Technik

Tablet mit raffiniertem Stift HP Pro Slate 8 liest aus der Hand

Das HP Pro Slate 8 hat den Duet Pen.

Das HP Pro Slate 8 hat den Duet Pen.

(Foto: jwa)

Das Pro Slate 8 macht jeden Notizblock überflüssig. Es hat einen digitalen Stift zum Zeichnen und notieren und wandelt Handschrift treffsicher um. Außerdem auf der Habenseite: Ein scharfes Display, Stereolautsprecher und Android Lollipop.

Viele Android-Tablets bieten bis auf den größeren Bildschirm kaum einen Mehrwert. Samsungs Note-Reihe ist mit den cleveren S-Pen-Funktionen eine willkommene Ausnahme, HP schlägt mit der Tablet-Reihe Pro Slate in eine ähnliche Kerbe. Beide Modelle, die 12-Zoll-Variante sowie die kompaktere Ausführung mit 8-Zoll-Display, haben einen digitalen Stift, mit dem man nicht nur auf dem Display zeichnen und schreiben kann. Dank Ultraschall-Technologie erkennt das Tablet auch Zeichnungen auf Papier und überträgt sie aufs Display – zumindest mit dem passenden Zubehör. Doch auch ohne Zusatzausrüstung sind Tablet und Stift ein gutes Team.

Sieht aus wie Alu, ist aber Plastik - nur der Rahmen ist aus Metall.

Sieht aus wie Alu, ist aber Plastik - nur der Rahmen ist aus Metall.

(Foto: jwa)

Das Pro Slate 8 hat im Vergleich zum großen Bruder einen dicken Vorteil: Das Display ist deutlich schärfer und bringt es mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln auf eine Pixeldichte von 324 ppi – ein respektabler Wert für das Business-Tablet, das damit nicht nur die gleiche Bildschirmgröße und das gleiche Seitenverhältnis (4:3), sondern auch exakt die gleiche Pixeldichte wie das iPad Mini 3 hat. Zum Vergleich: Das Pro Slate 12 bringt es nur auf 1600 x 1200 Pixel. Das Display des Slate 8 ist ordentlich, wenn auch nicht makellos: Im Vergleich zu anderen ist es etwas weniger hell und weist einen leichten Grünstich auf, zudem spiegelt es recht stark. Das sind aber Schwächen, die nur in der direkten Gegenüberstellung auffallen.

Die wichtigsten technischen Daten
  • System: Android 5.0
  • Display: 7,9 Zoll, 2048 x 1536 Pixel, 324 ppi
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 800, 2,3 GHz
  • Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
  • Intern: 16/32 GB + microSD
  • Hauptkamera: 8 MP
  • Frontkamera: 2 MP
  • LTE (optional), WLAN ac, Bluetooth 4.0, NFC
  • HP Duet Pen mit Ultraschallerkennung
  • Akku: 21 Wh
  • Abmessungen: 207 x 137 x 8 mm
  • Gewicht: 350 g

Auch die Abmessungen des Gehäuses ähneln dem iPad mini, wobei das HP-Tablet minimal höher, breiter und dicker ist. Auffallend sind die kecken Stereolautsprecher an der Front, ein willkommenes Ausstattungsmerkmal, vor allem beim Spielen oder beim Betrachten von Videos. In ihrer Aufmachung erinnern die Lautsprecher an die Smartphones aus HTCs One-Serie. Wichtigstes Ausstattungsmerkmal des Pro Slate 8 ist aber der Duet Pen, ein digitaler Stift, mit dem man auf dem Display schreiben und zeichnen kann. Der Clou: Am anderen Ende der herausnehmbaren Stiftspitze aus Plastik ist eine Kugelschreiberspitze. Damit kann man auf ein Papier schreiben, die Notizen werden via Ultraschall direkt ans Tablet übertragen und digitalisiert, 5 Mikrofone fangen die Signale des Stiftes ab. Dazu wird aber ein spezielles Zubehör benötigt, das Paper Folio, das leider nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Der Stift ist der Clou

Kauft man nur das Tablet mit dem beiliegenden Stift, hat man immerhin die Notizfunktion HP Notes sowie eine Zeichen-App (Corel Painter) zur Verfügung. Während hier die minimale Latenzzeit das schnelle Zeichnenvergnügen etwas trübt. Ist in der Notes-App keine Verzögerung spürbar. Der Stift gleitet über das Display, Eingaben werden präzise verarbeitet, wodurch das Tablet Notizbuch und Kugelschreiber ohne Einbußen ersetzt. Praktisch: Handschriftliche Notizen können markiert und in digitale Schrift umgewandelt werden, die Software arbeitet treffsicher und verzeiht kleinere Ungenauigkeiten. Zu schlampig sollte man allerdings nicht schreiben, da sonst die Feinkorrektur viel Arbeit macht.      

Der Stfit macht das Pro Slate 8 besonders.

Der Stfit macht das Pro Slate 8 besonders.

(Foto: jwa)

Nützlich sind auch kleine Zusatzfunktionen, die das Schreiben erleichtern: Um ein Wort oder Teile von Notizen zu löschen, reicht es, sie durchzustreichen und sie verschwinden automatisch. Hat man sich verschrieben, überschreibt man einfach das falsche Wort. Ein zusammenhängender Text kann mit einem Rechteck umfasst werden, dessen Größe und Position anschließend beliebig verändert werden können, um zum Beispiel mehr Text auf eine Seite zu bekommen.

Die Softwareoberfläche ist pures Android, das Testgerät von n-tv.de hat im Verlauf des Tests ein Update auf Android 5.0 Lollipop erhalten. Die Benutzeroberfläche ist an das größere Tablet-Display angepasst und im Einstellungsmenü sowie im Querformat oft zweispaltig. Zum Standard-App-Paket packt HP noch eine Reihe von Zusatzanwendungen, darunter die schon erwähnten HP Notes und Corel Painter, außerdem Kingsoft Office, Evernote, Skype und Avast Mobile Security.

Im Test zeigt das Pro Slate 8 durchweg gute Leistung, auch wenn es nicht rasend schnell ist. Apps starten verlässlich und zügig, Browsing geht flott, beim Navigieren durch Google Maps ruckelt es mitunter ein bisschen. Das Aktivieren per Sprache funktionierte im Test nicht ganz zuverlässig. Den gesprochenen Aktivierungssatz verstand die Software beim wiederholten Einsprechen nicht, dafür startete die Spracherkennung mitunter ohne erkennbaren Auslöser, wenn das Display aktiviert war und im Hintergrund gesprochen wurde.

Trotzdem: Wer den Formfaktor des iPad Mini 3 mag, könnte auch am Pro Slate 8 Gefallen finden. Mit einem Herstellerpreis von aktuell 490 Euro für die 16-Gigabyte-Variante ist es aber rund 100 Euro teurer als das Apple-Tablet. Gerechtfertigt wird das vor allem durch den Duet Pen und seine einzigartige Einbindung in das System - so richtig nutzen kann man ihn aber erst mit dem Paper Folio, das zusätzlich 60 bis 70 Euro kostet. Davon abgesehen ist das Pro Slate 8 ein gutes Android-Tablet mit Lollipop. Nicht mehr und nicht weniger.

Quelle: ntv.de

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