Ratgeber

Krankenversicherte können aufatmen Zusatzbeitrag steigt doch nicht

Kostensteigerungen im Gesundheitswesen müssen die Kassen-Mitglieder allein über die Zusatzbeiträge schultern.

Kostensteigerungen im Gesundheitswesen müssen die Kassen-Mitglieder allein über die Zusatzbeiträge schultern.

(Foto: imago/Christian Ohde)

Die gesetzlich Krankenversicherten bleiben im kommenden Jahr von steigenden Beiträgen verschont. Der Beitrag, den die Arbeitnehmer allein zahlen müssen, bleibt wider Erwarten bei durchschnittlich bei 1,1 Prozent. Die Politik jubelt.

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleibt 2017 bei 1,1 Prozent. Der Zusatzbeitrag wurde im Bundesanzeiger veröffentlicht, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Wie hoch der Zusatzbeitragssatz einer Krankenkasse tatsächlich ausfällt, legt die jeweilige Kasse selbst fest. Er richtet sich danach, wie wirtschaftlich eine Krankenkasse arbeitet, über welche Finanzreserven sie verfügt und welche weiteren Leistungen sie anbietet.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte: "Der stabile durchschnittliche Zusatzbeitrag macht deutlich, dass die gesetzliche Krankenversicherung finanziell auf einem sicheren Fundament steht." Als "Panikmache" kritisierte er Berichte vom Sommer, wonach der Zusatzbeitrag deutlich steigen könnte. Dieser "Alarmismus" sei völlig unangemessen gewesen.

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag ergibt sich aus der Differenz der vom Schätzerkreis prognostizierten Einnahmen und Ausgaben der GKV, die 2017 rund 14,4 Milliarden Euro ohne Berücksichtigung von Finanzreserven beträgt. Insgesamt geht der Schätzerkreis für das kommende Jahr von Einnahmen in Höhe von 214,75 Milliarden Euro aus. Dem werden die voraussichtlichen Ausgaben der Krankenkassen von 229,14 Milliarden Euro gegenübergestellt.

Die Finanzreserven der Krankenkassen fließen in diese Rechnung nicht ein und stehen damit zum Teil für Spielräume bei der Festlegung des kassenindividuellen Zusatzbeitragssatzes zur Verfügung. Die derzeit 117 Krankenkassen verfügten zur Jahresmitte 2016 über Reserven von insgesamt rund 15,1 Milliarden Euro, die sich im weiteren Jahresverlauf 2016 noch deutlich erhöhen werden, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird ein allgemeiner Beitragssatz von 14,6 Prozent je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert. Darüber hinausgehende Kosten müssen die Versicherten in Form von kassenindividuellen Zusatzbeiträgen alleine tragen. Erhöht eine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht und können in eine andere Kasse wechseln.

Quelle: ntv.de, awi/AFP

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