Als Beimischung interessant Ab welcher Menge sind Goldinvestments sinnvoll?
13.03.2024, 13:46 Uhr Artikel anhören
Wer ein Teil seines Vermögens in Gold investieren möchte, sollte Kleinsteinheiten möglichst vermeiden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Gerade in Krisenzeiten suchen Anlegerinnen und Anleger eine gewisse Stabilität für ihr Erspartes. Gold kann das - unter gewissen Voraussetzungen - bieten. Käufer sollten allerdings überlegt vorgehen.
Bei der Geldanlage kann ein geringer Gold-Anteil eine sinnvolle Ergänzung zum breit aufgestellten Wertpapierdepot darstellen. Insbesondere in Krisenzeiten kann eine zehnprozentige Gold-Beimischung stabilisierend wirken, stellt die Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 4/2024) fest.
Aber etwaigen Vorzügen zum Trotz, ist Gold keine sichere Anlage, denn sein Wert schwankte im Laufe der Jahre erheblich. Die Tatsache, dass es wohl niemals wertlos wird, ist da allenfalls ein schwacher Trost. Auf keinen Fall taugt Gold als Ersatz für Zinsanlagen. Niemand kann vorhersagen, wo der Goldpreis in ein paar Monaten oder Jahren stehen wird. Außerdem bringt das Edelmetall keine laufenden Einnahmen in Form von Zinsen oder Dividenden.
Wer sich dazu entschließt, tatsächlich Teile seines Vermögens in physisches Gold zu investieren, sollte von sogenannten Kleinsteinheiten trotzdem besser die Finger lassen. Laut "Finanztest" seien diese nur mit enormen Preisaufschlägen zu haben. 1-Gramm-Barren etwa würden - gemessen am aktuellen Goldpreis - gerne mit 15 bis 20 Prozent Aufschlag angeboten. Bei noch kleineren Einheiten seien sogar bis zu 40 Prozent drin. Aus demselben Grund sollten für den Kapitalaufbau auch unrentable Sammlermünzen und Medaillen keine Rolle spielen.
Kleinstmengen vermeiden und Alternative ETC prüfen
Die Tester empfehlen stattdessen, Einheiten ab einer Feinunze (rund 31,1 Gramm) in den Fokus zu nehmen. Hier betrügen die Aufpreise für standardisierte Goldmünzen - wie etwa den Krügerrand - nur zwischen zwei und sechs Prozent.
Wer sich die Umstände der Aufbewahrung des funkelnden Edelmetalls ersparen und das Gold nicht in physischer Form vorliegen haben möchte, kann alternativ auch zu Gold-Wertpapieren greifen. Das geht zum Beispiel in Form von sogenannten ETC (Exchange Traded Commodities), mit denen der Rohstoff an der Börse handelbar wird. Diese Möglichkeit ist laut "Finanztest" nicht nur praktisch, sondern auch vergleichsweise günstig.
Aber Achtung: Zwar können Gold-Anlagen in Krisenzeiten sinnvoll sein. Auf lange Sicht sei der Unterschied zum reinen Aktiendepot aber marginal, zeigen die "Finanztest"-Berechnungen auch. Der Börsenindex MSCI World etwa, der die nach Börsenwert größten Unternehmen der Industriestaaten abbildet und den beliebte börsengehandelte Indexfonds (ETF) reproduzieren, habe in den vergangenen 30 Jahren eine "um Längen bessere Wertentwicklung als das Edelmetall" verbuchen können.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 13. März 2024 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi/dpa