Samsung macht's billiger Galaxy S7 schlägt iPhone mit Rekordwerten
07.12.2015, 15:18 Uhr
Das Galaxy S6 Edge: Optisch soll sich der Nachfolger nicht groß unterscheiden.
(Foto: Samsung)
Das Galaxy S7 schickt sich an, Rekorde zu brechen. Benchmark-Tests attestieren den Prozessoren im künftigen Samsung-Flaggschiff Spitzenwerte, die kein anderes Smartphone derzeit erreicht. Gute Nachrichten außerdem für preisbewusste Käufer: Das S7 soll billiger als das S6 werden.
Samsung wird voraussichtlich im Frühjahr 2016 das Galaxy S7 vorstellen. Ein fester Termin steht noch aus, doch traditionell wählen die Koreaner den Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, der in diesem Jahr vom 22. bis 25. Februar stattfindet, als Bühne für ihr neues Spitzenmodell. Tatsächlich gibt es bereits Hinweise auf eine Präsentation unmittelbar vor der Messe. Auch zur Ausstattung des S7 gibt es schon zahlreiche Hinweise. Gerüchte deuten außerdem auf einen Preissturz hin: Das Galaxy S7 soll zum Marktstart zehn Prozent günstiger werden als das S6.
Bei der vorigen Gerätegeneration lag der Schwerpunkt auf ästhetischen Neuerungen: Mit dem Galaxy S6 verabschiedete sich der Hersteller erstmals vom viel kritisierten Kunststoffgehäuse seiner Flaggschiffe und steckte das Smartphone in ein edles Kleid aus Glas und Metall, das auch Samsung-Kritikern gefiel. Und mit dem gebogenen Edge-Display setzten die Koreaner noch ein optisches Ausrufezeichen.
Beim Galaxy S7, das ebenfalls in einer Edge-Variante erscheinen soll, könnte der technische Fortschritt wieder mehr im Vordergrund stehen. Das Design soll, wie "Korea Times" berichtet, im Vergleich zum Vorgänger nahezu unverändert bleiben. Bereits im Oktober stellte der Touchscreen-Hersteller Synaptics einen Bildschirm vor, der ähnlich wie bei Apples 3D-Touch verschiedene Druckstufen erkennen und verarbeiten kann. Die Technologie nennt Synaptics "ClearForce", sie unterstützt ähnliche Funktionen wie Apples 3D Touch, "SideTouch" ermöglicht zudem Scroll- und Tippgesten an der Seite des Geräts. Experten gehen davon aus, dass das Galaxy S7 mit einem ClearForce-Display ausgestattet sein wird.
Besser als Apples A9?
Als potenzielle Prozessoren sind aktuell zwei Modelle im Gespräch. In ersten geleakten Ergebnissen des Antutu-Benchmarks war ein Snapdragon 820 von Qualcomm aufgetaucht. Samsung setzte in der Vergangenheit häufig auf Qualcomms Chipsätze, hatte aber fürs Galaxy S6 gänzlich auf einen Exynos-Prozessor aus eigener Produktion umgesattelt. Der Snapdragon soll laut "Tech Grapple" in einer Exklusiv-Variante für Samsung mit 2,2 Gigahertz takten und im Geekbench-Test Apples A9 übertrumpfen. Um Überhitzung zu vermeiden, schaut sich Samsung aktuell angeblich nach einem Zulieferer für Wärmeableiter in mobilen Geräten um.
In den Datenbanken von GFXBench und Geekbench sind zudem Ergebnisse des vermeintlichen S7 mit einem Samsung-Prozessor an Bord aufgetaucht. Der Exynos 8890 erzielt in allen Benchmark-Tests Rekordwerte und überflügelt jeden anderen aktuellen mobilen Prozessor. Welcher Chip im finalen S7 eingesetzt wird, ist unklar - denkbar ist aber, dass Samsung wie schon in der Vergangenheit beide Prozessoren einsetzt und je nach Region unterschiedliche Varianten ausliefert. Bereits im Oktober schrieb das koreanische Branchenblatt "etnews", dass Samsung in den USA und in China auf den Snapdragon 820 setzen werde.
Angeblich stecken im S7 außerdem 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Das Display soll dem Antutu-Benchmark zufolge 5,7 Zoll messen und eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln haben - die Auflösung bliebe im Vergleich zum S6 unverändert, das große Display deutet aber darauf hin, dass es sich bei dem getesteten Gerät um das S7 Edge handelt - laut "HDBlog.it" kommt das Edge mit 5,7-Zoll-Bildschirm, während das S7 ein 5,2-Zoll-Display haben soll. Denkbar ist auch, dass wie beim S6 noch eine größere Edge-Plus-Variante erscheint.
USB-C und bessere Kamera
Ob Snapdragon oder Exynos, in allen Varianten des S7 soll ein USB-C-Anschluss zum Einsatz kommen. Das will "Sammobile" aus sicherer Quelle erfahren haben. Außerdem soll das S7 wieder einen SD-Kartensteckplatz haben, über den der interne Speicher erweitert werden kann. Ein neuer Kamera-Sensor soll für bessere Fotos bei wenig Licht mit maximal 16 Megapixeln sorgen. Der Britecell-Sensor wurde im November 2015 vorgestellt, er ersetzt den Isocell-Sensor, der im Galaxy S5 Premiere feierte. Der Sensor mit 1,12 Mikrometer großen Pixeln soll, wie "Sammobile" berichtet, im Vergleich zum Vorgänger 17 Prozent flacher sein und eine größere Detailgenauigkeit und schnelleren Autofokus bieten.
Beim Verkaufspreis könnte Samsung sich selbst zur Mäßigung zwingen: Einer Meldung der "Times Of India" zufolge soll der Startpreis des Galaxy S7 rund zehn Prozent unter dem des S6 liegen. Hintergrund für die Preisanpassung nach unten dürfte die starke Konkurrenz sein, die technisch ähnlich potente Geräte zu teils deutlich günstigeren Preisen anbietet und es Samsung zunehmend schwer macht, sich am Markt zu behaupten. Hersteller wie Oneplus und Xiaomi, aber auch Huawei oder Motorola verkaufen ihre Flaggschiffe zu niedrigeren Preisen, die Verkaufszahlen des Galaxy S6 waren hinter den Erwartungen geblieben. Das S6 kostete in der 32-Gigabyte-Variante 699 Euro, aktuell ist es bereits für rund 480 Euro zu haben. Das S7 könnte also für rund 530 Euro in den Verkauf gehen - im freien Handel sinken diese Preise meist relativ schnell noch deutlich.
Die Vorstellung des Galaxy S7 vermutet "Sammobile" am 21. Februar, also einen Tag vor dem offiziellen Start des MWC in Barcelona. Das Portal bezieht sich dabei auf einen "verlässlichen Tippgeber", der ein Bild der vermeintlichen Einladung zur Veranstaltung bei Twitter veröffentlicht hatte.
Quelle: ntv.de, jwa