Trump wird schäumen Apple verhindert Gewehr-Emoji
20.06.2016, 12:50 UhrMit der Unterstützung von Microsoft verhindert Apple, dass ein Gewehr offizielles Emoji wird. Gleichzeitig wird bekannt, dass das Unternehmen in diesem Jahr den Republikanern kein Geld für den Nominierungsparteitag gibt. Beides sind Zeichen gegen Gewalt.
iPhone-Hersteller Apple hat die Muskeln spielen lassen. Durch seinen großen Einfluss ist es dem Unternehmen gelungen, ein neues Gewehr-Emoji zu verhindern. "Buzzfeed" berichtet, das Unternehmen habe bei der vierteljährlichen Versammlung des Unicode-Konsortiums mit Microsofts Unterstützung die Mitglieder zu einer einstimmigen Entscheidung gegen das Symbol bewegen können.
Das Konsortium ist eine gemeinnützige Organisation, deren Aufgabe es ist, den international kompatiblen digitalen Zeichensatz Unicode weiterzuentwickeln. Damit ist das Konsortium auch für die Einführung neuer Emojis verantwortlich. Zu den wahlberechtigten und damit einflussreichsten Mitgliedern zählen die großen Internet- und Software-Unternehmen. Beim vierteljährlichen Treffen des Konsortiums im Mai stand die Verabschiedung des Unicode 9.0 auf der Tagesordnung, mit dem am 21. Juni 72 neue Emojis eingeführt werden.
Es hätten eigentlich zwei Symbole mehr sein sollen, denn zu den Kandidaten für die Neuaufnahme gehörten auch ein Gewehr und ein Emoji für den Modernen Fünfkampf, das einen Pistolenschützen beinhaltet. Apple habe klargemacht, dass es kein Gewehr-Symbol auf seinen Plattformen unterstützen wird, schreibt "Buzzfeed" unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung.
Angesichts der vielen Gewalttaten mit Schusswaffen - zuletzt beim Massaker in Orlando - scheint Apples Engagement gegen Waffen-Emojis sehr verständlich zu sein. Allerdings waren die beiden Symbole Teil einer Sammlung von Symbolen für Olympia, wo Medaillen auch im Modernen Fünfkampf und Wurfscheibenschießen (Trap) vergeben werden. Und die Unicode-Kommission tagte bereits im Mai, Wochen vor der Bluttat in Florida. Kommentatoren kritisieren außerdem, dass es bereits ein Revolver-Emoji gibt und es sich dabei um eine Waffe handele, die dazu da sei, Menschen zu töten. Eine Bombe habe Apple ebenso akzeptiert. Eine Streichung dieser Emojis wurde aber nicht beschlossen. Viele Internet-Nutzer begrüßen Apples Vorgehen aber trotzdem als richtiges Zeichen gegen Gewalt.
Kein Geld für Trumps Republikaner
Ein Zeichen gegen verbale Gewalt ist eine weitere Aktion von Apple, die am Wochenende bekannt wurde. Das Unternehmen werde im Gegensatz zu den Vorjahren den Nominierungsparteitag der Republikaner diesmal nicht durch Geld oder andere Hilfe unterstützen, berichtete "Politico". Normalerweise greift Apple beiden Parteien unter die Arme, um Neutralität zu demonstrieren. Anlass für Cooks Verweigerung seien Donald Trumps Ausfälle gegen Frauen, Einwanderer und Minderheiten, so das Politikmagazin. Außerdem hat der republikanische Präsidentschaftsanwärter Apple direkt angegriffen. So drohte er, das Unternehmen dazu zu zwingen, alle Produkte in den USA von US-amerikanischen Arbeitern produzieren zu lassen. Und weil sich Apple weigerte, für das FBI ein iPhone zu entschlüsseln, rief Trump sogar zum Boykott auf.
Dem republikanischen Kandidaten wird aber auch Apples-Emoji-Aktion kaum gefallen. Der Unterstützer der US-Waffenlobby sagte kürzlich bei einem Wahlkampfauftritt, wenn einige Club-Besucher Waffen getragen hätten, hätten sie zurückschießen können, "dem Wahnsinnigen genau zwischen die Augen".
Quelle: ntv.de, kwe