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Strom aus erneuerbaren Energien 90 Prozent weniger CO2 machbar

Mit einem ehrgeizigen Klimaschutzprogramm könnte Deutschland seinen Ausstoß an Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 um mindestens 90 Prozent senken. Das ist das Ergebnis einer Studie des Aachener Instituts EUtech im Auftrag von Greenpeace, die die Umweltschutzorganisation n Berlin vorstellte.

Rauch und Wasserdampf steigen aus einem Braunkohlekraftwerk in die Luft.

Rauch und Wasserdampf steigen aus einem Braunkohlekraftwerk in die Luft.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Demnach wäre 2050 unter anderem eine vollständige Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien möglich. Zugleich könnte Deutschland bereits 2015 komplett aus der Nutzung der Atomkraft aussteigen. Bei Umsetzung des Programms sollen zugleich die Stromkosten um zehn Prozent sinken. Schon bis 2020 sollen so rund 35 Milliarden Euro eingespart werden.

"Ein klimaneutrales Deutschland ist keine Vision, sondern kann realisiert werden", sagte Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling. Allerdings könnten erneuerbare Energien zukünftig nur dann den Löwenanteil der Stromversorgung decken, wenn die Laufzeiten der Atomkraftwerke verkürzt und nicht verlängert würden, da solche Großkraftwerke "einem hohen Anteil von Wind und Sonne wie ein Bremsklotz im Weg stehen" würden. Ein Ausstieg aus der Nutzung von Kohleenergie ist nach dem Greenpeace-Szenario bis 2040 geplant. Neubauten von Kohlekraftwerken werden bereits jetzt abgelehnt.

Greenpeace rief alle Parteien auf, sich für stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz einzusetzen. Dies würde auch den aktuellen Forderungen der Wissenschaftler nach verschärften Klimaschutzzielen entsprechen. Bislang hat sich die Bundesregierung darauf festgelegt, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken.

Ein verbindliches nationales Ziel für 2050 gibt es noch nicht. Allerdings gehen Experten davon aus, dass die Industriestaaten bis dahin ihre Emissionen um mindestens 80 Prozent senken müssen, um das Ziel zu erreichen, die weltweite Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Quelle: ntv.de, AFP

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