BVB jagt Bayern, Bremen bangt So ist die Lage der Liga vor dem Restart
14.05.2020, 19:08 Uhr
Der FC Bayern hat zum Restart die besten Voraussetzungen.
(Foto: imago images/Sven Simon)
Nach mehr als zwei Monaten Corona-Pause geht die Saison der Fußball-Bundesliga weiter. Doch wie steht es eigentlich um die Klubs? Wer kämpft um die Teilnahme an den internationalen Wettbewerben? Und wie stehen die Chancen in der Meisterschaft oder im Abstiegskampf?
Heikler Abstiegskampf
Für drei Teams sieht es ganz düster aus: Paderborn (18. Platz, 16 Punkte), Werder Bremen (17., 18 Punkte) und Fortuna Düsseldorf (16., 22 Punkte) müssen sich in den verbleibenden Spielen erheblich strecken, um einen der Abstiegsplätze und den Relegationsplatz noch zu verlassen. Denn: Neun Spieltage vor Schluss hat der 1. FSV Mainz 05 immerhin vier Zähler Vorsprung auf die Fortuna (26 Punkte).
Neun Spiele? Mitnichten, schließlich stehen für die bis zur Corona-Pause überraschend schwachen Bremer (letzter Sieg am 18. Spieltag) zehn Partien an. Das eigentlich für den 24. Spieltag vorgesehene Punktspiel des SVW gegen Eintracht Frankfurt soll am 2. Juni nachgeholt werden. Eine große Chance für die Grün-Weißen, zumal sich die SGE auf dem eigenen Polster nicht allzu sicher fühlen darf.
Die Hessen (12. Platz, 28 Punkte) sind eine von gleich mehreren Mannschaften, für die die Abstiegszone durchaus noch näher kommen kann. Frankfurt trifft zum Bundesliga-Restart zunächst auf Gladbach, eine Woche später geht es zum FC Bayern. Gut für die Hütter-Elf: Danach geht es unter anderem gegen Bremen, Mainz oder Paderborn um die Punkte.
Ebenfalls noch nicht sicher mit dem Klassenverbleib rechnen können Augsburg (14., 27 Punkte), Hertha BSC (13., 28 Punkte) und der 1. FC Union Berlin (11., 30 Punkte). Interessant wird zu beobachten sein, wie die Hertha ihre Seuchensaison noch retten will. In der Pause trennte sich der Hauptstadtklub vorzeitig von Trainer Alexander Nouri, der erfahrene Bruno Labbadia übernahm. Der Auftrag Klassenerhalt ist aber kein einfaches Unterfangen, stehen für die Alte Dame doch unter anderem das Stadtderby gegen den Aufsteiger 1. FC Union sowie die Partien gegen Leipzig, Dortmund, Leverkusen und Gladbach an.
Der Kampf um Europa
Im Mittelfeld der Liga war bis zur Pause ebenfalls einiges los: Fünf Zähler trennen den Zehnten 1. FC Köln (32) und den Sechsten FC Schalke 04 (37). Die Rheinländer schielen dank des deutlichen Aufwärtstrends unter Coach Markus Gisdol daher, gepaart mit jeder Menge Optimismus, in Richtung Europa.
Der FC Schalke muss in Spiel eins nach der Pause ausgerechnet gegen Erzrivale Borussia Dortmund ran. Gewinnen die Königsblauen, setzen sie im Kampf um die Teilnahme an der Europa League ein deutliches Zeichen und rücken an den Fünften Bayer Leverkusen (47) heran. Spannend wird dann das direkte Duell am 31. Spieltag sein.
Doch auch der VfL Wolfsburg (7. Platz, 36 Punkte), der SC Freiburg (8., 36) und 1899 Hoffenheim (9., 35) rechnen sich ihre Chancen aus. Die TSG hat das vermeintlich leichteste Restprogramm, während Wolfsburg und Freiburg jeweils noch gegen Leverkusen, Gladbach, Schalke und Bayern spielen.
Die Meisterfrage
Die Ausgangslage im Saisonendspurt ist klar: Mit vier Zählern Vorsprung thront der FC Bayern neun Spieltage vor Schluss ganz oben. Im Normalfall ist das ein Polster, das sich der Rekordmeister nicht mehr nehmen lässt. Normal werden die kommenden Wochen angesichts von Corona-Tests, Hygiene-Maßnahmen, Quarantäne und Geisterspielen aber keineswegs. So haben Borussia Dortmund (51), RB Leipzig (50) und selbst Borussia Mönchengladbach (49) ihre Titelhoffnungen bestimmt noch nicht begraben.
Lassen die Schwarz-Gelben gegen Schalke und Wolfsburg keine Federn, besteht am 28. Spieltag die große Chance, die Meisterschaft noch einmal richtig anzuheizen. Denn dann trifft Dortmund zu Hause auf die Bayern. Kurz vor Schluss reist die Borussia dann auch noch zu RB Leipzig.
Für die Sachsen stehen derweil überwiegend Pflichtaufgaben an. Immerhin hat die Nagelsmann-Elf bereits Anfang Februar gegen Gladbach (2:2) und München (0:0) gespielt. Die Bayern müssen zum Restart gegen Union Berlin Stärke beweisen, danach geht es gegen Eintracht Frankfurt. Anfang Juni stehen dann die Spitzenspiele gegen die Verfolger aus Leverkusen und Gladbach an - kein einfaches Restprogramm für Hansi Flick und sein Team.
70 Tage pausierte die Fußball-Bundesliga wegen des Coronavirus. Anders als etwa der Handball, der Volleyball oder das Eishockey brach die DFL die Saison aber nicht vorzeitig ab. Nun wird wieder gespielt: Ohne Fans im Stadion, mit strengen Hygiene-Vorschriften.
Quelle: ntv.de