haben. Dass die Bundesregierung genug getan habe, um ihrer Selbstdarstellung einer "Fortschrittsregierung" gerecht zu werden, bejahten nur 15 Prozent der Befragten. Dagegen sind 80 Prozent der Ansicht, die Bundesregierung habe sich "bislang um die wirklich wichtigen Dinge nicht oder zu wenig gekümmert." In den neuen Bundesländern vertreten sogar 86 Prozent der Befragten diesen Standpunkt.
Zudem erwarten 86 Prozent der Befragten auch nach der Klausurtagung des Kabinetts in Meseberg in der vergangenen Woche, dass die Streitigkeiten in der Koalition weiter andauern werden. Selbst unter den Wählern der Regierungsfraktionen liegt dieser Wert zwischen 81 und 90 Prozent und damit auf dem Niveau der Wähler von CDU, CSU und AfD. Zudem befanden 72 Prozent der Befragten, die Regierungsparteien hätten nicht verstanden, warum das Vertrauen der Bevölkerung in sie so gering ist. Im Osten lag dieser Wert sogar bei 86 Prozent.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 29. August und 4. September erhoben. Datenbasis: 2506 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
Die Meinungen zu den Streitigkeiten in der Bundesregierung wurden vom 1. bis 4. September erhoben. Datenbasis: 1004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, shu