Rechner müssen Prüfung bestehen So kommt Windows 10 auf den PC
03.06.2015, 17:18 Uhr
Nutzer können sich ab sofort für das Upgrade auf Windows 10 registrieren.
(Foto: jwa)
Im Prinzip ist das Upgrade eines Rechners auf Windows 10 ein Kinderspiel, so lange er die Mindestvoraussetzungen erfüllt. Bei älteren PCs könnte es allerdings Komplikationen geben, selbst wenn deren Hardware eigentlich gut genug wäre.
Schon ab dem 29. Juli werden Besitzer eines Windows-7- oder Windows-8-Rechners das kostenlose Upgrade auf Windows 10 vornehmen können. Microsoft versucht die Aktualisierung so unkompliziert wie möglich zu machen und hilft seinen Kunden bei fast allen Schritten zum neuen Betriebssystem. Alles beginnt mit einem kleinen Windows-Symbol.
Das weiße Icon der "Get-Windows-10-App" erscheint bei Rechnern, auf denen Windows 7 mit installiertem Service Pack 1 (SP1) oder Windows 8.1 installiert ist, unten rechts in der Taskleiste. Jedoch nur dann, wenn automatische Windows-Updates auf dem Computer aktiviert sind und das System die Mindestanforderungen erfüllt. Windows 10 setzt keine besonders leistungsfähige Hardware voraus: Der Prozessor muss nur mindestens 1 Gigahertz schnell sein, beim Arbeitsspeicher sind 1 Gigabyte (32-Bit-Systeme) oder 2 Gigabyte (64-Bit) die Untergrenzen. Die Grafik-Karte muss mindestens DirectX 9 unterstützen und mit WWDM-1.0-Treiber ausgestattet sein. Beim Display genügt eine Auflösung von 1024 x 600 Pixeln, um die Windows-10-Anforderungen zu erfüllen.
Auf die Treiber kommt's an
Ein größeres Problem für ältere Rechner könnten aber fehlende Treiber für interne Komponenten oder angeschlossene Geräte darstellen. Ob bei ihrem Computer diese Gefahr besteht, können Nutzer nach dem Start der Get-Windows-10-App feststellen. Dazu klickt man im Fenster auf das Menü links oben (Drei blaue Querstriche) und wählt "PC überprüfen" aus. Nach einem kurzen Augenblick erscheint ein Fenster mit dem Ergebnis der Prüfung. Ist dort kein rotes Dreieck mit Ausrufezeichen zu sehen, ist das System zu 100 Prozent kompatibel. Nutzer können dann in der App das Upgrade anfordern, ohne sich weitere Gedanken machen zu müssen. Steht Windows 10 zur Installation bereit, erhalten sie eine Benachrichtigung.
Aktuell zeigt die App aber vermutlich bei zahlreichen Rechnern einen Mängelbericht an, auch bei jüngeren Modellen. Das muss aber nicht bedeuten, dass die beschriebenen Probleme auch noch am 29. August vorhanden sind. Denn viele Geräte- und Komponenten-Hersteller werden erst im Laufe der kommenden Wochen neue Treiber zur Verfügung stellen. Möglicherweise genügt auch eine manuelle Suche nach aktueller Software. Doch selbst wenn Treiberupdates gefunden werden, heißt dies nicht unbedingt, dass sie schon für Windows 10 ausgelegt sind. In der n-tv.de-Redaktion gilt ein rund drei Jahre altes Asus Zenbook beispielsweise wegen fehlender Grafik- und Bluetooth-Treiber nur als eingeschränkt kompatibel. Über die Tools "Intel Driver Update Utility"und "Asus Live Update" konnten zwar Updates gemacht werden, am Mängelbericht änderte dies jedoch nichts.
Media Center fliegt raus
Egal wie alt ein Rechner ist, Nutzer müssen sich beim Wechsel darauf vorbereiten, dass Microsoft einige Funktionen in Windows 10 nicht mehr unterstützt, die sie vielleicht noch benötigen. Das Media Center wird beim Upgrade gelöscht, fürs Abspielen von DVDs muss eine separate Wiedergabe-Software installiert werden.
Installierte Programme dürften in den meisten Fällen den Umzug heil überstehen, auf dem Testrechner gab es hier keine Beanstandungen. Garantiert ist dies aber nicht. Ebenso warnt Microsoft davor, dass Anwendungen von Geräte-Herstellern bei der Installation von Windows 10 über Bord gehen könnten. Bei Antivirus-Software installiert Microsoft nach dem Upgrade automatisch die neueste Version, falls ein gültiges Abo existiert.
Ein bequemes Upgrade ist schön und gut, aber viele Nutzer werden es bevorzugen, eine komplette Neuinstallation vorzunehmen, um mit einem "sauberen" Windows 10 zu starten. Das erlaube "die Lizenz" nach der Aktualisierung "jederzeit", verspricht Windows-Insider-Chef Gabriel Aul auf Twitter. Dies soll auch über ein heruntergeladenes ISO-Abbild möglich sein, mit dem man sich unter anderem DVDs brennen kann.
Quelle: ntv.de