Technik

Apples Monster-Event iPhone 6s setzt neue Maßstäbe

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Apple zeigt in San Francisco neue Handys, Tablets und ein neues Apple TV. Das iPhone 6s ist der Star der Show, doch auch das iPad Pro kann begeistern. Besonders großen Applaus bekommt aber ein kleines Zubehörteil.

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Die Technikmesse IFA ist gerade zu Ende, da steht schon die nächste Mega-Veranstaltung auf dem Plan: Apple stellt vor 7000 geladenen Gästen seine Neuheiten vor und die ganze Technik-Welt schaut zu. Star des Events in San Francisco ist das neue iPhone 6s, um das sich seit Wochen Gerüchte ranken. Doch Apple hat an diesem Abend der "Monster-Ankündigungen", den Tim Cook zu Beginn verspricht, noch mehr im Gepäck: Die neuen Smartphones teilen sich die Bühne mit einem Tablet, einer Neuauflage von Apple TV - und einem besonderen Überraschungsgast.

Die große Sensation ist Apple nicht ganz geglückt, der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei kam dem kalifornischen Kult-Konzern eine Woche zuvor: Das Huawei Mate S, das am vergangenen Mittwoch in Berlin im Rahmen der IFA vorgestellt wurde, hat ein Display, das zwischen verschiedenen Druckstärken unterscheiden kann. Große Sorgen dürfte sich Apple deshalb aber nicht machen. Der Verkaufserfolg der iPhone-Reihe hing noch nie allein von technischen Innovationen ab. Außerdem ist die Technologie beim iPhone 6s cleverer umgesetzt und in jedem Modell erhältlich - Huawei bestückt nur das teuerste Mate S mit 128 Gigabyte Speicher mit Force Touch.

Den Anfang macht aber die Apple Watch. Die erste Smartwatch von Apple ist erst einige Monate auf dem Markt und bekommt jetzt eine Frischzellenkur. Das neue Betriebssystem Watch OS 2 bringt neue Zifferblätter, sogenannte Watchfaces, und erweiterte Funktionen. Apps von Drittanbietern können mehr Informationen anzeigen. Ein Dreh am Rad zeigt eine Terminvorschau auf die nächsten Tage ("Time Travel"), die Karten-App zeigt öffentliche Verkehrsmittel an, Dritt-Apps bekommen Zugriff auf die Hardware und die Sensoren in der Apple Watch. Es wird neue Apps geben, unter anderem Facebook Messenger, iTranslate und GoPro. Außerdem bringt Apple zum Weihnachtsgeschäft eine Reihe neuer Armbänder auf den Markt, darunter auch eines des Luxus-Herstellers Hermès.

iPad Pro mit Apple-Bleistift

Großen Applaus gibt es für das iPad Pro, das bisher größte und schärfste Tablet von Apple - Tim Cook kündigt es als "die größte iPad-Neuheit seit dem iPad" an. Das 6,9 Millimeter dünne Tablet hat ein Display mit 12,9 Zoll Bildschirmdiagonale und besonders hoher Auflösung. Im Innern des Tablets taktet der neue A9X-Prozessor, der im Vergleich zum Vorgänger bei 10 Stunden Akkulaufzeit die doppelte Leistung bringen soll. Das Tablet hat vier Lautsprecher, je zwei an jeder Seite, und ist damit das erste iPad mit Stereo-Klang. Es wiegt 710 Gramm und kommt mit spannendem Zubehör: eine Schutzhülle mit integrierter Tastatur und einem digitalen Eingabestift - dem Apple Pencil.

Der Stylus, dessen Form tatsächlich an einen Bleistift erinnert, ist ein Highlight der Präsentation. In Zusammenarbeit mit dem Touchscreen erkennt das System Position, Neigung und Druckstärke des Stifts. Besonders geringe Latenzzeiten sollen dafür sorgen, dass der Nutzer das Gefühl hat, einen richtigen Stift zu benutzen. Das Display erlaubt, gleichzeitig mit dem Stift und dem Finger zu arbeiten, um zum Beispiel ein digitales Lineal anzulegen und gleichzeitig einen geraden Strich zu ziehen. Aufgeladen wird der Pencil mit einem Lightning-Stecker direkt am iPad Pro. Neue Software von Microsoft (Office) und Adobe (Photoshop) ist bereits an die erweiterten Möglichkeiten des Pencil angepasst. Deutsche Preise gibt Apple bei Verfügbarkeit bekannt, in den USA kostet die günstigste Variante rund 800 Dollar. Zusammen mit dem iPad Pro stellt Apple auch das iPad Mini 4 vor - dabei handelt es sich um eine technisch identische Variante des iPad Air 2 in einem kleineren Gehäuse.

Nach dem Tablet zeigt Apple die erste Neuauflage seiner Set-Top-Box Apple TV seit drei Jahren. Die kleine schwarze Box, die an den Fernseher angeschlossen wird, verkörpert Apples Vorstellung davon, wie sich das Fernsehen entwickeln wird: "Die Zukunft des Fernsehens sind Apps", gibt Tim Cook in San Francisco zu Protokoll. Das neue Apple TV öffnet sich für neue Anwendungen und hat jetzt Zugang zum App Store und zu iTunes. Der Schwerpunkt liegt aber auf Gaming: Apple TV bietet breite Unterstützung für Spiele direkt über die Set-Top-Box. Im Zentrum der Steuerung steht dabei die neue Fernbedienung mit gläserner Touch-Oberfläche und einer eigenen Siri-Taste für intuitive Sprachsteuerung – das Mikrofon sitzt wie bei Amazons Fire TV direkt in der Fernbedienung. Auch die deutschen Preise für das neue Apple TV sind noch nicht bekannt, in den USA ist das Gerät ab 149 Dollar zu haben.

iPhone 6s und 6s Plus: Unsichtbare Neuerungen

Dann wird es Zeit für die neuen iPhones: Das iPhone 6s und das 6s Plus sehen wie erwartet kaum anders aus als ihre Vorgänger. Die Neuerungen stecken unter der Haube. Beim Gehäuse setzt Apple auf stabileres Aluminium als beim Vorgänger, eine Legierung der 7000er-Serie, die sich schwerer verbiegen lässt. Highlight der Präsentation ist die 3D-Touch-Technologie, die Weiterentwicklung des mit der Apple Watch eingeführten berührungsempfindlichen Displays - "die nächste Generation von Multi-Touch". Damit reagiert das iPhone nicht nur auf Berührung, sondern dynamisch auf die Druckstärke. Drei Stufen sind möglich, jede Art zu drücken startet eigene Aktionen, je nach App und Menüebene. Das Gerät unterscheidet auch zwischen der Länge des Drucks, gemessen in Millisekunden. 3D-Touch bietet zum Beispiel Schnellzugriffe auf beliebte Funktionen von Apps, ohne sie öffnen zu müssen. Der Wechsel zwischen zuletzt geöffneten Apps wird einfacher, Mails und Nachrichten werden in Vorschaufenstern angezeigt, Webseiten geöffnet, ohne Safari starten zu müssen.

Auch für mobiles Gaming bietet 3D-Touch neue Steuerungsmöglichkeiten. Im iPhone 6s taktet zudem der neue A9-Prozessor, der deutlich schneller sein soll als sein Vorgänger und eine erheblich bessere Grafikleistung bietet. Zu den genauen technischen Daten macht Apple wie immer keine Angaben. Begleitet wird der A9-Prozessor von einem Koprozessor, der Bewegungen aufzeichnet und immer bereit ist, um auf Sprachkommandos zu reagieren. Die Kamera des neuen iPhone hat zum ersten Mal seit Generationen eine höhere Auflösung bekommen und bietet jetzt Bilder mit 12 Megapixeln. Der iSight-Sensor wurde weiter verbessert, Apple legt Wert auf akkurate Farbwiedergabe, wenig Bildrauschen und Detailreichtum. Zum ersten Mal kann ein iPhone auch 4K-Videos aufnehmen, die Auflösung der Frontkamera wurde auf 5 Megapixel hochgeschraubt. Zudem bringt Apple eine Art Blitz für die Frontkamera - das Display leuchtet besonders hell auf, wenn für ein Selfie der Blitz benötigt wird.

Für aufgenommene Fotos gibt es nun die Live-Foto-Funktion: Ein kräftiger Druck aufs Display reicht, um ein Foto zum Leben zu erwecken – mit Bewegung und Klang. Dafür nimmt das iPhone 6s die entscheidenden Sekunden vor und nach der Aufnahme auf. Die Live-Fotos können auch auf anderen Apple-Geräten angeschaut werden, Unterstützung für Dritt-Apps wie Facebook soll noch in diesem Jahr folgen. Großen Applaus gibt es auch für eine Android-App, mit der Umsteiger von Android zu iOS ihre Daten bequem überspielen können.

Die neuen iPhones werden in den Speichervarianten mit 16, 64 oder 128 Gigabyte erscheinen, die Einstiegspreise liegen auf dem gleichen Niveau wie bei den letztjährigen Modellen. Das günstigste iPhone 6s kostet 739, das teuerste 959 Euro. Der Vorverkauf beginnt am 12. September, ab dem 25. September sind die neuen Apple-Handys in Deutschland zu kaufen. Das neue mobile Betriebssystem iOS 9 erscheint am 16. September. 

Quelle: ntv.de

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