Mit Kippe hinterm Steuer Ist Rauchen im Auto noch erlaubt?
06.12.2016, 12:19 Uhr
Hoffentlich sind keine Kinder an Bord.
(Foto: imago/Westend61)
Was früher als lässig galt, ist heutzutage verpönt: das Rauchen. Dementsprechend begrenzt wird der Platz, an dem Abhängige ihrer Sucht nachkommen dürfen. Zum Glück bleibt der eigene Wagen, oder?
Eigentlich ist die Warnung deutlich: Rauchen gefährdet die Gesundheit. An dem meisten Orten müssen Raucher jetzt ihr Laster ruhen lassen. Als zu gefährlich und belästigend empfindet der nicht nikotinabhängige Teil der Bevölkerung das öffentliche Inhalieren von Tabakwaren. Dennoch können viele nicht die Finger von den Glimmstängeln lassen.
Zum Glück gibt es das eigene Auto - ohnehin oft als Rückzugsort vor dem Getöse des Alltags und als Hort der Privatheit empfunden. In Kombination mit guter Musik und freien Straßen wird die Zigarette hinterm Steuer zur großen Freiheit, die A33 zur Route 66. Doch ist das Rauchen im Auto eigentlich noch erlaubt?
In Deutschland, ja. Noch zumindest. Denn in vielen Ländern Europas sieht dies bereits anders aus - wenn Kinder an Bord sind. So zumindest in England, Italien, Frankreich, Griechenland und Schottland. Wer mit Kippe und Kind im Wagen erwischt wird, muss zahlen. Die Strafen variieren dabei zwischen 70 Euro und 1500 Euro. In Italien wird auch derjenige zur Kasse gebeten, der qualmend eine Schwangere chauffiert. Wie sich das Verbot auf rauchende Schwangere auswirkt, ist indes nicht bekannt.
Rauchverbot im Auto könnte kommen
In Deutschland wird unterdessen noch diskutiert. Zu vermuten ist aber, dass auch hierzulande ein Rauchverbot im Auto kommen wird. Und zwar nicht nur, um andere Mitfahrer vor dem gesundheitsgefährdenden Qualm zu schützen. Denn grundsätzlich ist es immer sicherer, beide Hände am Lenkrad zu haben. Die Smartphonenutzung ist aus diesem Grund laut Straßenverkehrsordnung während der Fahrt verboten und wird mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister geahndet. Zu abgelenkt ist der Fahrer durch das Telefonieren und Nachrichtensenden. In Teilen lässt sich das wohl auch auf das Rauchen übertragen.
Wer sich nun von seinem Laster verabschieden will, sollte für die letzte Zigarette einen Aschenbecher benutzen. Denn wer den Glimmstängel einfach aus dem Autofenster auf die Straße wirft, muss mit einem Bußgeld von 20 bis 50 Euro wegen Umweltverschmutzung rechnen. Richtig drakonisch werden die Strafen, wenn durch die unsachgemäße Entsorgung der Zigaretten andere zu Schaden kommen. Zum Beispiel dann, wenn die brennende Kippe in einem Cabrio landet, einen Unfall verursacht oder einen Waldbrand auslöst.
Wer trotz des Gefährdungspotenzials nicht mit dem Rauchen aufhören kann, sollte sich zum Quarzen besser in sein parkendes Auto zurückziehen. Natürlich ohne Kinder. Und ohne allzu laute Musik. Auch das kann Ärger geben. Dafür dann vielleicht mit einem griffbereiten Feuerlöscher auf dem Beifahrersitz.
Quelle: ntv.de