Feldsalat im Test Zu viel Gift im Grün?
02.01.2017, 13:27 Uhr
Feldsalat gilt als sehr gesund und schneidet auch bei Öko-Test nicht schlecht ab.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zum Verzehr von Salat wird oft geraten. Denn gesund soll er sein. Und zudem nicht dick machen. Letzteres stimmt wohl. Bei Ersterem kommen nach einer Untersuchung von Öko-Test hingegen Zweifel auf.
Feldsalat bringt eigentlich alles mit. Hat er doch von allen Salatgattungen den höchsten Gehalt an Vitaminen. Zudem enthält er reichlich Kalium und Eisen. Besonders gut: der Salat ist winterhart, kann also auch in den Wintermonaten frisch geerntet werden. Außerdem verstärkt Kälte das Aroma des Baldriangewächses. Kenner schätzen vor allem seinen nussigen Geschmack.
Sollten Verbraucher also reinhauen? Nicht unbedingt. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat je drei Feldsalat-Proben von elf Lebensmittelgeschäften ins Labor geschickt. Ziel war es nicht nur, einzelne Salate zu testen, sondern auch zu prüfen, mit welcher durchschnittlichen Qualität Kunden in den einzelnen Supermärkten, Discountern und Bio-Läden rechnen können. Die Gesamtnote "sehr gut" konnten die Tester nur ein einziges Mal vergeben: für die Proben eines Bio-Händlers.
Schadstoffbelastung macht Sorgen
Vor allem die Schadstoffbelastung einiger Salate macht Sorge. Wurden bei der Untersuchung doch in einigen Proben verschiedene Spritzgifte gefunden, teilweise waren besonders gefährliche Stoffe darunter. Bei manchen Salaten wurden zudem erhöhte Nitratwerte und bedenkliche Chlorverbindungen analysiert.
Demnach haben ausnahmslos alle konventionellen Handelsketten Probleme mit besonders gefährlichen Pestiziden wie etwa dem Pilzbekämpfungsmittel Iprodion, das als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft ist. Leider ist auch Bio nicht ganz ohne: Vier von sechs Bio-Feldsalaten enthalten das bienengiftige Insektenbekämpfungsmittel Spinosad. Darüberhinaus wurden in vielen Produkten zu hohen Nitratwerte und Perchlorat nachgewiesen. Letzteres hemmt die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse.
Alle Salate unter der gesetzlichen Norm
Angesichts der hohen gesetzlichen Grenzwerte für eine Schadstoffbelastung gelingt es zwar allen untersuchten Salaten, deutlich unter der gesetzlichen Norm zu bleiben, aber Öko-Test wertete bereits als "erhöht" ab, wenn die Grenzwerte zu mehr als zehn Prozent erreicht wurden.
Aber immerhin: in vier Läden fielen die drei untersuchten Chargen insgesamt "gut" aus. Sechs Mal lautet das Gesamturteil für die Proben im Durchschnitt "befriedigend".
Den Testsieg konnte schließlich der Salat von Denn's Biomarkt für sich beanspruchen ("sehr gut"/2,99 Euro pro 150 Gramm), unter anderem wurden die Produkte von Alnatura und Aldi Nord für "gut" befunden (0,95 Euro pro 150 Gramm).
Quelle: ntv.de, awi