Opel

Das Rätselraten um den bislang geheimen Sanierungsplan von Opel hat ein Ende: Der angeschlagene Autobauer hat Presseberichte über einen angeblich geplanten Abbau von 7600 Stellen in Deutschland zurückgewiesen. Wie ein Sprecher mitteilte, sieht der Plan nach wie vor den Abbau von 3500 Stellen in Europa vor. Die Regierung konnte Opel mit dem Plan nicht überzeugen.

Über dem Autobauer zieht ein Unwetter auf. Nach den Worten des GM-Europe-Chefs Carl-Peter Forster droht ohne Staatsgeld die Pleite. Außerdem sollen wohl "deutlich mehr als zehn Prozent der rund 25.000 Stellen" abgebaut werden. "Hoffentlich nicht mehr als 3500 Stellen", Forster. Das sei der Beitrag, den die Belegschaft leisten müsse.

Der Opel-Mutterkonzern General Motors will vom Autozulieferer Delphi das Geschäft mit Lenkungen übernehmen. Die genauen Bedingungen der Transaktion müssten noch festgelegt werden, teilte GM mit. Man rechne mit einem Abschluss im zweiten Quartal.

Der Überlebenskampf von Opel wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Während dem angeschlagenen Autobauer nach Unternehmensangaben bereits Anfang April das Geld knapp zu werden droht, dürften bis zu einer Entscheidung der Bundesregierung über staatliche Hilfen Kreisen zufolge noch einige Wochen vergehen.

Der Betriebsrat des insolventen Unterwäsche-Herstellers Schiesser fordert staatliche Hilfen auch für sein Unternehmen. "Wir unternehmen derzeit große Anstrengungen, um unser Unternehmen zu retten. Da wäre eine Unterstützung der Politik ebenso angebracht wie im Fall von Opel", sagte Betriebsrat Schädler.

Nach Aussage von Finanzminister Steinbrück kann die Bundesregierung auf Basis des vorgelegten Opel-Sanierungskonzepts nicht über Staatshilfen für den Autobauer entscheiden. Er könne noch kein tragfähiges Konzept erkennen, sagte der SPD-Politiker.

Wirtschaftsminister Guttenberg lässt Staatshilfen für den Autobauer Opel weiter offen. Es sei keine Vorentscheidung getroffen, sagt er nach einem Treffen mit dem Opel-Management in Berlin. Die Bundesregierung lasse sich nicht unter Druck setzen. Das Rettungskonzept werde in den nächsten Wochen bewertet und überprüft.

Mit einem sogenannten Zukunftsplan will Opel die Türen zur staatlichen Unterstützung aufstoßen. Im Konzernverbund mit General Motors (GM) strebt der deutsche Autobauer weitgehende Unabhängigkeit an. In ersten Reaktionen äußern sich Vertreter aus der Landespolitik positiv auf auf die bisher bekannten Eckpunkte des Konzepts.

Der Autobauer Opel will sich von der Konzernmutter General Motors (GM) trennen. Opel solle deutlich unabhängiger werden als bisher, sagt GM-Europe-Chef Forster nach einer Aufsichtsratssitzung in Rüsselsheim. Gleichzeitig müsse Opel aber Teil des Konzernverbundes bleiben. Über die Zukunft der Opel-Werke wird weiter verhandelt.

Der Aufsichtsrat des Autobauers berät zur Stunde in einer Krisensitzung über den Rettungsplan des Managements. Ein solcher Plan ist Voraussetzung dafür, dass die Bundesregierung Opel unter die Arme greift. Schlüsselelement des Konzepts dürfte die Trennung von Mutterkonzern GM werden.