Rot-Rot-Grün

Das Wahlprogramm der Union ist nicht nur gefüllt mit Wahlversprechen, sondern auch mit Angriffen auf SPD und Grüne. Die FDP kommt dagegen gar nicht vor. Als Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer das Programm vorstellen, ist es umgekehrt - für einen Angriff in Richtung Rot-Grün fehlt ihnen offenbar die Euphorie. Von Hubertus Volmer

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Auch wenn es in Umfragen derzeit nicht für eine rot-grüne Regierung reicht, hält SPD-Fraktionschef Steinmeier das Rennen im Wahlkampf für völlig offen. Die SPD müsse jetzt raus aus der Käseglocke, sagt er. Kanzlerin Merkel lastet er unterdessen an, milliardenschwere Versprechen zu geben, die nie Wirklichkeit werden.

Auf ihrem Dresdner Parteitag will die Linke möglichst große Geschlossenheit demonstrieren. Zum Auftakt attackiert Parteichef Riexinger die SPD. Für ihn macht Kanzlerkandidat Steinbrück "für die Millionäre den Kasper". Rot-Rot-Grün ist noch in weiter Ferne. Aber Fraktionschef Gysi glaubt daran.

Bevor der Bundesrat sich in die Sommerpause verabschiedet, müssen noch einige Entscheidungen getroffen werden. Mehr als hundert Tagesordnungspunkte arbeitet die Länderkammer in ihrer Sitzung ab. Die Regierungsparteien bekommen die rot-grüne Mehrheit zu spüren.

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Die Ärzte schalten sich in den gesundheitspolitischen Wahlkampf zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün ein. Sie warnen vor einem Ende der Freiheit in der Medizin. FDP und CDU bekennen sich zu Zusatzbeiträgen. SPD, Grüne und Linke wollen dagegen, dass alle in eine Bürgerversicherung einzahlen.

Das Champions-League-Finale zwischen den Bayern und Dortmundern ist auch für die deutsche Prominenz ein Pflichttermin. Ein BVB-Fan hat jedoch Pech: Der TV-Star steht auf der Theater-Bühne. Auch in der Politik fallen die Bekenntnisse eindeutig aus. Fast.

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SPD und Grüne wollen im Herbst die Regierung Merkel ablösen. Die Umfragen machen beiden Parteien aber wenig Hoffnung. Als Ursache galt bisher vor allem die Schwäche von Kanzlerkandidat Steinbrück. Doch jetzt geben den rot-grünen Wahlkämpfern plötzlich auch die Werte der Grünen Anlass zur Sorge.

Ausgerechnet SPD-Chef Gabriel empfiehlt seinem Wunschkoalitionspartner, sich beim Thema Schwarz-Grün nicht zu verkrampfen. Am Ende klappt es ja doch mit Rot-Grün. Davon zeigt er sich überzeugt. Ein altkluger Ratschlag. Doch bei seinem Gastauftritt auf ihrem Parteitag umschmeichelt er die Grünen derart, dass er sich selbst diesen Ausrutscher leisten darf. Von Issio Ehrich, Berlin

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Bevor Außenminister Westerwelle nach Afrika aufbricht, hinterlässt er in Berlin noch Ermahnungen an den größeren Koalitionspartner. Westerwelle fürchtet, die Union werde mit ihren schwarz-grünen Überlegungen die Wähler verschrecken.

Eine Woche nach ihrem Gründungsparteitag kommt die Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" erstmals in einer Umfrage über 5 Prozent. Schwarz-Gelb liegt zwar vor Rot-Grün, hätte aber im Bundestag keine Mehrheit.