Genanalyse enthüllt Überraschung 30 Frauen gründeten Madagaskar
21.03.2012, 08:25 UhrDie gesamte Bevölkerung Madagaskars lässt sich auf einen Genstamm von 30 Frauen zurückführen. Das ermitteln Forscher durch Analysen des Erbgutes der Madagassen. Fast alle seien mit den Gründerfrauen verwandt, sagen die Studienleiter.

Die Madagassen haben ihre Vorfahren im rund 7000 Kilometer entfernten Indonesien.
(Foto: REUTERS)
Eine Genanalyse führt heutige Bevölkerung auf nur 30 indonesische zurück. Alle Madagassen auf dem südostafrikanischen Inselstaat haben ihre Urahnen demnach in rund 7000 Kilometer Entfernung in Südostasien. Die Vorfahren seien vor über 1000 Jahren nach Madagaskar gekommen, berichten Forscher der neuseeländischen Massey Universität in den "Proceedings" der britischen Royal Society.
Zwar sei bekannt gewesen, dass Madagassen von Indonesiern abstammen, schreiben die Forscher um den Biologen Murray Cox. Ursprünglich habe man aber gedacht, indonesische Händler hätten sich einst in Madagaskar niedergelassen. Das Team um Cox untersuchte nun das Erbgut von 300 Madagassen und fast 3000 Indonesiern, um die frühe Geschichte der afrikanischen Insel genauer zu erforschen.
Mit Hilfe eines Computermodells simulierten die Wissenschaftler die Evolution der Bevölkerung. "Unsere Untersuchung legt nahe, dass rund 30 indonesische Frauen vor ungefähr 1200 Jahren im 9. Jahrhundert nach Christus auf der Insel ankamen", erläuterte Cox in einer Mitteilung der Universität. Fast alle Madagassen seien heute mit den Gründerfrauen verwandt. Damit sei die bisherige Annahme verworfen, dass Händler sich auf der Insel angesiedelt hätten. Es habe sich offenbar um eine ungeplante Landung anstatt eine gezielte Ozeanüberquerung gehandelt.
Quelle: ntv.de, dpa