PES holt Aubameyang und Messi Fifa ruft Schönheitsjahr mit Marco Reus aus
19.08.2016, 10:28 Uhr
Zentrale Figur bei "Fifa 17": Marco Reus
"Fifa 17" präsentiert sich auf der Gamescom schmuckvoll, aber ruppig in den Zweikämpfen. Auch Cover-Star Marco Reus schaut vorbei. Konkurrent Pro Evolution Soccer setzt ebenfalls auf Dortmunder Qualität - und Lionel Messi.
Marco Reus ist ein gefragter Spieler. Das gilt nicht nur in der Fußball-Bundesliga, deren Vereine heute im DFB-Pokal in die neue Saison gehen, bei seinem Klub Borussia Dortmund und der deutschen Nationalmannschaft, sondern auch bei der Gamescom. Der flinke Offensivmann wird weltweit auf das Cover von "Fifa 17" gedruckt. Er folgt auf Lionel Messi, der auf dem Vorgänger zu sehen ist. Mehr als drei Millionen Mal wurde abgestimmt, ob Reus, James Rodriguez von Real Madrid, Anthony Martial von ManUnited oder Eden Hazard vom FC Chelsea die Fußballsimulation in diesem Jahr bewerben sollte.
Reus sitzt bei der Spielemesse dann auch auf der Bühne von Electronic Arts und fertigt den FC Bayern per virtueller Supercup-Revanche ab. Wenn er einen Freistoß bekommt, wechselt er den Akteur und lässt sich selbst schießen. Von einem Tor ist das nicht gekrönt. Wahrscheinlich fehlt Reus einfach noch die Übung, haben die Entwickler doch bei Ecken und Freistößen die Steuerung umgekehrt: Nicht mehr der Schütze selbst wird gelenkt, sondern mit einem Zielpunkt angegeben, wo oder bei wem der Ball im Strafraum ankommen soll.
Vom ersten Eindruck in Köln bleiben drei weitere Dinge hängen: Erstens der Kampagnenmodus, der Spieler in die Rolle eines Nachwuchsspielers von Manchester United versetzt. Der muss sich in seiner ersten Premier League Saison beweisen. Das Verhalten in der Kabine, auf dem Platz und den Interviews beeinflusst die Chance auf eine Karriere beim englischen Klub. Der Schwierigkeitsgrad im Spiel – man kann wählen, ob nur der Nachwuchsakteur oder die gesamte Mannschaft gesteuert werden soll – ist zu Beginn sehr niedrig. Wer weiß, ob die Kampagne über eine Funktion als Trainingsmodus mit Geschichte hinauskommen wird.
Zweitens wirken die Zweikämpfe etwas körperlicher als beim Vorgänger. Es ist keine Seltenheit, dass sich zwei Akteure auf dem Rasen über mehrere Meter intensiv beharken. Und drittens haben die Entwickler "Fifa 17" ein Schönheitsjahr eingelegt und es mit der Frostbite Grafik-Engine ausgestattet. Die kommt auch bei "Battlefield 1" oder "Mass Effect: Andromeda" zum Einsatz. Das neue Fifa kommt am 27. September auf den Markt, für PC, PS3, PS4, X360 und XOne.
Außenseiterchance für PES 2017
Der Dauerkonkurrent aus Fernost hat sich ebenfalls hübsch gemacht, wenn auch ohne Wechsel der Grafikengine. Spielerisch wirkt das neue Pro Evolution Soccer fluffig und frisch. Konami hat an den Ballannahmen der Akteure gefeilt, dadurch sind sie unterschiedlicher. Die Torwarte machen zudem einen sehr souveränen Eindruck - das ist bei Fußballsimulationen bei ihrer Veröffentlichung nicht immer der Fall, siehe Fifa im vergangenen Jahr.
Eine sehr hilfreiche Neuerung bei PES sind Hotkeys für Defensiv- und Offensivtaktiken während einer gerade stattfindenden Partie. Dafür werden Knöpfe auf dem Steuerkreuz frei konfiguriert. Eher über den Flügel oder durch die Mitte angreifen? Tiki-Taka? Gegenpressing oder Gegner kommen lassen? Die KI soll sich dem Spielstil anpassen - rennt man etwa immer mit dem Ball über den Flügel, bemerkt das die gegnerische Mannschaft und wehrt sich.
Was das leidliche Thema der Lizenzen für Originalnamen angeht, kommt PES 2017 zwar lange nicht an die Fülle von Fifa heran, das Verträge mit allen großen Ligen hat, setzt aber kleine Ausrufezeichen: Es gibt nun Verträge mit Borussia Dortmund, Schalke, Leverkusen und Liverpool. Entsprechend lassen sich Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang und Shinji Kagawa am PES-Stand auf der Gamescom sehen. Gewechselt ist derweil Lionel Messi: Der argentinische Superstar ist Marco Reus' Vorgänger auf den Fifa-Covern, spielt aber jetzt auch bei Pro Evolution Soccer mit - einen Vertrag mit dem FC Barcelona hat Konami ebenfalls abgeschlossen.
Quelle: ntv.de