Politik

35 Prozent mit Kanzler zufrieden Scholz' Kabinett bekommt schlechte Noten

Die Zufriedenheit mit der ersten Reihe der Regierung (im Bild: Lindner, Scholz und Habeck) ist eher durchwachsen.

Die Zufriedenheit mit der ersten Reihe der Regierung (im Bild: Lindner, Scholz und Habeck) ist eher durchwachsen.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Die Liste der Herausforderungen ist lang: Inflation, Krieg in der Ukraine, Klimawandel geben der Regierung viel zu tun. Doch bei den Wählerinnen und Wählern ist die Zufriedenheit mit dem Kanzler und seinen derzeit wichtigsten Ministern eher durchwachsen.

Die drohende Energiekrise im Winter, die steigenden Preise für Gas, Strom und andere Güter verunsichern viele Bundesbürger. Wie zufrieden also sind sie mit der Bundesregierung, die sich um diese Probleme kümmern muss? Laut Trendbarometer von RTL und ntv ist das Zeugnis für Kanzler Olaf Scholz und die wichtigsten seiner Minister durchwachsen.

Mit dem Regierungschef von der SPD sind aktuell 35 Prozent der Deutschen zufrieden oder sehr zufrieden. 62 Prozent sind dagegen mit seiner Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden. Zum Vergleich: Anfang Juli hatte Scholz noch zehn Punkte mehr Zufriedenheit erreicht. Dabei unterscheidet sich die Zustimmung zu seiner Politik in Westdeutschland (36 Prozent) und Ostdeutschland (30) nur wenig. Mehrheitlich zufrieden mit Scholz' Arbeit sind lediglich die Anhänger seiner eigenen Partei (71 Prozent). Bei den Wählerinnen und Wählern der Koalitionspartner sind 48 Prozent (Grüne) beziehungsweise 39 Prozent (FDP) mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden.

Besser steht Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen da. Zufriedenheit (47 Prozent) und Unzufriedenheit (48) halten sich die Waage. Allerdings trifft ihre Politik in Ostdeutschland nur bei 28 Prozent auf Zustimmung, 68 Prozent sind damit unzufrieden. In Westdeutschland überwiegt hingegen die Zufriedenheit (51 Prozent). Von den Grünen-Anhängern sind 86 Prozent mit Baerbocks Politik einverstanden, das gilt auch für eine Mehrheit der SPD-Wähler (65 Prozent), beim Koalitionspartner FDP sind es noch 48 Prozent (bei 47 Prozent Ablehnung).

Wie seine Grünen-Kollegin hat auch Wirtschaftsminister Robert Habeck zuletzt an Zustimmung eingebüßt. 40 Prozent sind derzeit mit seiner Arbeit zufrieden, 55 Prozent sind es nicht. Im Mai waren noch 59 Prozent mit seiner Politik einverstanden, bei 32 Prozent Unzufriedenheit. Ähnlich wie bei Baerbock erhält auch Habeck mehr Unterstützung in Westdeutschland (42 Prozent Zufriedenheit) als in Ostdeutschland (27 Prozent). Bei den Grünen-Anhängern liegt die Zufriedenheit bei 76 Prozent, bei Wählern der SPD (60) und FDP (38) sind es teils wesentlich weniger.

Lambrecht findet nur wenig Zuspruch

Kein gutes Zeugnis stellen die Wählerinnen und Wähler Finanzminister Christian Lindner aus. Gerade mal ein Drittel ist mit der Arbeit des FDP-Chefs zufrieden, 62 Prozent sind es nicht. Dabei ist die Zustimmung in Ost (34 Prozent) und West (33) nahezu gleich groß. Neben Anhängern seiner eigenen Partei (68) sind eher noch Unions-Wähler (47) mit der Linie des Ministers zufrieden als die Lager von Grünen (29) und SPD (36).

Noch größer ist die Unzufriedenheit lediglich bei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Nur 22 Prozent zeigen sich mit der SPD-Politikerin einverstanden, 64 Prozent lehnen ihren Kurs dagegen ab. Dabei erreicht Lambrecht in Ostdeutschland (13) einen Tiefstwert, im Westen (23) ist die Zustimmung aber auch gering. Nicht mal die eigenen Anhänger von der SPD sind mehrheitlich zufrieden: Nur 37 Prozent äußern sich entsprechend, 49 Prozent sind mit ihrer Politik nicht einverstanden. Bei Grünen (29 Prozent Zustimmung) und FDP (25) fällt die Zufriedenheit ebenfalls sehr gering aus.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 9. und 12. September 2022 erhoben. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

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Quelle: ntv.de, mli

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