Fußball

15 Teams können noch absteigen Zweite Liga fesselt mit purer Dramatik

Der FC Ingolstadt schwankt zwischen Hoffen und Bangen - zwischen Aufstieg und Abstieg liegen fast genauso viele Punkte.

Der FC Ingolstadt schwankt zwischen Hoffen und Bangen - zwischen Aufstieg und Abstieg liegen fast genauso viele Punkte.

(Foto: imago/Eibner)

Was für eine verrückte Saison: Der Kampf um den Klassenerhalt fängt in der 2. Fußball-Bundesliga bereits bei Platz vier an. Sogar ein ungeschriebenes Gesetz droht zu brechen. Nur Fortuna Düsseldorf kann sich seines Aufstiegs ziemlich sicher sein.

Der Kampf um den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga wird immer dramatischer. Sechs Spieltage vor Saisonende hat der Tabellenvierte FC Ingolstadt nur sechs Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Kurios: Ingolstadts Abstand auf den Tabellendritten Holstein Kiel ist nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim mit fünf Zählern ähnlich.
"In dieser Liga sind drei Punkte Gold wert und wir haben 40, was jedoch nichts bedeutet, da es sehr eng zugeht", sagte FCI-Profi Sonny Kittel. Arminia Bielefelds Innenverteidiger Julian Börner stellte nach dem 1:1 gegen Aufsteiger Kiel fest: "Das wird noch eine harte und intensive Saison - aber das ist für alle Fans ja schön, wenn es spannend ist."

Es ist so spannend, dass es sogar ein ungeschriebenes Gesetz zu brechen droht: Der Abstieg trotz 40 gesammelten Punkten könnte Wirklichkeit werden. In der 2. Liga passierte das bereits dreimal: 1996 traf es den Chemnitzer FC, ein Jahr später den SV Waldhof Mannheim und 2006 schließlich Dynamo Dresden - allerdings gab es da auch noch vier Abstiegsplätze. In der Bundesliga ist dieser Fall dagegen noch nie eingetreten - am härtesten traf es in der Saison 1997/98 den Karlsruher SC, der mit 38 Punkten den Gang ins Unterhaus antreten musste.

"Müssen jetzt höllisch aufpassen"

Die Gewinner des 28. Spieltags waren der 1. FC Kaiserslautern, Erzgebirge Aue und die SpVgg Greuther Fürth. Aue verließ durch den überraschenden 3:1-Sieg in Regensburg die Abstiegsplätze. Der Tabellen-14. Fürth ist durch das 2:1 gegen Union Berlin punktgleich mit dem Tabellenelften aus der Hauptstadt. "Der Ernst der Lage ist uns bewusst", kommentierte Union-Trainer André Hofschneider die vierte nicht gewonnene Partie seiner Mannschaft nacheinander.

Noch schlechter ist die Serie des MSV Duisburg: Das 1:4 gegen den Tabellenletzten Kaiserslautern war die vierte Pleite hintereinander. "Wir müssen jetzt höllisch aufpassen", warnte MSV-Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp mit Blick auf die Tabelle. Die Pfälzer schöpfen nach dem klaren Auswärtserfolg neue Hoffnung: Sie verkürzten den Abstand auf Rang 16 auf sechs Zähler. "Die Mannschaft hat ihre sehr gute Arbeit der vergangenen Wochen fortgesetzt. Darauf müssen wir aufbauen", sagte FCK-Coach Michael Frontzeck, der seit seinem Amtsantritt im Februar 16 Punkte aus neun Spielen holte.

Nur Fortuna scheint sicher durch

Auch die Bilanz von Robin Dutt als Neu-Trainer des VfL Bochum ist beachtlich: Das 2:0 gegen Eintracht Braunschweig war die fünfte Begegnung nacheinander ohne Niederlage. Trotzdem steht der Revierklub nur drei Punkte vor dem 16. Platz. "Die aktuelle Lage in der Tabelle ist verrückt, es bleibt keine Zeit zum Durchschnaufen", fasste VfL-Kapitän Stefano Celozzi die Lage in der Liga zusammen. Auch der FC St. Pauli als Zehnter und der SV Sandhausen als punktgleicher Siebter müssen nach dem 1:1 "damit leben, bis zum Schluss um den Klassenverbleib zu kämpfen", sagte St. Paulis Trainer Markus Kauczinski.

An der Tabellenspitze zieht Fortuna Düsseldorf einsam seine Kreise - und spielt am Montagabend erst noch (bei Darmstadt 98, ab 20.30 Uhr im n-tv.de Liveticker). Dass der 1. FC Nürnberg nach dem 1:1 bei Dynamo Dresden und insgesamt fünf Begegnungen ohne Sieg noch immer Rang zwei (47 Punkte) vor Kiel (45) einnimmt, ist ebenfalls kurios.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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