Jägerspinne und Felsenratte 1000 neue Arten am Mekong
15.12.2008, 09:40 UhrÜber 1000 neue Tier- und Pflanzenarten haben Forscher in den vergangenen zehn Jahren in der südasiatischen Mekong-Region entdeckt. Ein "solch unglaubliches Maß" von Neuentdeckungen hätten die Wissenschaftler nicht mehr für möglich gehalten, berichtete die Umweltorganisation WWF in Frankfurt. Unter anderem fanden Forscher auf einem Markt die Laotische Felsenratte - sie galt als seit elf Millionen Jahren ausgestorben. Neu beschrieben wurden auch eine bis dahin unbekannte Hirschart und das Annamitische Streifenkaninchen, die weltgrößte Jägerspinne und der Cyanid produzierende Drachentausendfüßler.
Reiches Flussland
Der Mekong ist mit etwa 4500 Kilometern Länge der zehntgrößte Fluss der Welt. Die Mekong-Region erstreckt sich über Thailand, Birma, Vietnam, Laos, Kambodscha und China. Der WWF kritisiert einen wachsenden Raubbau an der Natur und fordert mehr Schutz für eine 600.000 Quadratkilometer große Region in dem Sechs-Länder-Eck. In einem neu vorgelegten Bericht hat die Umweltorganisation die von 1997 bis 2007 entdeckten Arten auch mit Bildern dokumentiert.
"Man kann ein bisschen nachempfinden, wie sich Forscher und Entdecker des 19. Jahrhunderts gefühlt haben müssen", sagte der WWF- Referent für die Region, Petr Obrdlik. Unter den 1068 neuen Arten seien 519 Pflanzen, 88 Spinnen, 279 Fische, 88 Frösche, 22 Schlangen, 4 Vögel und 15 Säugetiere. "Wir laufen Gefahr, dass zahlreiche Arten verschwinden, bevor sie überhaupt beschrieben werden", sagte Obrdlik. So sollten am Mekong 150 große Wasserkraftwerke entstehen.
Quelle: ntv.de