Fußball

So läuft der 28. Spieltag FC Bayern sucht den Flow, RB die Coolness

Ja, wo isser denn, der Flow?

Ja, wo isser denn, der Flow?

(Foto: imago/Ulmer)

Der FC Bayern hat sich nach der Niederlage in Sinsheim kurz ermahnt und fühlt sich fit für die Giganten-Gipfel. Die Leipziger sind wieder auf Kurs, suchen aber nach der Lockerheit. Die hat indes Kölns Peter Stöger.

Die Bayern sind nach "Schwächeanfall" gewarnt

Dass wir mit Karl-Heinz Rummenigge mal auf Linie liegen - verrückt! Der Vorstandschef der Münchener schreibt in der aktuellen Ausgabe des Klub-Magazins, dass die Mannschaft des FC Bayern trotz der 0:1-Niederlage am Dienstagabend bei der TSG Hoffenheim "spielerisch und mental einen guten Eindruck mache". Diese Diagnose hatten wir dem Patienten aus dem Süden bereits am Donnerstag mitgeteilt - da war das Magazin des Klubs vermutlich schon im Druck, weswegen wir nicht von einem Plagiat ausgehen. Umso besser für das Team von Carlo Ancelotti, das ihm von gleich mehreren Seiten "tutto bene" attestiert wird. Dennoch sind Spieler und Trainer nach dem 45-minütigen Schwächeanfall von Sinsheim vor dem Top-Spiel des 28. Spieltags der Fußball-Bundesliga mit Borussia Dortmund am Samstagabend (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) und dem folgenden Champions-League-Duell gegen Real Madrid (Mittwoch, ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gewarnt. Nach den Mahnungen von Arjen Robben ("Das darf uns nicht passieren") und Mats Hummels ("Es war ein Dämpfer zur rechten Zeit") sagt David Alaba nun: "Unser Ziel ist, das Spiel gegen Dortmund zu gewinnen und im Rhythmus zu bleiben. Wir wollen eine gute Stimmung haben und diesen Flow mitnehmen gegen Real."

Will mal nicht so streng sein, der Thomas Tuchel.

Will mal nicht so streng sein, der Thomas Tuchel.

(Foto: dpa)

Aber erstmal Dortmund. Das Spiel kann für die Bayern (a) ein ziemlicher Selbstläufer werden oder (b) extrem unangenehm. Dass hängt vor allem von der eigenen Leistung ab, aber bei diesem Gegner auch stark von der Tagesform des schwarzgelben Talenteschuppens. Der spielt nämlich manchmal ein wenig uninspiriert, manchmal aber auch einfach nur wundervoll wuchtig. Allerdings fast immer mit dem Makel, dass viel zu wenig Tore aus viel zu vielen Chancen herausspringen. Was Trainer Thomas Tuchel im Spieltags-Eifer zur Verzweiflung bringt, mit ein wenig Abstand aber irgendwie auch fasziniert: "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu streng werden und dass wir das ins Verhältnis setzten zu dem, was wir leisten." Aber: "Wir betreiben großen Aufwand und wünschen uns in unserem Spiel mehr Effizienz. Das werden wir vor dem Spiel noch einmal anmahnen." Gelingt das, liegen wir voll auf Linie mit Ex-Borusse Christoph Metzelder, der sagt: "Dortmund hat das Potenzial, an einem guten Tag die Bayern zu schlagen." Weil wir es uns aber auch mit Rummenigge nicht versauen wollen, Tipp: 2:2.

RB Leipzig sucht die Coolness, Hoffenheim spitzt

Die Leipziger Rasenballsportler wappnen sich nun auch verbal für die europäische Königsklasse, in der sie nach menschlichem Ermessen in der kommenden Saison mitspielen dürfen. In seiner allerersten Saison in der deutschen Eliteliga steht der Brauseklub nach 27 von 34 Runden mit 55 Punkten auf Platz zwei - vier Zähler vor Hoffenheim und fünf vor dem BVB. Vor der Begegnung mit Bayer 04 Leverkusen im Zentralstadion am Samstagnachmittag sagt Trainer Ralph Hasenhüttl: "Wir haben die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben. Wir wollen mit aller Macht unseren Platz verteidigen." Das ginge aber nur, "wenn wir Topleistungen bringen und Spiele gewinnen. Wir können nicht darauf warten, dass die anderen Teams Spiele verlieren. Da ist richtig Qualität hinter uns. Wir werden alles dafür tun, um uns diesen großen Traum zu erfüllen". Auf einem guten Weg sind sie ja. Nach drei Spielen ohne Sieg gelangen den Leipzigern in den englischen Wochen bisher ein 4:0 daheim gegen Darmstadt und ein 3:2 beim 1. FSV in Mainz. "Wir haben dadurch Selbstvertrauen getankt." Allerdings hätte sich Hasenhüttl gegen den FSV etwas mehr Souveränität gewünscht, schließlich habe seine Mannschaft schon mit 2:0 geführt. "Da sind wir noch nicht cool genug." Und, Obacht: Gegen Leverkusen werde es auch nicht leicht. "Da kommt es auf eine absolute Willensleistung und Durchhaltevermögen an." Tipp: 2:0.

Lass es raus, Hilde!

Lass es raus, Hilde!

(Foto: dpa)

Ähnlich gut, wenn nicht gar noch ein wenig besser gelaunt sind sie vor der Partie am Samstag in Hamburg bei der TSG Hoffenheim. Schließlich war ihnen am Dienstag im 18. Anlauf der endlich erste Sieg gegen den FC Bayern gelungen. Auch die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann träumt mit einiger Berechtigung davon, sich in der kommenden Spielzeit mit den Besten in der Champions League messen zu dürfen. Milliardär, Mäzen und Macher Dietmar Hopp ist schon ganz aus dem Häuschen: "Der Sieg ist unfassbar. Das war ein großer Schritt Richtung Europa." Und im Prinzip sieht der Trainer das ähnlich: "Wir müssen auf uns gucken. Das Schönste im Leben ist doch, wenn du niemandem ausgeliefert bist und selbst den Weg zeichnen kannst. Wir müssen sehen, dass wir den Bleistift spitzen." Derweil sucht Vorstandschef Heribert Bruchhagen einen Grund, warum sein HSV diese Hoffenheimer schlagen könnte. Und ihm ist tatsächlich etwas eingefallen: Immerhin haben die Hamburger, die nur ein Punkt vom wohlbekannten Relegationsplatz trennt, sechs der jüngsten Heimspiele im Volkspark gewonnen. Also behauptet er: "Zu Hause haben wir probate Mittel." Tipp: 1:2.

Ist sonst noch was?

"Der Ball muss in das Netjen."

"Der Ball muss in das Netjen."

(Foto: imago/Hübner)

SG Eintracht Frankfurt - SV Werder Bremen (Freitag, 20.30 Uhr). Im Grunde sei bei der Eintracht alles prima, sagt Trainer Nico Kovac: "Leidenschaft, Einstellung und Spielfreude, das alles ist da. Was fehlt, ist die Chancenverwertung." Allerdings hat die SGE seit acht Partien nicht mehr gewonnen, sechs Mal verloren. Und nun kommen die fabelhaften Bremer, die neuerdings in der Nähe der Europapokalplätze stehen. Tipp: 1:0.

FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg: Nach dem 0:3 bei besagten Bremern haben die Schalker einen Plan: Sie wollen gegen Wolfsburg gewinnen. Trainer Markus Weinzierl beteuert: "Es gibt keine Müdigkeit im Team. Wir stehen vor sehr wichtigen Wochen mit Partien in der Bundesliga und der Europa League gegen Ajax." Und der VfL? Setzt auf Mario Gomez. Gegen Freiburg hatte das nicht geklappt. Wir zitieren Trainer Andries Jonker: "Wir sagen auf schön holländisch: Der Ball muss in das Netjen. Und das ist nicht passiert." Tipp: 2:0.
SC Freiburg - 1. FSV Mainz (beide Samstag, 15.30 Uhr): Für den Mainzer Trainer Martin Schmidt ist die Partie im Schwarzwaldstadion so etwas wie ein berufliches Finale. Oder wie es Sportchef Rouven Schröder formulierte: "Es ist klar, dass wir in Freiburg drei Punkte holen müssen." Willkommen im Abstiegskampf. Mit dem haben die Gastgeber wenig bis nichts zu tun. Gäbe es eine Garantie, in der Europaliga zu spielen und nächste Saison die Bundesliga zu halten, "dann hätte ich Lust", sagt Trainer Christian Streich. Tipp: 2:1.
Hertha BSC - FC Augsburg (Sonntag, 15.30 Uhr): Nach der Niederlage in Gladbach am Mittwoch, der nun schon siebten Auswärtspleite in Serie, sagte Herthas Trainer Pal Dardai: "Ich hoffe, dass wir mit den Auswärtsniederlagen keinen Negativrekord aufstellen." So lange wir zu Hause vernünftig spielen, geht es. Aber es wird eng." Nun kommen die vom Abstieg bedrohten Augsburger ins Olympiastadion." Deren Manager, Stefan Reuter, kündigt schon mal an: "Die Nerven werden wir definitiv nicht verlieren." Tipp: 1:0.
FC Ingolstadt - SV Darmstadt 96 (Sonntag, 17.30 Uhr): Hurra, sie leben noch. "Ingolstadt hat wieder Puls", ließ Kapitän Marvin Matip nach dem 3:2 in Augsburg verlauten. Mit zehn Punkten Rückstand auf Platz 16 waren die Schanzer in die Englische Woche gegangen. Nach zwei Siegen gegen Mainz und nun in Augsburg sind es nur noch vier. "Ein Dreier gegen Darmstadt, und wir sind wieder dick im Geschäft." Tipp: 2:0.

Der n-tv.de-Geheimtipp

Was ja ganz interessant ist, also abseits der Tatsache, dass sie das Fußballspiel zwischen den Mannschaften aus Köln und Mönchengladbach am Rhein und um den Rhein herum Derby nennen, also abgesehen davon ist nicht nur uns aufgefallen, dass Peter Stöger, der Trainer der Kölner, am Samstagnachmittag einen Rekord einstellt. Stöger wird dann zum 130. Mal hintereinander in einem Ligaspiel auf der Bank des Effzeh sitzen.

Das schaffte bisher nur Hennes Weisweiler in der längsten seiner drei Amtszeiten zwischen 1976 und 1980. Überholen wird Stöger einen anderen Kollegen: Christoph Daum, der auf 129 Spiele am Stück verweisen kann. Stöger aber bleibt ganz bescheiden: "Das ist nett, aber Herr Weisweiler hatte ja noch Europapokal- und viel mehr Pokalspiele." Außerdem fanden seine, also Stögers, ersten 34 Spiele in der zweiten Liga statt. Anderseits "macht die Angelegenheit bedeutsam, dass im gleichen Zeitraum zuvor ein paar mehr Trainer hier gearbeitet haben". Stöger ist im Sommer vier Jahre in Köln, in den vier Jahren vor ihm arbeiteten dort vier Trainer. Gemessen an den Arbeitstagen hintereinander ist Stöger längst spitze. Am Samstag werden es 1393 sein, Weisweiler kam auf 1384, Daum auf 1374. "Das ist dem Umstand geschuldet, dass meine Chefs mich halt nicht gekündigt haben. Insofern danke." Tipp: 2:1.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Yussi hat einen Ganzkörperkrampf, aber der löst sich schon wieder." Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl über Stürmer Yussuf Poulsen, der erstmals seit seiner Verletzung am Mittwoch beim Sieg in Mainz wieder 90 Minuten auf dem Platz stand.

Quelle: ntv.de

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