Technik

Sensor fürs iPhone 8? LG baut unsichtbaren Finger-Scanner

LG lässt den Finger-Scanner hinter Glas verschwinden.

LG lässt den Finger-Scanner hinter Glas verschwinden.

(Foto: LG)

Fingerabdruck-Scanner gehören bei Spitzen-Smartphones zur Ausstattung dazu. In Zukunft könnten sie unsichtbar werden - LG hat jetzt einen Sensor vorgestellt, der hinter Glas verschwindet.

Ein modernes Top-Smartphone ohne Fingerabdruck-Scanner ist heute kaum noch denkbar. Nahezu alle Hersteller setzen bei ihren Flaggschiffen inzwischen auf die komfortable und relativ schwer zu überlistende Sicherheitstechnologie. Doch für die Designer von Smartphones sind die Scanner eine Herausforderung, denn sie müssen irgendwo im Gehäuse untergebracht werden. Die meisten Hersteller platzieren sie auf der Rückseite oder an der Front unterhalb des Displays, Sony verbaute den Scanner zuletzt an der Seite. LG Innotek zeigt jetzt eine Technologie, die neue Gestaltungspielräume schafft.

Der Fingerabdruck-Scanner, den die LG-Tochter am Montag vorgestellt hat, ist extrem flach und kann hinter Glas verbaut werden. Der Sensor misst nur 0,3 Millimeter und steckt in einer kleinen Vertiefung hinter dem Displayglas. Besonders an dieser Bauweise sei, dass die Sensoren nicht mehr wie bisher auf Tasten oder Berührungsflächen an der Außenseite platziert werden müssten und man so zum Beispiel auch wasserdichte Smartphones leichter ausstatten könne, betont das Unternehmen. Außerdem ist ein Scanner hinter Glas weniger anfällig für Abnutzung, Kratzer und Verschmutzung.

Mehr Spielraum beim Design

Auch für das Design von Geräten mit Finger-Scanner bedeutet die Technologie einen Fortschritt. Sie erlaubt es, Gehäuse von Smartphones oder Tablets dünner zu bauen, weil auf einen physischen Home-Button verzichtet werden kann. Außerdem können die Sensoren unsichtbar hinter Glas verbaut werden. LG Innotek ist aber nicht das einzige Unternehmen, das an der nächsten Generation der Finger-Leser baut. Der Chip-Hersteller Qualcomm hat schon 2015 einen Ultraschall-Scanner vorgestellt, der viele gängige Materialien durchdringt.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen kapazitiven Sensoren wie Apples Touch ID ist Qualcomms Sense ID sicherer und genauer, da die Ultraschallwellen tief unter die Oberfläche dringen und ein dreidimensionales, sehr detailliertes Bild des aufgelegten Fingers liefern. Der vielleicht größte Vorteil von Sense ID liegt aber darin, dass der Ultraschall nicht nur Glas, sondern auch Aluminium, Kunststoff oder Edelstahl bis zu einer Dicke von 0,4 Millimeter durchdringt. Die Sensoren können also unsichtbar und platzsparend an jeder Stelle des Smartphones untergebracht werden, egal aus welchem Material das Gehäuse ist.

LG sei mit verschiedenen Smartphone-Herstellern im Gespräch und wolle die neuen Module noch in diesem Jahr marktfähig machen, zitiert die "Korean Times" eine Sprecherin des Unternehmens. Konkrete Namen nannte sie nicht - denkbar wäre aber eine Zusammenarbeit mit Apple für das iPhone 8. Der Konzern soll laut dem Branchendienst "Digitimes" schon länger an einer Lösung arbeiten, die den großen Home-Button überflüssig macht. Dabei könnte man sich der Technologie von LG bedienen. Auch fürs Display des iPhone 8 könnte Apple die Dienste von LG in Anspruch nehmen. Angeblich soll das Smartphone ein OLED-Display bekommen, als Hersteller stehen LG und Samsung im Gespräch.       

Quelle: ntv.de, jwa

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