Sagenhafte Angebote Anschlussfinanzierung? Besser geht es kaum
30.10.2015, 11:38 UhrWohl jeder Hausbesitzer kennt das Problem: Kommt das Ende der Zinsbindung fürs Hypothekendarlehen näher, beginnen die Sorgen um die Anschlussfinanzierung. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um sich die optimalen Zinsen zu sichern? Die Antwort ist derzeit erfreulich einfach.

Geldgeber nehmen Neugeschäft über diese Vermittler nur an, wenn der Antrag bis Mitte Dezember gestellt wird und alle geforderten Unterlagen komplett vorliegen.
(Foto: dpa)
So ändern sich die Zeiten. Noch im Jahr 2011 kam eine Studie der FMH-Finanzberatung zu dem Ergebnis: Nur sehr wenige Bauherrn haben durch ein Forward-Darlehen Vorteile gegenüber den Anschlussfinanzierern. Das stimmt heute nicht mehr. Das aktuelle Zinsniveau und einige interessante Aktionszinsen verändern die Lage deutlich. Und zwar zum Besseren. Aktuell gibt es einige sagenhafte Angebote mit unterschiedlichen Vorlaufzeiten und Rahmenbedingungen.
Neue Zahlen helfen sparen
Der Vorteil vieler Forward-Darlehen bei einer anderen als der Hausbank liegt darin, dass fremde Geldhäuser nicht an dem bei Vertragsschluss ermittelten Beleihungswert festhalten, sondern diesen neu ermitteln. So ist oft eine Kreditvergabe innerhalb von 60 Prozent der Beleihung möglich.
Die Vermittler DTW-Immobilienfinanzierer, Accedo und MkiB online etwa verlangen für bis zu 42 Monaten keinen Forward-Aufschlag – sogar in Kombination mit einer langen Zinsbindungszeit von 20 bis 30 Jahren. Ein wahrhaft traumhaftes Angebot: Wer hier, zum Beispiel bei einer Vorlaufzeit von 40 Monaten, für 20 Jahre die Zinsen festschreibt, erhält für eine Finanzierung von bis zu 55 Prozent des Objektwerts einen Zinssatz von effektiv 1,90 Prozent – inklusive Forward-Aufschlag. 100.000 Euro Darlehen kosten somit gerade einmal 500 Euro pro Monat, wenn der Kunde das Darlehen innerhalb der besagten 20 Jahren vollständig tilgt.

Max Herbst ist Inhaber der FMH-Finanzberatung, die seit 1986 unabhängige Zinsinformationen erstellt.
Etwas teurer – aber immer noch machbar – ist es, wenn Bauherren mehr als 55 Prozent des Objektwerts abzuzahlen haben. Bis zu einer Höhe von zirka 70 Prozent des Wertes verteuern sich die Zinsen um 0,2 Prozentpunkte. Im letzteren Fall wäre der Effektivzins bei 2,10 Prozent und die Rate für 100.000 Euro stiege auf 510 Euro pro Monat.
Ohne Fleiß kein Superzins
Bei diesem Zinsangebot muss man nicht mehr auf weiter fallende Zinsen spekulieren. Das gilt umso mehr, als die Vermittlerangebote von DTW, Accedo und MkiB online auch noch eine jährliche Sondertilgungsoption von bis zu 20 Prozent enthalten. Superzinsen, keine Forward-Aufschläge bis zu 42 Monate und extrem großzügige Sondertilgungsoption – da bleiben keine Wünsche offen
Eines sollten Interessenten aber unbedingt beachten: Die Geldgeber nehmen Neugeschäft über diese Vermittler nur an, wenn der Antrag bis Mitte Dezember gestellt wird und alle geforderten Unterlagen komplett vorliegen. Unvollständige Prüfungsunterlagen werden nicht bearbeitet. Das klingt hart – doch wer attraktive Konditionen bietet, kann eben auch Forderungen stellen.
Schicke Konditionen für Eilige
Kunden, die schon im kommenden Jahr eine Anschlussfinanzierung brauchen und eine Entschuldung innerhalb des nächsten Jahrzehnts planen, können sich an die ING-DiBa oder die Degussa Bank wenden. Forward-Darlehen mit bis zu zwölf Monaten Vorlaufzeit gibt es dort ganz ohne Forward-Aufschlag. Sind noch bis zu 50 Prozent des Immobilienwertes offen, liegt der Effektivzins bei gerade einmal 1,41 bzw. 1,43 Prozent – oder weniger. Grund: Seit einigen Wochen verbilligt die ING-DiBa Darlehen in gut bzw. sehr guten Postleitzahlengebieten um 0,1 bzw. 0,2 Prozentpunkten. Wer in einer prosperierenden Gegend wohnt, bekommt das DiBa Angebot daher für 1,21 Prozent. Dieses Angebot gilt allerdings nur für Neukunden.
Fazit
Ob und wie weit die Hypothekenzinsen in den kommenden Wochen noch nachgeben, weiß niemand. Wer derzeit nach Angeboten für eine Anschlussfinanzierung sucht, kann jedoch aus einer Vielzahl attraktiver Möglichkeiten wählen. Ein schneller Abschluss könnte zwar bedeuten, dass Kunden das absolute Zinstief verpassen. Das wäre aber nicht weiter tragisch. Denn klar ist auch: Mit diesen Sonderzinsen liegen Bauherren so weit unter dem üblichen Zinsniveau, dass schon sehr üppige Zinssenkungen kommen müssten, um diese Konditionen noch zu übertreffen.
Quelle: ntv.de