Ölige Teigware Ikea stoppt Donuts-Verkauf
28.10.2016, 20:45 Uhr
Verbindliche Grenzwerte für eine Mineralölbelastung von Lebensmitteln wurden bislang nicht festgelegt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wenig Erfreuliches fördert eine Untersuchung des Magazines "Öko-Test" zu Tage. Demnach sind alle getesteten Donuts mit Mineralöl belastet. Auch jene, die bei Ikea verkauft wurden. Das Möbelhaus reagiert.
Der Möbelhändler Ikea hat den Verkauf von Donuts wegen erhöhter Mineralöl-Werte gestoppt. "Wir haben die Donuts aufgrund der Testergebnisse letzte Woche aus dem Sortiment genommen", sagte eine Sprecherin der Möbelkette. Die Zeitschrift "Öko-Test" hatte zuvor Ergebnisse einer Laboranalyse veröffentlicht, bei der in den tiefgefrorenen "B&B Pinky"-Donuts von CSM Deutschland eine erhöhte Konzentration möglicherweise gesundheitsschädlicher gesättigter Mineralöle festgestellt wurde.
Ein Sprecher der Verbraucherorganisation Foodwatch forderte am Freitag auch die anderen Anbieter der Teigwaren auf, schnell zu reagieren. "Öko-Test" hat für seine Oktober-Ausgabe Donuts von 15 Anbietern auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Alle erhielten die Note "ungenügend". Bei elf Produkten waren die Mineralöl-Werte stark oder sehr stark erhöht. Alle getesteten Donuts sind überdies mit gesättigten Mineralölen (MOSH oder POSH) belastet. Viermal wurden auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, die möglicherweise krebserregende Verbindungen enthalten. Gesättigte Mineralöle sammeln sich im Körper und können zu Organschäden führen. Wie diese Verunreinigungen in die Donuts kommen, lässt sich anhand der Analysen nicht sagen.
Dazu gesellt sich noch ein anderes Problem bei den Fettkringeln: Palmöl. Der Rohstoff aus den Früchten der Ölpalme bläst die Donats nicht nur kalorisch auf, sondern ist oftmals vergleichsweise stark mit Glycidyl-Fettsäureestern belastet. Diese Fettschadstoffe gelten als besonders gefährlich. Erst kürzlich hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Risiken neu bewertet. Demnach wird Glycidol, das im Körper aus Glycidylestern freigesetzt wird, als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft. "Öko-Test" bewertet Glycidyl-Fettsäureester deshalb doppelt so streng wie die Gruppe der Fettschadstoffe insgesamt.
Quelle: ntv.de, awi/dpa